Pester Lloyd, Mai 1872 (Jahrgang 19, nr. 102-125)

1872-05-04 / nr. 105

„ llrdeU»Pestes­ led«Moten-und Abendblatt) Lebst den beiden W DLR „Boddenblatt für Sande­n. Forstiwirthschaft" und „Ung.: Sluftritte Sal. f. Vers Ofen fl. 21.20 Ganzi. m. Postverf. fl. 23:20 Hall “. " „ 20.60 aldi. « » „ 11.60 Vierte). 18 „ 5.30 sextell. " n 5:80 Man präammerirt fr Peit«Ofen im Expeditions-Bureau des Biertels, Monatlich Mit separater Vollversendung des Abenb­lattes 1 fl. vierteljährlich mehr, der neunzehnter Jahrgang. Die einzelne Nummer kostet 6 kr. Redaktions- und Expeditions-Bureau Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod. _ SInnerste und Einh­altungen fü­r den Offenen Sprechra­um Expeditiong-Bureau angenom­m­en, Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt,­ Inserate werden übernom­men 3 KAT NER 02 s. Bremen: Haafenstein & Bogler in "atm neh,­erlin, Frankfurt a. M, Leipzig, afel, Zürich. Südpd­eutsche Annonzen-Expedition PtänumerativnssBedingnisse: Tür ben , nebít ber efter 2loyb“” (Morgen: und Abendblatt) Bo ange „Bo en blatt für Land» 0 ohne ng. 3Muftrirte a, " n 9. · " n 10.— "u 4.50 Biertelj, „" nn 5- " „ 460 Monti „ „ 2.80 Gani f Lehrbien 10. Gemulmn Hatot anyi. f. Peitz ‚fl.18.— Ganzi. m. Postverf. Sat AN == ale i Bester Lloyd“; außerhalb Pet-Ofen mittelst Bofts­anweisungen­buch alle Boftämter. A­­­el­­­el­t. Annonzen­­nergasse Nr. 15. — In Bien­stein , Vogler, Neuer TAG der Administration: Dorothengasse 14; ferner bei der edition von 2epp, gang, Pest, Waiß­­len bei bent Generalagenten Hm. E. Engel, Rauhenfleing, Nr. 7, den Hrn. Haafens­artt Nr. 14, U. Oppelit, Mol Ale Augsburg, N zeile Nr. 22, und Prag, Gerbinandsstraße Nr. 38, 9.­­ fde ör eeg. Nr.12 und 9. Moffe, de , 2. — Im Ausland: den Herren R. . , Néz Beofte, in Berlin, Minden, Rü­i­berg, Frankfurt a. M., Harz, Heilbronn, atus Kong Köln, Mannheim, 1­9 in­ Räger’s vél. in örantmen 9, Bernbann, München, x 10 und Comp. in u. Dam in Ky­burg, Nürnberg, Würzburg, Bern Bei Brüsfel­s Savab Lafites Bulier und Comp, Paris, Place de lar. Benno N. 7 h Beilagen werden angenommen für 1 fl pr. 100. — Dieselben sind franto an Die Expedition des „PBester Hoyb“ zu senden. Wien, 2. Mai. M. L. Die Steigerung in den Preisen der meisten Effekten hat weitere Fortschritte gemacht und was höher zu schäßen ist, das Ver­­trauen zu sich selbst hat die Wiener Börse wiedergefunden. Das frische Mul­c­h in ihrem gefunden­en Körper trat fröhlich in dem Spiegel, wei­l der Kurszettel von ihrer ganzen Physiognomie bietet, wie in den ív yichten.x der einzelnen Personen zu­ Tage; ihre Spannkraft wuchs von E­nde zu Stunde und die vor zwei Wochen noch so hin­­fällige, vor d­em blöden Gerüchte zusammenschredende Börse treibt jet nicht nur die hiesige Contremine mit gefälltem Bajonnete aus all ihren Positionen, sondern nimmt selbst den­ Kampf, mehr übermüthig als müthig, mit der Berliner Börse auf. Dort hatte sich bekanntlich zur Zeit der Wiener Krisis eine ansehnliche Bartei zur Contremine in österreichischen Effekten verleiten lassen , die ei nun bei der Ultimo- Liquidation zum Herrn des Terrains zu machen versuchte. Troßdem ihr Bestehen selbst den Hauptfattor für eine flaue Stimmung, nämlich die Gelpflamme unmöglich machte, gelang es ihr doch, unterstüßt von eini­­gen Insolvenzen und mit Zuhilfenahme falscher Gerüchte über den Hamburger Wlab, doch kurze Zeit, in der Erwartung für dieselbe hier einen Widerhall hervorzurufen, in Berlin empfindliche Baıfje in Szene zu seßen. Die Wiener Börse übersieht aber die Situation der Berliner Spekulation, fühlt deren Verlangen sich zu deden deutlich heraus, und antwortet mit Hauffe. Im Vertrauen auf die eigene Er­­stärkung, in Erwartung einer Unterfrügung dur das außerhalb der Börse stehende Publitum zufolge der eingegangenen Beträge für Mieth­­zinse und den Maicoupon, in Hinblick auf den ungetrübten politischen Himmel bietet sie den deutschen Vläßen ein Barol­, immer sein klei­nes M­agniß, wenn man bedenkt, welche Maffen österreichischer­ Eifel­­ten und welche Kapital­macht vonselben zur Verfügung stehen. Was sonst auf den hiesign Markt Einfluß nahm, war von wenig bedeuten­der Natur. Diejenigen Kreise, welche auf die Rentabi­­lität bei Effekten mehr Rücksicht nehmen, als auf das durch Börsenz­epfel herbeigeführte Auf- und Nievermögen der Kurse hatten Gelegen­­heit in den während dieser Berichtsmod­e erschienenen Geschäftsberich­­ten der Lemberg,Gzernovich-Safiy­, der Karl Ludwigs: und der Staats­­eisenbahn-Gesellschaft pro 1871 das Substrat für ihre Kombinationen zu suchen. Namentlich die Lemberg-Gzernoviser Bahnverwaltung bot allerlei Stoff zum Nachdenken, indem sie den Antrag stellte, eine 54 Millionen Gulden nominal betragende, in 20 Jahren rückzahlbare Prioritätenschuld zur Deciuna der theuerern, im vorigen Jahre auf 3 Millionen bezifferten schmebenden Schuld kontrahiren zu dürfen, wo­­duch den Milionären dieser Bahn bei dem fortbestehenden Betriebs­­defizite troß der österreichischen und rumänischen hohen Staatsgarantie für die nächsten Jahre eine raum 4perz. Verzinsung in Aussicht steht. — Die Karl Ludwigsbahn ergibt nach ihrem ziffermäßigen Ausweise fl. 4.60 an Superdividende ; sie schreibt jedoch nahezu eine Million Gulden von dem Erforderniß für die Verzinsung auf das geduldige Bautonto und will eine höhere Summe vertheilen. — Bei der Staats­­eisenbahn-Gesellscaft it gerade das Gegentheil der Fall. Sie könnte 4 Frances . Superdividende aus dem Betriebsüberfchusse an die Aktionäre bezahlen, beantragt jedoch nur, wie im vorigen Jahre, 35 Francss und will den Rest zur Bildung einer Spezial-Reserve verwenden, wonach die Gesammt-Reserve sich auf 12 Mill. Gulden er­­höhen mürde. Nicht wenig Kraft schöpfte die Börse aus den Londoner Be­­richten, welche dort, wo noch vor Kurzem die „Daily Telegraph”-De­­peiche Glauben fand, und die Madamafrage beunruhigen konnte, einen so bedeutenden Geldüberschuß Konitativen, daß erstes Papier nur circa "a Verzent unter dem Minimum der Bankrate Nehmer findet, was ein Herabgeben des Bankfestampfes erwarten läßt. Auf die Details des Geschäftes übergehend, ist in erster Linie die Kreditartie zu erwähnen, in welcher befanntli die Berliner am stärksten gefixt hatten. Nachdem sich der hiesige Vlak in den ersten Tagen der Woche genügend Konsoliditte, ließ, als von dort die flauen Kurse gemeldet wurden, ein Konsortium hiesiger Bantiers 15.000 Stüdk in Berlin und Frankfurt kaufen und an Effektairung dieser Drdtes nahm es zwischen gestern und heute hit die Käufe in dem Papier auf, ließ es seit vorgestern bis heute von 332.50 bis 340.50 avanciren, welche Operation die telegraphischen Meldungen aus Wetersburg, daß er der Anstalt dort gelungen­­ it, die Internationale zu übernehmen und auf dem jungfräulichen russischen Boden feiten dub zu fallen, eine glänzende Staffage bildete, wenn auch die Nachrichten, daß sich dort auch schon ein Markt für die Krevitartie selbst eröffnet habe und große Kaufsorbien dafür hier vorliegen, gerade nicht gläubig aufge­­nommen werden muß. Dieser Stimulus t­at jedoch immer seine Schul­­digkeit und die ganze hiesige Coulifse hat sich für das Werthpapier nun a la hausse engagirt, fich zum großen Theile mittelst Abgabe von Anglobantastien selbst arbitragirend, was er erklärt, warum die­­ses Papier, das­­ doch sonst an der Spike jeder Bewegung schreitet, entgegen der allgemeinen Tendenz heute flau verkehrte und von sei­­nem bhöcjsten gestrigen Burse von 333 bis 328 fünf Gulden abgab. Immer schließt er aber gegen die Vorwoche, wo es 314 notirte, wo mit vierzehn Gulden Avance. Sehr beliebt waren Unionbanf­­attien, welche seit acht Tagen von 306 bis 318 stiegen,­ weil die Börse nicht mit Unrecht berücksichtigt, daß die Verwaltung, die 25.000 Stüd Aktien am offenen Markte zu begeben hat, bei Gelegenheit des Bezugs auf die anderen 25.000 Stüd, durch die jenigen Aktionäre den Kurs nicht ohne Unterfrügung lassen wird. Hypothekar-Ren­­tenbant erhöhten ihre Notiz von 317 auf 322, nachdem sie 326 erreicht hatten. Ihre sehr geichtete Verwaltung hat von den 60.000 Stüd Liesinger Brauhausaktien 53.000 Stüd an ein Konsortium, be­stehend aus der Makler, Börsen- und Kredit- und Börsen- Bank zum Kurse von 115 fbr begeben und ihre Verehrer berechnen den bisherigen Gewinn dieses jungen Mutterinstitutes seit Bestehen mit nicht weniger als fünfzig Gulden per Alte. Ben Das PWerfestwerden des Freihauslaufes, dessen Abschluß von der Yedek­ommißbehörde erster Instanz bemängelt, von der höheren aber ratifizirt wurde, verhalf den Francobankaftien zu einem Steigen von 138 auf 142, während Handelsbank zufolge­ der Ursachen, die ich ihnen in meinem Leben schrieb, sich von 251 auf 257 erhöhten. Eisenbahnpapiere erlitten wenig Veränderungen. Nur Lombarden waren fest, weil die fortwährende Prosperität der ita­­lienischen Linien die Hoffnung rechtfertigt, die vielfach ventilirte Trennung des hiesigen Nees von dem fremden bald realisirt zu sehen. Renten beider Gattungen haben von der besseren Börsen­­stimmung nicht unwesentlich profitiert, namentlich Silberrente, welche von 70.60 auf 72.25 avancirte. Rapierrente hielt wegen der Verschlimmerung unserer Baluta damit nicht Schritt, sie notirt jedoch troßdem heute 64.80 gegen 64.55 in der sechten Woche. Entgegen der freundlichen Börsenphysiognomie waren Komp­­tanten und Devisen fortwährend steif gehalten. In den ersten Tagen der Woche wegen Abgaben des Auslandes in österreichischen Effekten bei uns, die Remboursen erforderten; in den festen Tagen in Folge der Käufe hiesiger Häuser in Berlin und Frankfurt, die ebenfalls Silberanschaffungen machten. Das Gleichgewicht wird sich wohl erst herstellen, wenn das Ausland zu Dedingen schreitet, was bisher­ nur im geringen Maße der Fall war. Heute notizen Napo­­leons 8.98, Dulaten 5.38, Silber 110.65, London 112.75, Frankfurt 95.05, Maris bei 1%, 0 Agio 44.45. Neu eingeführt wurden Prager Mediterbant und Prager Wechselstubengesellsschaft und erstere bis 283, legtere bis 250 für 200 Gulden effektiv glücklich pouffirt,­­ Herstellung der neuen Maße und Gewichte mit Deutschland zu ber­­­bleiben. Die Kommission, welche die Handelskammer für die Ermögli­­chung einer Waarenbörse innerhalb der Effertenbörse bestellte und die aus den Herren Altmann, Nafbauer und Kläger besteht, hat für morgen die Einladung zu den Berathungen mit der Börsenkammer von lebterer erhalten. Man erwartet mit Spannung das vielfällige Ergebniß ab. Die Wiener Frucht- und Mehlbörse hat sich in Anbetracht vor Schwierigkeiten, welche die inländische Mühlenindustrie im­ V­ersorgen mit dem Rohpropost bis zur neuen Ernte haben dürfte, selbst wenn das Ausland auf unser Erzeugniß nicht mit in Konkurrenz treten sollte, veranlaßt gefunden, sich an das Handelsministerium mit einer Petition um Wufchbebung des Ginfuhrzolles, für malachischen Weizen respektive um Saci­täten bei der einschlägigen Gebahrung, gewendet, welche vorgestern, da der Handelsminister noch nicht nach Wien zurücgekührt war, im P­räsmvialwege an ihre Aoresse gelangt. Sollte bei der Aufhebung des Einfuhrz­olls selbst doch etwa nöthig mervende Verhandlungen mit dem ungarischen Ministerium oder andere formale Schwierigkeiten die Befürchtung begründet er­ feinen, daß ihre Mitivirung für den eigentlichen Umweg verselben, nämlich die Bedürfnisse des Landes an Nährstoffen bis zur nächsten Ernte deden zu helfen zu spät erfolgen könnte, so begehrt die Wiener Frucht­ und Mehlbörse die Facilität, daß m­alachisches Getreide, wel­­ches transitirt, nicht nur unter zollamtlichem Verschluß bis zum Aus­­tritte aus Oesterreich zu lagern habe, sondern daß es gestattet sei, nachdem an den meisten Zollämtern die Lagerräume ungenügend sind, nach vorläufiger Sicherstellung des Zollbetrages die Abfuhr und La­­gerung auch in Privatmagazinen vorzunehmen, ohne auf das Recht der Restitution des veponirten Betrages beim Austritt des Getreides aus Oesterreich innerhalb sechs Monate zu verzichten, ferner, dab die Begünstigung gewährt werde, wonach auch gegen Ausfuhr eines Aequivalentes Mehl, der für walachischen Weizen veponirte Import­­zollbetrag, gegen Beibringung der betreffenden Bolletten uüdver­­gütet werde. Die Enquete im Kriegsministerium über den Stener den Lieferungsvertrag hat in der ersten Sitzung nur Formalien behandelt und das Materiale zur Prüfung übernommen. Morgen fin­­det eine zweite V­ersammlung der Delegirten statt. Die Brünner Kammer sowohl, al vie­r haben Retitionen an das Han­­delsministerium aus Anlaß des Tagens dieser Enquête gerichtet, in denen sie seine Intervention gegen diesen Vertrag im Interesse ihrer Mandaten in Anspruch nehmen. Herr Skene soll sich auch bereit er­­klärt haben, ihn vor Ausgang zu lösen, ob aber mit Verzicht auf die Entschädigungssummen, die in Voraussicht einer solchen Eventualität stipulier sein sollen, ist nicht bekannt. Am Getreidegeschäfte herrschte hier diese Woche Stille. An der legten Fruchtbörse war das Aufgebot in russischen Weizen sehr shmwac geworden, zu Folge der hohen Berliner Notizungen, die am Ultimo herrschten und die im Zusammenh­ange mit der gestiegenen Baluta den Import nach Wien erfehcmerten, aber andererseits waren auch die Müller hier zurückaltend, da sie die ersten Maaren vor mei­­teren Dordres abwarten mollten. Zwischen gestern und heute ist nun Einiges davon dem Aussehen nach sehr schön und dem besten Banater ähnelnd angelangt. Ueber die Vermahlungsresultate werde ich Ihnen jedoch erit in meinem Nächsten berichten können. — Andere Gerealien haben schwaches K­omiumgeschäft und geben feinen Stoff zur Bericht­­erstattung. Rüböl am Plake ist nahezu ohne Umfall, dagegen finden sehr starre Spekulationsläufe hiesiger, sogar der Propustenbranche ferne stehender Firmen in Berlin und Hamburg statt und mögen pro September-Oktober hier an 20.000 Zentner ab genannten Pläben ver­­schlossen worden sein. Spiritus verfehrt entschieden matt und trogdem man ver­­sucht die Breite zu halten, ist der Artikel prompt zu 5949, pro Mai zu 61, pro Mai:August zu 62 °, zu haben. Wiener Handelsbericht. Wien, 2. Mai. L...f Gleichwie der Handelsminister die gewerblichen Sachschulen aus Staatsmitteln zu unterfrügen und sie zu regeneriren versucht, schenkt der Unterrichtsminister fest von Handelslehranstalten seine Aufmerksamkeit und es ist beschlossen, eine Enquete über die Verhältnisse der Handelsschulen­­ einzuberufen, welche sich über die allgemeinen Grundzüge bei eventueller Reform dieser Anstalten aussprechen soll. Um Materiale für diese Enquete zu schaffen, sind sämmtliche politische Behörden ange­wiesen worden, über den gegenwärtigen Stand des kommerziellen Unterrichtes in den betreffenden Bezirken zu berichten, die Anzahl der Handelsschulen, die Zeit ihrer Errichtung und sonst Wilsenswerthes bekannt zu geben. Der nieder­österreichische Landesausschuß bereitet eine Vorlage an den Landtag wegen Errichtung niederer Verbau­­schulen in Nieder-Oesterreich vor und sollen behufs deren praktischen intensiveren Wirkung mehrere Bauerngüter für Musterwirth­­schaften aus Landesmitteln angekauft werden. In dieser Berichtsmode wurde auch die Pferdezucht­­enquete im Oderbauministerium eröffnet. Den Mit­­gliedern wurden an 20 Fragen zur Beantwortung vorgelegt und vieselben eingeladen, nach Belieben Anträge und Interpellationen zu stellen, Resolutionen zu beantragen u. f. f. Die Enquete theilte sich vorläufig in 3 Sektionen, um das Materiale, unter dem sich umfang­­reiche Memoranda befinden, aufzuarbeiten. Die neue Nachordnung it von der dafur bestellten Kom­­mission nahezu vollendet und beschlossen worden, um den Verkehr zwischen den beiderseitigen Handelsgebieten thunlicht zu erleichtern, in möglichster Uebereinstimmung bei den technischen Vorarbeiten für die BEN SE Mitsperre der beiden Kontrols-Kommissionen erfolgten förmlichen Staatsnoten, und zwar: zu einem Gulden 84,668,358 fl., zu fünf Gulden 124,289,940 ()., zu fünfzig Gulden 166,700,400 fl., zusammen 375,658,698 ()., im Ganzen 411,999.348 fl. 50 fl. —Das Resultat der Generalversammlung der Interna­­tionalen H Handelsbank in Petersburg ist für die Kre­­ditannstalt sehr günstig ausgefallen.Die Aktionäre haben in die Kapitalsvermehrung gewilligt,erhalten jedoch keine jungen Aktien,son­­dern nur eine Prämie von 121X2 Rubel per Aktie,wogegen die jun­­gen»Akt«ien der Kreditanstalt und ihren Partnern verbleiben.Das Ges­schäft gilt als ein sehr gutes, umso mehr, da es der Kreditanstalt die Gelegenheit gewährt, in Rußland festen Fuß zu fallen und ein neues Gebiet für ihre Gründerthätigkeit zu gewinnen. „Br.” — Geschäftsausweis der Ofner K­ommerzial und Ge­werbebanf für den Monat April 1872. Geldeinla­­gen: An Saldo der Einlagen Ende März 1872 fl. 1,216.969.23, ein­­gelegt wurden im Monat April fl. 188.260.47, zuf. fl. 1,355.229.70, rüdgezahlt wurden hingegen im April 1872 fl. 152.477.78, daher Stand der Einlagen Ende April 1872 fl. 1,202.751.92,. Essompte: Portefeuillestand Ende März 1872 fl. 911.955.08, essomptirt wur­­den im April fl. 507.059.27, zusammen fl. 1,419.014.35, aus dem Vortefeuille gingen fl. 483.813.53, Vortefeuillestand mit Ende April. 1872 fl. 935.200.82. Lombard : Stand der aushaftenden Darle­­hen Ende März fl. 597.107.53, entheilt wurden an Darlehen im April 1872 fl. 23.361.02, zusammen fl. 620.468,55, den hieven im April fl. Ende 46.794,97, Stand der Lombarddarlehen mit­ ­I. 573.67358. Bfanpparleben: Stand der Pfunddarlehen Ende März 1872 fl. 67.802, rüdgezahlt wurden hie­­von im April fl. 15.383, Stand der Pfanpdarlehen Ende April 1872 fl. 52.419. verändert Sypothefar- Darlehen: Stand verfelben uns fl. 150.000. im Monat April 1872 Raffa-Revirement: Dasfelbe betrug — Die fellfhaft dfterr. Staatseisenbahn:Ge­­71.326 Personen und 1,629.515 Zentner befördert­e und 566.859 fl. eingenommen, was gegen die korrespondirende Woche ein Minus von 89.199 die Einnahme nach 1,206.512 Seit beförderten vom 22.—28. April der gleichen Periode des Vorjahres. — Braunschweiger 20-Thaler:Lose. des Vorjahres beträgt Personen und 27,653.194 verfrachteten Zentnern 10,488.710 fl., um 741.171 fl. Bei der am 1. Mai in Braunschweig stattgehabten Gerien-Berlofung wurden fol­­­ gende 68 Serien gezogen: 22 70 721 322 477 482 486 1237 1345 1888 1549 1596 1725 1802 1986 2050 2112 2181 2999 3100 3241 3268 3420 3494 3524 4104 4192 4313 4644 5060 5158 5173 5264 5462 5581 5851 6038 6137 6240 6324 6398 6621 6829 6833 7180 7188 7240 7416 7486 7715 7720 7751 7923 8018 8186 8673 8879 8910 8926 8993 9018 9020 9069 9364 9400 Gemwinn:Berlofung findet am 30. Juni ftatt. 7033 April 1872 (I. 1,434.685.84 &E priv. hat in ber 17. fl. zeigt. PVerfehrsmohe Beginn rüdgezahlt bes Jahres wur» 8629 Die weniger aló in 9647. [d b Dőrfen- und Handelsnadridten — Ueber den Ausbau der Graz-Raaber Bahn, der dadurch Verzögerung erleidet, daß die General-Bauunternehmung und die Konzessionäre statt bes. ursprünglich über Liebenau gegen Puntigam projektirten, die über Wunsch der Stadtgemeinde abgeän­­derte, nunmehr durch die Stadt zum Südbahnhofe zu führende und mit einem eigenen großen Bahnhofe in Schönau zu versehende Trace nicht bauen wollen, wenn ihnen nicht die bedeutenden Mehrforten ver­­gütet, resp. die staatliche Zinsengarantie entsprechend erweitert wird, wozu sich die österreichische Regierung nicht verstehen will, meldet die Grazer „Tagespost" Folgendes: Auf dem ungarischen Theile dieser Bahn ist die Theilstrede Naab:Steinamanger bereits seit längerer Zeit eröffnet und dem Betriebe übergeben ; auf der Strecke von Stuhlwei­­ßenburg bis St. Gotthardt ist der Bau soweit vorgeschritten, daß die Einhaltung des Vollendungstermines oder doch nur eine geringe Ueberschreitung desselben wahrscheinlic­h­, zumal da die ungarischen Behörden­­diesfalls strenge Kontrole führen. Auch auf der steierlichen Strecke, die und zumeist interessirt, sind die Arbeiten von der Landes­­grenze bei St. Gotthard­ bis Gleisdorf fast ganz vollendet. Von Gleis­­dorf weg bis und Murthal bei Graz bieten das gebirgige Terrain und die vielen Abrutschungen der Bahnherstellung bedeutende Schwierigkei­­ten. Dessen ungeachtet sind auch auf diesem Theile die Dämme, Gri­­schnitte und Kunstbauten zum größeren Theile vollendet, und da auch die Raabbrüche bei Gleisdorf, sowie die Labnisbrüche in Ludersdorf bereits aufgestellt werden, und von dem mehr als 500 Meter langen Tunnel duch die Wasserscheide der Mur und Raab bereits gegen 450 Meter vollendet sind, so ist es bei einiger Energie, an welcher es der General-Bauunternehmung nicht zu fehlen scheint, wahrscheinlich, daß auch diese Strecke bis zum Herbste dieses Jahres fertigt wird. Wenn auch Aussicht vorhanden ist, daß die ganze Bahn bis in3 Murthal herein noch in diesem Jahre vollendet wird, se it es unserer Meinung nach leider ihrom zur Unmöglichkeit ge­­worden,die eine Meile lange Strecke von Raaba bei Graz bis zum Südbahnhofe noch heuer zu vollen­­den (dies ist die ulterwähnte strittige Stelle), und doch ist dieler Theil der michtigste der ganzen Bahn, da dieselbe ohne Verbindung mit Graz und der Livbahn seinen Werth hat und wahrscheinlich auch vor Ausbau der Grazer Strecke gar nicht eröffnet werden dürfte. Bezüglich des Streites zwischen der Regierung und den Kon­­zessionären meint das genannte Blatt: „ Glaubt die Regierung zu jener wichtigen Renderung ohne Zu­­stimmung der Interessenten berechtigt ge­wesen zu sein, so möge sie sofort energisch den Ausbau der Bahn betreiben und nöt­igenfalls zu Bmangsmaßregeln greifen, aber si dabei mit Pönalien, welche im Prozeß­ oder Gnadenmwege wieder aufgehoben werden, nicht begnügen, da damit der Bevölkerung, welche der Vollendung der Bahn mit Span­­nung entgegensieht, nicht geholfen wird. Fühlt si aber die Regierung nicht ganz sicher in ihrem Rechte, was man bei ihrem Vorgehen fast vermuthen muß, so möge sie lieber nachgeben und berechtigte Forde­­rungen erfüllen, wenn ein noch längeres Hinausziehen der Entschei­­dung würde den bereits angerichteten Schaden vergrößern und dem Handelsstande wie der Bevölkerung überhaupt die Vortheile der so wichtigen Verkehrslinie weiter vorenthalten. — Die Tepliger Walzwerk- und Kohlenberg­­bau-Aktiengesellschaft versendet einen Prospeitus, in wel­­chem vieselbe ihre Konstituirung, welche zu Teplik am 6. April erfolgte bekanntgibt und darauf hin­weist, daß die Länder der österreichisch-un­­garischen Monarchie bekanntlich den größten Theil ihres Bedarfes an Roh- und Walzeisen aus dem Auslande — Westphalen, Rheinpreußen, Belgien, England — beziehen. Sie berechnet die as in den Jahren 1861 bis 1870: an Roheisen und altem gebrochenen Eisen auf 10,002.867 Zolentner, an Eisenbahnschienen 5,800.776 Zollzentner, an Eisenblech und Platten auf 567.971 Vollztr. im Gesammtmerthe von über 79 Millionen Gulden und bemerkt: „Bei dem außerordent­­lichen Aufschwunge, den im legten Dezennium die Industrie, die Koh­­lenförderung, namentlich aber das Eisenbahnmesen in fast allen Thei­­len Oesterreichs. genommen, bei dem Umstande ferner, daß dermalen bereits­ine gewaltige Strecke von 1500 Meilen mit Schienen im Ge­­sammtgewichte von 40 bis 50 Millionen Zentnern belegt ist, muß nun ernstlich daran gedacht werden, daß si Desterreich zum Wenig­­sten in der Walzeisen- und Schienenproduktion vom Auslande allmäh­­lich unabhängig macht.” Die Gesellschaft wird sich in erster Reihe die Erzeugung von Schienen, namentlich Stahl- und Stahlkopfschienen, sodann diejenige von Wagenachsen und Eisenblechen zur Aufgabe fegen. Die Stahlschienenfabrikation gewinnt eine immer größere Be­­deutung, seitdem­ die älteren Bahnen sich mehr und mehr mit der Konsolidirung ihrer Trace befe fsen, das alte Schienenmateriale durch neues, besseres zu erregen bestrebt sind. — Die Staatssehulden-RKontroll-K­ommission veröffentlicht über den Stand der schwebenden Staatsschuld ultimo April folgenden Ausweis: Zu Ende April 1872 waren im Umlaufe: Nach den von der Tf. E. privilegirten d österreichischen Nationalbank geführten und überprüften V­ormerkungen: 1. Bartial-Hypothesar-Anmessungen. " a) auf Konventions-Münze lautend 12.650 fl., o. f. in in österr. Wä­h­­rung 13.282 fl. 50 fl. ; b) auf österr. Währ. lautend 34,538.650 fl., zusammen 34,551.932 fl. 50 fl. 2. An zu Staatsnoten erklärten Ein- und Fünfgulden-Banknoten, und zwar : zu einem Gulden 1,422,128 fl., zu fünf Gulden 366,590 fl., zusammen 1,788.718 fl. An aus ver­eft, 3. Mai. Witterung : rhön. Thermometer + 19 °, Baro­­meter 28” 7", Wasserstand unverändert. Getreidegeschäft ohne Verkehr. Effektengeschäft. Die Börse verkehrte heute in geschäfts­­loser Haltung . Anlagepapiere und einige Banken fanden mehr Beach­­tung, ohne daß es zu größeren Schlüssen gekommen wäre. Prämien: Tofe schließen 106 °/,, um "/, fl. billiger, ung. Kredit besser, erholten sich von 156%, auf 157 Geld, Srankosung, hingegen wichen von. 108%, 107 °, ©, ung. Bodenkredit befser, 133 G., Munizipal, zu 100 gemacht, blieben so Geld, um 2 fl. billiger. Von Lokalbanken wurden Spar­ u Kredit zu 67 gemacht, die neueingeführten Peter Vereinsbank zu 73 bis 74 (für 70 fl. Einzahlung) gehandelt. Afjefuranzen u­ll. Straßen­­bahn zu 312 getauft. Von sonstigen Werthen wurden Erste Ofen-Pfe­­ster Mühlen zu 415 gefragt, Athenäum zu 224, Königsbrauerei zu 140 geschlossen, Leverfabrif wien auf 150, Baluten und Devisen wenig verändert, Dulaten 5.36, 20(Stanfen 8.97, Silber 110 °), Kaffenscheine An der Abend­börse war die Stimmung.matter , öfterr. Kredit wurden von 339.60 bis 338.10 abgegeben und sählichen 338%], bis 338.60, Stanco­ ung, zu 107%, geschlossen. . _.L. R. &serveufa, 1. Mai. Wenn auch der Monat April mit feinen gewöhnlichen Erscheinungen, Regen und­­­lgemeiner Kühle,­­auch dieses Mal ernstlich das Seinige geleistet, so freut es um so mehr, dennoch über den Stand unserer sämmtlichen Vegetationen das Be­­friedigen ofte zu jagen; überhaupt find­en die Sommersaaten, die nun vorläufig eine befriedigende Ernte hoffen lassen. Das Geschäft erlitt seit einigen­­ Tagen duch die auswärtig weichende Tendenz seine voll­­kommene Niederlage, da sowohl Geber als auch Nehmer sich zum Ab­­schließen eines Geschäftes durchaus nicht verstehen wollen und notiren wir: Weizen fl.6.20—80, Hafer fl. 3.20—25, Mais fl. 3.70—80 Prima pr. tr. Berlin, 1. Mai. Wolle. Seit unserem legten Berichte vom 18. v. M. tauften noch ein paar rheinländische Fabrikanten 6700 Str. feine, meist Rofener Wollen von Mitte 70er bis um und viel­­leicht etwas über 80 Tblr. per Zentner. Für eine fachliche Kamm­­garnspinnerei wurden ca. 300 Zentner guter Rufen zu o­ngefähr 67 Zhle. dem Mar­kte entnommen, während ein vorstehenden Umfäben annähernd gleiches Quantum verschiedener Gattung an Fabrikanten und Kommissionäre Nehmer fand. Ohne, wie es früher vorgekommen ist, ganz willkürliche Forderungen zu stellen und festzuhalten, zeigten sich unter dem Einfluß der Nachrichten von London und Antiwerpen, wie angesichts der vorgerückten Jahreszeit, Inhaber den Käufern etwas entgegenkommender. Der gegen erwarten größere P­reisabschlag vor überseeischen Wollen dürfte in Rücsicht ihrer im Feber-März entschie­­den größern Theuerung auf das deutsche Produkt nur eine mäßige Radwirkung äußern, zumal verlautet, daß jene Wollen im Wascher­­gebniß durchschnittlich hinter den Erwartungen der Käufer zurücge­ , blieben seien. Leipzig, 30. April. (Bericht von $. Haerter.) Die aus­­nehmend günstige und fruchtbare Witterung brachte , heute in unserem Getreidegeschäfte eine entschieden flauere Tendenz zum Durchbruch und verübten Angebot und Gebot um mehrere Thaler. Trot vielfachen Umadern und dürrem Stand, vorzüglich der Roggenfelder, ist doch D­aare noch genug vorhanden und tritt viel Angebot plöglich hervor, allerdings zu sehr erhöhten Pfeisen. Feiner guter Weizen und Roggen in trockener Waare bleibt gefuht und anständig bezahlt, rusliiche Waare ist weniger beliebt, Berliner Kahnroggen bereits ein Schrecen der Müller geworden. Die oft sehr dringlichen Offerten von Berlin in dieser Waare geben oft Veranlassung, an eine fernere Hau­fe nicht zu glauben, andererseits blieben unangenehmere Dispositionen viel­­fach nicht aus. Settvem nun unsere Landleute eingefäet und mit der Bestellung zu Ende, tritt mehrfaches Angebot in fast allen Gerealien zu Tage und häufen sich auf neuerdings die Offerten aus dem Nor­­den an. Lutterartikel fingen eben auch an zu weichen, geringer Roggen zu Brennzmweden blieb gefragt. Nübel war fest. Spiritus ruhig, Mehl fand bei hoher Forderung sehwerfälliges Unterkommen, Notirt wurden an heutiger Börse, Weizen per 2000 Pf. Netto zu 76—88 Thlr. bez. u. Br. Roggen zu 59-62", Thlr. bez., Berliner Kahnwaare zu 97—58"­, Thle. Br. Gerste zu 57—63 Thlr. bez. u. Br. Hafer zu 50—55 Thle. bez., je nach Dualität. Mais zu 56—58 Thle. Br. Luzerner zu 35—38 Br. Widen zu 49—54 T­hle. Br. Delkucen fehlen. Seinöl per 200 Po. Netto ohne dab zu 26 Thle.. Br. Mohndl zu 39 Thír. Br. Rohes Rüböl per 200 Pf. Netto Ioco ohne Zak zu 24 The. bez., 24%, Ihle. Br., per April-Mai 24­, Ihle. Br. Spiritus Ioco ohne Fak per 10.000 Liter­ Bregent zu 23%, Ihle. gesucht, zu 23%, Thle. angeboten. Mehl exl. Sad: Weizenmehl Nr. 00 7—8 Thlr., Nr. 0 6%, bis 6 °), Zblr., Nr. 15%, The. Nr. 2 4%, The. Weizenschalen 1? ,, Zblr. per 30llzentner.. Roggenmehl Nr. 0 u. 1­44,41, Au im Berb. Nr. 2 2 °, Ihle. Roggenkleien 2 Thlr. per Zoll­­entner. Hamburg, 30. April. (Bericht von Franz Kroeplin.) Seit meinem legten Wochenbericht blieb die Witterung sehr fruchtbar und hat so außerordentliche Fortschritte gemacht, daß die überaus üppige Vegetation um 8 bis 14 Tage voraus ist. Die Saaten stehen im Al­gemeinen sehr gut, nur über Roggen, wovon im Oberlande viel um­­gepflügt it, laufen von verschiedenen Seiten viele und ernsthafte Klagen ein. Die auswärtigen Berichte lauten ziemlich unverändert, Stanfresh zeigt exit sei­ gestern einige Befseiung, in Belgien haben Preise etwas angezogen, weil am 1. Mai der Zoll wieder eingeführt wird und auch in England zeigt sich ein festerer Ton, seit die an der Küste angenommenen Ladungen theilweise nach dem Kontinente­n weiter­­gehen. Dem ungeachtet scheint sich eine vom Innern Deutschlands aus­gehende bedeutende Konjunktur zu entwickeln, die umso mehr eine ge­­sunde Basis zu haben scheint, als sie bei schönem fruchtbaren Wetter begonnen hat und auf reellem Bedarf begründet ist. Berlin gab aller­­ding den ersten Anstoß zur Steigerung der Weizen­preise, indem ein ungarisches Konsortium daselbst von auf Termin gefauften Weizen in Empfang nimmt, seitdem aber hat sich im Innern Deutschlands ein enormer Bedarf eingestellt. Berlin verlandet nach Gacsen, und wie ich schon seit längerer Zeit in meinen Berichten andeutete, wird es fest immer klarer, daß Deutschland bis zur nächsten Ernte bedeu­­tender Zufuhren bedürfen wird. Was unsern Markt betrifft, so haben­­ wir. vom Oberlande natürlich nichts zu erwarten ; Holstein und Mec­­lenburg seinen ziemlich ausverkauft zu haben, Bodenlager sind höchst die Lage unseres Marktes alle Beachtung. Am Markt ist: 124—28pfo. Elber zu 163—166 Mark (85 bis 86%, Thle. Br. Crt. franco Harburg), 124—30pfd. Holsteiner zu 165 bis 170 Mark (86—88"/, Thle. Br. Crt. franco Harburg), 125—30­­pfd. Meclenburger zu 165—70 Mark (86—88 °/, Thlr. Pr. Ert. franco Harburg), 118—22pfo. detto Pr. Ert. franco Harburg). Ab Auswärts zu 15660 Mark ist wenig am Markt (81'/,—83"/, Thle. und wird 128—30pfo. ab Dänemark zu 148 Thlr. erlassen. Bon Roggen ift unfer Lager 114—18pfo. Dbella zu 107—8 Mart (56—56" , TIhlr. Br. Ert. franco im Laufe der vorigen Woche be­­deutend gelichtet und bezahlte man für a Rigaer 100 Mark, für 114—20pfd. Odeffa und Nicolajeff 105—108 Mark. Am Markt bleibt : Harburg), 108—12pfd. Petersburger zu 103 Mark (54 Th­e. Br. Ct. franco Harburg), 119pfo. Medlenburger zu 112 Mark (589, The. Br. Ext. franco Harburg), franco Kahn stellt sich der Preis 1 At. billiger. Besonders aufmerk­sam machen möchte ich auf ein Lager von 200 Laft 125pro. sehr schönen grobförmigen Amerikaner, der fest auf 116 Mark (61 Thle. Pr. Ert. franco Harburg oder 60 Thlr. Br. Crt. franco Kahn) Timitirt ist. Fracht nach Magdeburg ist 3—3"/, Ggr., nach der Saale 4—4/, Sgr. Preise in Nemdorf werden per Kabel 112 Mark Banco inkl. Fracht per Dampfboot notirt, was sich mit Untergewicht und Spesen­au auf circa 115—16 Mark herlegt, und ist es die Stage, ob dazu noch anzufomeren it. — Ab Auswärts feh­­len Anstellungen, und es sind nur 50 Last 116—17pfp. per Mai/10. Juni ab Petersburg zu 70 Tihle. am Markt, während für 118—19pfp. detto 74-75 Thlr. verlangt wird und für 117pfp. gestern 71 Thlr. geboten ward. 3 Erport von Gerste nach England will sich noch immer nicht einstellen, den ungeachtet behaupten sich Preise vollkommen ; die lechte Partie hübsche, aber durchaus nicht ertraf eine Magdeburger Chevalier ward heute vom Boden zu 137 Mark verkauft, und da der Eine oder Andere doc noch etwas brauchen wird, glaube i­, kann man für grobförnige Saal-Chevalier auf solche Breite ferner rechnen, zumal die Hoffnung, daß die Engländer später doch noch prima Chevalier haben müssen, noch mat völlig aufgegeben ist. 108pfo. geringe Saal Landgerste wird vom Boden zu 125 Mark vetaillitt. Alles was von dänischer Gerste hier war, it fürs Inland in voriger Mod­e wegge­­fauft ; zu notizen ist 109—14pfo. dänische 104—14 Markt (544, bis 59%, Thle. Pr. Ert. franco Harburg). _ Hafer in Soco ist wesentlich gestiegen. Ab Auswärts fragt man mehrseitig nach schmarzem ab Du­rschweden, es ist aber nichts an­­geboten . 85prb. meißer gedarrter ab Schonen mit Schiff ist­ zu 52 Ihle. per 3360 Bio. angeboten. Mais in Toto ziemlich geräumt, auf Lieferung per Dampf­­boot kann man bunten Amerikaner zu 4 M. 8 Ch. mel. Fracht Mai-Juni von Nem.dorf abzulanden laufen, was sich auf ca. 47%, Thaler Br. Crt. franto Kahn­over ca. 48%, The. Br. Crt. franto Harburg Kalkulirt. Dem morgen beginnenden Mai-Termin von Rübel sieht man mit Spannung entgegen, es sind sehr große Duantitäten effektiven Dels nach hier bezogen und es scheint, daß die Verkäufer alles in Natura liefern werden. Allerdings wird sich hier ein sehr großes Lager anhäufen, aber die Preise sind auch bereits so weit gewichen, hab solche nach Auswärts­renditen und die Sache kann auch mal rasch eine andere Wendung nehmen, jedenfalls scheint der regige Preis, 22 °, M. (11, Thle. Br. Ct. pr. 100 fb. franto Harburg excl. Gingangszol im Zollverein), ebenso 22 M. 10 Sch. Beo. per Oktober sehr spekulationsmwerth. Antwerpen, 27. April. In der zweiten diesjährigen Duar­­tal-Wollauktion, welche am 23. b. begann, kamen bis heute 10.555 Ballen vor, wovon 7527­ Ballen zugeschlagen wurden. Unge­­achtet der An­wesenheit zahlreicher Käufer verlief der Verkauf sehr farblos. Die im Anfange der Auktionen um 25—30 C. gegen die Fe­­derauktion herabgefesten Preise von guter Buenos-Ayres-Wolle blie­­ben dieselben bis heute, während defekte und beflettete Waaren un­­gleich niedriger gingen, und zwar 40—45 €. billiger, wie im Leber, Montevideo ebenfalls 40—45 6. niedriger. Ein Theil dieser P­reiger­­mäßigung muß auf die Kalkulation bei der Wäsche angenommen wer­den, denn der größte Theil der in voriger Auktion verfauften gas Plata-Wollen hat sich nach der Wäsche auf unvorhergesehene hohe Preise Talkulirt.­­ 1.679,,. Auszug aus dem Amt­sblatte des „Közlöny“. Zizitationen. In Bett: 6. Mai 9 Uhr, Wechsel: und son­­stige Forderungen der Konkursmafia des Philipp Langsfeld, beim Ef. ung. Handels: und Wechselgerichte.e — ft Apatin : Verpachtung verschiedener Objekte , beim berrfh. Hofrichteramte baselbít. — In Szt.Graz (3ala) : 10. Juni und 10. Juli 10 Uhr, Liegenschaften des of. Creman, an Ort und Stelle. — In Jdrany (Abauj) : 3. Juni und 3. Juli 9 Uhr, Liegenschaften des David Fried, an Ort und Stelle — In Kaland: 17. Mai und 17. Juni »U­bhr, Lie­genschaften des Paul Hrabovsfy, an Ort und Stelle — An Ro­­senau : 28. Mai und 28. Juni 10 Uhr, Hauskompetenz Nr. 119, im Bezirk 8­ Grundbuchamte. — In Güns : 23. Mai 10 Uhr, Ver­­pachtung des städt. Bierschankrechtes, im Stadthause. — In Magy Szalläncz Abauf­ : 3. Juni und 3. Juli 3 Uhr, Haus Nr. 82 f. Redern, im Gemeindehaufe. — In Bácsfalu : 25. Mai und 22. Juni 10 U., Liegenschaften Des Molbopan Bajtu, im Gemeindehaufe. an Duna:­Földvár: 21. Mai und 21. Juni 10 Uhr, Liegen­­schaften des Ant. Mek, im Stadthaufe. — In Budatek : 15. Mai 10 Uhr, Haus Nr. 216­­. Weingarten, im Gemeindehaufe. — In Gyoros Arad­ : 16. Mai 10 Uhr, Liegenschaften der Frau Lad. Kristony v. Kereptury, an Ort und Stelle. — u Esongrad: 4. Juni und 5. Juli 10 U., Liegenschaften des Ioj. Fülöp, beim dor­­tigen Bezirksgericht. . Konkurse. Gegen Gabr. Mars, prot. Kaufmann in Ja. Apolti, Anmeldungen bis 29.—31. Juli zum Tt. Gericht in Jaßbereny ; Litisfurator do. Scipiades. — Gegen die Joh. Stefancäso, geb. Anna Dvorianscky in S.-X.-Ujhely, 13.—15. Mai zum dortigen königl. Gericht; Litisturator Gabr. Ropicky. Firmaprotokollirungen, Beim Pest:­Oiner fünigl. ungarischen Handels: und Wechselgerichte : ,3. Stenzel”, Wagen: Schmierh. in Pest, Miüllergasse Nr. 28 — „Ignaz Friedmann”, Produktenhändler in Veit, obere Donauzeile Nr. 57. — „Beiter Vereinsbant als G Selbsthilfsverein” gelöscht, dafür die Firma „Weiter Vereinsbant protofolirt. Stammkapital 600.000 Gulden in 6000 Alten zu 100 fl, VBräfes Bernh. Holländer. — „Brüder Hohmann“, Schuhmachergeschäftsinhaber in Veit. Die Firma „Adolph Hohmann“ gelöscht. — Die Firma „Jan. Sonnenfeld und Komp.” gelöscht. — „Herm. Rosenberger“, Schnitt. und Glegereihändler in Ar.­Diaröth gelöscht. — „Albert Csenta", Gemischtwaarenhändler in Nagy:Röcze. „Sicher und Kohn“, Tuchhändler in Veit, Stifabsthplas Nr. 6. — Bei der , Haza ung. Lebensversicherungsbant”“ wurde die Firmazeichnung des Otto v. Betényi gelöscht. — Beim E. Gericht in M.­Theresio­­pel.,„M. 2. Lövy”, Leverhändler in M.Theresiopel. — Beim Tt. Gericht in Papa: „Samuel Levy“, Gemischtwaarenhändler dafelbit. Beim I. Gericht in Des: „Iof. Leib”, Gemischtmaarenhändler. — Beim E. Gericht in Groß­mardein : „Sam. Berger jun.”, Buch: Papier: und Schreibrequisitenhändler und Inhaber einer Leihbiblin: bet dafelbft. i Bewegung der Bruhtschiffe « vom 3. Mai: Angenormen in West: Ofen: „London“ des Andreas Kurdy,­bel. in Parka f. Wilhelm Cohn mit 4160 Meben Weizen? — „St. Josef" d. Salamon Bilhis, bel. in Belle f..e. N. mit 2870 Heten Diversen. — „Sophie” o. Sam. Anpr&fy, bel. in Solt für David Bilhi mit 1872 Wesen Weizen. — , Rörös" d. Day. Bilchis, bel. in Harta f. e. R. mit 3390 Meter Roggen.

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