Pester Lloyd, Juni 1863 (Jahrgang 10, nr. 124-146)
1863-06-03 / nr. 125
, | in Die Diplomatie in der polnischen Frage. · Det, 2. Sunt, Sir Lonton glaubt man gar nicht, in Parks nicht viel, und in Wien sehr wenig an eine friedliche Lösung. Die Harbinere von Windfer, St. Cloud und Schönbrunn werden in ihren Unterhandlungen fortfahren , aber neben der diplomatischen Aktion geht nor eine andere einher, und englische und französische Oentenffigiere sind bereits mit dem Studium eines Feldzugsplanes beschäftigt. — So versichert die „Europe“, und wir haben wenig Grund, ihre Anges ben zu bezweifeln. Dennoch aber bleibt es von hohem Interesse , der Diplomatie in allen ihren Peripetien zu folgen, und so zögern wir dem feinen Moment unsere Leser auch mit den neutsten Enthüllungen des „Memorial diplomatique” bekannt zu machen. Zunächst veröffentlicht dasselbe von Wert der jede ursprünglich von Oesterreich gemachten Propositionen. Sie lauten wörtlich : ul. Der Kaiser von Rußland sol eine vollsändige und allgemeine Amnestie versündigens 2. Polen sol eine nationale Repräsentation erhalten, deren gemeinsam auszuarbeitende Befugnisse die eines Provinzial Landtages wie des galizischen nicht Überstreiten würden; 3. die Dolen würden In ausgedehnter Weise zu den öffent Yen Hemtern zugelassen werden, und man würde gleichzeitig eine adminitrative Autonomie des Landes zusichern; 4. die Gewissensstreipelt würde volständig und ganz sein; man würde die legalen Beschränkungen, welche in dieser Beziehung bestehen und denen besonders der Katholische Kultus und Klerus unterworfen sind, abschaffen; 5. die pvolnische Sprache sol im Königzeige als offizielle anerkannt und als solche in der Verwaltung, der Justz und dem Unterricht angewandt werden; 6. Rußland sol Dolen‘ ein regelmäßiges und legales Befrutizungssystem gewähren.“ Gerner erfahren wir, daß die jüngst erwähnte französische Depeiche, welche vom 13. v. M. vatirt, du ven erz ften Tagen, der vorigen Woche von der österreichiichen Bessierung beantwortet worden if. Die österreichische Degerche bestätigt, daß in Betreffer drei Hauptpukte das Einverständniß zwischen Oesterreich und den Westmächten prinzipiell feststeht. Unter letzten drei Punkten ft nicht eima blos ein Theil zu so eben angeführten Österreichischen Programms, sondern des franzö> fischs englisch-österreichischen gemeint. Sie betreffen nämlich , ven Waffenstilltand, die Befugnisse der zukünftigen poliischen National-Repräsentation in die europäische Sanftion, welche dem definitiven Arrangement zu geben se. — Drouin de Lhuys hatte In seiner Depesche vom 13. 9. M., um die Bevenfend Kalfers Alexander zu heben, »in der Defensive -daß die Polen jeden Angriff vermeiden, die Sdee eingeflochten,, daß die ruffische Majestät ein Manifest er Yaffe, in welchem versprochen wird, bei die ruffischen Truppen während der Dauer vor Unterhandlungen sich halten, unter der Bedingung Itbod. Im Bezug auf diesen verfänglichen Punkt Scheint nun die österreichische Antwort noch etwas unbestimmt zu sein, denn es heißt : „Ohne sich über die Angabe de Modus auszusprechen, welcher dem Kaiser Alexander am besten paffen könnte, erklärt Oesterreich sich bereit, In Petersburg jede Kombination zu unterflügen, die zum 3wede hätte, die Interessen der Humanität mit der Würde Die Selbstherrschers aller Neusen zu verfühnen und Blutvergießen zu vermeiden.” . Diese Unbestimmtheit,, welche ver Erklärung übrigens die Tragweite nicht benimmt, hat das „Memorial” vielleicht ‚ veranlaßt das Einverständniß ein prinzipielles ‚und noch fein in seinen Einzelheiten feststehendes zu nennen. — Bezüglich des zweiten Punktes, des die nationale Berttretung betreffenden nämlich, wird erklärt, daß die Neserve ‚Disterreich‘ figur; die Schwierigkeit erkläre, das parlamentarische System bes Kafferflanzes auf Polen anzuwenden, da Galizien außer seinem Provinzial-Landtage auch eine Der polnische Landtag Bertretung im Neichsrathe habe. : fol Indessen jedenfals bag Budget un die Oefebe für das Rent „haupt fol vie auf diesen Punft bezfigliche Vereinbarung fich auf den Chefamten) Artikel I. der Wiener Schlufafte flüßen. Die Art, wie die drei Mächte zu progeleiten gedenfen, wäre nun folgende : Man würde eine Konferenz der simmtlichen Untergeier der B Wiener Beiträge berufen, also, das sei hier ansprüchlich bezielt, seinen Kongres. Dies folgt die Lore der gleichzeitigen Aufwertung anderer europäischer Fragen aus. Bi die Wiener Schlußerte zu fest der Zustimmung aller anderen europäischen Mächte anheimgegeben worden ist , so kőnnte man es auch mit der neuen Vereinbarung über Polen machen. Dan würde sie, auf diplomatischem Wege, den Möchten mittheilen, welche die drei Noten som 10. April in Petersburg unterstüst haben, und sie aufforben, dem Merfe der Konferenz beizustimmen. Aufbiete M Weife würde dann die europäische Sanktion zu Stande kommen. Noch einige andere Aufschlüsse verdienen hier besonders bez merft zu werden. Branfreih nimmt das Berdienst der Sntustive zu einer „Konferenz” in Anspruch. England hätte die Unterhandlung auf dem gewöhnlichen piplomativen Wege Den, welchen es durch seine Depetche an sämmtliche Unterzeichner der Wiener Veiträge eingeschlagen bet) vorgezogen ; später hat sie Graf Nuffell aber dem französischen Plane zu einer Konferenz angeschlossen. Als Lord Cowleys Herrin Drouin de Lhuys die Eröffnung wegen 968 Waffenstillstandes machte, hat dieser erwidert, er beneide England um diefe Spee. Dem Allen zufolge scheint er außer Zweifel, daß Oesterreich den Wünschen der Westmächte in hohem Grade nachgegeben, und, wie die „Intepend." wissen will, wäre am 31. Mai eine neue französische Depesche In Wien eingetroffen, welche auf Grundlage der vorausgegangenen gegenseitigen Verständigung bereits den Entwurf der an Stutzland zu richtenden Note formulirt. Freich Polen wollen, und über " ‘ , düsfen wir ‚einer anderen Operationgartner, den Mitteln , ausländisches Kapital ő nicht, entbehrt sich, waz den wird, Rod bilgischen Bann gedenken, die darin besteht, waß sie bei Verläufern großer Güterfomplere als Bermittler Interventet, und den Berlauf dadurch erleiätert, dat sie dem Käufer die BZehlung 008 Kauffchillings in Annuitäten bewilligt, aus welcher Operation sowohl für den Verkäufer als Käufer nicht zu unterschägente Bortheile erwachsen. D:3 Bergeben ter Banf im Allgemeinen wird ungal besonders Foulant bezeichnet, — und gestalten erst die Verhältnisse in unserem Vaterlande sich für ‚von Gelomartt günstiger, strömt dann das Rapttal, welches sich bisher aus übertriebener Surcht scheu zurückgezogen, auch noch von anderer Seite dem Lande zu, so Darf vorausgeseht werden, bag auch die belgische Bank der größeren Konkurrenz weitere Konzessionen machen und ihre Operationen auch auf ansderweitige, für das Land nüssige Unternehmungen ausdehnen werde. Die belgische Bank. DO Belt, 2. Sun Die belgissche Bank werd In der jüngsten Zeit bei uns oft genannt ; über Ihre Thätigfett aber ift 5i8 jebt nur Weniges bekannt geworden. Wir sind nun in der Lage, Näheres über die Operationen des genannten Gelvinstitutes mitzutheilen. " Seit nicht ganz einem Jahre hat die belgische Bank Ungarn als Terrain ihrer Operationen gewählt, und wer die Gelvarmuth unseres Landes nur einigermaßen fennt, wird begreifen, daß einem mit großen Mitteln ausgestatteten Seldinstitute sich ein weites und ergiebiges Seld zur Entwicklung seiner Thätigkeit eröffnet. Dafür spricht schon der Umstand, das, wie wir aus verläßlicher Duelle erfahren, die genannte Banf während eines Zeitraumes von nicht ganz einem Jahre die Summe von sechszehn Millionen $rancs eingelegt hat. — Das Emplacement bestand belegt darin, daß sie Darlehen auf Hypotibeten, in Annuitäten tilgbar, bewilligte. Inbegriffen der Zinsen stellte sich die Amortisationsquote bei dem bewilligten Darlehen in 20 Jahren auf 8.36 pCt, In 30 Jahren auf 8.80 pCt. und In 40 Jahren auf 6 pCt. Wohl Fannen wir den Zinsfuß, wie er sich aus dieser Annuität ergibt, nicht als besonders niedrig bezeichnen, doch gewährt verfehle durch die Tilgungsweise In Annuitäten jedenfalls einen grozsen Bartheil, indem der Schuldner nur darauf betahjt zu sein hat, bei er seinen Zins, in welchem zugleich ein Theil der Schule abgetragen wird, zur Beifallszeit gehörig entrichtet. Mit derselben Summe, welche bei uns gegenwärtig der Zins bei einem Ansehen von Privaten unter den günstigsten Verhältnissen in Anspruch nehmen würde, wird bei der belgischen Banf der Zins für die empfangene Summe und zur gleich eine Abschlagzahlung an dem Kapitab geleistet. Uebrigens erinnern wir Daran, der selbst bei der batertchen Hypothesenbanf, also In einem Lande, wo der Zinsfuß zwischen 3 und 4 pCt. schwanft, bei einer Tilgungszeit von 29 Jahren 6 gGt. der ursprünglichen Darlehenssumme gezahlt wird. — Ziehen wir ferner in Betracht, was sowohl die österreichische Nationalbanf als an Private figy bei uns gänzlich vom Darlehensgeschäfte auf Hypothesen zurückgezogen, so ist gewiß, anerkennenswerth, bag ein ausländisches Geldinstitut sich hießurch nicht abschieden es, große Summen unserem Baterlande zuzumenßen,, ja noch immer neues Kapital vemselben zumenßet. — Unser heimifejes Bodenfreditinstitut verspricht allerdings auf bissem Gebiete des Kredits eine große Lüdke auszufüllen ; allein man braucht die vielseitigen Bedürfnisse unserer Landwirthschaft nur ganz oberflächlich zu fennen, um vorherzusehen, daß Das vaterländische Institut, bei allen vemselben zu Gebote siehen. Bufureft, 25. Mal Schemi halte mich, die zahlreichen Steuerverweigerungen und die hierurch provozirten Erolutionen, wilde täglich in bedeutender Anzahl vorkommen, ihren Leisen detaillirt vorzuführen. ES genüge zur Kennzeichnung der Situation die Bemerkung, Daß es bereits zum guten Tone gehört, ein Steuerverweigerer zu sein und die Steuerevokutionstonmission am Holfe zu haben. — Der Abgeordnete Alexander Sichlmann fordert heute die Regierung geradezu auf, auch ihm die Ehre der Erequirung anzuthun ; er habe, sagt er, die Gtenstaufforderung längst erhalten und natürlich resusist, und nun harre und hoffe er vergeblich auf das rothe Billet das Zeichen der Evrfution, während seine glücklicheren Mitbürger best filben bereits theilhaftsam warten. D.S mag vieleicht schon ein wenig in das Gebiet der Lächerlichen hineinragen, allein eg it Boch Der getreue Anspruch einer höchst anormalen Siuation, die diese Länder buchstäblich zu Grunde richtet. — Die interessante Geschichte des Anlehbens von 100,000 Po. St. ist noch lange nicht geschlossen. Für heute kann ich Ihnen Solgenees miiiheilen : Die London and County Bank gab Finneswmigg das geborgte Geld bar an unsere Regierung, fordern in Wechseln a vista, deren Berwerbung erst einem biffigen Barquier überlassen werden mußte. Der Barquier hat weder selbst so viel bares Kapital, um der Regierung ihre Wechsel der Loipen and Bounty Bant gleich auslösen zu können, noch war es überhaupt hier in Bufarest aufzutreiben, und man mußte sich an die Geldmärkte zu Wien und auch Paris wenden. Sie sehen daraus, daß unsere Negierung Interessen und Kommissionsgebühren von einem Sopftale zahlt, das sie noch gar nicht in Händen hat, denn der Wechsel der genannten Banf muss da erst realisirt werden und kann früher für unseren Staatsshap nicht als Kapital angesehen werden. Außerdem ist die Nominalsumme pro Ansehens dur die unumgänglichen Spesen bei Verlauf einer so ansehnlichen Summe von Par pieren auf ausländischen Geldmärften um ein nicht unbezdeutendes Stimmchen zum Nachtheil Dr8 Staatsfädsls vermindert. : — Sie orientalische Frage im englischen Parlament. Nachdem die Türfel das wenig benervenswerthe Bort recht, die Aufmerksannkcht Europa’s zu erregen, seit langen Monaten an andere europäische Länder abgetreten hat, wurde am 29. v. M. im englischen Parlament von der Opposition vor Bersuch gemacht, Die orientelliche Trage wieder zur Spradhe zu bringen, und zwar wählte man biesmal Serbien zum Sılve des Nepefampfes. Die Debatte nahm folgenden Verlauf : Mr. Gregory wünscht die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zulände in der Türlei und den ihr unteriworfenen Propheten zu leufen, €s sei nicht zu leugnen, bag der europäischen Bos Yıtik, welche die verderhte Regierung der Türkei aufzeigt hält, Kein anderes Motiv zu Grunde legt, als Furcht vor der Vergrößerung Stußlands im DOstensab, wenn auch Rußland seinen alten Träumen noch immer nachänge, so sei tod Rußlands Mec, dieselden zu verwirtlichen, durch den Sılmmisieg bedeutendb vermindert, wenn nit ganz vernichtet worden. Unter diesen Umständen lame fs die türfische Politik Englands weder enssulbigen noch erklären. Na» dem Dir, Orenory son den finanziellen und allen andern Gründen der türkischen Regierung eine sehr abfäredinde, shalesh nigts tettes enthaftende Schilterung ne geben hat, hebt er hervor, bag ) mit Ausnahme Oesterreichs England, die einzige Macht sei, weile zung zur Pflicht, darauf zu beflehen , daß die von der Pforte von die Nbfeulichkeiten der mohamedanischen Herrscaft führe. Die englische Politik den ristlichen S Provinzen der Zirkel gegenüber bilde einen freienden Widerspruß zu der wilden Politik Englands gegen andere Nationalitäten, aumal gegen Italien. England müüsse endlich aufhören, ss zur Krüde der Pforte zu machen und darauf bedacht sein, von der unvermetolichen Satastropfe nicht üb Kraft zu werben; mit andern Worten für den Tal, daß die Tin einmal zusammenbricht, dafür zu sorgen, das in solchen Augenblickeinige unabhängige Staaten da seten, in denen die andern Trömmer ihren Schwerpunkt finden künnten. Zu diesen, größerer Unabhängigkeit würdigen Staaten gehört Serbien, welches a Bortiärkste gemacht habe, selt es nicht mehr unter der Herrschaft der Dardjas fiehe. Er bringt hierauf das oft beiprogene Bombardement von Belgrad wieder zur Sprache, und macht es der Regie» Örifiliden propinzen gegenüber eingegangenen Berbinblichkeiten wörtlich erfüll werden. Am Schluß beantragt er die Verlegung gewisser Altenfihds, namentlich der Korrespondenzen englischer Konsum und Gesandten über die Beschwerden der schristlichen Bendlierungen im ottomantischen Reige. Me.Bs Cochrane,der sich in ähnlichem Sinne ausspricht,erwähnt die Angabe des Lord Stratford de Reveuffe,daß« der persönliche Aufwand des Sultansaäeknsics aufs Millionen Pfd.St.jählecic-laufe.Uebeigens wünsche ergemdenichk,das die TüekeivverdetLendkakte Euerpe’s verschwinde,aber nach den Dikaorte gebrachten Opfern habe man ein Recht darauf zu dringen,daß sie ihren heistlichen untmhanen Woht halte.Wettbesser wäre,die ewigen Einmischungen in der Türkei zu unterlassen, da stehe durch nikst gestärkt,sondern sxåek mehr untergraben werd. Das Ministerium wollte den Antrag erst durch„Auszählung“ des Hauses beseitigen, als sie aber die beigrußfähige Ansahl vom Mitgliedern vorfand,mußte es sich zur Antwortler geeemen.Diese übernahm der Unterstaatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten, welchem sich dann Cobden und Gladstone emschlossen. WILL war drektbejdigt die Politik der Regierung.Die Pforte habe Ebee vertragsmäßigen Verpflichtungst gegen Serbettgehalter hiesks dagegen unter seinem ictzigecigenten siedetrochen.Dem Bombardement von Belgeed könne er mächt vertheidigen,aber die Pforte wüsse man die Gerechtigkeit wåbtrtabkr zu lassen-daß sie gleich auf dieände davon den Pafcha von Exls grad abbriefen habt.Aus vielen Ver-Echten der englischen KotkalU. schließemd sßi sie unbilden,unter denen die Christenfeusüsunieist das Werk beräikkssxk,foxxbern der griechischen Bischöfe und Priestokfekt und dkkTZkch Ekheit für Personen und Eigenkbum habe, sehr zugmommem Wenn die Handhabung der Gerechtigkeit in eiegenen Bezirken noch an Mängeln leide,und wenn die örtlichen Gerichte sicd noch schwer bewegen ließen,die Aussage christlicher Zeugen anzunehme Es-soihn-doch eisisxzkkische Regierung ihr Megachw-um deeses Museem abzuhebch.Aus der Thatsache,Esaß dis Pforte den Agenten Frankreiche und Englands gestattet but-krise, Finanzzustände einer genauen Prüfung zu unterziehen,sowie aus den Berichten von soed Hobaet und wkr.Foester geht doch deutlich verwe,daß dietückische Regierung ernstlich auf Beewalkungssunv Fieanzreformen bedacht sei.Dethatdklece Reichet habe sich U Es gemeingehoben,üdemil würden Straßen gebaut,vileZvllWk« Mißbräuche seien abgeschafftmeim Lauf des vergangensachtss sel für den Baummwollbau mehr in der Türkei als irgendwo in der Belt gesciehn. Kurz, so groß sei die Klastigität der türkischen Hilfsmittel, daß er glaube, die Staatseinnahme werde In Kurgem dh auf das Doppelte heben. Er briege das größte Vertrauen zur Zukunft des ottomanischen Reiches, und sei Überzeugt, dag. die türkische Politik Englands mehr als etwas Anderes den N hrum Lord Halmerston’s beteiligen werde, zog. — Die „Times“ bespricht diese Unterhausdebatte in mi an Ungarische Akademie, "Stítung der historischen, philosophishhen und rechtswissenschaftlichen Klassen vom 1. 9 Juni, (Der Nadasdy-Pretis, Die Stellung des Menschen in der Natur) h. j. Beim Beginn der Sikung machte der Herr Schrrtűr die Anzeige, bag am rechten Mal der Termin für die sich um den Nadasdy-Preis bewerbenden Arbeiten abge"lanfen sei, und bis zu diesem "Zeitpunkt im Ganzen 12 Manufisite eingesendet wurden. Bilanntlich wurde der Nádasdy+ Preis für in gebundener Nebe, geschriebene postische Erzählungen gestiftet und beträgt in diesem Jahre 100 Dukaten. Die eingesendeten Arbeiten nun führen folgende Titel : A nagy váradi torna és Tököli; Berta ; Kálmán király ; Buda : halála ; Ösidök, Epos in 10 Gefőngen ; Simonyi ; A hontámasztó " király; Apa és fiús;- Rozgenyi Erzsébet ; Jagjel király; Kinizsi bal karja; Emléktelen mult. Das Manujtript : Apa és fiú ift im Profa gefchrieben, und mußte deshalb zurückgewiesen werden, die übrigen 11 Arbeiten wurden der belletristisgen und philologischen Klasse zur Bergutachtung übergeben. Hierauf Het Herr Gregwrs einen Vertrag über die Stellen des Menschen in der Natur — Es is Dies eine anthropologische Studie , welche im „Bubapiti Szemle" erscheinen wird. Bekanntlich hat Darwin’s Ideosie der fortscreitenden Entwickklung der Geschöpfe vielfeltige Zuslimmung erhalten; Bell, einer der ausgezeichnetsten Stologen Englands , hat sie in seiner Geologie adopiirt ; Kurtley wendete sie in seiner Zoologie an, und suchte darnach die Stelle des Menschen unter den Orfhäpfen der Natur 38 beflmmen. Kurley’s Ansicht wurde von Vielen gebilligt, von Anderen getadelt undwiderlegt. Here Gregurs glaubte nun, bag in Bezug auf die Frage, ob der Mensch unter den Örfchöpfen eine eigene Ordnung, aber blos eine Unterebbetzung einer Klasse von Thieren bilde, auf der Philosoph und namentlich der Anthropolog ein Wort mitzureden habe, tirkte in seinem Vortrage die Ansichten Lyelle , Kurleys, Dana’s, Dwens , Grativlevs , Duvernoy’s, und Anderer mit und begleitete sie mit seinen ‚eigenen. Bemerkungen. Die Urologen entoedten im den Schichten, welche ohne Zweifel älter als das Dilusium sind , In der Schmelz , in Stanfreit, England, Dänemark einige Mederteile von Menschen. Drang geht nun die Spätsache hervor, daß der Mensch vier eher auf den Schauplap der Erde aufgetreten sei, als man es bisher ahnte, daß er ein Beitgenosse ber rifigen Mammutps und anderer Disgauter war , die fünf Jüngst von der Erde verschwunden sind. Diese Thatfadhen führt Lyell an, ohne fin. Über die Stelle des Menschen in der Natur auszusprechen. Sturley veröffentlichte drei Abhandlungen, in welchen er das Verhältnis des Menschen zu den Thieren erörtert und auf Orvap seiner anatomischen Studien zu dem Schluß gelangt, daß der Mensch in Bezug auf seinen phusis hen Organismus sie durchhaus nicht wesentlich von den verschiedenen Klaffen der Affen unterscheide , und folglich seine eigene Ordnung bilde, sondern blos eine Klaffe der menschenähnlichen Affen sei, namentlich dem Gorilla und Chimpanse am nächsten stehe. In Bezug auf den ganzen Körperbau, auf die Schädel- und Gehtenbildung is zwischen dem Gorilla und den niedrigeren Affengeflechtern eine größere Kluft vorhanden, als diejenige, welche den Menschen von den Gorilla trennt, . Auch in Bezug auf des Grwiil des GrHhnes it der Unterschied gering; das menschliche Gehien wiegt 63— 121 Loth, folglich beträgt der Unterfojteb zwischen dem sehwerífett und geringsten menschlichen Hin 68 Loth, während dags Gehirn des Gorilla Al Poly wiegt und Demnach blos um 22 Loth weniger als das des Menschen. Es ist also unter den Menschen selbst in dieser Beziehung ein größerer Unterschied, als zwischen den Menschen und Gorilla und swifchen Yirfeln und den niedrigeren Affengeschlechtern. Die Ansichten wurden von den Spiritualisten bekämpft, weil sie dadurch den Spiritualismus gefügnet erachteten. Gregurs dagegen meint, daß die Ergebnisse der anatomischen Forschungen NKurley’s blos auf dem Gebiete der Anatomie bestätigt oder, wie verlegt werden können, und mag dadurch , wenn sich auch in Folge der genaueren anatomischen und physiologischen Forschungen ergeben sollte, das ver Meint wette in Bezug auf seinen physischen Organismus nicht von den höheren Thierklaffen unterscheidet, der Materielismus wo nit triumphiren dürfe und der Spiritualismus durchaus nit ermattert wäre. Das geistige Lesen des Mensten könnte an dann nicht in Zweifel gezogen werden, den dieses es ben beshätiget sich unabläffte. Daß der Mensch neben dem schiffigen Leben auf ein geistiges Leben führe, kann auch von ven Tensierten Materialien nicht bezweifelt werden. Es sind also bei der Beurtheilung über die Stelle des Menschen in der Reihe der Geschöpfe und blos die anatomiigen und physologisgen Momente zu berückschtigen, sondern es müssen uuch die Thatfahen des geistigen Lebens, und zwar vorzugsweise tiefe Thatsagen, zu Muhe gezogen werden. Der Mensch mag eeinem Körper nach volltändig identisch mit den Höheren Affenklaffen sein, in Hinsicht auf das geistige Leben mürbe er auch dann noch eine eigene Drinung bildet und nu blos irgend eine Unterabshelung sein. Daß aber auch in Bezug auf den körperlichen Organismus zwischen ven Menschen und i in guter Gesundbeit zt —,z an den Deshletern ver TIhiere wesentliche Unterschiede vorhanden, seien, und hab Kurlıy an in dieser Hinsicht seine Bolgerung Slot begründete, das bemwiefen besonders der Amerikaner Dana und der Franzose Gratiolst, Na ae nn he men en nn smarter > ma Át € gé za 6 ms 18 Junt I. 93. auf der Donau ein Wettrudern, Der Pel-Dorner Ruderverein“ EDDIE si x das theilnehmende pl. t. Publikum werden zwei Dampfschiffe in Bereit Saft gehalten, wilche vom Landungsplag der nach Wien abfahrenden Dampferr um 6 Úpr Mbents abgehen und vor dem Bielpunkte antern werden. — Wettfahrten finden folgende statt + 1. Zweit Bote mit 4 Rudern. 2. Drei Bote mit 2 Souls (Doppelruder). 3. 3wet Dote mit einem Doppelruder. 4. Han bohnefahrt, 5. Wettfahren bei Shaiffer, Müller und Fisher. Während der Zwifgenpausen werden die auf den Dampfern befindlichen Zigeunerbanden verbdiedene Muftifade ex-Kutiven. Preise der Mäde : I, Play 2, II. Play-1fl. 6. 95. Bifets sind an bekommen im Nationalkasino, ferner bei den Herren: Alexandrer Baltgky, (Modewanrenhandlung In der Walgnergafe), Heinrich Kugler (Zuderhäder, Sofphsplag), Sofepyh Medep (Tabakverlag, Waipnergaffe), RN ózsavölgyi ( Komp, CHunfthandlung in der Herrengaffe), — Und am Tage der Wettfahrt bei der Kaffe der Dampfschifffahrts. Gesellschaft Mädt dem Lloydgebäude, obere ‚Donauzeile, An dent M Wettfahren der Eifer, Müller und Fischer können nur Flaßbote theilnehmen, wobei ein Bot mit höchstens vier Rudern und einem Strusmann versehen sin darf, Urer befen gewinnt t das erste Bot 10 Stud, & Dulaten, bosameite By 4 SHEEE Dulaten, das dritte Bot 2 SEE Dulaten, Bei der Handoltinen- Wettfahrt It der Preis für den zuerst Ankommenden 3 Stud Dulaten. Diese Prämien werden durch die hiezw erhittenen Preisrichter sogleich ausgefolgt. In Mitglied des leitenden Komites wir fd am 8. M. um 2 Uhr Nagınittags an der Soige ber Heinen Safel, W wofeldít eine Sahne ausgesteclt wird — vis-a-vis beim salferbab — rinfinden, um bie am Basren Miwirkenden aufzugetänen. Mag 5 Uhr hört die Sufnchme auf, Dasietitensyefomite, = Der Salier von Abyifinten Die „Cob. “,i it in den Stand gefegt, ein kärglich aus Africa In Coburg eingeteifner Scheifistäe mitzutheilen. Zur Einlitung bemerkt sie Folgendes: Kaiser Theodor von Abysinien befigt ein Heim, das fest fon um Bieles größer als Deutschland ist, und von Fühnen Eroberungsplänen erfüllt, fliebt er darach, seine Herrschaft bis an das Rothe Mer auszudehnen, um dann, tober meint, in die Reige der großen Staaten der Erde treten zu können. Nur wenige Eurohäes sind bis sehr nach Adylinien gekommen ; trogdem beschäftigt sich Theodor begierig mit Allem, was ihm von europäischer Kultur entfernte Runde gibt. Er selbst freilich befindet sich, ungeachtet des urapostolischen Christenthumg, was er und sein Bolt birennt, ziemlich im Zustande der Wildheit. Auf die Ausdehnung seiner Hersijaft frau Die englische Regierung bereits aufmesssam geworden. Als nun im vorigen Jabre der englische Konsul Duncan Cameron den Herzog von Koburg- Gytlja auf der Expedition zu den Ländern der Hadda, Scholin’s und Bog9s begleitete, welche dem SKalfer tributpfligtig sind, wurde er Kanadan zum Skalfer Theotor gesandt. Und um einen angenehmen Eindruck zu mechen und Dadurch möglicherweise den wenigen Diutichen, die das Schiäfal in ferne Länder verfäslagen, oder zukünftigen Reisenden Nugen zu gewähren, gab der Herzog ihm für den Kaiser die Drnoration seines Sausordens mit. Die darauf eingetroffene Amtwost is in ambarischer Sprache verfaßt, mit beigefügter englischer Ueberfegung. Das Girgel des Briefs trägt eltófalls eine ambarische Umscrift, zugleic aber die arabischen Worte s: Theodorus, König von Habesh. In dem Wappen befindet ich ein gefrönter Löwe. Der Brieffeld lautet folgendermaßen : „Im Namen des Batard und dis Sohnes und des heiligen Geises der Erwählte Gottes und der Menschen, Theodorus , Salier von Arthiopien, an Erust, Herzog von Schfen-Koburg, Sch Hoffe, BO BTL ABENDS TE ER HDAEIDR, halube amigin pie de Dan wohl, meine Ahnen ihren Schöpfer vergessen hatten, gab Er tor Königreichen Gore’ und den Tortenz aber naddım mein Schöpfer mich erschaffen, hob er mic empor aus dem Staube, gab mir Diadt und machte mich tüchtig , dieses Königreich zu behaupten ; und das Seine Mat vertrieb Ich die Ballas. Aber als ich jept den Türken geht, meiner Räter Land zu verlaffen, verweigerten sie es, und mit Gottes Hilfe ziehe ich aus, gepen sie zu fänepfen. Deine Landsleute und Ms. Hinslen haben mir von Dir erzählt, daß Du ein s christlicher Für fehlt, der die Christen liebt, ded war ich sehr froh. Ich habe Deinen Orden empfangen und bin sehr glückich berüber s mit Opises Hilfe habe ig benfelden, ere halten, und er machte mir große Sende, ig banfe Dir, Eben war ich im Begriff, Die, meinem Freunde und Verwandten, Botschafter zu senden , aber Ich wurde burg die Türken daran verhindert, Trage Sorge, daß jemand die Liebesgaben in Empfang nimmt, die ich Dir nach Majlowa zu senden wünschte. Siehe, wie bei Jérambie Ehriften bebrüht! 3. Oktober 1862, Im Lager der Provinz Bordame.’ Selbstverständlig sind die tendenziören Ausfälle Kaiser Theodorus gegen die Türken mit großer Blorik aufzunehmen. Übrigens versteht er auch Darunter keineswegs das osmanise Reich, sondern den Muhamedanismus Überhaupt. Der im Brief erwähnte Mr. Kinslen ist ein Deutscher, der in Habefoh lebt. Die angekündigten Gescheine sind noch unterwegs; wenigstens schreibt der Konsul Cameron, daß er sie zugleich mit Geldrenten, die für Ihre Majestät die Königin Bistoria bestimmt seien , befürdern Yale. Außerdem versichert Mr. Cameron, das Kaiser Theodor ich durch die Zeichen freundlicher Gesinnung eines europäischen in sein Land vielerlei Fragen an ihn gerichtet habe. * Ein patristisges Kirchenliebber Polen, Beic der bezüglich der Expedition des ersten Theilung allgemein gelungen wurde, wird sehr vom „Temps“ veröffentlicht, Es lautete : Ad parvulum Christum contra hostes Patriae, Patriam defende! Tu solus es agnus, Et fortis et magnus! Oui perfidum Turcam Compellis ad furcam!" Patriam ! putriam ! patriam Defende! — O nefas! cate Patriam ! Patriam ! Patriam defende! — et taces! O’ parvule delicate, O parvule delicäte ! o erimen ! Mors translit limen ! 0 paryule deliEt pulvis et fumus, Tu nudus hie jaces, Et friges Patriam defende! Minusculum pectus, Duriusculus leetus | Nihilominus telo Pugnabis e cvelo, Patriam !— Grassantur , Furantur, Praedantur, BacNil tutum, Nil ausum, PaO parvule — Est tempus, Patriam defende ! Vieini laborant Et hostis Vos, superi, nostis ! Patriam, Patriam, Patriam defende ! * Der Abends um 5B Uhr von Drighleton nach Stondon abfahrende Aug verunglückte am 29. 9. M. nicht weit von seinem Biergritte , der Bicioria: Station, wobei vier Passagiere auf der Liebe getüchtet und dreißig verwundet wurden, von welchen letteren mehrere vorausftällig nach dem Zode erlisgen wereen. Um eine eingetretene Verspätung des Zuges einzuholen, hatte der Rotomotivführer die Erpanfiungkraft des Dampfes zu einem solchen Grade feigen lassen, daß der Dampfkessel sprang, die Ma feine aus dem Gehift geriet) und der Zug den Damm hinachfürgte. Die Wagen bildeten bald nur einen Trümmerhaufen. Der Kolomotinführer war der erste, welcher sein Leben verlor; wer Andere Getöchtete gehörten eher von einer Schiefüsung heimlehrenden Abtheilung von Öarbegrenadieren als «das vierte Opfer war eine Dane. * Die Königin von England wird gegen Ende Sylt auf Schloß Rosenau (Koburg) erwartet. Wie verlautet, wird wider Earl Rufe die Königin Namens des Ministeriums nach sutferland begleiten. * Picard Bagners Konzerte in Rußland sollen ein Mesnerträgnik von 30,100 Eres, ergeben und der Künstler überdies eine Beflgung in der Schweiz von der Grogfürstin Helene erhalten haben . Wie eben In der Zeit der Wunder, Ein solches ist der von dem Abb& Caffellinen erfundene Telegraphbenapparat, den er Pantelegraph nennt und melden die französische Regierung drb! statt des Morf.’schen einführt, Wunderbar sind die Reiflungen Dines neuen Apparates, eine in Paris gehriebene Depesche wird z. B. In Marseille, ohne Beihilfe eines Schreibers , dur ven Apparat ariographisch genau repromirt, eben folches Bildnis , jede Eitze , Jede Zehnung, Lüngst [ef die Kafferin ihr Porträt an einige Brennleinen, in den Provinzen telegraphixen, und Mobs Caffet telegraphirte vor einiger Zeit das Bid einer vnlblühenden Rose vom Parker Observatorium nach Kent Bureau der Telegrappenverwaltung. Die Mose war hochroth und die Blätter frigggrün, und die Reproduktion burg den Zelegravéren entsprach auch in den Karben vollständig dem Originale. Koffint tilegrephirt, eine Dielodie , die er zu Eyren dis Erfinders Improsiftst hatte, wag Dinifeille. Der Pantelegraph erfordert selenen so fiarten elektrischen Strom, wie dei Morfeide, und ist auch weniger beeinflußt dur die Einwirkung der Atmosphäre. Wir theißen mit, was uns französische und englische Journale Über den Pantelegraphen berichten (ohne Verantwortlichkeit). * Die Mani der Bergnigungszeige hat sich aug nach Konsantinopel verpflangt. Ein därtiger Hotelbefiger bemüht si einen Bergnügungssug von hundert Personen und darüber von Konstantinopel über Wien nach Paris zu Stande zu bringen. Die Sade findet indes bis jegt unter den Türken nicht den erwünschten Anklang. Der Preis tt auf 1000 $tanten feigefeht. · Förfen fevr gefoömetchelt Herzogs weldjes Nil triam, patıiam defende! delicate! Patriam defende ! Tu soris facem Et dederis pacem! , zus Benevolus audi Patriam defende! triam, Patriam defende chantur ! O parvule .delicate, Patriam defende ! satis gefühlt und Quae tuae sunt fregeris Patriam, laudi; Jam vietima.sumus, est clausum ! Nil foedera valent, Cum haereses calent, — Polonia perit Et spolium patriam, est hora Ne, quaeso, sit mora! aliud erit, orans! Quod , Panisi Vim hostis invisi, Oppresdefende ! 0 parvule delicate ! perfidus ‚Patriam ;