Pester Lloyd - Abendblatt, September 1861 (Jahrgang 8, nr. 200-224)

1861-09-11 / nr. 208

­­ben Anflagestand verseytens Flumaner entnehmen wir einer Korrespondenz im­,M.S.«vom 8.v.M.: Detsz.»»Bemühungssaal des Gerichtshofes wurden ins Uhr gehissfnet««Voran..gingen die Aufgellagten, ihnen folgte die Zubererschaft, welche im Nu den kleinen Saal füllte. Das Dreir­äterkollegium (Komitatsgerichtsräthe), der Staatsan­­­walt,, der. Protofolführer, die. Angeklagten, die Bertheibiger und der Stenograph nahmen nayeinander Plag: Der Bor­­figende des Gerichtshofes heißt Sepik , er ist aus Burgari, und spricht das Italienische mit Erratifhtem Accent. " Als Staatsanwalt fungirte Ritter von Thiery., als Vertheibiger., Manzoni.... Die Namen der Angeklagten sind folgende : An­­tonio Walufehänigg, Carlo Huber, Marziale Malle, Norberto Malle, Eugenio Could, Saustino­ Zanin, Btv... Cattalinich und Pietro Sicherle. Die Angesagten trugen­ ungarische Seftkleider, und die Kofarde, mit der Aufschrift 1848.­­ Die Aussage des Hauptangeklagten Walluschnigg nahm den ganzen­ Vormittag und einen großen Theil des Nachmittags ein. Seine Antworten waren bündig und überzeugend. Die­ gegen ihn vorgeführten Zeugen waren ‚zumeist Fremde,, und solcher Art, tak man sie, dem Korrespondenten "zufolge, nicht einmal zur Eidesleistung hätte zulasfen sollen. Als­ der Vorfigende Herrn Wallufänigg zu verdächtigen begann ,­­ daß­ er es mit seiner Sympathie für Ungarn nicht aufrichtig meine, und daß er dieselbe nur als Dechmantel für seine italienispen resolutionären Gefühle benü­ge, — wies der Angeklagte, diese Verdächtigung einfach zurück, und fing an ‚ausführlig von der ritterlichen ungarischen Nation, von unserem gemeinsamen Vaterlande, von’ dessen heiliger Sache und Interessen zu spre­­chen, bet­­iefert D Vortrage konnte das Auditorium, nicht mehr an sich halten, und gab seinen Beifall zu erkennen. Der Vor­­sitende aber entzog sogleich dem Angeklagten das Wort, und befahl in den verlegenpften Ausdrücken den Zuhörern „ melde, — nach ihm — ‚nicht nur auf den Straßen, sondern auch im Heiligthume der Gefege zu demonstriren wagen“, daß sie für fort den Saal räumen, weil­ er font Gewalt anwenden würde. Der Prozeß wurde auf diese Weise mit­ Ausfihlterung der Deffentlichkeit zu Ende geführt. Der­ Staatsan­walt, bean­­tragte für Waluschnigg 3, für Zanın 1 Monat Gefängniß, die Freisprechung wegen Mangel an Beweis für­­ Huber, und Cofulih, die Lossprechung für die anderen Angeklagten,. Man­­sont hielt den Übernehmen nach ein glänzendes­­ Platboyer. Das Urb­eil ist noch nicht gefällt. Einem Telegramm zufolge wurde­ am 9. das Urt alle 3 Angeklagten freigespro­chen. Aus der Sigung des froatischen Landtages vom 10. b. ging uns spät- Abends ein­her. Post ‚versandten Blättern keine Aufnahme mehr : Eine von Erdődy und ISanktovich, Namens der übrigen aus dem Landtage, ausgetretenen, Deputirten, dem Kaiser unterbreitete,an den Landtag unermwidert, zurückgelangte,, Rechtfertigung wird vorgelesen, . In Derselben. werden Orlinde für das Austreten angeführt , die Loyalität: der Unterzeichne­­ten versiert‘, die­ Gegenpartei des Landtages való großfab­­flasische Tendenzen liegend, daher stantsgefährlic­h geschildert ; große Aufregung , Unwillen in der Versammlung. Mehrere ausgesriedene und wiedereingetretene, Mitglieder erklären, von der Schrift nichts­ gewußt, keine Bollmacht ertheilt zu haben. Es wird beschlossen , diese­ Rechtfertigung durch die Zeitungen zu veröffentlichen und­ den Kaiser um Enthebung­ der Oberge­­rmane Erdődy und Janfovich zu bitten. In Zara farb am 5. b. um 81­ Uhr Abends der dortige Erzbischof Migr, Joseph Go­denffi. Er war erst an demselben Tage früh von Wien nach Zara zurückgekührt. Weder die am 7. b. in Ster­en vorgenommenen Wahlen der 12 Landgemeinden für den Landtag in M­arenzo schreibt die „‚Trxtest. 3. : Das Resultat Dieser Wahlen kann als ein befriedi­­gendes bezeichnet werden. Um sich ‚aber ein­ Urtheil­ über­ die Haltung des Fünfzigen Landtages in Parenzo zu bilden, müßte man erst das Ergebnis der Wahlen abwarten, die von den Telegramm zu, das in Städten,­ der Handelskammer von Rovigno , und­ den­ großen Gr­undbelegern vorgenommen werden. Mit guten Hoffnungen ‚erfüllt uns die ange Wahl des Pe Pe im Wahlbezirk der Landgemeinden Bo Se. Erzelieng iR fegrendet o der der Stätte Gafun am­­ 06 Le. Von der venetiantigendentral ongr­e­­gation wird berichtet, daß sie eine Adresse­ an den­­ Kaiser... von Oesterreich gerichtet, worin silh um Erleichterung der im­­mer unerträglicher werdenden Militärlast bittet, da die, Koffer " für Einquartierung u. fa. m. nicht mehr zu­ erfőrtringen, seien. Aus die er Adresfe erhellt, daß gegenwärtig 609 Gemeinden mit diesen Einquartierungslasten belegt sind ; früher waren es­ nur 36, _ Die Adresfe fließt mit der Erklärung, daß, die Gemeindebehörden sich ‚gezwungen sehen t würden, Ihre Entlas­­ fung zu­ nehmen, da. die Militäranforderungen alle, gefeglichen­ Bestimmungen 'überstiegen. «" Die im gestrigen Abendblatte telegraphisch ermähnte Interpellation des Abgeordn.Brinz gegen­ diesesus«te"iz­»». gymnasien lautete Obwohl laut einer Berordnung vom 24.Maulsös be­stimmt wurde, das auch für "die an "Sesultengymnasien' fun­­girenden Lehrer, um das Recht der Deffentlichkeit zu "erlangen, die "Verpflichtung bestehe, vor einer zu ‚diesem Behufe beste­­henden Prüfungskommission eine Prüfung abzulegen, obgleich diese Forderung mit einem Ministerialerlaß vom "Lihre 18577" wiederholt wurde , so erhielten Doci“ unter "demselben "Mini" sterium die Sefuttengymnasten zu Felölich, Ragusa, Kánocsa, Linz, das Recht der Oeffentlichkeit , ohne bas die An denz selben beschäftigten Lehrer zur Ablegung einer Prüfung) ver­­halten m worden wären. Obgleich "nun "auch einige, anderen­ " Orden angehörende Lehrer nicht­­ geprüft worden waren‘, so hätten sie doc ausnahmslos hinterher diese Prüfung, ablegen müssen,, während die Ssefutten bisher nicht dazu verhalten worden wären ; auch würden an diesen Gym­nasien, wie dies­ alseitig bekannt sei, Physit und Meathentatit unzulänglich gelehrt, während an einem derselben ein seltsamer Traktatus über den thterischen Magnetismng vorgetragen würde. Die Un­­terzeichneten stellen daher an das Staatsministerium die Frage : 1. Ob und was für Begünstigungen die Sesuitengym­­nasten genießen ? 2. Ob das Ministerium ,diesen Zustand noch lange zu Die , A. 98. Med., 3tg."" meldet : „Se. Majestät der Kaiser hat im Laufe, der­ ‚vorigen: Bodje mit. Dr. Stoba eine längere Besprechung gehabt, in welciher Se. Majestät an den Professor.die Frage stellte, ob es nicht möglich wäre, daß die. Katserin ‚den, Winter ‚Hinduch ín einem Orte der­­ Monarchie, der sich als ‚geeignet. herausstellte,, zubringe, Bro­­­feffor' Skoda soi jedoch „auf dem Verbleiben­ der Kaiserin in Korfu bestanden haben; und demnach wird Ihre Majestät den Winter, in Korfu­ zubringen.’‘ In London gilt Roebud’s Borliche für das Schmerling’sche System der Presse viel interessanten Stoff. Am 5. b. hatte Roebud beim Jahresfetreffen der Meiler­­feomtedzunft in Sheffield, wie fon erwähnt, abermals die Politik der österreichischen Regierung und seine Sympathien­­ für dieselbe gerechtfertigt. Er äußerte si im MWefenkligen folgendermaßen : : „ Der Kaiser von Desterreich habe den Konstitutionalis­­mus an die Stelle des Absolutismus gefegt. Deshalb umb. deshalb allein habe er (Roebud) Oesterreich gelobt, un dieses Lobes willen sei er angegriffen worden. Der Kaiser habe, wie, besagt, seinen verschiedenen Reichen eine homogene, , Berfaffung verliehen. Dan bemerke Dagegen , daß, mehrere, dieser Netche­ns gegen die Annah­­e derselben sträuben. Das sei aber genau so bei Irland im Jahre 1800 gegenüber von England der Ball gewesen. Die „Times habe behauptet, der fall habe sich seinen widerstrebenden Netchen nicht bere" felen" Márgregeln, mis Fadland gegen Irland bedient. Srei­ heh nichh,, wenn er habe Ihnen keine alte: Derfassung.zu bieten gefällt, und ben . mit. finden konnte, : weshalb: wir .es hier peil wiederholen ; es lautet | dulden gefonnen set ? · ""’ . nn . TE _ : . : ı ,

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