Pester Lloyd, Oktober 1880 (Jahrgang 27, nr. 272-302)

1880-10-18 / nr. 289

.«.«.«, Abonnement für die österr..ungar. 7 Rönaräite Für den „Bester Lloyd" Morgen und Abendblatt­ (Ersgeinz and Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage.) í di Für Yudapesl. .— Bierteljähtl, lists f | el fl. 5.50] Ganzjäher, £ 2.— Ait separater Vorversendung des Abenddfalles Für r­n·­. · « . e Mit Postversendung, Redaktion und Administration fl. 24.— Bierteljahrt. Hatti an he 12.— Da! ««« A. 1.— vierteljährtin mehr. .­­Oktober. 7 Suferase und Ginshaltungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen, Wudapest in der Administration, Dorotheagafse Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Gisellaplat Nr. 3. Hansenstein & Vorien, Doro: fl. 6.— | Leopold Lang rn a ” A.V. Goldberger, Serüitenplag 3. Insertionspreis nach anfliegendem Tarif. Taster, Niemetz, vierteljährig: Für Deutschland: bei uns mit direkter Kremolandsenkung 9 fl.,beim nächsten Postamte 13:ME. 76 Pf; für die Ponan-Fürkentpänern: bei und 9 fl., 4. nächsten Postamte 17 Src8. 20 Cent. ; für Safien bei und 10 fl. 50 fl., b. Postamte in Triest 30 fl. 18 fl. ; für Fran­reich bei und 10 fl. 60 fl., bei Havas, Laffite u. Cs. in Paris Place de la Bonrsa. 28 grc8.85 G., 9: Maasenstein & | August Ammel in Straßburg 28 fc. 95 E., für Spanien, Portugal bei uns 10 fl. 50 fr., b. Bojiz Botfiagofie­te, 10; Singerstrafe­s Rotter «& Cie., Bee­t­zer Ind Baar PR sr ., NESBANEER Alfervorstadt, Seegaffe | 18 ercé. 75 C., für Großbritannien bei und 10 fl.50 tr., b. Poftamte in Köln 33 ME. 8 Pf­.­o theagaffe Nr.11; Dorotheagafie Sr. 14, erften Stor, Mr. 12; G. 2. Daube & Comp. | für Belgien bei mé 10 fl. 50 Tr. b. Postam­t Köln 23 M. 8 Pf.; fr die Perein. Staaten vom Zotdamersße bei und 10 fl. 50 Tr., b. Postamte in Köln, Bremen u, Hamburg 23 DE. 8 Pi. 2 —­­Zstmmlßtipiemrdenkuad­uem Jaceznrüwestecä RismskssII--k«kls-ll«7«9sstärksteFi"rTZIHHL-Tknädlsxs"Eos-Fisan-TxeksdkgekcbstssukfgmslltkölstLtPVTMYZWIimnsYksp­re · 10 fl. 18 fv.t Seufisirte Sranenzeitung­en‘ Morwegen, Dänemark und Island bei und 10 fl. 50 kr., Keime Postante Kiel 23 Dit. 8 Pf. für die Niederlande bei und 10 fl. 50 Kr., b. Postamte Oberhausen 2 Mt. 8 Pf.s a IE ÖGANRe für Montenegro a. Serbien bei und 9 fl., bei sämmtlichen dortigen Postämtern 7 fl. 15 tv, sehenundzwanzigster Jahrgang. Man präm­meritt für Yırdapesk in der Administration des „„Yefler Elon Dorotheagafse Nr. 14, I, Stod, a­uf Budapest mittelst BoRanwertung­buch alle Bostämter. Einzelne Nummern 3 kr, in allen Verschleisslokalen, Unironfirte Briefe werden nicht ange­­nommen. Suferate werden angenommen im Auslande: , I. | t.Stab».M A, | mte in Straßburg 28 Di. 8 PL: ag, 18. Abonnement für das Ausland (Morgen u. Abendblatt.) für a für Schweden, a »..d.,.b. fürbie Zweig bei und 10 fi. 50Tti, Fel bent ei R r., b. Bek­annte Triett — mn mn , FUNSTERSISE RETTEN STEEL BEEGSTEEETERN Budapest, 17. Oktober. „­ Die gestrige Meldung der „Agence Havas", daß die friedliche Uebergabe Dulcignos bereit als „vollbracht" angesehen werde, scheint den Ereignissen einigermaßen vor“ angeeilt zu sein ; doch erwartet man, daß die nächsten Tage eine ähnliche Kunde in authentischerer Form bringen werden. Allerdings liegt bis zur Stunde keine irgendwie zuverlässige Aufklärung über die Haltung der Albanesen vor und die Vorgänge in Prisrend künnen allerlei Befürchtungen weden ; allein es ist Thatsache, daß zwischen den Albanesen den Prisrend und den albanesischen Stämmen, die im Va Br von Zufi und Dulcigno vertreten sind, nur ein sehr Loser Zusammenhang besteht, und daß die Liga von Pris­­zend unter Ali Bey und jene von Tufi unter Hodo Bey bisher noch selten gemeinsame Sache mit­einan­­der gemacht haben. Vor einiger Zeit hat die Priszender Liga den Dulcignoten etwa 200 Mann Hilfstruppen ges­­chickt, dieselben sind jedoch, alsbald wieder in die Heimath zurückgekührt. Die Prisvender Liga wird nach alledem schwer­ Ti­ irgend­einen Einfluß auf die Entschläse der Albanesen in Dulcigno nehmen. In Prisvend selbst sind die Zustände allerdings Heillos ; es scheint dort völlige Anarchie zu herrs­chen und es war jedenfalls gut gethan, daß die gemeins­ame Negierung unseren Konsul aufgefordert hat, die Stadt zu verlassen. Er war ohnedies der einzige Konsul, der auf dem Posten ausgeharrt hat. Es existirt bereits eine ganze Literatur, die es sie zur Aufgabe gestellt hat, den Hergang der neuesten so willk­­ommenen Schwenkung in der Haltung der Pforte darzu­­stellen. Jeder Konstantinopler Korrespondent glaubt hierüber seine eigene Version bieten zu können und schwört darauf, daß Die feinige die echte sei. Als eine der Tejenswertheiten zitigen wir die nachfolgende aus den „Times“: Am Samstag Morgens (9. Oktober) ließ der Sultan den Minister des Neußern Affim Bafa rufen und nach einer langen Unterredung, die sie mit­einander gepflogen, machte sich der Lektere in Begleitung seines Sekretär Artin Efendi auf nagy Therapie und Bujukdere, die Botschafter zu informiren, daß die Pforte sich ent­­schlossen habe, Dulcigno ohne weitere den Montenegrinern zu über­­geben. Die Beiden Herren hatten Unterredungen mit allen Bot­schaftern der Reihe nach, bis auf den Grafen Hasfeldt, der zufällig Außer Haufe war. Wederall gaben sie die Versicherung, daß Dul­­igno ohne Zögern zedigt werden solle, wenn jedoch nach der Me­ihode gefragt wurde, die sie dabei einhalten wollten, gaben sie seine positive Antwort, versprachen jedoch, daß eine formelle Note über den Gegenstand übergeben werden solle. Der nächste Tag verging, ohne daß die Note überreicht ward. Am Montag Nachmittags gab der französische Botschafter ein Gartenfest in seiner Sommer-Residenz zu Therapia, bei welchem das diplomatische Korps und die leitenden Minister der Pforte mit Ausnahme Ajifim Bahas anwesend waren. Einige der Botschafter wurden von dem türkischen Minister absicht­­li) gemieden und die Lesteren saßen einige Zeit allein in einer reinen Gruppe unter sich ; allein diese Zuründhaltung ward nicht von allen bis an’s Ende aufrecht gehalten und mährend Die junge Meli von Stambul auf der oberen Terrasse, die einen freiten Ausblick auf den Bosporus gewährt, munter tanzte, knüpfte sich allmälig in den Aulen der benachbarten Garten-Anlagen eine halboffizielle diplomatische Konversation an. Der Kleine Premier Minister Said Balga erklärte in seiner nervösen Art, daß die Visite Afim Pafchas nicht gerade offiziell gewesen, daß aber Dul­igno nicht Sheftom weniger übergeben werden solle „dans un délai con­­venable“. Einer seiner Kollegen war etwas mittheilsamer, sagte aber an nichts Bestimmtes. Unter den Diplomaten begannen sich Zweifel zu regen, man besorgte, daß der Sultan von Samstag auf ontag wieder seinen Sinn geändert, und vermuthete, es, sei ihm erannt geworden, Daß Oesterreich-Ungarn an der Ak­ion vor Smyrna nicht theilneh­­men wolle, und daß dies ihn neuerlich zum Widerstande gegen Europa aufgestachelt habe. So verließen die Diplomaten das Leil voll Zweifel und Unruhe. Derselbe Abend brachte ihnen jedoch die Ueberzeugung, daß ihre Sorge ungegründet gemesen; an Remfelsen Abend noch wurde ihnen nämlich die bekannte Note über­­weicht, in welcher die friedliche Weitergabe Dulcignos in ganz for­meller Weise zugesichert wird. des Handels-Ministeriums mande die des­ Abgeordnetenhanfed Vormittags unter Präsidium Paul, 6 301 tag 5­3 (Neograd) abgehaltenen Sigung die Verüb­ung über das Budget Die Regierung war durch den Finanzminister Grafen Nee Baron Kemeny, Kommunikations-Minister Paul IdodY und die Staatssekretäre Matletovich und Hie­rtonymi vertreten. 2 . Referent Wahrmann empfiehlt, die Vorlage für Statistische Bureau mit der präliminirten Summe von 55.700 fl. anzunehmen. — Minister Baron Kemény meldet, daß der Gefegentwurf für die Statistik sehrs im Ministerium ausgearbeitet und bereit dem Minister­­cathe unterbreitet wurde. Haufe so­bald­­ Dieses Gefebes Ausgleichs-Verhandlungen benüzt werden — Béla Tw tácsi nimmt dieses Beisprechen mit Befriedigung zur Kennt­nik, mwünscht aber auch einen Jahresbericht die die Statistiz Immobilien eingeführt zu sehen. Verkehr der Immobilien. — Er werde Mor für wissenschaftlich zwar interessante, Umso dringlicher Das Ziel ließe sich publiziert. — Referent nicht vieler verjhiedenen trachten, beendigt. das des Waarenver müfje ber midtiger aber für das praktische Leben kaum bedeutende Daten, die jeit vom statistischen Bureau gesammelt werden, das wünschen, als seit einiger Zeit selbst das Sammeln der, wenn auch mangelhaften Daten, die vordem geboten wurden, eingestellt wurde. — Minister Baron Remény versprich, die betreffenden Daten nach Thunlichkeit sammeln zu lassen. — Friedrich statistifer Ausmeise auf­merksam, die dadurch entsteht, gib die betreffenden Komitat3-Organe die Sache zu leicht nehmen. — Raul Szontägh (Gömör) be­tont die Wichtigkeit der Statistiz für den Wannenverkehr und den ebenfalls voßen Gewicht auf den Ausweis des Immobilien-verkehrs auch und der bis zu einem ge­­wissen Maße unschwer erreichen, wenn die Grundbuchs-Aemter an­ge­wiesen würden, die nöthigen Daten einzusenden. — Ernst Sie­monyi münscht außer den genannten Ausmeslen statistischen zusammengefaßt man — Szapáry Grund nächsten Harklänyi auch noch eine politische Statistik. Dann beschwert er sich über das unzivedmäßige und fortspielige System des statistischen Bureaus. Die vielen Beamten seien besonders im Konzeptefache überflüssig ; auch werden zu wenig Ausweise Wahlermann bemerkt dem gegenüber, daß das Personal des Bureaus nicht weiter reduzirt werden könne. — In Betreff der Publikationen bemerkt Staats­­sekretär Matlejovics, daß es eben der Finanz-Ausschuß war, welcher anordnete, daß Aus­weife­ln merden sollen. — Sonar Helfy findet die Reorganisirung des Bureaus wünschens­­werth. Vermögens-Bewegungen selben eine „Mysstifitation“ nannte und die der der und der Populations-Verhältnisse zu bes­orgen, da die fest vorliegenden Daten sehr unzuverlässig sind. — Aler. Hegedüs bemerkt, daß es eben die Opposition war, welche die früher gesammelten Daten über Waavenverkehr bemängelte, die­­Einstellung derselben verursachte. Die statistische Sammlung Berlehrs der Immo­­bilien ist in dem Maße, wie es Em. Vargics umschrieb, möglich und wünschensunwerth ; so weit könne man aber nicht gehen, als es Szon­­tágh (Gömör) wünscht, und die Bewegung des mobilen Vermögens sei überhaupt statistisch nicht festzustellen. Auf die Bes­chwerden. Simonyi’s bemerkt Medner, daß das Personal des statistischen Bureaus sehe fleißig und mit großem G­rfolge arbeite. Die von Simonyi betonten Arbeiten sind fertig, aber dem Staate mangelt das Geld zur Publikation; zu den viel­­fachen und großen Arbeiten, die das Bureau bewältigt, ist das kon­­zipirende Personal eher zu gering als zu groß. Man bedenke nur, daß mit dieser Arbeitskraft 20 Millionen Tabellen angefertigt wur­­den. — Béla Lufács betont, daß die Opposition nicht die Ein­­stellung der Daten-Sammlung über den Waarenverkehr unwünschte ; sie betonte nur die Unzuverlässigkeit derselben, was die Regierung auch eingesehen hat und Minister Széll war er — nut die Opposition —, der eben deswegen die weiteren Sammlungen fiftirte. Nach einigen Schlußbemerkungen des Referenten Bahrmann und des Ministers Baron Kemeny wurde die Vorlage , vom AussHuß angenommen und beschlossen, daß im Berichte des Aus­­schusses das Versprechen des Ministers — sowohl die Gefäßvorlagen als auch die Sammlung der Daten der Bermögenzfluktration bes­treffend — aufgenommen werde. Für den Posten Schifffahrt-Angelegenheiten sind als Ausgaben 166.124 fl. und als Einnahmen 75.120 fl. (im legten Budget 158.454 fl. Ausgaben und 58.300 fl. Einnahmen) präliminirt und nach Motivirung des Referenten Wahlermann ohne Bemerkung angenommen worden. Für die Auslagen des Königl. Berfasamtes zu Buda­pest sind 257.000 fl. in das Budget eingestellt, ebensoviel als Einnahmen desselben. (Im rechten Budget war die Summe 237.000 fl.) Referent­in Wahrmann bemerkt, daß dies nur ein trantentaler Bolzen sei, da die Einnahmen des Verlagamtes immer zur Vervollständigung des Instituts dienen. Die Zahl der Verleger verm­indere sich, was Referent für ein günstiges Zeichen in voll­­­wirthschaftliger Hinsicht hält. Trogdem sind die Einnahmen gestiegen. Er empfiehlt die Vorlage zur Annahme. — Sun. Helfy betont, daß dieses Institue ein wohlthätiges sein müsse und seinen Gewinn aus­weisen soi. Der Gewinn müse zur Verringerung des ‚Hin­­fußes verwendet werden. MWeberhaupt sol dieses Institut nicht in Händen des Staates bleiben, sondern — wie im Auslande — den Prinizipien, speziel der Hauptstadt übergeben werden. — Referent Moriz Wahrmann gibt die Aufklärung, daß das Erträgniß nicht als Gewinn dem Staate zufällt, sondern zur Erweiterung und Verbesserung des DYnstituts verwendet wird. Bisher mußte das Verfachamt selbst das Geld zu 7—8% aufnehmen, was fest nicht mehr nöthig sei. Im Verhältniß sind auf die Gebühren herabgelegt worden und als wichtige und zweckmäßige Berbefserung wurde die Viliale in der Theresienstadt errichtet. — Minister Baron Kemény erlernt, daß das Verlagamt nicht als geminnbringendes Geschäft an­geliehen werden darf; dies sei auch nicht geschehen. Die Zinsen wurden von 12 auf 10% herabgefeßt und werden auch ferner nach Möglichkeit verringert werden. Das Hauptübel bestehe übrigens nicht in dem Zinsfuße des staatlichen Verlagamtes, sondern in dem Gebahren der­ Privat-Verlaganstalten. Diesem Uebel zu steuern wurde die Filiale errichtet und außerdem habe die Negierung vor, durch gefegliche Maßnahmen im Einverständnisse mit der Hauptstadt und eventuell mit Hilfe der Beleggebung diesem Weberstande ab­­zuhelfen. — Heinrich Kles betont die Mitbräuche der Privat Verlasanstalten, die sich mit der behördlichen Konzessionirung hmüden. — Paul Moritz glaubt, es wäre dem Uebel dadurch am besten abzuhelfen, wenn die Kapitalien des T. Verlagamtes er­­höht werden. Jedes Ministerium hat spezielle Fonds; diese sollten zu mäßigen Zinsen im Berfahainte verwendet werden. — Referent Moriz Wahlermann bemerkt, daß dieses Mittel nicht genügend sei, da das Berlagamt auch fest 50.000 ff. in Sparkassen anlegen mußte. Man könne solche Angelegenheiten nicht überstürzen. Die Geldsummen, die das Verlagamt auf 8­7,6% aufnehmen mußte, sind fest Schon zurückgezahlte und es bleiben nur mehr SHige Schulden. Das Hauptübel bestehe in der A­ndolenz und Um­­­wissenheit des Publikums, das sich durch die sogenannten Ver­­mittlungs-Anstalten ausbeuten laßt. — Son. Helfy wiederholt, daß das Verfachamt der Manipulation der Hauptstadt übergeben werde. Des Staates Aufgabe ist nur die materielle und moralische Unterfrügung. — Staatssekretär Matle Eovic3 macht auf die Bestimmungen­­ des Gewerbegefeges aufmerksam, laut welchen es hauptsächlich den Munizipien zustehe, die Mitbräuche der Ber­mittlungs-Geschäfte zu kontroll­en und zu­­ ahnden. — Bela gutfács findet die präliminirten Zuschüsse für die Beamten überflüssig, da dieselben gehörig dotirt sind. — Minister Baron Klemeny betont die vielseitigen und mühevollen Agenden der bet treffenden Beamten. — Paul Szontagh (Gömör) wünscht statt dieser Zuschüsse lieber die Perzentuation nach dem Reingewinn zu erhöhen. — Na­ Gegenbemerk­ungen des Dlmnisterd wurden die präliminirten Summen unverändert angenommen. Die Ausgabe für das Aichungsamt mit 13.371 fl. und die Einnahmen der verschiedenen Fonds und Funda­­tionen mit 35.180 fl., sowie die Pensienz-Ausgaben mit 353.301 fl. wurden nach ausführlicher Motivirung des Referenten ohne Bemerkung angenommen. Unter den mit 287.328 fl. präliminirten transennalen Ausgaben sind für die BPhylloxer­a-Angelegenheiten 30.000 fl. eingestell und angenommen. — Für die Subventioni­rung der Dampfschifffahrt-Gesellshaft „Adria“ 15.000 fl. — Bei diesem Pfosten bemerkt Referent Wahrman­n, daß seine Ber­denken, die er bei Beratung des betreffenden Gesehes geäußert hat, so bestätigt haben. Die Transporttarife werden in Triest billiger erreffen, so daß viele ungarische Mühlen das Mehl per Triest­er portiren. Noch­ wichtiger ist, daß die bedungene Regel­­mäßigkeit der Fahrten nicht eingehalten wird. Zwischen Liverpool und Fiume sind die Fahrten pünktlich eingehalten, aber be­reifs der übrigen Häfen herrsche eine große Unpünktlichkeit. Angesichts der großen Opfer, die das Land bringt, müßte man die Kontrole der Bedingungen des Vertrages strenger handhaben. Andererseits meldet der Referent, daß sich der Handelsverkehr in Fiume gehoben habe ; so z. B. seien im verflossenen Jahre 8000 Tonnen Wein von dort versen­det worden. — Alexander Hegedüs minjdt, daß Anstalten ge­­troffen werden, damit die Negierung immer pünt­tlig über Die Einhaltung der Vertragsbedingungen unterrichtet ji. — Minister Baron Remény verspricht, mittelst der Marinebehörde energisch die Duchführung des Vertrages zu besorgen, sowohl die Tarife als auch die Fahrten betreffend. Nach dieser Erklärung wurde die Summe votirt. Für Durchführung der Volkszählung wurden 100.000 fl. an­genommen.­­ Für Investitionen im Ressort des Handelsministe­­riums sind 313.465 fl. präliminirt. Die von 48.000 fl. für wilsens­chaftliche Einrichtung des neuen Thierarznei-Instituts. — Ernst Simonyi­mwünscht zu willen, was mit der alten Hinrichtung geschieht, worauf der Minister die Aufklärung gibt, daß die brauch­­baren Gegenstände verselben in das neue Institut übernommen, die unbrauchbaren aber verkauft und verrechnet werden. Für die Magazine des ZihYy-MoLo sind unter demselben Titel 40.000 fl. aufgenommen worden. — Referent Wahlermann machte hiebei die erfreuliche Meldung, daß diese Bauten sehr schön und gut gelungen seien. N Bei den für Sinvestitionen in den Staats-Forst-Domänen präliminirten 179.190 fl. bemängelt Paul Szontagh (Gömör) die Summe, die für die Neusahrer Dampf-Holzsäge eingestellt ist , da diese Summe laut Gefäß und Vertrag durch den Pächter Popper als Borschuß entrichtet werden sollte. — Nachdem Referent Moriz Bahrmann die Aufklärung gibt, daß eben die präliminir­e Summe die Amortisations-Note des Borsc­hufses sei, wurde der Bosten unverändert angenommen und hiemit das Budget des Handelsministeriums beendigt. BSR Wegen vorgerücter Zeit wurde an die Sigung gefähloffen und die Berathung über das Budget de Kommunika­tions-Ministeriums für morgen, Montag, vormittags 10 Uhr, auf die Tagesordnung gestellt. = Die Enquete in Angelegenheit der Staatlichen Unterstügung Der Heimischen Industrie hat gestern unter Vorfig des Staatssekretärs Matlejovicz ihre Berathung fort­gefege und abgeschlossen. Man beriet­ über den Punkt 6 des Antra­­ges der Kapitalisten. Derselbe­ lautet : „Mit besonderem Erfolge arbeitende neue Fabriken sind seitens der Regierung mit Prämien, und zwar mit sogenannten Grpotts­prämien zu bedeuten.“ Die Enguette konstatirte, daß Erportprämien bei unseren in­ternationalen Verträgen nicht zulässig seien, folglich kann sie diesen Antrag nicht unterfrügen. Was die Förderung der heimischen In­­dustrie duch Prämien, eventuell durch Darlehen betrifft, erachtet es die Enquete für genügend, wenn die Regierung in auflauf­en einzelnen Fällen­ im Rahmen des Budgets Verfügun­­gen trifft. Punkt 7 des Antrages der Kapitalisten-Gruppe lautet:­­ „Die Regierung reird, ermächtigt, dort, wo größer angelegte und insbesondere große Kapitalien erreib­ende neue Industriezweige im Wege von Aktiengesellschaften eingebürgert werden, 20 Perzent des Aktienkapitals zu übernehmen, und zwar in der Form solcher Aktien, deren ee erst bei der 6% igen V­erzinsung des 80 % igen Aktienkapitals beginnen und deren Dividende sammt den Zinsen 6% nicht übersteigen kann.” Die Ergquete einigt sich nach längerem Ideenaustausch dahin, daß sie die Betheiligung des Staates an den Unternehmungen sol­cher Aktiengesellschaften nicht befürworten könne. Im ähnlichen Sinn äußert sich die Enquete über die Frage, ob einzelnen Fabriken unter dem Titel von Zinsengarantien eine gewisse Anzahl von Jahren hindurch positive Begünstigungen zuge­wendet werden sollen? Die Enquete ist aus dem Grunde nit für die Zinsengarantie, weil mit der Bewilligung derselben die Gereggebung a priori prinzipiell anerk­kennen wü­rde, daß bei uns Sahre hindurch eine bestimm­te Industrie nicht betrieben werden kann. Nun­ wurde die Liste derjenigen Industriezweng Mime laufe der EN­quote-Berathun­gen der staatliche­­ Unterstützung empfoh­­­len worden waren,einer Revision unterzogen und daraus diesol­», gendengestrichem Harm­onium­-Fabrikation,«Asphalt-Bereitung, a und Champagner. Fabrikation, Zerefine und Petroleums­fabrikation. Hinsichtlich jener­ndustriezweige, deren Anspruchs-Berechti­­gung auf eine staatliche Unterftügung im Verlaufe der Berathungen festgestellt worden war, ist die Engquote dafür — vorausgefegt, daß sie eine den Anforderungen der Konkurrenzfähigkeit entspreende, fabritsmäßige Ginrichtung haben —, das 5.8 zur weiteren Verfügung der Legislative ihnen eine zeh­njährige Steuerfrei­heit bewilligt werde. Insofern aber in dem Lande neue, bisher nicht betriebene Industriezweige entsiehen sollten, sol unter Anhörung von Experten die obige Begünstigung auch Diesen zu­­gewendet werden. Die Enquête hat nunmehr ihre Berathungen beendigt und wird über das Resultat derselben eine Denkschrift verfaßt werden, zu deren Anhörung die Mitglieder fi am 24. Oktober noch einmal versammtelst. — Der „N. fr. Presse” telegraphirt man aus Gaftelnunpo' 16.Oktober: Admiral Seymour erhielt gestern Abends vondchoms­mandanten des in Smyrna stationirten englischen Kriegsschiffes dise telegraphische Anzeige,daß die Türken daselbst die Garnison vers stärkten und im Hafen Minen und Torpedos legte 11.Seymour vers ständigte hieron sofort sämmtliche Eskadresanm­andantin Der Nordost-Sturm,wel­cher vmx vorgestern bis gestern Mittags in der Adria wüthete,be1wies,daß die Flotte bei eintretender ungünstiger Jahreszeit die Bucht von Teodo verlassen müßte.Als ich Nachmit­­tagsJ­achdem dem­ Sturm verflaute,die Schissglinie abfuhr,konn­te ich erstdckt Einfluß des umwetters aucf die Flotte wahrtzehnten., Mit Ausnahme der österreichisch-1111-garischen und der deutschen­. Schiffe haben sämmtliche Schiffe aufgetrieben­x alle Boote mußten aufgehißt,die Bramraaen und Masten gestrichel­,die Raaen scharf angepraßt und der Anker geworfen werden.Die Russen und die kleinen Fahrzeuge heizten überdies,und«Zemtschuk«wechselte den Anker­platz.Der­ Sturm kam so rasch und vehement,daß unsere Abends an Bord der»Alexandra«zum Diner geladenen Offiziere nicht mehr rechtzeitig heimfahren konnten. Erzherzog Stefan mit den Cifadrekommandanten Mauta und Eberan erreichten auf einer Dampfbarlasse nach manchen Gefahren die „Custozza”. Alle übrigen Offiziere waren gezwungen, während der Heimfahrt unter Land vor dem Sturme Schuß zu luden. In schwerer Lebensgefahr schwebte Sciffsfähnrich Subatla, welcher, während der Fahrt von Cattaro in einem B Zweiruderboote vom Sturme überrascht, um Mitternacht die Bucht von Teodo erreichte und fast noch im legten Moment ver­unglückt wäre.­­ Der Finanzausschug hat in seiner heute ermögensverhältnisse.­. fei al macht auf 63 als möglich einzuholenden vorzulegen, Daten schon Mangelhaftigkeit ist nothwendig, die Gratistiz da damit bei Tönnen. Dieselbe die auf den bei­­denselben dem den Cmerig Barghcs Verkehr weit legt Waarenverkehrs, EEE « Bon „Bater Wen“. Unter der Weberschrift: „Klaufenburg, 25. Dezember 1848” veröffentlicht Graf Alexander Teleki, der Bem so nahe gestan­­den, im Bem-Album folgende interessante Erzählung :­­ „Wohl noch nie hat eine Stadt fröhlichere Weihnacht gefeiert als Klausenburg im Jahre eintausend achthundertachtundvierzig. Der alte Bem hatte der Stadt auf ihren Weihnachtsbaum das Angebinde gebracht: das halbe Siebenbürger-Land, , Das Fett Adam und Gva war ein trauriger Tag gemesen , a der Wicht, brandschagte, Wardener spielte den Baja, Herr­ie führte das Regiment und Christof Czigány [eß Die Leute prügeln, als Recht und Geies galt das sic volo sic jubeo vieses hergelaufenen Bades. Da fok der alte Mann auf Geierfittigen von den bir­enbewaldeten Bergeshöhen nieder, zauste sie bei Käapolna und s 8bald bei Dees und nahm, nicht unerwartet zwar, aber doch über­raschend Klausenburg ohne Schwertstreich , die guten Klausen­­ni wußten vorher kaum, wer den Mann und wellen Namens gy­bet. Mardener vollzog eine Konzentration nag und marte gegen Rorda hin, Urdan hatte sich zwischen VBalaput und Apadida in Ziut verkrochen und trollte sich von dort aus auf Bittung zu; seine Nach­­hut blieb bei ‘Bapfalva zurück. · Gustav Grots,der im dtgp Bürgermeister der Stadt,begrüßte Bem mitheller Freude,gleichwie er vor dem Way,Urban und War- Ren­z mit·Freuden begrü­ßt hatte,und rpenn’s notl­ gethan hätte, ive­i­d Nachrichter von Kronstadt selbst mit Freuden begrüßt haben re­­» Gustav Grois war eines jener seltenen Men­schens Phäd­ome, die durchaus Katzen natur an sich habe­ 1,die immer und unt er allen Umständen auf die Füile fallen­. »Wer weiß das,weshalb die Katze immer auf die Pfo­­ten fallt?» ·Ich woll es erzählen,wie er un­s das arabische Märchen überliefert. . Mohammed Ben Abdallah, der große Prophet,­­ag vermun­­det, in­folge starken Blutverkuftes in tiefer Ohnmacht darnieder, als er wieder zum Bewußtsein kam, sah er, wie eine Rate ihm seine Wunden lebte, sein Emir aber der Kate den Naden Führe . Seither fällt die Rate immer auf die Füße... Wer wohl Herrn Grois — den Rüden gefaßt haben mochte ? 1 .... „General Bem hatte seine Nachhut unter Kommando ler. Kis in Szamos-Ajvar gelassen ; ig war dem Lechtern zugeteilt : Sie hatten Drdre, am nächsten Tage dem D­berkommandanten zu ölgen und in Klausenburg zu ihm zu stoßen. Den Weihnachtstag verbrachte, ich in fröhlichem Gelage zu Szamos-Ujvar. Eine ähnliche Festivität habe ich meiner Tage nicht erlebt. Was nur ein angesehener Bürger der Stadt war, Ind mich a File, bat mich, ich möge Doch bei ihm den Weihnachtssuchen, zeige mit den Föstlichen Malagabeeren gesprenfelt, verzehren. 34 nahm die Einladungen sammt und sonders alle an, ich brachte es ‚hiebt Über mich, eine und die andere der herzlichen Invitationen ab­­sprägig zu bescheiden. Im Laufe der Vormittags trat Alex. Kiss bei mir ein und sagte: « »­­ruderherz,»ich bin volk zuhause durchgegangen,die Ar­­halte­ miteinander aus Rand und Bandziederwill, meiner fin ich solle bei ihm zu Mittag essen,wo bist Du zu Tische.Dahis­ geh’ich auch. —Ja,wessen Einladung hast Du dem­ angenom­m­enP — Keine von allen. Ei 258 —­­ — Ja, ich habe dagegen Allen miteingnder zu­gejagt. — Und was willst Du denn nun anfangen ? — Hast Du Beit ? — Ssamohl! — Nun, dann gehen wir eben zu ten. In diesem Augenblick trat Valentin Placsintär, ein Hohl­­vertrauter Hausfreund meines Vaters, und Zimmer. Ich komme, Sie zum Mittag osfen mit mir zu nehmen ; kann ich die Ehre haben, auch den Herrn Obersten bei mir zu sehen ? b — Cobo, nur immer langsam voran, Bálint bácsi! Das geht nicht zu glatt weg. Hören Sie vorerst ein vernünftiges Wort. Man siegt uns hier allenthalben so herzlich gern, daß mir in zwan­­zig Häuser zumal zu Tische geladen sind; zwanzig Mägen haben wir nun zwar nicht, aber zwanzig Häuser besuchen können wir im­­merhin. Wir wollen die Suppe bei Eu elsen, das Wleisch bei Garzágós, bei Simais das Füllh­aut, bei Szapanyos die Mehl­­speise, bei Berzárs den Braten, bei allen Miebrigen das Konfett, und dann gehen wir wieder dahin zurück, wo es den besten Wein fall So wird Niemand verlegt und Friede und Einigkeit bleiben eilig. · —Nicht·so,replizirte Bäljntbåcsi tief ergriffenz das geht nichtx dpn hetkt xgknBraten erläßt meine Frau Erich­ nicht:gemäste­­terJnd kommt fmger hohen Speckschwarten under:1La1nm,frisch von der Milchwegs—zuWeihnachten! T Das sind Delikatesse min der That,iagteichersiauntz zwayber des Osterbraten,aber wenn sie gut gemäßtet sind,geht es damit auch queich nach.Also den Braten essen wir bei Euch. Abgemacht hun haben Sie aber auch die Güte und arrangiren Stedas­ee Au ő ; & — Recht so, stimmte Kif3 zu; Biemit ernenne í­ie zum Generalstabschef unserer Mägen­ an : Vetter Bálint ging seiner Wege, um ein wenig später in Begleitung eines Nudels von Amphytrionz zurückzukehren. Und nun nahmen mir die Gaffen unter die Füße und machten, wie eine Zigeunierbanda, unsere Nunde; wir geigten nicht, aber wir aßen Haus für Haus. As wir aus dem vierten oder fünften Hause heraus­­traten, faßte mich Kiss am Arne, nahm mich bei Seite und sagte leise zu mir: , — Druderherz, ich verliere nachgerade alle Witterung. Bleib Dir einstweilen bei den Leuten; ich late „Sammeln“ blasen und in einer Stunde brechen wir auf. Will auch bei Dir fatteln lassen. 63 it hier nicht, wie es sein sol. Genau wie mit uns, hält man es auch mit der Mannschaft, wenn wir hier bleiben, so­lt von jecht ab in einer Stunde in ganz Szamos-Ujvar keine Seele mehr nüchtern, als Höchstens die Irrestanten. Ich denke wir flüchten aus Capri und gehen den Vergnügungen Hannibal’s aus dem Wege. Damit gab Kiss Teriengeld. Wir waren eben daran, über den gemästeten Indian und das Mild-Lamm ein Holocaust um zu feiern, zuobei wir die­­ Rolle des Feuers. spielten; — da mit einem Male ertönten I Trompetengeschmetter und Trommelmirbel. Darob entstand arger Schreden in Seriche. Ein heldenherziger Rompatriot schrie : „Die Deutschen kommen!" Darauf entfielen die Gabeln den Händen und die Diffen dem Munde, allenthalben „panisches Entischen, e­rbleichende Gesichter, bebende Lippen. Da flog“die Thür auf und Dherfi Kiss erschien auf der Schwelle wie Samiel im „Breithing: “ 34 habe vom Herrn General Befehl erhalten, sofort auf,­zubrechen und ihm zu folgen. Gott mit Ihnen ! Die Gemüther beruhigten sig. = · Wir führten die sichtbaren Spuren der Gastfreundschaft mit uns: die Batas schnitten stramm nach dem Tal­e der Trommel aus, die Hußaren hielten ihre Neffe gar sorgsam im Zügel und unsere zwei Geschüße schnitten flischend tiefe Nachspuren in den hartgefrornen Boden. € 3 war grimmig falt. Der Hau des Mundes schwebte gefroren als Woltenfläde über der Truppe und Schwanm über ihr her auf Schritt und Tritt. Kiss salutirte mit dem Säbel, die gute Stadt fehlte , Elsen a haza!" und wir brachen auf. m Winter wird es frühzeitig Nacht. &3 war bereits finster, aber wir marschirten dessen ungeachtet wohlgemuth und vertrauensvoll drauf­­ 08. War ja doch Bem, der Held von Dstrolenfa, unser Führer, kämpften wir ja doc für ein Prinzip. · Dart gefrorner Schnee überdeckte unr und um das Terrain; durch graue Nebelwolken hindurchschimm­ung etrisseth wie lichte der Mond auf uns und unsere Straße nieder 31111fere Schattendeleiz­­ten sich lana aus über die Fläche hin und marschirten mittinstke die Enttäuschung der Hoffnung folgL In Välaputrumorten wirden Juden aus dem Schlafe,tran­­ken einen Schluck un­d marschiriert wieder­ weiten Auf dem Hauptplatz in Klausenburg rief dir Nachtwächter­­»Es hat Zwölf geschlagen­!" Wir standen vor dem Stadthause aufmarschirt. Man wiess mis die Quartiere an.Jchring zu meinen Eltern mein Vater umarmiIte mich­ und sagte:,,Das z Dum trendlich einmal da bist!«Meine Mutter,küßte mich und rief:«Meintheurer Sohn!«——Wa­s hätten sie auch sonst sagen, sollen ? » Des Morgens lag ich — um eine schöne Sprache zu reden — in Morpheus’ Armen und iglief den Schlaf der Glücklichen, ich träumte von ariadischen Tagen im herrligen Tempo, beim Klange der tönenden Aeolsharfen. Da wehte mich mein Ordonnanz-Korporal, der alte Tördi mit dem dünnspigen Schnurbarte: — Herr Major! Zum Herrn General ist Befehl, sagte er in „Stellung“. ; 90 sprang in die Kleider und ging zum General. * a Der General lag im Zelefr’schen Haufe an sr Ede des Hauptplages und der Mittelgaffe beim Baron M­ikolaus Bánffy im Quartier. Er verzehrte eben feine tägliche Kümmelsuppe und mar bei beiter Lau­te. 3­8 — Seßen Sie sich, . sagte er, das hieß so viel, als: Sie können reden. 3 Ich feste mich. — Her Oberstlieutenant Kif3 ist ein aaderer Mann, sagte er. — Das will ich glauben, mein General. — Er ist früher eingetroffen, als ich ihn erwartet habe. — Wir sind um Mitternacht eingerüct. — Das it ganz recht so. Urban it zwischen mir und Ihnen durchgemoischt; manche Leute haben eben mehr Glüd als Berstand- Wären Sie von Szamos-Ujvár später aufgebrochen, so wär Sie auf Urban gestoßen und da wären zwei Fälle möglich gewesen Entweder Sie hätten den Urban geschlagen und dann hätte ich ihn abgefangen; oder er hätte Sie zurückgedrängt, dann wären Sie von mir abgeschnitten gewesen ,und ich jäge hier paralysirt; ich müßte zurückgehen, um Sie herauszuhauen. 60 entkommt er nach Bitris, aber ich fange seine Nachhut ab; Dann merfe ich mich auf ihn, Schlage ihn in den Borgoer Bällen und bin mit ich fertig. Rennen Sie die Verhältnisse in laufenburg ? — Ich bin hier geboren, hier ansässig und Benne Jedermann. — di aedenke, hier die Armee zu organisiren; wen könnten Sie mir zur Manipulation der Organisirungstaffe vorschlagen ? — Den Advoluten Alerius Simon. Wen halten Sie für wen — Gut, finden Sie mir ihn der­ feigsten Stabsoffizier in unserer_ Truppe ? — Mein General, darauf it Ihmwer zu antworten. — Je demande ce!ü en confidance, re ponder ! IH nannte einen Namen. i , bir, ig brande ihn. SH — Bringen Sie mir den Mann erwarte ihn präzis zu Mittag. Damit winkte er mir, ih Fenne gehe, Nur der Soldat der Revolution vermag fr einen Begriff davon zu m­achen, was das heist: eine Stadt in der Begeisterung ihrer Befreiung, nachdem Jahrhunderte lang die erdri­dende Will für tyrannischer Gewalt auf ihr gelastet, ein Regime, welches den Gedanken in Fesseln schlägt, dem patriotisches Streben ein ver­­abscheuenswerthes Verbrechen ist, wo die Vaterlandsliebe der Henker belohnt, wo alles Neht dem Starken zugehört, wo das Eiger­interesse der Gewalt Die suprema lex und das höchste Gefeb das Fivei­ommiß einer Familie ist, welches vom Bater auf den Sohn, vom Monarchen auf Monarchen, einem Erbübel gleich, überformt. So war es um uns bestellt, als mit einem Male, als wäre er aus dem Boden hervorgewaschen, ein unbekannter frembder Mann, gebrochenen Körpers, eine unansehnliche, kleine, geah­rte Eff­nung, einem deux ex machina gleich, anftauchte — man wußte nicht von mwannen und woher, und sprach:­hr seid frei und fortan Eure eigenen Herren! . Die Stadt Klausenburg sah, fühlte, erlebte diese Erscheinung und zweifelte daran. Aber Thomas Finger lag in den Wunden Sein,­ er mußte glauben, und dieser Glaube brach in frenesischer Begeisterung 108 und wirkte Thaten, wie sie Paris nach der Weg­­nahme der Bastille, Mailand während der drei Tage, Brescia beint Einzuge Garibaldis und Benedig nach der Vertreibung der Dejler­­zeiger gethan. &3 fcgwelgte im magnuum der Glückeligkeit. * Mit dem ersten Schlage der zwölften Stunde pogte ich an die Thür des Generals. Er liebte die Wünktlichkeit über Alles. FG denke es noch, wie er mich einmal in Nlagybanya, als ich um fünf Minuten nach der befohlenen Zeit bei ihn eintrat, mit den Worten abwies: Ich habe Sie für 7 Ude Hieber befohlen und nicht nach 7; Sie können gehen. Die Lektion hatte gewirkt. — Segen Sie ih! sagte er in bester Laune. Heute Früh sind zwei betrunkene Chevanglegers als Duartiermacher für Urban’s Madhut in die Stadt geritten gekommen ; sie h Baben gemeint, Die Deutschen lägen nor hier. Die Borposten der Kofintg-Yupären haben sie gefangen­­ genommen und sie haben mir verwarben, daß die ganze Nir­eregarde Urban , ein Bataillon walachischer Grenzer und ejt halbe Gslad von Wernhard-Chevauzlegers von ‚Bapfaloa gegen Slanfendig auf dem Marsche find. 54 habe ihnen den Oberst Bin Gelege. Deperrhen o. , Defler Lloyd“. Die Reife des Königs. Salgd-Tarjan, 17. Oktober. Orig.-Telegr.­ Se. Majestät der König Fam Heute Morgens 7 Uhr in Begleitung der Minister Tia und Orczy und des General- Direktors Zsolnay in Salgd-Tarjan an und wurde von 4. --"-·

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