Pester Lloyd, Oktober 1872 (Jahrgang 19, nr. 227-253)

1872-10-09 / nr. 234

.m-8iOktobcr­­ —n—»Jhr nah’te’uch wied·er,schwankende Gestalten die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt«....Wohl hat der Blick sich erhellt seitdem,in der Anschauung einer ruhigeren Gegenwart und ideerffnung einer sonnigeren Zukunft,da versetzen uns mit einem Male die Mißtöne aus den Delegationen mitten in die unfreundliche Wirklichkeit zurück,während zu gleicher Zeit»un­­diplomatische Gedanken über aus­­wärtige und militärische Angelegen­­heiten*)" Erinnerungen und Besorgnisse wachrufen, die wir längst verwischt und zerstreut geglaubt. Ob denn aber auch auf Gottes weiter Schöner Erde, auf der sich’s bisweilen Groß Schopenhauer ganz behaglich leben legt, ein merkw­ürdigeres Staatengebilde sich findet, als Dieses DOesterreich-Ungarn! Auch über andere Neid­e haben sich zu Zeiten die nachtschwarzen Fittige des Unglücks gebreitet, auch anderen Bölfern wurden harte Prüfungen nicht er­­spart, auch andere Länder werden durch gewaltsame Be­wegungen erschüttert, man strebt nach Verbesserungen und jagt nach Neuerungen, nirgends aber hat man die Grundlagen des eigenen Bestandes in Frage gestellt, nirgends die eigene Existenz förmlich zu entschuldigen, oder wenn auch nicht zu entschuldigen, je hoch zu er­klären gesagt, doch unablässige theoretische Er­­örterungen über die Berechtigung des staatlichen Daseins Eine Reihe beruhigender Vorkommnisse im politischen Leben hatte seine wohlthätigen Wirkungen auf die erregte Stimmung der Gemüther nicht verfehlt. Die unerquidlicen Erwägungen, ob wir denn überhaupt in Oesterreich - Ungarn das Recht haben, zu sein oder nicht zu sein, schienen doch endlich abgethan und man durfte sich der Hoffnung hingeben, daß unsere Denfer und Bolitizer sich mit wohnenderen und praktischeren Angelegenheiten be­­fassen würden; da treten pröglich in — vermutlich nur zufälliger — Begleitung der bekannten Szenen in den Delegationsausschüssen D diese „undiplomatischen Gedanken“ vor ung, allerdings in der ausgesprochenen Absicht, eine Chrie über unsere staatliche Nothwendigkeit und Wichtigkeit zu liefern, im Grunde aber doch hiebei unsere empfindlichsten Seiten unsanft berührend. Minna von Barnhelm lobt von ihrem geliebten Major Tellheim: „Er spricht von seiner Tugend, denn er hat sie alle." Es wird uns darum auch, offen gestanden, immer recht unheimlich zu Mathe, so oft irgend Jemand sich berufen fühlt, den Zeigefinger auf die Nase zu legen und mit ernter Meiene zu be­weisen, daß die österreichisch-ungarische Monarchie in der That für Europa ein unumgängliches Bedürfniß sei. Somderbar ! Warum fällt denn in Deutschland, in Rußland, oder selbst in dem zu Boden geworfenen Frankreich seinem Menschen ein, die „unab­weisbare Nothwendigkeit” der Existenz des eigenen Staates auseinanderzufegen?! Warum? Nun darum, weil der Mann etwas bemessen würde, was anzır­­zweifeln seinem Menschen in den Sinn genommen it. Nach unserer Ansicht hat ein Staat fon dadurch, daß er überhaupt ist, seine Existenzberechtigung dargethan. Sobald die letere geschwunden, löst sich das staatliche Ge­bilde von selbst auf. Was wir da gesagt, soll nicht im mindesten einen Bormwurf gegen den „undiplomatischen Denker“ bilden. Wir anerkennen die Rauterkeit seiner Gesinnungen und sind be­reit, Alles zu unterschreiben, was er über die politischen Verhältnisse der Monarchie in seiner Broschüre niedergelegt. Wir fühnen dies um so leichter, als die „undiplomatischen Gedanken" Wahrheiten aussprechen, die jedem bekannt und geläufig sein müssen, der sich mit unseren inneren Angele­­genheiten jemals befaßt hat, Wahrheiten, denen alle in diesen Blättern wiederholt Ausdruck gegeben wurde. Sehen wir doch, was die „undiplomatischen Gedanken“ uns bieten! Wir werden­ zuerst daran erinnert,daß die duali­­stische Gestaltung des Habsburger Völkerreiches die der historischen­ Entwickelung entsprechende sei;daran hat wohl Niemand gezweifelt.Die weitere Behauptung,die Ruhe in Europa sei nicht gesichert und der letzte Krieg habe Zu­­­stände geschaffen,die den Keim künftiger Verwickelungent­n sich bergen,wird woh­l auch keinen Anspruch aqueuheit erheben.Die Gefahren,welche unvermeidlich den slavischen Stämmen in Böhmen und Mähren bei dem Zerfalle der Monarchie drohen würden, dürften den leitenden Männern, wofern sie sich nicht absichtlic­her Erkenntniß der Dinge verschließen wollten, längst bekannt sein; und daß Ungarn nur in dem innigen Anschluffe an Oesterreich die Gewähr seiner Machtstellung sucht, hat es nicht allein durch den 1867er Ausgleich bereits thatsächlich zum Ausdruck gebracht, sondern auch durch die ss mit jedem Tage mindernde Heftigkeit der Opposition gegen die durch diesen Ausgleich geschaffenen Zustände. Die Unterlassungssünden der Wie­­­­ner Regierung in Dalmatien wurden mehr als einmal schon an dieser Stelle gerügt. Daß die österreichische Staats­­idee nicht auf der Verhegung, sondern auf der Ber­öh­­nung und der Östereffengemeinschaft der friedlich neben­­einander lebenden Nationalitäten beruhe, gehört schon seit Ohims Beiten zu den politischen Schlagworten. Daß Breußen, einer übersättigten Boa Konstrictor gleich, vollauf mit der Verdauung der annektirten Provinzen zu schaffen habe, und nicht daran denken künne, auf neue Beute aus­­zugehen und das Ermordene dabei aufs Spiel zu fegen, bezweifeln wir eben so wenig, als daß­ Frankreichs politi­­scher Einfluß gebrochen sei. Rußland findet der würdigen Aufgaben genug vor, wenn er seine Thätigkeit ausschließ­­lich der Festigung und Sittigung seiner inneren Verhält­­nisse zuwenden will. . . Handel, „iedustrie und and wirthichaft blühen nur in Staaten mit starren Negierun­­gen . . . Die defensive Politik des Staates darf zu seiner passiven ausarten, weil sonst vollends der Rührigere das Gefeg bistitt. . . . Der Leiter der auswär­­tigen Angelegenheiten muß mit jenem des Kriegsmesens im innigsten Einverständnisse handeln, denn nur eine tüchtige Armee vermag den diplomatischen Schritten eines Staates Nahhdruch zu verleihen, und wir bedürfen daher auch drin­­gend eines auf der Höhe der Situation stehenden General­stabschefs ....... . Das sind die weiteren Säge, welche in der Broschüre erörtert werden und deren Nichtigkeit, wir wiederholen es, nicht exst seit gestern außer Trage steht. Diese Ausführungen sind es also seineswegs, welche die Aufmerksamkeit auf die „unpolitischen Gedanken“ ge­­senzt haben künnen. Vielmehr ist der Grund in der prak­tischen Spike zu suchen, in welcher der Berfafjer seine politischen Erörterungen zu verkörpern bestrebt war. Er hat eben den Beweis erbringen wollen, daß die Situation Europa’s einem Neid­e, das auf Lebensfähigkeit Anspruch erheben will, die unbedingte Pflicht der Stärke auf­erlege, daß wir daher in unserer Sorgfalt für die be­waff­­nete Macht im ureigensten­nteresse nicht ermüden dü­rfen, sondern mit aller Entschiedenheit die Ergänzung des in der Heeresorganisation noch Fehlenden zu betreiben haben. Nun auch damit dürfen wir uns einverstanden erklären, wenn wir auch, im Vorbeigehen bemerkt, dem Verfasser entgegen, die Macht niemals als Zweck des Staates, wohl aber als dessen Bedürfniß zu betrachten gejonnen sind. Die Lunge ist dem Menschen ein unentbehrliches Bedürfniß, aber nicht sein Zweck­k dem Augenblicke, in welchem jedoch der „unpoli­­tische Denker“ sich auf das Gebiet der praktischen Vorschläge begibt, folgen­ wir ihm, aufrichtig gesagt, nur mit Mig­­­tratien und mit äußerster Behutsamkeit. Er dehnt nämlich seine Ergänzung der Heeresorganisation nur zu bald zu einer völligen Reform aus. Und gegen eine solche müssen wir uns von vorneher ablehnend verhalten. Der Herr Berfasjier wirft ziemlich viel des Bestehen­­den und faum Geschaffenen wieder untereinander, um Raum für ein neues, in Gottes Namen, sagen wir auf bes­­seres System zu schaffen. Und trog dem graut uns da­­vor. Wir bitten um Entschuldigung für unsere Ungebun­­denheit, aber — wir können nicht anders. Das B­e­f­­fere ist der bitterste­hend d8 Guten Was der Berfaffer uns bietet, mag im Einzeln — aber au) nur im Einzelnen — allerdings­­ besser sein, als das Bestehende. Doch der Himmel bemwahte gnädiglich die Armee vor abermaligen reformatori­­fen Projekten und Experimenten, denn sie würde sonst sehr bald zu Tode gedottert werden. Ueber ein De­­zennium war das Heer unausgereßt das Objekt von Neuerungen und Veränderungen ; innerlich und äußerlich wurde Alles vom Grunde aus umgestaltet ; eine Neuschö­­pfung wich der andern ; was heute gut war, galt am an­­dern Tage als vervehmt . Alles gerieth so sehr ins Schwan­­fen und kam derart aus den Fugen, daß man zulegt schon für miich ungewiß wurde, ob man am nächsten Morgen noch denselben Namen führen werde, mit dem man sie Abends zuvor fehlafmüde zur Ruhe begeben. Diese Zustände wirkten in nachtheiligster Weise auf den Dienst, auf den Geist und auf jenen inneren Halt zurück, der die erste Be­dingung einer guten Truppe ist. Nun fangen endlich die Verhältnisse an, sich wieder zu Konselitiven. Die Hineingewöhnung in die neugeschaffe­­nen taktischen Verbände und organischen Formen, ein um entbehrliches Element der Zucht und Ordnung, beginnt mit dem ermwachenden Glauben an, den Fortbestand des Geschaffenen, plagzugreifen und da soll man plöglich miez der mitten dazwischenfahren, Alles über den Haufen tren­­nen und mit neuen Experimenten sich befassen ?! Sa, wohin wirde denn das führen ? Medermorgen füme dann ein Anderer, mit noch besseren Feen; bald darauf folgte wieder ein Dritter, der seinen reformirenden Vorgän­­ger an Ideenschwung noch weiter überträfe, und so fort, mit Grazie. Soll man da jedesmal der Organisa­­tion des Heeres von neuem am­ Zeuge zu flnden begin­nen? Das geht doch nicht an, einmal muß Halt ge­macht und der Stichh unter die Rechnung gefegt werden. Das schließt allerdings die B Verbesserung von bereits erkannten Mängeln nit aus. Aenderungen im Detail werden sie immer als nothunwendig erweisen. Wir haben auch von der Gediegenheit der Vorschläge in den „unpoli­­tischen Gedanken" einen viel zu guten Begriff, als daß wir dieselben im Bausch und Bogen abfertigen wollten. Wir werden uns daher, nachdem wir unseren Standpunkt klargestellt, angelegen sein lassen, bei einer nächsten Gele­genheit den praktischen Werth D dieser Borschläge fachlich zu prüfen und zu untersuchen, inwieferne die Duchführung einzelner derselben rathsam erscheine oder nicht ; aber was geschieht, muß innerhalb des Rahmens der bestehenden Or­­ganisation geschehen ; neuen radikalen Experimenten werden wir — und hoffentlich auch die Delegationen — nimmer­­mehr beistimmen künnen. Jener Artikel freilich besagt, mag die Elsaß-Lothringer bis zum 1. Oktober 1872 das Recht haben, „ihr Domizil nach Frankreich zu verlegen und sich dort niederzulassen, in welchem alle ihnen die Eigenschaft als französische Bürger erhalten bleibt“. Freilich fügt der Paragraph hinzu: „es steht ihnen frei, ihre Immobilien in den Reichs­­landen zu behalten." Allein die kaiserliche Negierung legt die Klausel der „Domizil-Berlegung” so haarshart aus, daß sie dadurch nicht bios fingirten Hebersiedlungen einen Riegel vorschiebt, sondern auch den Auswandernden er wünschenswerth erscheinen läßt, zur Vermeidung künfziger Chitanen sich ihres Grundbefiges in Elsaß-Lothringen sofort, und sei es selbst zu Schleuderpfeifen mit großen Berlusten, zu entledigen. Das Tischtuch ist also der ganzen Länge nach zerschnitten, und Fürst Bismarc wird jecht zeigen müssen, was er, ungestört durch internationale Ver­­widmungen, in Bezug auf die Assimilirung fremder Stände zu leisten vermag. Sol ja do ídon mit Neujahr die Diktatur ein Ende nehmen und Elsaß-Lothringen dem deutschen Reiche als verfassungsmäßiges Glied eingefügt werden. Wohl wird ss bei dieser Prozedur das Wort des Kanzlers bewähren, das er Jules Favre zur Antwort gab, als dieser vor der Annexion der Franzosen warnte: „ich weiß, sie werden uns teufelmäßige Mühe machen!" denn die Nierenziffern der Auswandernden, welche die Bahnen nicht zu befördern im Stande sind, und die in Met allein 18.000 von 54.000 Seelen betragen, bemeisen, daß die Elsaß-Lothringer sich, ohne Unterschied der Ab­­stammung, noch immer so ausschließlich als Franzosen fühlen, wie 1815, wo sie auf das bloße Gerücht hin, sie sollten zu Deutschland geschlagen werden, Haus und Hof verkauft, ja manchmal verbrannt haben. *) So lautet der Titel einer eben erschienenen umfangreichen Brosgüre, als deren Berfaffer ein auch als militärischer Schrift­­steller bekannter Houned-Stabsoffizier bezeichnet wird. Bert, 8. Oktober. N Die wichtigen E­reignisse auf dem Gebiete der in­­neren Politik Liegen uns fast daran vergessen, daß mit den ersten Oktobertagen der Termin abgelaufen ist, den der Frant­­furter Friede den anderthalb Millionen Bewohnern von Elsaß und Deutsch-Lothringen für die Entscheidung gesteht, ob sie hinfort ihrem neuen Vaterlande, dem deutschen Reiche, an­­gehören, oder in die alte Heimath zurückehren und Fran­­zosen bleiben wollen. Denn so und nicht anders hatte Fürst Bismarc den Begriff der Option definirt, und ob­­schon sich aus dem Wortlaute des Friedensinstrumentes eine solche Interpretation kaum rechtfertigen ließ, mußten die Besiegten sich doch unter dieselbe beugen. Wo Brennus’ Siegerschwert mit einem vae vietis in die Wagschale der Gerechtigkeit niederraffelt, da ist eben die Auslegefrift eine ganz andere, als wo Philologen oder selbst Diplomaten mit friedlichen Argumenten über den Sinn einer dunklen Stelle hinüber- und herüberstreiten. Anders als die ana­­logen Bestimmungen des Wiener Friedens deutet die kaiser­­liche Regierung die Klauseln des Frankfurter Vertrages. Der Däne konnte in Nordschleswig auch ferner als solcher bleiben, der Elsaß-Lothringer wird entweder deutscher Unter­­than mit allen Konsequenzen dieser Eigenschaft, oder er muß, wenn er Franzose bleiben will, Hab’ und Gut ver­­kaufen und nach Frankreich auswandern. Um gerecht zu sein, muß man freilich zugeben, daß Preußen unter den Vorauslegungen, die es sie durch die An­­nex­on einer widerwilligen Bevölk­erung geschaffen, kaum anders handeln kann, als es denn handelt. Es ist ein an­deres Ding, 147.000 verstreute Dänen zu inforporiren, die zum Rückhalt mir eine Million Landsleute draußen haben, oder anderthalb Millionen Franzosen zu verdauen, die sich an eine so stramm einheitlich geschlossene, national wie staatlich zentralisirte Großmacht, wie es Frankreich ist, un­­mittelbar und in kompakter Masse anlehnen. Man nehme nur Artikel 18 des Wiener Friedens und denke ihn sich einen Augenblick auf Elsaß-Lothringen angewendet : „Die aus den abgetretenen Landen gebürtigen Unterthanen, die der dänischen Armee und Marine angehören, werden das Recht haben, sofort nach Hause zurückzukehren ; diejenigen aber, die im Dienste Dänemarks verbleiben wollen, sollen weder in ihrer Person, noch in ihrem Eigenthum die min­­deste Belästigung erfahren ; dieselben Rechte und Bürg­­schaften werden den aus Dänemark und den Herzogthümern herstammenden Zivilbeamten zugesichert, welche die Absicht bezeugen, die amtliche Stellung im Dienste Dänemarks oder der Herzogthümer zu verlassen, oder die ein Verbleiben in ihrer Bedienstung vorziehen." Man denke sich Elsaß-Lo­­thringer, die fortfahren, in der bewaffneten Macht oder der Bureaufratie Frankreichs Stellen zu befleiden, während sie alle Heimatsprivilegien in den deutschen­­ Reichsländern beanspruchen, oder die in deutschen Landen ihre Aemter weiter verwalten, obschon sie Franzosen bleiben. Der Unsinn liegt zu klar auf der Hand — immer unter der Vorausfegung, Daß das abgetretene Gebiet doch fest Deutschland affimilirt werden muß , um nicht jeden Kommentar als eine Beleidigung des Lesers erscheinen zu lassen. Aber nicht blos von Seite Deutschlands eine Dummheit, nein, es würde damit auch für den europäischen Frieden ein höchst gefährliches Präjudiz geschaffen. So unwiderwärtige Vorfälle, wie der mit About, müßten bei derartigen einer Zwitterstellung der Elsaß-Lothringer sich von Tag zu Tage wiederholen und mit jeder Wiederho­­lung zufolgen. Diese ewigen Reibungen zwischen beiden Regierungen konnten gar nicht anders enden, als in der Provozirung eines permanenten diplomatischen Kriegszu­­standes, wie zwischen Oesterreich und Piemont von 1859 bis 1866, — und wohin der unausweichlich führt, wis­­sen wir Alle. Es ist daher eine Beruhigung für Europa, daß der Frankfurter Friede seine Stipulation enthält, wie Artikel 19 des Wiener Vertrages, der den Bewohnern der Herzogthümer sechs volle Jahre lang Zeit gibt, um sich mit ihrem beweglichen Gute nach Dänemark zurückzuzie­­hen, wo sie dann Dänen blieben, ihre Immobilien in Schleswig-Holstein jedoch ruhig beibehalten dürfen. Da fast muß man es einen Bortheil nennen, wenn Bismarc reinen Tisch macht und mit einem Schnitt den Grund zu künftigen Verwidelungen entfernt, indem er, allerdings gewaltam genug, Artikel 2 des Fransfurter Vertrages so auslegt, daß alle zweifelhaften und zweideutigen Verhält­­nisse mit dem 1. Oktober gründlich und für immer besei­­tigt erscheinen.­­ | Aus dem Reichstage. & Der heutige Tag hat uns dem Abschluß der Adreß­­debatte näher gebracht — das ist das Beste, was wir aus der heutigen Verhandlung hervorzuheben mwissen. Nach der gestrigen Spannung hätte die natürliche Reaktion auch dann eintreten müssen, wenn heute bedeutendere oratorische Leistungen wären geboten worden. Letereg war aber nur der Fal. Nur dem Baron Odmaniczfy gelang es, die Aufmerksamkeit des bedenklich gelichteten Hauses zu gewinnen, was aber wieder mehr dem persön­­lichen­­ Interesse, welches der Redner einflößte, als den jedenfalls bemerkenswerthen Ausführungen desselben zu danken war. Baron Podmanicziy bekennt sich zu dem Programm der „Reformer”, das er mit unterschrieben hat, und er verfocht seinen Standpunkt vorzugs­weie mit den Hindeutungen auf die kulturellen Bedürfnisse des Wolfes. Die Animosität, welche die Opposition gegen den „fahnen­­flüchtigen” Julius Schwarez an den Tag legte, hat sie Podmaniczky gegenüber nicht zum Ausbruch gebracht, viel­­mehr nahm sie manche seiner Bemerkungen beifällig auf.­ Einige Abwechslung in den eintönigen Verlauf der Diskussion brachte die kroatische Rede Mistatovic ®', der, um die sprachliche Gleichberechtigung zu wahren, sich seines nationalen Idioms bediente. Uebrigens wurde die Rede, damit sie Doc nicht unverstanden bleibe, während­ der Sigung in ungarischer Ueberlegung vertheilt. Von den kroatischen Abgeordneten sprach auch Zim­­ovics, und Beide erklärten, in allen staatsrechtlichen Dingen den Standpunkt der Dealpartei einzunehmen. Zum Schlusse spannte Herr Miletics die wenigen Abgeord­­neten, die noch Stand zu halten vermochten, eine Stunde lang auf die Zolter. Was er gesagt, das dürften nur seine nächsten Nachbarn theilweise erfahren haben; so weit wir sein schauderhaft gerädertes Ungarisch unserem Ver­­ständnisse zuzuführen in der Lage waren, scheint es uns, daß er vorzugsweise die Ausführungen Csemeghi’s zu wi­­derlegen suchte. Morgen dürfte es endlich — und es ist hoch an der Zeit — zum Abschluß der Generaldebatte kommen; vorerst jedoch wird noch Minister Tóth sprechen, um besonders die Angriffe der Opposition bezüglich der Wahlvorgänge zurück­­zumeisen. II Bet, 8. Oktober. Die heutige Sigung des­ Oberhauses eröffn­t Präsident Georg v. Majláth um ?­,12 Uhr. Als Schriftführer fungiren : Baron Bay und Graf Eduard Balavicini. Von der Regierung sind anmwesend: Lönyay, Kerfapoly, Wendheim und Szlávy. Das Protofoll der jüngsten Sigung wird verlesen und authentizirt. An Stelle der zwei ausgetretenen Berifikationsmit­­glieder Arjen Stojfovich und Albert Lönyay wurden Graf Esam­ und Graf Bethlen gewählt und sogleich beeidet. Präsident meldet noch einige unwesentliche Gesuche an und das Haus geht zur Tages­­ordnung über. Auf derselben steht die Verhandlung der in der verlegten Oberhaus-Ligung vom Abgeordnetenhause überbrachten dreizehn Gelegentwürfe. Der erste Gelegentwurf ist der Handels­­vertrag mit Portugal. Schriftführer Baron Bay verliert die mini­­sterielle Motivirung und den Bericht der Dreier-Kommission über den Gefegentwurf, und Graf Biltor 3idy den Gefegentwurf feibst. Mag Berlefung desselben wird derselbe ohne Bemerkung einstimmig angenommen und es gelangt der von der Zollfreiheit der nöthigen Schiffsbaumaterialien handelnde Gefegentwurf zur Verhandlung, der nach einigen unwesentlichen Bemerkungen, die vom Minister Szlávy widerlegt werden, ebenfalls einstimmig angenommen wird. Nun gelangt der vom Schuß der bei der Wiener Weltaus­­stellung auszustellenden Gegenstände handelnde Gelegentwurf nebst der ministeriellen Motivirung und dem Berichte der Dreier-Kom­­mission zur Verlesung und wird, so wie die ersten Entwürfe, eben­­falls iie Bemerkung einstimmig angenommen, und der Geieß­­entwurf über den mit der österreichischen Lloydgesellschaft ge­­schlossenen Vertrag behufs Versehung des Postdienstes, mit der ministeriellen Motivirung und dem Berichte der Dreier-Kommission kommt zur Verlesung. · Graf Franz 8109 ‚nimmt das Wort. Bei dem vorliegen­­den ÜBertrage mu­ssen vier Punkte in’s Auge gefaßt werden. 1. Ob die­ österreichisch-ungarische Monarchie eine Post- und Handelsverbindung mit der Levante und den Städten und Häfen des Orients nöthig habe; 2. Ob, wenn eine solche Nothmendig­­keit vorhanden, derselben ohne jegliche Staatshilfe genügt werden könne; 3. falls eine Subvention nöthig, ob es gerathen sei, mit der Loydgesellshhaft einen solchen Vertrag leihen und ob der neu abzuschließende Vertrag den Bedürfnissen und dem Interesse des Landes genüge. Was den ersten Punkt be­­trifft, So lasse sich die Nothwendigkeit einer solchen Verbindung, gar nicht bezweifeln; man habe dieselbe Ion vor vierzig Jah­ren erfannt und den damaligen Verhältnissen entsprecende Ber­fügungen getroffen. Da aber die Nothmendigkeit vorhanden, so könne man ferner nir in Abrede stellen, daß der Staat einer solchen Verbindung an Opfer bringen müsse. Jieder europäische Staat ohne Ausnahme müsse für die Dienstleistungen der betref­­fenden “Unternehmungen zahlen. Den dritten Punkt betreffend meint Nedner, man müsse den Vertrag um so mehr mit der L­oydgesellshaft schließen, als eine andere Unternehmung, die dem Zweckk entsprechen würde, gar nicht erk­tirt. Außerdem könne man nicht in Abrede stellen, daß die Lloydgesellchaft das Ster­­esse Ungarns vollständig wahrnimmt und es sei somit seine Ar­t vorhanden, den Vertrag mit der Lloydgesellshaft zurückzu­­messen.. Der Bertrag wird hierauf in der General und Spezial­­debatte unverändert angenommen. Folgt der Gesetzentwurf über die Ludovica-Akademie,­ Graf Karl Pongracz kommt nach längerer Einleitung über die Mission und die Aufabe der Honveds,auf den Gesetz­­entwurf über die Ludovica-Akaemie zu sprechen,den Redner als Palliatistastregel betrachtet-Im§­2 dieses Gesetzentwurfes heiße es,daß in dieser Akademie sich selbst meldende Kadeten zu Offizieren ausgebildet werden.Redner fragt den den Landesver­­t­eidigungsminister vertretenden Unterstaatssekretär,woher er jene sich selbst meldenden Kadeten hervorzaubern w werde,aus denen er brauchbare Honved-Offiziere zu bildet-beabsichtigt?Nach dem be­­stehenden Wehrgesetze treten alle eine gewisse Bildung besitzenden jungen Leute als Einjährig-Freiwillig in di­e Armee ein; es sei also unmöglich im Wege der Affentirung eine solche S­ntelligenz in die Honvedarmee zu bekommen, aus der in zwei Jahren brauch­­bare Offiziere gebildet werden konnten. Wenn das Haus den Ge­­legentwurf annimmt, bleibt nichts weiter übrig , als mit weniger gebildeten Offizieren die Zahl der Schüler auszufüllen. Es können allch diese Offiziere werden, wenn der Landesvert­eidigungs­­minister dieselben zu Offizieren ernennt, aber ihrem Berufe ent­­sprechende, ausgezeichnete Offiziere können sie gewiß niemals wer­­den. Redner ergeht sich dann in eine Aufzählung aller größeren­­ Offizierssguren Europas, um einen Vergleich zwischen diesen und der beabsichtigten Ludovica-Akademie aufzustellen. Er erwähnt der preußischen , rufsischen , italienischen , französischen, amerikanischen und schließlich auch der Wiener-Neustädter . Da darzuthun, daß in diesen Schulen überall auf die Vorbildung A überall der neenen „3 hung­aronen E“ gelegt wird, und daß Sollendung der Ausbildung mehrere a­lte Anstalten stehe. Die Schüler müssen bereit, das Sünglinge würden nach Beendigung bes Ajährigen Offiziere oder ten, den deren die bare Gelegentwurf auf singe, melde durch das Lehrkurs des Institutes betrifft, will‘ erreicht, als Offiziersstellvertreter wären verpflichtet. 8 Jahre der haben, von der verhandelt wurde, förderte, im entgegengefegten Falle jedoch ebenfalls, daß lesungen für höhere Offiziere gehalten werden absolvigten. je früher man wünsche aber auch, daß diese An europäischen die in dieselbe aufgenommen werden, das 16. Lebensjahr wo nicht überschritten, und wenigstens die Unterrealsschulen, oder haben. Die Lehrkurses als in Die Honvédarmee tre im aktiven, — 4 Sabre im Urlaubszustande der Honvedarmee zuzubringen . Redner legt am folgenden den Titel des Hauses: „Die Süng­­t­­ung. Landesvertheidigungsministerium in die Zudovica-Akademie aufgenommen werden, werden, wenn mit gutem Erfolge leeen­­und sind verpflichtet, im aktiven Stande der Honnedarmee befreit, 8, in ..der 4 Jabre zuzubringen.“ Nachdem Med­­ner das Haus bittet, in die Verhandlung des Gefegentwurfes über die Ludovica-Akademie nicht h­er einzugehen, als bis sein Gefeß­­entwurf sagt er zum Schluffe, daß das Haus der Honvedarmee, für den Fall, als es den Gefegent­­wurf über die Ludovica-Akademie ver­wirft, um ein bedeutendes dieser, Sache eine unheil­­Wunde schlage. Dyonisius Götvös gesteht, er werde sich freuen, wenn durch die Eröffnung des Ludoviceums ein längst gehegter Wunde der Nation in Erfüllung geht; doc ist, seiner Ansicht nach, die Sache nit so dringend, daß wir aus purer Eile etwas zu Stande bringen sollten, was sich im Leben nicht als zriedmäßig bewähren würde. Nebner unwünscht M I * am Ludoviceum Bor ; mag die Organisation Standpunkte des G.­A. VIL.1808 verharren. Graf Johann Czirály polemisirt gegen den Gr. Karl Pongrácz; er billigt es, wenn der Landtag vom Jahre 1808 die Ludovica-Akademie auf eine Basis stellte, welche durch die da­­maligen Gefege umschrieben war; aber ein großer Fehler wäre es, wenn wir das Institut auch heute unter den tausendfach veränderten Verhältnissen auf derselben Grundlage errichten wollten. Redner motivirt eingehend seine Behauptung. Wir müssen vor Allem — sagt er — Offiziere heranbilden, die zum Kommandiren tauglich sind. Deshalb empfiehlt er den Gelegentwurf zur Annahme. · Staatssekretär Ernst Hvilan hält es für seine Pflicht, jenen Ab­b­aum­en un­d Prinzipien Ausdruck zu verlechen welche die Regierung eiteten,als­ sie diesen­ Gesetzentwu­rf dem Reichs­­tage vorlegte.Vor Allem muß er bemerken,daß das militä­rische Erziehungswesen nur damn zweckmäßig genannt werden könne, wenn es sich dem­ Wesen der Wehrkraft anpaßt und wenn es dessen Mängel ersetzt.Redner­ betont die Nothwendigkeit,für die­ Aus­­bildung der Offiziere gehörige Sorgfalt zu tragen undlaubt,es sei das Zweckmäßigste,·wenn man da anstitut dessenufgabe es ist,·die militärische Bildung der ungarischen Jugend zu bewerk­­stell·igen,zu­r Beseitigung jener Mängel verwendet,die in erster Reihe beseitigt werden müssen. Wollte man die en­ge8 G.­A. VIII.1808 ausführen, so müsse man eine Institution in’s Leben rufen, die der im Jahre 1808 gegründeten Neustädter Akademie auf ein Haar ähnlich märe. Yedermann weiß aber, daß sie dieses Institut überlebt hat. Die militärische Pädagogik meint Meiner ferner, hat fid­ee dagegen ausgesprochen Daß Sünglinge fon im zwölften Jahre in die militärische Fachsäule aufgenommen werden sollen.­­ Redner widerlegt dann noch die weiteren Einwände des Majors Beneats und spricht die Mederzeugung aus, daß wir den Intentionen der Gründer, als all unseren heutigen Bedürfnissen nicht besser entsprechen können, als indem mir die Ludopicea- Akademie für Die Zwecke der Landwehr einrichten. Zum Schluffe empfiehlt Redner den a rip zur Annahme. . Ferdinand Zich geht in ein Gesetzentwurfe so Meznches, dem die völlige Neundung abgeht; die Ursache­n meint er, liege in dem Mangel an einem organischen Zusammenhange: der Landwehr mit dem gemeinsamen Heere. Nedner kann sich nicht der So­pahBenng anfließen, daß er die Aufgabe der unnarischen Geiesgebung bilde, für die Ausbildung der ungarischen Offiziere besondere Sorge zu tragen, denn die diesbezüglichen Institutionen des gem­einsamen Heeres gelten ebenso für Ungarn, als für die übrigen im Reichsrathe vertretenen Länder. Redner empfiehlt den Gejegentwurf zur Annahme. Graf Karl Bongrácz will den Staatssekretär Soltan nur darauf aufmerksam machen, daß er im Hause nicht als Honved­­major, sondern als ungarischer Magnat fste, und er bittet, ihn diesbezüglich ebenso zu respektiren, wie jedes andere Mitglied des Hauses. Er muß übrigens den Staatssekretär wiederholt fragen, wen er denn während eines Jahres in der Ludovica-Akademie zum Offizier heranbilden will ? · · Staatssekretär Hollän versichert,es werde nicht an jungen Leuten fehlen,die schon für den 1872·13er Kur·gm der Akademie Ausnahme finden können und daß wir gar keinen Grund zu Be­­sorgnissen haben.· Heraus wird der Antrag des Grafen Pongracz verworfen und der Gesetzentwurf angenommen. Schluß der Sigm­ M um 31j«-Uhr. Nächste Sitzung:orgenBormittaggIthr. Am jüngsten Abendblatte schlaffen wir unsern Bericht aus dem Abgeordnetenhause in dem Momente, als das Haus zur Fortlegung der Adreßdebatte überging. ALs erster Redner in derselben ergriff das Wort · · Josestivkovich(Kroat)·Er leitet seine Rede mit einer kroatischen Ansprache ein·,setzt sie dann aber in ungarischer Sprache fort.Redner verspricht,sich nur auf jenen Theil der Adresse zu beschränken,der Angelegenheiten bespricht, die für­­ Ungarn und die Nebenländer gemeinsam sind,verklärt sich für das Elaborat des Adreßausschusses,nicht nur deshalb,weil die ganze Nation denegenwärtigen staatsrechtlichen Zustand schon zweimal durch die Fhlen fü­r den Reichstag sanktionirte,son­­dern auch darum,weil Ungarn J­ahre 1867,bei dem dama­ligen zerrütteten Zustande der Monarchie in seinen Forderlingen nit.«eitergel­et·iderste.·(Beifall.) Aber auch heute,meinte Renee,sei noch nicht die Zeit gekommen,um eine Modifikation des Ausgleichsgesetzes vorzunehmen,obwohl auch er der Ansicht ist, daß eine Abänderung dieses Gesetzes auf gesetzlichem Wege dank­­aus zulässt ist.Als Vertreter Kroatiens und Slavomenskae erkennen rund,m­ehr für die Unabhängikeit des Retetz zu fordern,als dies die Majorität dieses Reistages thut.·­etfall.) Jeder Staat zeigt dann sich selber die Bedingungen seiner staatl­ichen Existenz, mnd erst dann, wenn Ungarn auf der Bahn der Kultur­a vorschreiten, wenn es den Forderungen seiner Niedenländer die genügende Aufmerksamkeit fhenten wird, und wenn dann au noch jene Bedingungen hinzukommen, die zur Aufreterhaltung der Unabhängigkeit notbrwendig sind, dann erst dann von den dahin atzielenden Wünschen die Mode sein. Redner dankt dann noch für die Bereitwilligkeit, mit del der man sich entschloß, die Nevision des G.­A. 30 . 1868 vorzu­­nehmen ; er gibt sich der Hoffnung hin, daß die Abänderung des genannten Ausgleichs gelrg:8 eine glückliche, heilbringende sein, und daß sie die staatliche Einheit der Länder der Stephanstrone nicht im mindesten gefährden werde. (Lebhafter Beifall.) Das ge­­meinsame Interesse ist es ja, das den Staat aufrecht erhält und die Völker an­einander knüpft. (Beifall) Nedner bedauert, daß die Thronrede über das Verhältnis Fiume’s zu Kroatien schweigt. Doch glaubt er, daß die Regelung desselben zu jenen „weiteren wichtigen Fragen“ gehört, deren Wer­fung die Thronfehde verspricht. Was Dalmatien betrifft, so behält sich Medner vor, bei der Spezialdebatte bezüglich der Verbindung dieses Landes mit Kroatien, die nicht nur im­nteresse Ungarns, sondern auch der Nebenländer ermünscht ist, eine Modifikation zu beantragen. Zum Schlusse sprigt Redner no den Wunsch aus, Ungarn möge den Grundlag der Aufrechterhaltung des Konstitu­­tionalismus, den es bei dem Ausgleiche mit den übrigen Ländern der Monarchie so [darf betonte, auch bezüglich seiner Nebenländer stets vor Augen behalten. (Beifall.) Baron Friedrich Bodmanticzky fonstatirt, daß wir in den legten fünf Jahren bedeutende Fortschritte gemacht ; aber trog­­dem seien überall auf Mängel und Gebrechen sichtbar. Redner erklärt sich für den Ndrekentwurf Julius Schwarez , denn so sehr heilsam er­ auch sein mag, vom Auslande zu lernen, so gelte das doch nicht für alle Fälle; wo geordnete Verhältnisse bestehen, da kön­­nen Thronrede und Adresse, wie dies im Auslande zu geschehen pflegt, sich furz laffen; bei uns aber darf sich die Opposition oder eine Schattirung derselben durchaus nicht mit wenigen Sägen begnü­­gen, wie die Majorität des Hauses, denn sie hat vieles auf dem Herzen, dem sie zum Ausdruck verhelfen muß. Bei ung, sagt Med­ner, habe die Minorität nicht vermocht, für ihre Sühne eine solche Anzahl von Anhängern zu werben, die nöthig it, um eine mächtige Partei zu bilden, welche, der andern großen Partei im Hause enbenbürtig, mit derselben gemetteifert hätte. So lange aber im Lande nit zwei so große Parteien bestehen, künne era nit annehmen, daß der Parlamentarismus in der Bevölkerung Wurzel gefaßt habe. Redner tadelt hierauf die im Hause herr­­schende Erbitterung, bedauert es, daß die Parteizwistigkeiten alle Interessen des öffentlichen Lebens absorbiren und daß der Partei­­standpunkt in allen Angelegenheiten ausschlaggebend­ei. Sein Standpunkt werde wehl von Manchem als inforrert, ja sogar als lüderlig befunden ; doch er tröste ihm, daß selbst die hei­­ligsten Gefühle oft als inforrest, und lächerlich bezeichnet werden,­ ­ funden­de :­­ Auch ‚im praktischen Amerika .. thig, um zu machen — und Offizieren heranbilden. Die ganze Nation wünscht, daß und Leben stalt und Sünglinge Urlaub zustande mit die gerufen werde, auf dem Sade ausgezeichnet faum 1—2 Niedner hält man 4 Zahre Realschulen gleichartigen die Ludovica-Akademie Niveau der übrigen der Akademie wenigstens das 15. Lebensjahr Untergymnasium mit gutem Grfolge beendet Einreihung in die gemeinsame Armee bei dem "­­für nö­­Vorbildung zu Offizieren wir wollen in einem Jahre solche Leute zu fie · Fa sé. An ER

Next