Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1862 (Jahrgang 9, nr. 225-251)

1862-10-18 / nr. 240

weiß,wanncinnüchieeneisius gleich demselben ein Ziel se­­tzen wird,istee unmöglich,daß jedem deniendenungarn das politische System unseres großen Landsmannes nicht in den Sinn komme,welcherl sie Fragen der geistigen imqu­s­teriellen Entwicklung der Nation,die Interessen der Kultur, welche bis dahin in unserem Bater lange nicht gepflegt wor­­den waren, vor und über die konstitutionellen Fragen stellte ; es ist unmöglich, si­nst an den Haifischen Aussprug Paul Nagy’s zu erinnern. Welcher die Politik des großen Bar Artoten nur anders ausdrückte, nämlich : „Die verlorne Kon­­stitution, Kann man an einem Tage wiedergetrinnen, die verlorene Nationalität nie !" Es möge dies nicht von irgend einem frivelen Cette als abslätliche Anspielung betrachtet werden, denn es ist dies seine Anspielung, sondern eine aus der Lage der Nation fließende Reflexion. Diesem Gedanken, meint „Sürgöny“, sei die Nation eine Zeit lang untreu geworden, um jedoch später wieder zu that zurückzufehren, Mahnen und, — Heißt es dann Im weiteren Verlaufe, — aber nit auf jedem Schritt und Tritt unsere mit großen Opfern begonnenen, aber nicht vollendeten, oder zufolge und günstiger Verhältnisse verfallenden öffentlichen Anstalten, daß die Angelegenheit der allgemeinen nationalen Bildung eine viel größere Aufgabe is, als daß sie durc Kreugervereine und Privatspenden erfolgreich und in einem Maße gefördert werden könnte, welche unserer Kraft und unserem Rechte entspricht? Und wenn wir, von biesen Speen geleitet, jener herrlichen, aber beider kurzen Tage der Harmonie z­wischen der­ Nation und dem­ Thron gedenken, in welchen sich Ferdi­­nand V. und so viele ausgezeichnete Mitglieder des Herr­scherhanfes mit beträchtlichen Summen an der Gründung der ungarischer Akademie betheiligten, und ein Erzherzog, der Malatin Sofph, fi persönlich bemühte, das Nationalmu­­seum und das Nationaltheater ins Leben zu rufen, — wenn wir ‚uns jener­ Bereitwilligkeit erinnern, mit welcher jene Gefete santtionirt wurden, welche unsere Sprache in die ihr auftebenden Rechte einfesten, — wenn wir jener Zeit gedien­­ten, in welcher der König zum Landtage und unser gegen­wärtiger Herrscher als königlicher Stellvertreter in ungarischer Sprache redete, — wenn wir erwägen, bab das Oftoberdi­­plom, diese reine Emanation des königlichen Willens, wel­­ches so viele Fragen effe­n ließ, die nationale Sprache voll­ständig ı und voll­ommen in ihre gefesligre Stellung wieder einfechtes — und wenn wir fliehli als Politiker überzeugt sind, bab bir&ristenz Ungarns nur auf der Basis der Legiti­­mität gesichert und diese Legitimität nur in unserem erre­icherbaufe personifigirt tít: so if es unmöglich, daß jene tun!» Ahnung, weile mehr oder weniger in jedem Ungarn lebt, nicht zum Haren. Bewußt sein werde, dag Das Sinteresse unserer Nationalität mit jenem der Dynastie eins tít, Daß wir ven auverlässigsten Gönner und die theilnahbmsvolfte Pflegerin unserer nationalen Bildung in der Dynastie finden, welche, sobald die Mwiele dererwachte, Nation selbst für ihre durch Jahrhunderte vernachlässigte Sprache Interesse zeigte, nit räumte, Die Angelegenheit derselben zu ihrer eigenen zu magien und zu fördern, Und daß das oben Gesagte Fein Hirngespinnst sei, beweist auch das obige allerhöchste Hand­­fetreiben, in welchem Se. Majrflät, während noch die segens­­reiche Unterfrift der Gründungsurkunde unserer Bodenkre­­ditanstalt, welche unsere materiele Regeneration vermitteln sol, kaum getrocnet ist, seine thatsachliche Theilnahme auf jene Anstalten unserer geistigen Bildung ausdehnte, welche uns­ die wertheften sind. Dürfen wir nit, ja müsfen wir nit solche Shatfachen als verheißungsnafte Pfänder einer feneren Zukunft begrüßen? Der „K. Kor." wid aus Temespär vom 16. b. geschrieben .. . "an den nächsten Tagen begibt sich unter Führung des Sido. Sh­aguna eine Kommission nach Wien, welche beauftragt it, die Lostnennung der rumäni­­schen­ Kiirchenbehörden, von jenen der Serben zu bewerkstelligen. Auch gedenkt man hier ein­ größeres rumänissches Journal zu gründen, befe fen. Aufgabe ,­es wäre , speziel die Interessen der Rumänen in jeder Richtung bin. zu fördern. Herr Mocaonyi hat fin­ bereite anheilig gemacht, 60 Joch Grundflüche von ' , | | feinen Belikungen abzutreten, deren Erlös das Stammkapi­­tal dieses Unternehmens bilden würde. — Gestern begab sich eine Deputation der hiesigen Rumänen in die Fabrik­norstant zu einer Versammlung der Serben, um den Streit über die Kirchen- und Schulangelegenheiten in ver­­führender Weise beizulegen. Die Serben jedoch wollten von derartigen Unterhandlungen nichts­­wissen und entfernten sich sofort. Die Rumänen beschlossen die Statthalterei hievon in Kenntnis zu fegen und ist zu Diesem­­wede Herr Mifftes als Vertreter der Temesvärer Rumänen nach Pest abgegangen. Nach der „Lembd, 3." sol in der ersten Hälfte beg Dezember die Einberufung sammtlicher Landtag­e jenseits der Leitha erfolgen. P­olitische Rundiehan, 18. Oktober. Auch heute sind die französischen und italienischen Blätter ohne alle Bedeutung, die nächsten Tage erst werden und von den Erwartungen und Besorgnissen Kenntnis bringen, zu denen der Ministermechtel in Paris auf der Halbinsel den Anlaß bietet. „Brance” allein antizipirt bereits der den Effekt und lügt sich aus Turin vom 12. b. schreiben: Es ist eine neue Partei in Bildung begriffen, welche einsteht, daß man auf Ro­m nicht mehr rechnen darf, und daher Llorenz zur Hauptstadt wählen will. Die Führer dieser Partei, welche dem König und seiner Familie im hohen Grade ergeben sind, sollen bald in das Ministerium eintreten; Rattazat habe seinen Freunden angekündigt, er werde denselben Tag abdanfen, wo er dem Parlamente ankündigen müsfe, daß man auf den Besit Roms nicht mehr hoffen dürfe. Weiter wird aus Italien berichtet : Man schreibt unter dem 11. b. aus Neapel, der Belagerungszustand werde in den neapolitanischen Provinzen balt aufgehoben und der General de kamar­­mora alsdann in seinen Zunftionen erregt werden. Man versichert, die Bande des Zappatore sei zerstreut und ihr Anführer getödtet worden, Zeppreno Al fhiwer verwundet ; Barone, ein anderer Brigant, ist von seinen eigenen Ge­­fährten ermordet worden. Die „Perseveranza” ve­röffentlicht folgende offizielle Deyesche aus 3 Oggia vom 14. b. : Die DBriganti, auf allen Getten gleichzeitig geschlagen, vom Hun­­ger ershänft, sind sie bereit, sich zu ergeben. Die Bande Barufo’s, 120 Mann stark, ergab sich bei Castelnuovo an eine Infanterie-Kompagnie. Man hofft, das die Bande Cico­­sagna’s ein gleiches thun werde. An fünfligen Mitt­eilungen sind heute eingelaufen : Am 13. b." Abends hat sich ein furchtbares Eisendbah­nungrad auf der Linie Glasgow- Edinburgh zugetragen. Es waren zwei sich entgegen­­fahrende Züge zusammengeprallt ; 17 Menschen wurden tobt, 22 ,wer verwundet, zum Theil mit gebrochenen G­liedern, zum Theil durch die auf die Waggons zurückgeworfenen fos Tomstiven arg verbrannt, vom Plate getragen. Aus Konsantinopel wird berichtet: „Lesant Herald” behauptet, der Hauptzrwed der Reife Said Ha fdas bieher sei die Bewilligung der Pforte zu einem neuen Ansehen gewesen, deisen Ganstion jedoch ver­­weigert worden se. — Der Monatsgehalt der Nichten des Sultans wurde um 35.000 Wiaster vermindert. — Alle bisher in Montenegro verwendeten Nebils kom­­men bieher in Garnison. — Alle von Christen in der Nähe von Moscheen der hiesigen Türkenquartiere bewohnten Häuser müssen geräumt werden. Die vom Adel Podoliens an den Kaiser ge­richtete und ihm trob des­­ Widerspruchs des General-Gou­­verneurs durch eine Staffette übersandte Adresse lau­­tet: „Durlaubtigster Monarch ! Durch das Befeß ermäch­­tigt, Em. Majestät die Bedürfnisse des Landes vorzustellen, wagt der Adel Podoliens, den einzigen und allgemeinen Mun­d des Landes auszusprechen, in der unerschütterlichen­­ Meberzeugung, bag er darin alle wahren Bürger­ des Landes repräsentirt. Durch die feierliche und freiwillige Union sonk&abltin mit Polen vereinigt, entwickelte­­r Ruffinten in gedeihlicher Weise ganze Generationen. Kindur In derselben Zinilisation, wie Polen, Seinem äffentlicn 2

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