Pester Lloyd, Februar 1868 (Jahrgang 15, nr. 27-51)

1868-02-23 / nr. 46

III-Umke-umk-geequeuspst.pk««zm««iiixki"­;samvrauuiiiekaktdumitspeckeöruar«t-tz«ufi,ehkscipiumquiezkii"ig-pk2«k«.m««z« sonst Hveuupie Prokuumentionen spätesulaufen,leicht vh ueuuferserschulden Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten solluem wollen, indem : Die Pränumerationspreise sind mit Postversendung: Ganzjährig 22 fl., halbjährig 11 fl., Dreimmonatlich 5 fl. 50 Pr., z­weim­onatlich A fl., monatlich 2 fl. mit sepa­­rater Befrem­dung des Abendblattes per Monat 30 fl. mehr. Der Prozess Des Kaisers Maximilian. . Belt, 22. Feber —5— Die Herren Mariano Riva P­alacio und Licent. R­­afael Martinez de l a Torre, welche bekanntlich den politischen Theil der Vertheidigung des unglücklichen K­aisers Marge führt, hat den Ende des vorigen Jahres eine Denkschrift über den vor dem Kriegsgerichte zu Queretaro gegen den Erzherzog von Oesterreich verhandelten Prozeß veröffentlicht, von welcher ge­­genwärtig eine im Verlage von Otto Meißner in Hamburg erschienene Ueberlegung vorliegt. Die Denkschrift der beiden Juristen bietet eine nicht zu unterschagende Anzahl interessanter­­ Details, welche theilweise zum ersten Male in die Oeffentlich­­keit gelangen — ein Umstand, der es wohl vollkommen recht­­fertigen dürfte, wenn wir den Inhalt des Buches in großen Umrissen hier kennzeichnen. Die Eingangsformel des gerichtlichen Verfahrens gegen Maximilian bestand in einem Befehle des Kriegsministeriums, zufolge dessen der Prinz durch ein ordentliches Kriegsgericht nach dem Gefeße vom 25. Jänner 1862 gerichtet werden sollte. Diese V­orschrift ganz allein reichte hin, um einen trag­­ischen Ausgang des Prozesses vorherzusagen, und Kieg wurde um­so augenscheinlicher in Folge des abschlägigen Bescheides, der auf die von Herrn Vazquez, einem der Vertheidiger des Prinzen, geltend gemachten Hinwendung gegen die Kompetenz eines solchen Gerichtes erfolgt war. Der Vertheidigung schien daher eine neue Anstrengung nothwendig, und man ersuchte daher, den zeigenden Lauf des Prozesses aufzuhalten. Bazquez begab sich zu Maximilian, um demselben die Ankunft der Ver­­fasser der Denkschrift bekanntzugeben ; ehe die Herren Palacio und Martinez de la Torre sich zu dem Gefangenen begaben, schien es ihnen opportun, eine Unterredung mit dem General Escobedo, Kommandirenden der Truppen in Queretaro, zu haben. Die Vertheidiger verlangten Zeit für die Vertheidigung, aber sie erreichten nichts, als daß ihnen der General Escobedo erklärte, er könne nur 24 Stunden zu diesem Zr­ede bewilli­­gen, da dies seine von der Regierung empfangenen Konstruk­­tionen bejagten. Hierauf begaben sich die beiden Vert­eidiger nach dem ehemaligen Kapuzinerkloster, dem Gefängnisse des Kaisers. Es war am 5. Juni Morgens 10 Uhr. Maximilian empfing die Adporaten ergriffen, und ohne sich um seine Lage zu kümmern, erkundigte er sich nach vielen Personen in der Hauptstadt und außerhalb derselben. Er konnte nicht­ begreifen, weshalb seine Abdanfung nicht publizirt worden, und wie es möglich sei, daß Merxito noch Widerstand reifte. An dem nämlichen Tage richteten die beiden Genannten ein Telegramm an den Minister des Aeußern, Lerdo de Te­jada, in welchen sie um eine längere Frist für die Herbeischaffung des­­ Vertheidigungsmaterials baten. Dieses Telegramm hatte die Bewilligung einer weiteren Frist von 3 Tagen zur Folge. Ein so peremptorischer Termin war beinahe werthlos. Man war der Ansicht, daß die­­ Vertheidigungskommission ihre Ar­­beiten vertheilen müsse. In Queretaro sollten die Herren Or­tega und Bazquez zurückleiben, während die Herren Palacio und Martinez de­ la Torre in San Luis zu gehen beschlos­­sen. Dieser Plan wurde von Maximilian mit Befriedigung und als möglicher Hoffnungsanfer aufgenommen. Am Morgen des 8. Juni trafen die Tebtgenannten beiden Vert­eidiger in San Luis ein, wo man sie bereits erkwartete. Mit dem Mini­­ster des Neu­eren, Herrn Lerdo, hatten sie eine längere Unter­redung ; aber auf alle ihm gemachten Vorstellungen er­wieberte der Minister fast und maßvoll, daß man Alles leidenschaftslog, ohne Nahhegefühl überlegt und erwogen habe, daß die Hand­­lungsweise der Negierung ausschließlich dur die Erfordernisse der Gerechtigkeit, die seine Modifikation irgend­welcher Art in den Ausdrücen des Gefetes gestatte, geleitet werde, hat man aus Rücksichten der Billigkeit einige Tage zugegeben und später ‚den Termin für die­ Vertheidigung noch um­ 3 Tage erweitert habe so. In der nämlichen Weise sprach sich der Präsident Suarez aus. Er bediente sich auch nicht eines einzigen Aus­­bruches der Feindschaft oder Rache, aber in seinen Antworten fand er die Grundlage un­wiederruflicher Fertigkeit. Am Nahe­mittage des folgenden Tages wurden die Vert­eidiger benach­­richtigt, daß auf das von ihnen angebrachte mündliche Gesuch um weiteren Aufschub der Ministerrath beschlossen habe, das einmal eingeschlagene gerichtliche Verfahren in Nichte zu ändern. Das in Queretaro eingeschlagene Gerichtsverfahren fragte si auf ein Gefäß, welches den Angeklagten vertheidigungslos fäft, da der Prozeß in größter Eile eingeleitet, das Untheil­­ ohne Verzug gesprochen und mit upattoner Betätigung des Kommandirenden sofort vollzogen wird. Die beiden in San Luis antretenden Vertheidiger legten den Ministern Aglesias und Lerdo das Ungeheuerliche des Gefeges dar, jedoch ohne Erfolg. Minister Lerdo M­ünner 1862 gab ein bereits begab fahren auseinanderfegte, und bak Gebräuche ferne, daß zur Antwort, dem das Gefeg vom 25. früher bestehendes dem Erzherzog vor seiner Ankunft in Mexiko bekannt sein mußte. Er theilte ferner mit, daß für biete, daß ein Agent der konstitutionellen Re­­gierung der Licentiat­ion Jesus Teran­­d nach Mira­mar Erzherzog einer Monarchie Protest GC Feine Grundlage in dem megifanischen Volke vorhanden sei, das zur Zeit der Re­­publik geboren seine anderen als neuen Welt republitanische Sitten und den republitanischen Institutionen verzweigt der jene auf das Annigste mit jet, daß die Leute, welche das Kaiserreich unterfrügen, nicht zu Denen gehören, die ein sicheres Echo im Lande fünden, noch jemals auf genügende Elemente zu seiner Popularisirung rechnen künnten, daß, unbe­liebt wegen der Nothwendigkeit sich auf die Intervention zu fragen, er zusammenstürzen würde, sobald diese ihm fehle. Der Minister bemühte sich schließlich die Nothwendigkeit jener strengen Gefege in Fällen großer Friedensstörung anzuwenden, aufrecht­­zuerhalten. Das Todesurtheil war über Maximilian gesproc­hen, als man ihm umbarmherzig dem Kriegsgerichte nach dem Gefege vom 25. Jänner 1862 unterwarf. Es blieb nichts mehr zu jenes Falles um Begnadi­­und Martinez de Gefuh an den­ Präsidenten ein­­reichten. Die Ankunft des Baron Magnus eröffnete den Verthei­­digern ein nettes Terrain.Der Repräsentant Preußens ver­­sicherte,daß er außer im Namen Preußens auch noch in dem­­jenigen Oesterreichs,Belgiens unthaliens reden könne.»Im Namen Maanuropa’s,wenn es nöthig ist«—wiederholte er zum Schlusse­——»darf ich die Begnadigung des unglück­­lichen Kaisers Maximilian erbitten.«Am 13.Juni stellte sich Herr v­ Magnus den Ministern Lerdounnglesias vor.Der preußische Gesandte war außerordentlich ergriffen,als er mit Herrn Lerdo sprach,und mit großer Leichtigkeit und Klarheit wußte er alle die Vortheile darzustellen,die Mexiko au­s der Nichtvollziehung des Todesurtheiles an einem vom Unglück be­­troffenen Prinzen erwachsen würden;er bemühte sich zu bewei­­sen,daß dies für den Frieden des Landes ein großer Segen sein würde,und er bot sich schließlich,die Verwendung seines Souveräns bei den europäischen Regierungen im Interesse Mexiko’s zu sichern,wenn man jene Begnadigung gewähren wolle.Herr Lerdo folgte mit großer Aufmerksamkeit den Vor­­stellungen des preußischen Gesandten und antwortete:»Die Regierung,indem sie Maximilian einem Kriegsgerichte unter­­warf,in Uebereinstimmung mit einem vorher bestehenden Ge­­setze,ist mit Gerechtigkeit verfahren,und für heute wird es nicht möglich sein,von seinen Bestimmungen abzuweichen Wir müssen also das Urtheil des Gerichtes abwartem Jenes Gesetz hat gedient,die Mexikaner nach ihm zu richten,und nichts würde eine Ausnahme zu Gunsten gerade des Hauptes der Rebellion zu rechtfertigen im Stande sein.«« Am 14.Juni traf in San Luis Potosi ein Telegramm mit Nachrichten über den Gang des Prozesses ein.Darnach stand der Schluß des Prozesses bereits für den nächsten Tag bevor,und es galt somit,alle Mittel,welche eine Begnadi­­gung herbeiführen konnten,zu­ erschöpfen.Die Vert­eidiger hatten eine neue Unterredtung mit dem Minister Lerdo,leider mit dem nämlichen Erfolge wie die früheren.Der Minister sagte unter Anderem:«Die Verzeihung Maximilian’s könnte dem Land e theuer zustehen kommen,denn soweit wir seinen veränderlichen Charakter kennen,können wir nicht sehr darauf bauen,daß er einer nochmaligen Berführu­ng unzugänglich wäre. Der Bürgerkrieg kann und muß mit der Vereinig­ug der Parteien enden;aber dazu ist erforderlich,daß die Regierung die hauptsächlichsten Elemente zu einer möglichen Ruhestörung beseitigt.Die Gerechtigkeit erfüllt mit diesem Prozesse eine ihrer Pflichten,und die Nation­ würde von uns Rechenschaft über eine Begnadigung fordern,die sie den Gefahren einer neuen Aufregung aussetzen könnte.Die Regierung hat früher und jetzt mit der größten Bedachtsamkeit die Gefahren der Verzeihung,sowie die Folgen der Hinrichtung erwogen,und wenn die Regierung die Begnadigung verweigern sollte,so können Sie überzeugt sein,daß sie es in dem Glauben thut, daß das Nationalgefühl,die Gerechtigkeit,die öffentliche Kon­­venienz und die Nothwendigkeit,einem Lande Frieden zu geben, daß auch ohne jenes neue Element der Monarchie währendd mehr denn 50 Jahren hinlänglich Zeit gehabt,sich in Stücke zu reißen, dies dringenderheischem Wer könnte versichern,daß Maximilian in Miramar,oder wohin ihn sonst die Beziehung führen Möge­ ruhig leben wird,ohne nach der Rückkehr in ein Land zu seufzen,für dessen Erwählten er sich gehalten hat.Welche Garantien könnten uns die Souveräne Europas dafür bieten, daß wir nicht eine neue Invasion zur Aufrechterhaltung des Kaiserreiches hätteU.Europa will einmal in den Mexikanern keine Menschen sehen,die­ würdig sind,eine Nation zu bilden.Es hat von uns den traurigsten Begriff,es bildet sich ein,daß die republikanischen Institutionen der Schwindel eines Volkes von Demagogen sind,und es würde es sich als einen großen Dienst und zur noch größeren Ehre für unser Land anrechnen, wenn es aber kurz Maximilian veranlaßte,einen neuen Ver­­such zur Begründung des Kaiserreiches zu wage.Die ver­­hängnißvolle Eingebung,welche die Intervention beseelte,könnte wiederaufleben,und die Regierungen Europa’s würden unter dem Vorwande,uns zu moralisiren,während sie selbst die Moral überschritten,neue Legionen ausrüsten,die,obgleich Fremde,sich der mexikanischen Flagge bedienen würden,um wiederum die Macht dessen,den sie Kaiser nannten,zu be­­gründen.In der Rückkehr Maximilian’s nach Europa könnten wir den Verläumdern und Feinden Mexiko’s eine Waffe in die Hand geben,deren sie sich zur Restauration bedienten,in­­dem sie auf jedem Schritte Konflikte bevorriefen,um die In­­stitutionen der Republik umzugestalten.« Am 16.Juni Mittag,12 Uhr empfingen die Herren Palacio und Martinez de la Torre ein Telegramm­ aus Que­­retaro folgende anhaltes:»In diesem Augenblick,111X2 Uhr Morgens,wird die von dem Höchstkommandirenden bestätigte Sentenz notifizirt.Es ist für die Hinrichtung SUhr Nach­­mittags festgesetzt.««Sofort begaben sich die beiden Vertheidi­­ger immer eine mit Baron Magnus nach dem Regierungs­­palast,11m das letzte Gesuch um Milde zu überreichen.Mi­­nister Lerdo nahm die Bittschrift entgegen und begab sich sofort nach dem Zimmer des Präsidenten,um über sie zu verhandeln. Nach Verlauf von dreiviertel Stunden kehrte der Mlt Minister zurück und las den Anwesenden folgende an General Escobedo gerichtete Depesche vor:»Anden«General­­ Escobedo quae­­retaro.Die Vert­eidiger Maximilian’s und Miramon’s haben soeben der Regierung angezeigt,daß die Sentenz des Kriegs­­gerichtes,das jene sowohl als Mejia zum Tode verurtheilt, bestätigt worden,und daß die Hinrichtung für diesen Nachmit­­tag angesetzt worden ist.Es ist für die drei Verurtheilten um Begnadigung gebeten,die die Negieru­ng abgelehnt hat, nachdem sie über diesen Punkt die umfassendsten Deliberationen gehalten.Damit aber die Verurtheilten die nötigige Zeit ha­­ben mögen ihre Angelegenheiten zuordnen,hat der Präsident der Republik beschlossen,daß die Hinrichtung nicht vor dem 19.d.M.stattfinde.««Auf die nochmals wiederholten Bitten der Vertheidiger um Gnade,antwortet der Minister:»Ger­­füllt die Regierung mit unaussprechlichem Leid,daß sie diesen Beschluß fassen mußte,auf dem sie eine Zukunft der Ruf­e für das Landbafirt glaubt;die Gerechtigkeit und die öffentliche Wohlfahrt haben dies erfordert;wenn die Regierung einen Irrthum begeht,so ist derselbe nicht Erzeugniß der Leidenschaft, sondern einer ruhigen Ueberlegung;diese schreibt uns diese schmerzliche Weigerung vor.« So endete die Mission der Herren Palacio und Marti­­nez de la Torre.Vor ihrer Abreise sagte der Präsident Jua­­rez zu ihnen:»In der Erfüllun ihrer Mission als Ver­­theidiger haben Sie viel Von der Unbeugsamkeit der Regieru­ng gelitten.Heute können Sie die Nothwendigkeit derselben,so­­wie die­ Gerechtigkeit,welche sie unterstützt,nicht verstehm Nur die Zeit kann sie richtig würdigen,das Gesetz und das Urtheil sind augenblicklich unerbittlich,denn so will es die öffentliche Wohlfahrt.Sie kann uns auch die Ersparung des Blutes anrathen,und das würde m­ir zur höchsten Freude meines Le­­bens gereichen.«« Am 19.Juni 6 Uhr Morgens that Maximilian in Queretaro seinen letzten Gang nach dem Cerro de las Campanas. Die unabänderliche Thatsache der Ausgabe und des fortdauern­­den Umlaufs von Staatsnoten erfordert eine Abänderung des bestehens­den Uebereinkommens zwischen der Staatsverwaltung und der Natio­­nalbank und eine Revision der Statuten und das Reglements. Um einestheils für den Bruch des Privilegiums und den seither zugefügten Schaden angemessene Entschädigung zu erlangen, und ande­­rentheils den Wirkungspreis und das Geschäft.der Bank ertragsfähiger zu gestalten, sind, bei tiefen Abänderungen des Uebereinkommend haupt: 4.Der Bankleitung bleib­t es überlassen,nach ihrem Ermes­­sen alle im Börsenverkehr stehenden inländischen Werthpapiere zu­ belehnen. ? hat melden Ber­dingungen der statutarische Metallfond bis zur Hälfte duch Belehnung von Gold­ und Silberwerthen, oder durch Essomptirung und Silberdevisen oder Koupons, fruchtbringend zu verwenden von Gold. 6. Die Bankleitung kann auch Wechselbriefe Firmenunterschriften in Cssompte nehmen. 7.Die Bank hat das Recht,Gelder g­egen verzinsliche Kassem­anweisu­ngen,und in laufende Rechnung anzunehmen. — 8.Für die Hypothekarabtheilung haftet das Gesammtvermögen detrink und die eingelösten Pfandbriefe als Spezialfond;­die Summe der auszugebenden Bankpfandbriefe darf MMn Betrag dieses Spezialfondes nicht überschreiten. 9.Für die durch Ausgabe von Staatsnoten seit 1866 bis zur Wirksamkeit des neuen Uebereinkommenstechnik verursachten Nach­­theile ist eine angemessene Entschädigung zuletzt. Sollten diese Abänderungen­ des Uebereinkommens der Statuten und des Reglements nicht concedirt werden, und von Seite der hohen Regierung eine Liquidation in Antrag kommen, so wäre hierauf sofort, mit Aufrechthaltung der Entschädigungsansprüche am vollen Umfange der Genugthuung, einzugehen, desto reichlicher das Erträgniß ; je reichlicher Das Erträgniß. Dieses Programm bedarf einiger Erläuterungen. Vor Allem ist festzuhalten, daß er begreiflicher Weise einem Komité von Bankaktionären nicht beifallen konnte, damit zu beginnen, auf Rechte, die der Bank­­ zustehen,­­ zu verzichten. .. CS wurde daher der NRechtepreis der jegigen Nationalbank als Zettelbant fortbestehend angenommen und jede Abänderung in dieser Richtung müßte von Seite der Regierung an die Bank heran­­treten. Aber das hat man in den Berathungen bereits nach­drücklich betont, daß das Zettelrecht bei dem Bestande von Staatsnoten blutwenig werth­st, und bag bei einem Darlehen an den Staat von 80 Millionen, einem Metallic­age von fast­ 150­ Millionen, zusammen einem Guthaben von 230 Millionen gegenüber­­ einem Banfnotenumlaufe von rund 245 Millionen, nur 15 Millionen huch. Banfgeschäfte bedeckte Noten fürfiren, und in diesen 15 Millionen sich der effektive Werth des Zettelrechtes darstelle. Mean hat aber auch erkännt, daß in­ diesen Verhältnissen eine thatsächliche Schranke für die Banffreiheit liege, deren Beseitigung vorerst nicht abzusehen ist. Bei der­ Entschädigungsfrage ist man von der Ansicht ausgegangen, daß die Entschädigung für die Zukunft abgesehen von jener für die Vergangenheit, nicht sowal. in materi­­ellen Leistungen des Staates als vielmehr in einer Erweiterung des Geschäftskreises der Bank, Befreiung­ von hemmenden Fesfeln und in einem richtigen Verhältnisse­ des Bankfondes zu den Geschäften der Bank zu suchen sei. Je niedriger der Bankfonds bei angemessen erweitertem Geschäftsumfange,­­ desto geringer die aus der Staatsgarantie fließenden Leistungen , thm­ übrig, ging­­ a Torre ver Gründung als für das Eintreten die Demokratie geschlagen Habe zu bitten, weshalb die Herren P­alacio ein entsprechendes und war und die tiefe Wurzeln in fachlich folgende Punkte festzuhalten Ak­ten á 500 fl. zu reduziren,, und eine jährliche Gesammtomvidende von 235 fl. 1. Der Bankfond den ist in Noten auf jede Aktie, 2. Die Staatverwaltung 3. In­fel gelegt. 5. Die Reservefond Bankinrestion , auf 757 Millionen zwar ge­währleistet 7 pCt. b­ ó3 wird zu d­urch Y, «­­ , bestehend in" 150,000 Hinauszahlung von diesen Bankfond für des Reinerträgnis­­bestimmen, unter mit ift. blos zwei ; Programm in Der Bankfrage. Wien, 21. Feber. = In Wien sind es nicht bío. die der Bankleitung nahestehenden Kreise, welche über die Bankfrage berathen. Die Jan TIEFEN Aw ált slés Aus Wien. Original-Feuilleton) 21, Zeber. (Die Hannoveraner in Wien. — Hannover auf Mastenbällen. — Aus­­handeln. — Wie unsere, norddeutschen Gäste sich in Unterhandlungen mit der Halbwelt einlassen. — Liebe auf Stellage. — In Hieging. — Durchgeprügelte preußische Polizei. — Die Hannoveraner in den Thea­­tern. — Warum sie sich nicht amüsirten. — Loyalität und Loretten­­operetten. — Dualismus beim Banket. — Die Carnevalssaison. — Eine Leiche. — Romantik in unseren Tagen. — Vom Theater. — Das Lampenfieber. — Allerlei Reminiscenzen. — Frl. Gallmeyer.­ —1. Sie sind fort, unsere lieben Gäste. Wien hat eigent­­lich von den Hannoveranern wenig gesehen und wären die Zei­­tungen nicht gewesen , wir müßten kaum , daß zweitaufend nord­­deutsche Gäste einen Ueberfall unserer gemüthlichen Nefivenz aus­­geführt. Nur unsere Massenbälle , das ewige „ob schön ob ber­gen“, der „Schmwender“ und andere der ganzen wie der halben Welt zugängliche V­ergnügungslokale willen von der Anwesenheit der zweitausend strammen und wohlgenährten Gäste ein Lied zu singen. Jede Minute, die sich die Hannoveraner von den offiziel­­len Vorstellungen und Bantets absparen konnten, widmeten sie den Garnevalsfreuden der Referenz, sie kamen, erzählten sie ganz naiv, mit den überspanntesten Erwartungen in das moderne Sodom und wenn man ihnen glauben darf, sind ihre Fühnften­­­vorstel­­lungen übertroffen worden. Freilich in Lüneburg sind die An­­forderungen, die man an den Karneval stellt, so Klein, daß Wiens tolle Nächte leicht befriedigen künnen. König Georg's liebe Kin­­der müssen übrigeng mit den sonderbarsten Begriffen über die Theuerungsverhältnisse und die Prellmanie Wiens hieher gekommen sein. Aushandeln war das Losungswort, das man den Reisenden mit auf den Weg gegeben zu haben scheint. Go oft vier Hannoveraner einen Komfortable für zwei Personen anhielten, um sie mittelst dieses nicht mehr ungewöhnlichen Kommunikationsmittels in ein entferntes Karnevals-Elysium zu begeben, unterhandelte der Eine mit dem Kutscher über den Preis der Fahrt, während zwei Andere die Forderung mit der gedruckten Fahrtate verglichen, die Alle in einem eigens für diese Neffe verfaßten Babemecum mit sich führ­­ten. Was wüßte dem gemüthlichen Wiener Kutscher die Wieder­­holung seiner treuherzigen Bereicherung „Euer Gnaden, wir wer­­den uns schon verständigen.“ — „Nichts verständigen, riel man ihm zu, aushandeln !" Harttöpfe, diese Söhne der Lü­neburger Haide. — Daß die Wadern aber ihr Prinzip vom Aushandeln auch auf die Bekanntschaften ausdehnten, die sie im Bereiche der demi-monde anknüpften, hat in den betreffenden Kreisen Sensa- Kon gemacht. Bis fest wenigstens war es unerhört, daß man beim Sperl oder in den Blumensälen mit der Maske, für die man sich interessirte, zuerst auf das allergenaueste die Kosten der Unterhaltung berechnete, ehe man sich im die allgemeinen Ber- Ertrazügen zum silbernen Jubelfeste nach Wien eilten, sollen sich nämlich ganz zufällig auch einige höchst geschichte Mitglieder der f. preußischen geheimen Hermandad gemischt haben, deren provo­­katorisches Treiben erst hier in Hieging Veranlassung gab, ihnen die Masse vom Gesichte zu reißen, was bekanntlie während des Weashings zu den unerlaubten Dingen gehört. Selbstverständlich gingen unsere Hannoveraner, diese urwüchsigen Zeitgestalten, bei dieser Abneigung mit einer internationalen Rücksichtslosigkeit zu Werke, die den betreffenden königlich preußischen P­olizeiorganen das Ueberwachen hannoveranischer Malkontenten ein für allemal verleihen dürfte. Aehnliche Szenen sollen schon auf der Hörreife vorgefallen sein. Der Polizeiviveftor von Hannover begleitete die Reisenden durch Deutschland. Bis an die österreichische Grenze ließ man sich diese Aufsicht gefallen, hier aber pachte man den Polizeirath einfach beim Kragen und wies ihn aus dem Wangen. Unsre Journale haben es den Hannoveranern übel ges­nommen, daß sie so wenig Enthusiasmus für unsere Offenbachinden, für die­ graziöse Leichtfertigkeit unserer Geistinger und den ge­­sunden Humor unseres DBlafe! an den Tag gelegt. Als wenn dies nicht natürlich wäre. Welch” ungeschichter Arrangeur verfiel Sicherungen von fesselnder Liebenswitrbigkeit, brennenden Augen und fleinsten Füßen der Welt einlief. Man mag ein solches allen Gefegen der modernen Balk­anlcomantik widersprechendes Ber­­fahren verdanken, bag eine muß man zugestehen, daß es unenb­­ich praftish is. Ein Börflaner, der von diesen hannover’schen Barverhandlungen im Punkte der Liebe hörte, nannte sie bezeichnend „Liebe auf Stellage" — man kann bei solchen Ges­chäften eben nicht mehr verlieren, als man einfegt. — — In Hieging, wo die Hannoveraner ihre Zelte aufgeschlagen hatten, ging es Übrigens nicht ganz so harmlos zu als man glaubt, und wenn Preußen wegen Beleidigung und Durchtrafhaff­ung (hanno­­verscher Anspruch für Durchblauen) einiger seiner Untertha­­nen, ja sogar einiger seiner Beamten Reflamationen erhebt, so ist diesmal der norddeutsche Bund vollkommen im Rechte. Es hat sich nämlich nachträglich herausgestellt, das nicht alles Gold ist was glänzt und nicht alles Hannoveraner ist, was mit öster­­reichischen Päffen fährt! Unter die zweitausend Gäste, die auf dem­ auf die sonderbare Idee, den treuen Hannoveranern zu­­ Ehren die Lebendige Parodie des legalen Königthums „Ritter Blaubarth“ oder die Verhöhnung des Kleindeutschthums „Die Herzogin von Gerolstein“ aufführen zu lassen?! Vieve Albern­­­­heit Könige Bobeke muß diesen biverben Nordveutschen doch Mark und Bein gegangen sein. Hat die „Kreuzzeitung“ nicht recht, wenn sie Retter ruft über den Wahnsinn, den die Loyalität in Offenbachysche Lorettenoperetten führt!!! — Das­­ Stück „Die Hannoveraner in Wien“ ist Übrigens ausgespielt, lossen wir den Vorhang fallen. Wien hatte in den legten Jahren die Sachen, die Baiern und die Württemberger feflih und jubelnd empfangen, es mußte endlich auch Säfte haben, die fahl aufgenommen wurden. Dem königlichen Hofe in Hieging hat der Scherz der legten drei Tage gerade eine Biertelmillion gefoftet. Der Spaß ist etwas theuer, aber sie haben’s ja! Für diese Zeilen hätte etwa noch die Thatsache Interesse, da­ auch bei dieser, uns ziemlich, fern liegenden Angelegenheit der Dualis­­mus in seine Rechte trat. Der König von Hannover hat bei dem Bankett im Kursalon seinen treuen Unterthanen zweitausend Blaschen Champagner und zweitausend Flaschen Tischwein ferpiren lasfen und bezüglich bes legter­ ausbrüchlich befohlen, daß die Hälfte aus österreichischen und die andere Hälfte aus ungarischen Weinen bestehen müsse. Das heiße ich doch, die Gleichberechtigung beider­­ Reichshälften praktisch durchführen ! Unsere Karnevalssaison rauscht inzwischen ihrem Ende ent­­gegen. No drei Tage und du haft ausgelebt Prinz Karneval ! An deinem Sarge stehen getäuschte Hoffnungen, ungefü­llte Sehn­­sucht, gebrochene Herzen, Liederliche Augen und vor Allem leere Geldbeutel. Mitten aber im wüsten Taumel der Sinne, mitten in der tollisten Aufregung fällt dein Blid auf eine Leiche, auf die entfeelte Hülle eines blühend jungen Mädchens, die sich den Top gab, weil ihr ein Husarenoffizier die Treue brac). Ihre Leser fennen wohl die alte Geschichte, die sich ewig neu bleibt, schon aus den unständlichen Berichten der hiesigen Journale. Das Mädchen, das wie eine Heldin farb, weil der Geliebte, der sie verführte, sie wegwarf wie eine ausgeprefte Bitrone und die sie den Tod gab, weil er sie vor seinen Kamel­­aden behandelte wie ein Mäpchen, das er von der Straße auf­­gelesen , ist sie nicht ein Warnungsruf,­ den das Gescich in dieses Chaos vor Leichtfertigkeit, Tollheit und Nebelmuth ertönen läßt. Die Geschichte ist so einfach und s­chon so tief erschütternd. Eine Liebe, die nach der Pistole greift und sich den Tod gibt, weil der Geliebte die Blume, die er,gebrochen, am­ ersten Kreuz­­wege wegwirft, ist eine so seltene Erscheinung, da­ man sich in dieser unheimlich realistischen Zeit unwillkürlich an diesem schred­­lichen Ereignisse festhält, um nicht in den tiefpurchwühlten Boden zu versinfen. Man füllte dem Mädchen, das bei Lebzeiten so reich und froh zu Lachen verstand, ein Denkmal aus: Marmor fegen — denn, wie man immer über ihre verzweifelte That benfen mag, sie hat die Frauenwü­rde gerettet, die man im Pfuhl beg verderbten, modernen Lebens bereits begraben wähnte. Friede, driede ihrer Arche ! Do mit so ernsten Gedanken können wir biefe Epistel Ei­chliegen. Ein anderes Bild, ein heitereres. Plaudern wir vom henter. Im Opernhause gastirt Sängerin auf Sängerin, ohne daß ein duchschlagendes Resultat erzielt wird. Neuerlichst ist wieder­ ein Gastspiel, das mit einigem Eclat angekündigt wurde, flöten­d gegan­­gen. dr. Blume, eine Primadonna aus Berlin, ging an unver­­meidlichem Herzklopfen zu Grunde. Das Publikum hat oft seine Ahnung davon, mit melden Schmierigkeiten ein neue Engage­ment verbunden ist, wie oft ein­ Gastspiel­ ganz anders ausfällt, als man zu erwarten berechtigt war. Die Künstlerin, die eben am unserer­­ Oper gaftirt, machte in Berlin Yorort und kann es hier zu seinem volständigen Succeß bringen. Die Dane leid­et an einer Krankheit, die sein Arzt zu Turi­en im Stande ist, sie hat da8 — Lampenfieber. Wie wenig Menschen rennen diese Krankheit und doch leiden die berühmtesten Künstler an derselben. Der alte Bayer, einst der gefeiertste Wallenstein Deutschlands, vers­­icherte uns eines Tages, daß er stets zitternd die Bühne betrete. Wenn er am­ Abend zu spielen hatte, befand er sich den ganzen Tag über in nervöser, Aufregung, diese war so groß, bag seine Umgebung, selbst seine Tochter, die berühmte Bayer-Bürf, ihn an solchen Tagen stets ,als, den Helden, Monarchen, Tyrannen behandeln mußte, den er Abends darzustellen hatte. — Redmann bekam beängstigendes Herzklopfen, so oft er aus der Konlisse auf die Bühne trat. Die Goßmann, die sich vor dem Teufel nicht fürchtete, betrat nie die Bühne, ohne früher ein Kreuz ge­­macht zu haben. Die alte Haizinger, die seit dreißig Jahren auf der Bühne lebt, hat bei jeder neuen Rolle Tampenfieber, und von Frau Gabillon erzählt man, daß sie das Tampenlicht so blende, daß sie die auf der ersten Bank im Parterre Ligenden nicht zu unterscheiden vermöge.. Es gibt freilich auch Beispiele­ vom Gegentheile. Ein bekannter Künstler, der früher dem Burgtheater angehörte, zählte während eines schwierigen Monologs die Zuderin, die ein oftge­­nannter Lebemann in einer Loge zweiten Ranges während dieser Zeit verzehrte. Bon Rott, dem einstigen Berliner Helden, erzählt man, daß wenn er als tear fid an­ seinen Narren sehnte und mit seinem Wahnsinn alle Zuhörer zu Thränen rührte, er dem Narren gewöhnlich die neuesten Anemvoten und Standarden der Referenz ins Ohr raunte. — Die Primadonna, die eben jet im Operntheater gastirt, zählt leider zu den liebernolften vor den Lampen. Wenn sie Früh am Zettel steht, bekommt sie, die ersten Fieberanfälle. Am Tage ihres ersten Debuts läßt sie Mittag absagen, die Direktion erwidert, es sei ihr unmöglich eine andere Vorstellung zu geben, die Dame müsse singen . Trank und vom­­ Fieberfrost ges­chüttelt, fährt die Sängerin in’s Theater umd betritt zitternd, sich kaum aufrecht haltend, die Bühne. Nach dem ersten Akte eilt ihr Arzt auf die Bühne und fühlt ihren Puls... . . hundertzwan­­zig Schläge in der Minute. Nach dem zweiten Akte wird sie, ohnmächtig — aber sie singt doch . . fünf Minuten vor 9­:10 Uhr fällt der Vorhang, die Künstlerin ist ferngesund, jedes Fieber hat aufgehört. Sie steht eben nicht mehr vor den Lampen. — Ein Wort noch von Frl. Galmeyer. Sie ist unter die Dichte­rinnen gegangen, und eine Porle aus ihrer Feder, von der freis­ic­h erst die ersten vier Szenen fertig sind, sol, demnächst im Garltheater zur Aufführung gelangen. Seitdem Frl. Gallmeyer der Liebe entsagt — und das Valtum ist seit einigen Tagen dag Ereignig des Couliffentratsches — hat sie zur Geber gegriffen, — Abwechslung muß sein­­ | . | · de lé: ' : T

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