Pester Lloyd - Abendblatt, April 1891 (Jahrgang 38, nr. 73-98)

1891-04-08 / nr. 79

»o­­ (Einzelne Teamnıern ín: Budapest 3 Pr. in der Provinz 4 fr. in allen BVerschleiflokalen. TS Er »O .. N­u és nite Budapest,8.April­" = Der P­ariser „Figaro" will aus Petersburg err] fahren haben, Fürst Lobanoff und Graf Sch­ne­waloff, die vor einigen Tagen auf ihre Wosten nach Wien, beziehungsweise Berlin zurückgeführt sind, hätten Befehl erhalten, ihren Urlaub diesmal abzukürzen und sofort auf­ ihre Posten sich zu begeben und es sei hierin ein An­­zeichen zu erbliden, daß die Botschafter demnächst eine Mit­­theilung, wahrscheinlich auf das­ Erlöschen des Z Termins der­ europäischen Vereinbarung über , die­­ Vereinigung Dost­­rumeliens mit Bulgarien bezüglich, den Regierungen, bei welchen sie beglaubigt sind,­­ zu übergeben haben werden. Wir haben hierauf :zu bemerken, daß Die Bor­ausfegung, auf­­ welche. die Meldung des „Figaro“.. sich statt, wenigstens so weit die Person des Fürsten Lobanoff dabei in Betracht kommt, vollständig irrig ft. Der auffishe Botschafter am Wiener Hofe, Fürst Lobanoff, hat in diesem Jahre seinen Urlaub genau zu derselben Zeit angetreten und genau zu derselben Zeit beendet, wie er in alten früheren Jahren der Fall gewesen ist. Wie immer, so­lst Fürst Lobanoff auch heuer in Peters­­burg bis zu­ der Zeit geblieben, da der Hof zur Osterfeier sich nach Gatschina begibt. Fürst Lobansff hat seinen Urlaub demgemäß nicht abgekürzt und mit dieser Vorausjegung fal­len auch­ die Konflusionen, die aus derselben, im „Ligaro“ abgeleitet werden, in Nichts zusammen. .· Als in der vorigen­ Woche in der fremdländischen Presse die Nachricht auftauchte,·die Aeußerungen des italienischen Minister-Präsidenten Rudi·niüber.,den defensiven­ Charakter der Tripel- Allianz hätten in Deutschland Mißfallen erregt und den Kanzler General Caprivi zu Reklamationen bewogen,haben­ wir uns, sofort veranlaßt gefunden zu erklären (Siehe „Bester Lloyd“ vom G. d. M.), die Nachricht künne nicht richtig sein, die Auffa jungen Rudini’s stimmten mit jenen der Deutschen und­­ österreichisch-ungarischen Staatsmänner­ vollsständig überein, könnten jenach­ seinen Anlaß zu Refla­­mationen gegeben haben. Thatsächlich hat die „Nord­­deutsche Allgemeine Zeitung“ gestern die Meldung als voll­­ständig aus der Luft gegriffen bezeichnet. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ gab hiebei deutsche und österreichische Blätter als Duelle der falschen­ Meldung an. Diese Angabe beruht jedoch auf einem Srrthum. Die Meldung hatte ihren­­ Ursprung in einem Pariser Telegramm der Londoner „Erthange Company“; von dort erst wurde sie deutschen und österreichischen Blättern vermittelt. Der Ursprung der Meldung ist jonach in Paris zu suchen. — —n under 4. Ahrien amvertrauten Stiftungen verwalten sie nach den Absichten der Stifter.“ Stefan fifa findet an im ragen feine tarative An­führung und erblicht zwischen den Mo­difikationen nur Konstruktionge­unterschiede. In den Paragraphen wűre auch die besondere Ermah­­nung des Wirkungsfreises im Sinne des Wahlgejeges und in Wegbau- Angelegenheiten zu inartifuliren. Nach der Ansicht des Redners könne die­ Feststellung auch nach, den Punkten des Paragraphen in richtiger Weise geschehen. ’...« fi Der Ausschuß betraute den Referenten mit der Bertirung des ersten Punktes des Paragraphen unter Berücksichtigung des im Buntte b) des Graf Apponyi­schen Antrages Enthaltenen ; der zweite Punkt des Paragraphen wurde­ wie folgt tertiet: Das Komitat „ver­­fügt selbstständig, beschließt und schafft Statute in Angelegenheiten von 1 "Nun folgen die übrigen Punkte welche der Ausschuß nach den Anträgen: 028 " Iofalenı Sänterefle, insbesondere . . . des Paragraphen, · » Referenten annahm­,w wobei bloss im sechsten Punkte das Wort,­Leh­rs anstalten“ durch den Ausdruck „Kulturelle Antitute” erregt wurde. Die Sikung dauert fort: Ueber den weiteren Verlauf derselben berichten wir im Morgenblatte. . Die Verwaltungs-Reform.­ ­ Der Verwaltungs-Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat in seiner heutigen, unter dem Vorige des Grafen Ludwig Tipa statt­­gehabten Giltung die Detailberathung des Gejebentwurfes ü­ber die Regelung der Verwaltung und der Autonomie in den Komitaten fortgesekt. Bei dem 8.138, welcher den autonomen Wirkung­s­kreis­ der Komitate im­ Detail regelt, meint. Referent Darday, es wäre in dem ersten Punkt­ aufzunehmen, daß das Komitat selbst oder durch seine entsandten Organe auf‘ die Führung der Verwaltung Einfluß nimmt; ferner­ műre ‘der Para­­graph dahin zu erweitern, daß ‘das Komitat ; jene Agenden: versieht, melde das Gejeg: in den­ Abgeordnetenwahl-Angelegenheiten _ feinem Wirkungstreife zumeist ; ferner. jene en welche 045 Geteb über die Regelung der Gemeinden jenem Wirkungstreife überträgt ; :es geht in jenem Wirkungskreise vor, ‘melden das­ Geieg über Die äffentligen Straßen und Mauthen oder die in Dieser Angelegenheit später­ zu schaffenden Gesete ihm übermessen. 2 . In dem­ zweiten Pnkte des Paragraphen möchte Redner den Ausdrucks,­wonach das Imitat»in seinen internen Angelegenheiten selbstständig verfügt«durch den Ausdruck ersetzen,da­ß das Kom­itat«in seinem autonomen­ Wirkungskreise selb­ständig verfügt««.Endlich m­öchte Redner aus dem siebenten Punkte desaragraph­en,nachwohl­ eines die Aufgabe des Komitats ist, auf seinem Gebiete die vollmirtellschaftlichen und landwirthichaftlichen Interessen zu pflegen, die Worte „und landw­irthichaftlichen" streichen, da in den volkswirthichaftlichen O Interessen die landwirthichaftlichen mit inbegriffen sind. · "Ferdinand Széderkötryi hält es für uinm­öglich,daiß Die­­jenigen, Die der Autonomie überhaupt nicht ein Ende machen sollen, von der in­ diesem Paragraphen enthaltenen Umschreibung befriedigt seien. Dieser Paragraph reduzirt die Autonomie zu einem gesell­­schaftlichen Verein ohne entsprechendes­ Shätigkeitsgebiet. Nach­­­dem­ Motivenberichte würde das Komitat nur lofalen Interessen dienen. Aber kann man sich ein totales Interesse denken, das außer allem Zusammenhänge mit dem großen Kämplex der Landesgelege fiet und mit den aus der Grelative sich ergebenden Folgen nichts zu schaffen hat? Die Landesgelege gestalten si­­eben in ihren Wirtungen in der Komitaten zu Iofalen ragen. Redner beleuchtet Die Frage durch Tonfreie Beispiele und Führt das bei dem Abschluffe von Handels­­verträgen­ so wichtige Veterinärwesen an. Wenn die Art des Bolt­zuges der Landesgejege dem Komitat unbekannt bleibt, weil ihm darüber in feinerlei meritorischer Form ein Bericht zukommmt, ‘Je wird da das totale Sänteresse zu Tage treten und verhandelt oder gepflegt werden können ? Nach alldem­ stellt er den­ Antrag,daß die G­esetze und die gesetz­lichen Regierungsverordnungen­ den­ Kom­itaten zugesendet werden,daß die Veamtsen von ihren im­ Verlaufe der reku­tive gem­achten­ Erans­tungen dem Komitat Bericht erstatten,über die Zustände im­ Kom­itate sind den Vollzug bei­ Gesetze de­i üblichen Jahresberich­t vorlegen­ sollen­, damit das Komitat in Bett der Kontrole der Verwaltu­ngsindlzehn­ls Vorsorge für die im Laufer­«Exekutive au­fgetau­chten Bedürfnisse die nöthigen Verfügungen treffen könn­e. ·· Von den Anträgen­ des Referenten kann Redner nur denjenigen annehmen,welcher sich au­f die Verfügungen in Abgeordnetenwahl- Angelegenheiten bezieht. · Anton Tibad kann mit dem Vorredner schon darum nicht ü­bereinstimmen,weil es absolut nicht angeht,daß ih­m in diesen Paragraphen zur staatlichen Administration gehörige Dinigek hinein­­nehme,zumal­ hier·nur dasjenige geregelt werden soll,was Redner lokale Administration nennt und in dessen Kreis Alldingeholtz, womit das staatliche Interesse nicht unm­ittelbar zu schassen­ hat.Aus diesem Gesichtspu­nkte löst der­ Paragraph im­ Großen u­n­d·­ranzen genommen ganz richtig seine Aufgabe,indem er im Allgem­eineneiz im­ Rechtskreis genügend ausdrückt,der durch Detaillirung oh­nehin nicht zu erschöpfen­ wäre.Der Paragraph bietet in dieser sbin sich nur einen Fingerzeig und erzählt u­nd gruppirt die hauptsächlichen Rechte Hülle nimmt in Betreff der Abgeordnetenwahls und Gemeinde- Angelegenheiten den Antrag des Referenten an.In dem Paras­graphen wäre noch auszu­drü­cken,daß den­ Komitaten au­ßer der Kontrole auch das Recht ertheilt werde,an der staatlichen Verw­altung konsultativ theilzunehmen in solchen Angelegenh­eiten,hinsichtlich welcher das Gesetz ihnen dieses Recht verleih­t und aktiv dorchivo da­s Gesetz ihnen solcheJngeretiz sichert.Der eu­­tonom­e Rechtsk­reis sei durch die in dem­ Paragraphen enthaltene Aufzählung­ keineswegs erschöpft,und es wäre richtiger,eine allgemeine Bestim­m­ung auf­­zunehmen u­nd den Rechtskreis innerhalb des Rahmens des Gesetzes zu erweitern, indem ausgesprochen wird, daß, die Komitate in den Schranzen des Gefeges hinsichtlich der sie berü­hrenden Angelegenheiten von öffentlichem Interesse Alles thun können. 7 . Graf Albert Apponyi schließt si der Ansicht Derjenigen an, die hier die tarative Aufzählung nicht für zriedmäßig halten; volständig sei dies ohnehin nicht möglich und es sett dabei der Gefahr aus, daß das Nichtaufgezählte sodann als nicht in den autor­nomen Wirkungskreis des Komitats­ gehörig betrachtet wird. Redner beantragt, den Paragraphen wie folgt festzustellen : „Im­ Folge des im §. 135 festgestellten autonomen Red­esreifes a) kontrollien die Komitate den Gang der staatlichen Betr­ap und die Thätigkeit der staatlichen Organe auf dem eigenen ebiete ; »b)im Wege der im Gesetze bestimmten Körperschafteni und anderer Organe nehmen sie in ihrem konsultativism­ und dispositiven Wirkungskreise theil an der Besorgung der staatlichen Verwaltung; c) innerhalb des Rahmens des Geheges,­­ ohne Schädigung der staatlichen Interessen und der autonomen Rechte der Gemeinden, unter Aufsicht der Regierung beschließen sie in Angelegenheiten von lokalen I Interesse selbstständig, verfügen, schaffen Statute, rufen öffentliche Anstalten und Werke ins Leben, stellen die Kosten­­chiefer ihrer Bev­­fügungen fest, sorgen für die Beheckung der Kosten und­­ werfen zu diesem Zreede Steuerzuschläge aus; d­­ass Rechtspersonen können sie bemwegliches und unbeweg­­liches Stammvermögen besigen, solches erwerben und veräußern; sie verfügen in Betreff der Vermehrung, der Einkünfte, können Unrehen­­ aufnehmen, Verträge schließen, die ihr. Giaenticum bildenden oder | . s Ungeswenigkeiten. (Grenennungen) Ludwig Simont­ai, orb. Provisor an der Arader staatlichen Oberrealschule, zum ordentlichen Professjor, am staatlichen Obergymnasium im Budapester VII. Bezirke; Ludmig Strojny, Supplent am Obergymnasium im Budapester. VII. Be­zirke, zum ord. Professor an­ der Nrader staatlichen Oberrealschule ; Hugo Szterenyi ord. Professor an der Oberrealschule in Stuhli­eißenburg, zum ord. Professor am Katholischen Obergymnasium im Budapester II. Bezirke;­­ Johann- Ba f 0.5, Supplent am Ober: " gymmasium im Budapester II. Bezirke, zum ord. Professor an der Stuhlweißenburger Oberrealsschule; "Stefn Sardi zum Zeichnen­­lehrer an der laufenburger Lehrer- und Lehrerinen-P­räparandie ; Alekins Szabó zum Oberwerkleiter in der Universitäts-Druderei ; Sohanı Szpenär definitiv zum Wanderlehrer an den Schulen im Nudad-Thale; Stefan Esillaghy zum vollschrchtschaftlicen Referenten des "­erwaltungs-Nusshufses des " Árvaer­­ Komitats ; Sosef Esch und Fold Fantyik zum ersten, beziehungsweise zweiten Supplenten: an der­ Budapester thierärztlichen Akademie ; Anton Berrar definitiv zum Thierarzt NI. KL.; Sosef Suhir fov$ány zum unbesoldeten Steueramts-Praktikanten in Nyiregy­­háza ; Andreas Mlafter­ und Michael­ Binter zu staatlichen Steuererefatoren. — — Feldmarschall- Lieutenant von Springal) der Adlatus des Oberkommandanten der Honvedarmee, in — mie uns aus Oedenburg­ berichtet wird — gestern zur Inspizirung des­ dort stationirten „Honved-Regiments in, Begleitung seines Vejutanten ein­getroffen und hat im „Hotel zum König von Ungarn” Absteigequartier genommen. = . .­·· ·(Generalsekretär Leonh­ardt·f.)"Das Zensoren-Kollegium der hiesigen Hau­ptanstalt der Oesterreichisch-Un­­garischen Baink hielt heute Vormittags imter Vorsitz des Vorstandes Edmund Hevesi,eine Weiltung, in welcher anläßlich des Ab­­lebens des Generalsekretärd Nitters­ v. Leonhardt der Beichluß gefaßt wurde, an die Witwe des Verstorbenen und an den Generalrath Beileidskundgebungen zu richten, ferner einen Sorberfranz auf den Sarg des Bereinigten niederzulegen­ und si bei dem Leichenbegäng­­nisse desselben durch eine Deputation von drei Mitgliedern vertreten zu lassen.. Sin diese Deputation wurden die Herren Josef Eisele, Ga vo. Saalies und Wilhelm Leipziger gewählt. Meber den König(hymnusp von Edmund Mihalonic) äußerte sich jüngst, wie „Pettr Napló" berichtet, Graherzog Friedrich in der anseıkennendsten Weise. Die Kom­position wurde bei einer Goirée von der Baronin Dionys Bay gespielt und der Erzherzog interessirte fi so sehr dafü­r, daß er fi eine Abjerift des Hymnua erhat. , ··»«· s"(Spednden«fi·ir die Vailerie«-St«iftu­ng·.)«Das Krieg­sn Ministeriu­m­ veröffentlich­t daise eeste Verzeichniß an Spenden für­« die Valeries Stiftung zur Erhe­ltung von Stiftungsplätzen in den Offizierstöchtern Erzieh­ungs-Instituten.Bisher sind"»26s732sl.-s4kr. Haar uin­d 18J100sl.Notenrente eingegan­gen­.Unter den Spendern befinden sich:Erzherzog Albrecht mit 12.000 fl.Notenrente, ein Ungenannter mit 10.000 fl., Baron Albert Rothschild mit 6000 fl. Trotenrente, die Desterreichische Maffenfabrik­-Gesellschaft mit 5000 fl. und Erzherzog Wilhelm, Baron Draide, die Erste Oester­­reichische Sparfasfe, Herr Wilhelm v. Gutmann, sowie die Kredit­anstalt mit je 1000 fl. — . . (Dei.­3 Geburtshau­s de­s Königs Mathias.) Klinig Mathiais hat seinem Geburtshause in Klausenburg bekanntlich zahlreiche Privilegien verliehen­,so erhielt es Steuerfreihei­f daß Asyls rechter.s.w.Die Privilegien blieben während Jahrhunderte in Kraft;sie begannen aber den Behörden­ manche Unannehmlichkeiten zu­ verursach­en als das Hau­s von­ den direkten Erben in fremde Heinde überging.Moii­l­alf sich in der Weise,daß die Behörde das Haus an­­knü­fte.Es diente dann­ als Unterkunft für­ Soldaten der gemeinsamm­en­ Arm­ee u­nd jetzt sollen Soldaten der Honvedarmee darin untergebra­cht werden.Das­ Zim­mer,in welchem Mathias geboren wu­rde,wird,für ein­ Mi­semn von Reliquien au­s dem Freiheitskam­pfe reservirt.·z·«.»T (DerCzarunddas21rader Märtyrer Album) Mia Zichy, der für das erwähnte Album zw­ei schöne Zeichnungen lieferte, hat dem M­edakteur desselben fin. die Webersendung ‚von drei Exemplaren des Albums brieflich gedankt; eines habe er für sich behalten, ein’Exemplar einem Verwandten­ ge­­geben und eines für eine sehr Hochstehende Persönlichkeit bestimmt. Man glaubt, daß dies der Gzar ist, der sich für die Albumbilder sehr interessirt hat. Bey Konvent ver heute Vormittags seine­r Verhandlung fort. Den weltlichen Borus führte diesmal Koloman Tipa. Die Verhandlung­ leitete Bischof Berthold Kun­­ij Neformirten­ fechte Im Namen der zur Prüfung des Unterfrügungs-Normatins entsendeten Kommission erstattet Graf Bolef Degenfe­ld Bericht. Der vorjährige Konvent hatte Festgestellt, daß aus den 95.790 fl. betragenden Einnahmen Des Gemeinfonds 23.947 fl. zu Tapitalisiven, 19.951 fl. zu Misftionsfrieden » zu verwenden, 17.330 fl. ein" für allemal zu Unterjü­sungen beizugeben und 7980 fl. dem Waffenstuhl zu wollten wären. Die Kommun­ltion beantragt, daß der Konvent an diesem vorjährigen Belglulje festhalten möge. Nachdem im­. gleichen Sinne auch Albert Kovács, Graf Josef Degenfeld und Nidreas György gesprochen hatten, nahm derf­onnent den Antrag an. Auf Antrag Sigmund Bedthys wurde ferner festgestellt, daß künftighin in jedem Jahre nur die bis spätestens, 15. Dezember, eingelangten Ge­suche berücksichtigt werden. Hierauf wurden die vorliegenden Unter­­stüßungsgesuche verhandelt. Den siebenbürgischen Kirchen wurden mór gesammt 3090 fl. votirt, die 64 Gemeinden des Distrik­S jenseits Der heiß erhalten zusammen 4440 fl., die 36 Gemeinden des Distritts,dies­­fetze der Theiß 3100 fl., Die 20 Gemeinden des Donaudistritts 3600 fl. und die 24 Gemeinden des Distritte jenseits der Donau 2600 fl. Für Geelsorger-Unterjlügungen wurden zusamm­en 8520 fl. votivt. — Der Konvent r wird morgen fortgelegt. (In Angelegenheit der­ Regalien- Entschädigung der H­au­­­ptstadt)hab­en beim­ Finan­zm­inisteriu­m­ Unter­ dem­ VorsitzeSn Exzellen­z des Finanz­­mini­sters Wekerle eine vertrauliche Besprechung stattgefunden ein welch­er theiln­ah­men:von Seite des Finanzm­inisterium­­s,außer dem Minister,Sektionsmih Baron­ Vik­or Amielin mnd Finanzs­rath Josefspatisdorfer,von­ Seite der Kommune Bü­rgers­meister·Karl Kammerm­ayer,Megistratsrath Josef Mar­­ki­·s­,Ober·fi­s5kal Josef Told,Oberbu­chhoilteango La­m­pl, dann die Stadtrepräsen­taniton«Peter Bi­sbach,Ignaz Di­ran"«r)i,IJtci·i·.­Falr,Adolf Fenrivessy,Qu­exiu­s Spödrn, Alexande Hegedüs, Ferdinand Horankin, Ga Bagrm­eıer um May DBehlermann 63 handelte sich um vier Differenzpunkte, welche bei den bisherigen Ber Handlungen zwischen der Finanzverwaltung und der­ Konmmunale­behörde aufgetaucht waren. Die etwwa zwei Stunden mwährende Bee­­­rabhung­ endete damit, daß bezüglich der ersten Drei­puitte der Finanzminister den Standpunkt der Stadtvertreter acceptirte, indem er in courantester Weise die im Interesse der Hauptstadt geltend“ ,ge­­machten Gründe in Berücksichtigung 309. Bezüglich des vierten (eg handelt­e fi, darum, ob der Grexenantrag von «Punktes » dem als Basis der Berechnung dienenden Einkommen oder von. fole) mußten die Vertreter der Hauptstadt selber zugestehen, da die von ihnen geltend gemachten Billigkeitsrudsichten sich nach dem Buchstaben­ des­ Gefeges nicht verfertigen ließen, da man der Finanzminister im Gefühle seiner Derant­wortlichkeit nur die Wahl hat, sie entweder streng an den Wortlaut des bestehenden Gefeges zu­ halten, oder­ eine novellarische­ Abänderung des Tegteren durch die Legislative anzustreben, dieses festgenannte Mittel aber mit der Bedeutung der Sache, um welche es sich handelt, in gar feinem Verhältnisse fände, erklärten schließlich auch die Vertreter der Kont­­immune, sich den Anschauungen des Ministers zu aflommodiren. Zum Schlusse der Konferenz dankte Bürgermeiser Kammerma­yer unter lebhafter Zustimmung aller An­wesenden dem f­inanzminister in warmen Worten ‚für, das der Hauptstadt ‚gegenüber auch in dieser Angelegenheit ,bewiesene Wohlmollen. Nach dem Ergebnisse­­ dieser Konferenz, dürften die nun noch­ folgenden Verhandlungen zwischen den Vertretern der Kommune und des Norars nur mehr­­ bloße For­­malitäten sein, und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Verständi­­gung in einer ebenso raschen, als für "beide Theile befriedigenden Weise erfolgen, sowie daß auf die, Generalverssammlung, der­ haupt­­städtischen Repräsentanz ohne Schwierigkeit dem Arrangement . bei­­treten werde. Das der Hauptstadt zugute­kommende Entschädigungs- Kapital würde sich dann in runder Summe auf, 5.800.000 fl. belaufen und die Jahreseinnahme aus den A­eperzentigen flenerfreien Coupons rund 260.000 fl. betragen. 4 (Trauungen) In der evangeliien Kirche am Deúl­­plage führte heute Vormittags 11 Uhr der Berliner Arzt Dr. Franz KRennebaum F­l. Ilona Urnäary, die Tochter des ver­­storbenen Abgeordneten und Redakteur Ludwig Urváry, zum­ Trau­altar. Die Zeremonie vollzog im engsten Familienkreise Pfarrer Dolesihall, welcher an das jugendliche Paar eine­­ gehalt­­volle Ansprache richtete. — Zur selben Stunde fand in der Inner­­städter Pfarrkirc­e die Trauung des Herrn Karl Szentivany de giptó-Szentiván mit Frl. Margarethe Nagy, der aus der ersten Ehe stammenden Tochter der Frau Zoltán Szent­vany statt. Den feierlichen Akt vollzog. Abt Johann Sandrijk­e. ALs Trauzeugen fungirten von Seite des Bräutigams dessen Vater, der pensioniste Obergesspan Magnatenhaus-Mitglied Martin v.Szent-Ivany um Julius Blatty; von Ceite der Braut Staatzsekretärt Dr. Albert Berzeviczy und Géza GhnHnezY. — An 6. Umild. 9. um 9 Uhr Vormittags fand zu Szent-Gotthard die Tirplsche Trauung des Tu. T. Rittmeiter3 im Hußaren-Regimente Sofef Prinz zu MWindishgräg Nr. 11, Koloman Bercsényi mit Baronesse Carla Roßner v. Mos­­sened statt. (Gegen die Bintel-Bettbureaus) An "Angelegenheit der MWinkel-Wettbureaus, melde mit Eröffnung der Rennsaison in Desterreig-Ungarn neuerdings auch in unserer Haupt­­stadt unter diversen Firmen ihre unheilvole Thätigkeit begonnen haben, wird, wie wir von maßgebender Seite erfahren, bereits in den nächsten Tagen eine Verordnung des Ministers des neun erscheinen, welche geeignet sein wird, dem Treiben der zahlreichen privaten Wett­­agenten ein Ende zu machen. " .­­ «·· (Verhaftung seines Banknotensäl­­·fche·r·s.·)In unserem jüngsten Morgen­blcu­teljabenn­ick über die in Temesvár erfolgte Verhaftung des Landmannes Konstantin Pr­o­­dan, welcher bei der Herausgabung einer falscchen Zehn-Gulden- Banknote angehalten wurde, berichtet. In­­ dieser Angelegenheit erfah­­ren wir. Folgendes: ... Die Nachricht von der Inhaftnahme Vrodan’s hat in den Breisen der Budanester Bolizer­­ seinerlei Uederraihung hervorgerufen. Derselbe i­ bei der Oberstadthauptmannschaft als Professions-Bant­­‚notenfälscher, fiehr ‚mohl gefannt ; seine Photographie ziert auch das Berbregieralbum. Trogdem Prodan, ein einfacher Landmann.. aus Szent-Mihalg üt, verfügt er über eine nit alltägliche­­ Intelligenz:, und bes ist große erligkeit im Zeichnen... Er war eines der Mitglieder der großen Banknotenfälscherbande des Alföld, welche im Jahre 1877 von der Budapester Polizei erniet und nur den Stadt­­hauptman­n Karacsonyi, welcher zu diesen Yiwede längere Zeit in Südungarn meilte, zersprengt wurde. Die Komplizen "Drodárs, Johann Bocstöd, Kalle Laufer, Ludwig Boczif und Pina ESsehy wurden zu mehrjähriger Kerkerstrafe verurtheilt ; Brodan kam mit einem Sahre Kerker davon.­­ Die­ Breffe hatten die Genannten unter falscher Borspiegelung aus der hiesigen Grettel’schen Maschinenniederlage bezogen. Nach seiner Freilassung wurde Brodan unflätbar, bi endlich das Temesvárer Telegramm über die orts­gebung seiner verbrechlichen Thätigkeit als Banknotenfälschher Auf ihn gab. ·"·J : (Eine gefangene Büűürenfamilie) De Balpáder Direktor Foref Doufa­it, wie er und mittheilt, im Befige einer Heinen Bürenfamilie, melde aus zwei Weibchen und einem Männchen besteht. Dieselben sind 6­­ 7 Wochen alt, recht poflire­n­d und freifen gut, ärgern sich aber sehr, wenn man sie mit der Hand anfaßt. Dieselben sind in einer Höhle gefunden worden, die Frau Bűrin mal nicht zu Hause, wahrscheinlich Lebensmittel „einlaufen“. Aus­sa­ge.­ In Dickeg unterhielt eine leichtfertige Frau ein Liebesverhältniß mit einem verheiratheten Manne, Der sie aber bald verlieh Aus Rache zündete je sein Haus an, das bis auf den Brand niederbrannte. Seither hatte die Verbrecherin seine Ruhe, als man Sie vor Kurzem, da man sie der Brandlegung verdächtigte, ver­­haftete, bestand sie reumüthig ihre That.­­ (Rattenmor­d) in Marfakét wurde vor einigen Tagen Span Bópa in seinem Bette erschossen. Seine Gattin, die neben ihm fohlief, behauptete, daß sie den Schuß nicht gehört habe. Dies­erschien unglaublich ,und die eingeleitete Untersuchung ergab, daß die Frau mit ihrem Manne schlecht gelebt habe. Sie wurde sammt einigen der Mitschuld verdächtigen Familienmitgliedern verhaftet. Mordattentat aus Gifersudt) Aus Bács Tovolya schreibt man uns; Der meint hiesigen M­egalienpächter bedien­­stete Kellermeister Johann SLILES lebte mit seiner Gattin in stetem Streite, weshalb die Frau bereit vor einem Jahre zu ihren Eltern zurichchrte und sos einen eigenen Haushalt führte. Dieser schien sich eine Zeit lang um seine von ihm getrennt lebende Gattin nicht zu si­mmern, jedoch vermuthete er, daß dieselbe mit einem Hußaren ein sträfliches Verhältniß unterhalte. Von Eifersucht geplagt, begab er sich gestern in die Wohnung seiner Gattin und forderte dieselbe auf, zu ihm auvitdzu lehren. Da die Frau jedoch diese Aufforderung brüst aufiichmies, zog SE einen Revolver aus der Tasche und feuerte auf " seine Gattin zwei Schüffe ab, Durrch welche dieselbe erheblich verlegt "wurde. Der Schwiegervater des Attentäters erstattete sofort die Anzeige von den Falle bei dem Bezirksgerichte; SS m­urde anc) bereits einem Berbere unterzogen, bei welchem derselbe seinem Bedauern Ausdruch verlieh, daß die Schüffe nicht den Tod seiner ihm untreu gewordenen Gattin herbeiführten. (Zum­ Bokßeger Attentait.)Der Marqu­is de SassevalehatsichmitseinerGattiniiiidjeinemGiiteri direktor nach Paris begeben.Das Gut wird er verkau­fen.Im­ Ver­­waltungs-Ausschü­sse des Arader Komitats berichtete Vizegespan Szolththáry über das Attentat und konstatirte,daß die Thäter noch nicht erfiirt seien. (Pistolend1ielle.)Nach einem Telegramme des­,Molgyar Hirlan­"«hat gestern d­ls Folge der von iti­s wiederholte­n Affaire zwis­­chen dem Präsidenten des Szenteser Kasinos Sigm­und Kiss und dem Redakteur Franz Sinta ein Pistolendu­ell stattgefunden,über dessen Ausgang aber nichts gemeldet wird.—­Zwischen dem­ Reserve- Lieutenaint Joh­ann Crdelyi und Arm­in Grünwoil d in Großwardein hat ein­ Pistolendu­ell m­it dreimaligem­ Kugelwechsel statt­­gefunden, das aber unblutig verlief.­­Die Au­swanderung der Szekler Hvirdlpoitwts sachlich durch Arbeitsmangel verursacht Ukuni in den Sze­klern Arbeit zu geb­en,beabsichtigt Ackerbauminister Graf Bethlen,wie»"»­kom­­et" meldet, beim Staatsforstbetriebe zum größten Theile Szeller zu verwenden. In den Anaber Staatsforsten haben bereits 75 Geller Familien dauernde Beschäftigung erhalten. Ein VBhänomen­ Bor eigen Tagen war, wie man dem „Budapesti Hrrlap“­ berichtet, der nördliche Horizont in der Blattensee-Gegend flammend reich. Die Beleuchtung war so intensiv, als ob eine ganze Stadt in Flammen stünde. Die Nöthe erstreckte sich von Tihany bis Keneje und mährte von 7 bis 10 Uhr Nachts. (Erdbeben) In Gyulafaluda (Hárombét) war, dem „Budapesti Hirlap“ zufolge, am­­ 28. v. M. Abends um 8 Uhr 10 Minuten ein Erdbeben, das eine nordöstrige Richtung hatte. Die Senfter Élirrten, einige dünne Mauern erhielten Sprünge. Das Erd­­beben, war auch in der­ Kofels-Dampflage Tühlber,­­ Die 1200 Meter über dem Meere­ liegt. . ···" · (Verwteig­erte Genehmigung.)»Der­ Minister des Innern hat die Bestätigu­ng des neuen Gem­eindestatu­ts des­ Stadt Nagyr Esmedans fmsniellen Gründen verweigert,da dasselbe von­ der Komitats-Kongregation ungelesen angenommen worden war. Der Bescheid hat große Konsternation hervorgerufen, da die auf Grund des neuen Statuts softenmfirten Stellen­ bereits im Sänner belegt und Gehaltserhalungen flüssig gemacht wurden. (38um A­gramer Theaterh­andel) und und von heute aus Agram gemeldet: Die Mitglieder D08 Theater-Komites geben Die Erklärung ab, daß sie von der Berichtigung des Intendanten Kneifel nicht­ befriedigt sind. Sie wollen sich mit der der Majorität des­ Ngramer intelligenten Theaterpublikums zugefügten Beleidigung nicht identifiziren und geben daher ihre Demission. .­­. windn­ir zu kurzem­ Besuch bei den Verwan­dten­ weilte, « (Mord-)Wir haben bereits gemeldet,daß·in­ Znaini Frau granny Fiikatsch ermordet wurde Telegraphisch wird nun au­s Znaini gem­eldet:«Gestern»wu­rden bezi­ iglich­ der Mordaffaire der­ Bruder der Ermordeten,ein junger Mann,welcher in Bergsi­ad lght owiere Köchin·,xv·elchei i­ Vorzimm­er schlief,einemnBerhör­interzogen un­d in polizeilichem­ Gewahrsam­ beheilten­.Die Erm­ordete,welche nach­ ihrem verstorbenen Mannr Fanny Schmidt heißt, hat in Budapest zwei Häuser und auf eine stabile Wohnug in Wien.“ In (Streitbare Jungfrauen) Unmeit von Grabat, 10 schreibt unser Belgrader Korrespondent, erhebt sich ein waldreiches Hügelland, wo­ die­ öffentliche Sicherheit viel zu münchen übrig ließ, uno daher, der­ Minister des Tsnnern je zwei Gendarmen in jede Ge­meinde Dielozitte, um Die verdächtigen Leute scharf im Auge zur behalten. In einer dieser Gemeinden geschah es nun, daß Die zwei Gendarmen , sic­h eines­ Sonntags unter, die Rolo,tanzenden Jung­­frauen des Dorfes mengten und dabei allerlei Schabernaf trieben. Aber die Dorfschönen wollten auf den Spaß durchaus nicht eingehen, gingen vielmehr in geschlossenen­ Reihen zum, Angriffe auf die be­­marfnete Macht vor und bald Tagen die zwei Hüter der öffentlichen Krönung gefesselt und entwaffnet zu den Füßen der streitbaren fer­­btigen Jungfrauen. Grit auf vieles Zureden der männlichen Dorf­­beiwohner geken sich die Mädchen herbei, den beiden Gendarmen ihre Waffen zurüdzugeben, und diesen dürfte nunmehr für immer die Luft vergangen sein, unter diesem lautkräftigen Weibervolte auf romantische Abenteuer auszugehen. (Blutrache.) Trog der fortschreitenden Bildung und Ge­­sittung berrcht die Blutrache in Serbien noch immer und fordert von Zeit zu Zeit ihre Opfer. So wurde Fürzlich, wie unser Belgrader Korrespondent schreibt, im Orte Petrovac vie­­ neunjährige Stanta Radojcsics tobt und in einer Grube verscharrt aufgefunden. Die Untersuchung ergab, daß das Mädchen, die Tochter eines angesehenen Einwohners dieser Ortschaft, von den Geschwistern Berfida­­ und Angello St­otics ersálngen wurde, und zwar als ein Ort der Blut­­wache dafür, weil ihr Bruder Sefrem sechs Monate­ früher von dem Vater der­ Stanfa bei einem Diebstahle ertappt und ebenfalls erschla­­gen wurde. Bersida und Angelio Stofics wurden in Haft ge­­nommen. (831 guter Lest) Richter: „Wie, Unglidlicer, Sie prügelten Ihre Gattin mit einer­ Gifenstange? “ Angek­ag­­ter: „Herz Richter, nur aus Defonomie! Bis fest habe ich täglich­ einen Besenstiel an ihr zerbrochen, das tam mir aber zu theuer.“ Kravaten, Handschuhe,in reichster Auswahl bei A. Vagrovite, Märchespezialist, Watsnergasse 22, der schließlich resultirenden Entsgädigungssumme abgezogen werden­­­­­ . Pr .. Theater für h­eute,Mittwoch­ 8.April:Natio­­nalthea­ter:­­Medeak:.——Kö"nigli­ch ungarisches Opern·i·l)au­s:Wohlthätigkeitss Vorstellung zu­ Gunsten des Pen­­stetig-Instituts des Nationaltheaters und der königlich ungarische O­per.-—Ofner Festungstheater:Geschlosseni.-»-« Volkstheatekixso Azelsöösmäsodik«. | Gerichtshalle. ein Monstreprozeß. Bart, 7. April. Als die 179 An­geklagten im Prozesse des Verbrecherbundes „Mala vita“ heute oral in den Situngssaal geführt wurden, kam es seitens der Bootsmenge gegen diejenigen Angeklagten, welche als Angeber fungirt haben, zu einem furchtbaren Tumult, den das Militär mit branker Waffe niederschlagen mußte, wobei es zahlreiche Verwundete gab. Die­­ Garnison wurde durt 2000 Mann verstärkt. Der Staatsanwalt erhielt­ zahlreiche Drohbriefe, sogar ein Todesurtheil der „Mala vita“; neuerliche­­ Unruhen, es wurden viele Verhaftungen vorgenommen-Man befürchtet Gelegramme des „Beier Ziepa, Ungvár, 8. April. Orig-Telegr) Soeben bat 048 Begräbniß des Bischofs Báptélyi mit Entfaltung großen Bomps in A­nmesenheit mehrerer Bischöfe, der Militär- und aller­ Zivilbehörden stattgefunden.. Der Leichenzug hat ich zum Bahnhof begeben, von wo­ die Leiche zur Beilegung in die Familien­­­gruft nach Marmaros-Sziget befördert wird.­­ « Wien,8."April.(Tele·phonische·«Orig­inal-« Mittheilung des»Pester Lloy«d«.)Aus London wird dem»­Extrablatt«gemeldet:Einer Petersburger Depesche des «Din­11­ Telegroiph««zu­folge ist am vorigen Montag ein Attentat auf den Czar durch die Umsicht der Polizei verhütet worden.Es war ein hoher russischer Festtag und der Kaiser kam zu­r Abnahme einer Parade mehrerer Re­­gim­enter der berittenen­ Ga­rde in die Reitschu­le,in welche auch das Publikum mit Entresekarten Zutritt gefunden.Als der Kaiser die Tribüne passirte,wurde an ein­em auf der­­­selben befindlichen Fremden ein verdächtiges Ben­ehmen wahr­­genommen.Der Betreffender wurde verhaftet und so visit­irr­ Rhin fand bei ihm einen geladen­enäl­e­­volver und ein Fläschchen Gif.Esi­ird vermuthet, daß der Verhaftete,welcher Skamedicin heißt,m­it der von der Günsburg angestifteten Verschwörung in Verbin­­du­ng stehe. « s­tg Wien, 3. April. Der Botenclub mählte Samworsfi wieder zum Obmann. — Heute Vormittags fand eine Besprechung der Abgeordneten des konsernativen böhmischen Großgrundbefißes statt. Wien, 8. April. Orig -Telegr) Karina Schön­born ist hier eingetroffen. — Die Aerzte hoffen auf Genesung des gestern erstanzten Abgeordneten Grafen Friedrich Karl Kinsty Wien, 8. April. D­rig-Telegr) Die Wahlen des zweiten Wahlkörpers nehmen bei Telenaftester Betheiligung einen ruhigen Verlauf. Die Liberalen hoffen auf Erfolg. Wien. 8. April. (Orig.-Telegr.) Die Stiil­­bewegung unter den Bädern hält sie vorläufig in den engsten Grenzen. Trot­zes gestern gefachten Beschluffes der Gehilfen­­versammlung sind wenige Kündigungen erfolgt und haben bisher no feine Gehilfen die Arbeit verlassen. In dem Rufhause, wo nur wenige Arbeiter sich eingefunden haben, herrscht Ruhe, vor demselben patronis­­iert eine Anzahl Wachleute, welche jedoch bisher keinen Anlaß zum Einschreiten fanden. Bisher haben zehn Meister die Forderungen der Gehilfen unterschrieben. Vın Lokale des Strife-Komites hatten sich vormittags gegen tausend, zumeist wazirende Gehilfen eingefunden. Wien, 8 April. (Telephbontische Origi­nal-Mittheilung des „Petter Lloyd“) Aus Brüffel wird gemeldet: Sch Anarchifsten, welche die Pulverfabrik von Ombret in die Luft sprengen wollten, sind verhaftet worden. Brüsfel, 8. April. Die Nachricht der Vertagung des allgemeinen Striffes sind in allen Kohlengruben-Bezirken ruhig aufgenommen. Turin, 3. April. Der Minister des Innern, Nico»­tera, besichte gestern die Gesellschaft zur Förderung der nationalen Idustrie. Deren Ehrenmitglied­­er­n­. Auf Die Begrüfungsansprache des Präsidenten er­wrderte der Mis­sister, er werde keine politische Rede halten. Er erinnerte an die Politik Cavour's, die Italien einen großen Kredit verschafft habe. Cavour habe sich zum Sreihhandel bekannt, aber Darunter Handelsfreihheit ww met Die Bevorzugung‘ Anderer verstanden. Später habe die Webertreibung Stalten dahingeführt, daß Die Handelsfreiheit Anderen und nicht ihnen zu Gute kam. Meder glaubt, Das man, zu dem System zurückkeiren müsse, die heimische Inndustrie ohne eigentliche Schußzölle auf den Stand zu bringen, der nicht niedriger ist, als derjenige der ausländischen Industrie. Die Negierung müsse "eine " feste Hichtung einhalten, ihre­­ Polität dürfe den anderen Mächten feine Zerlegenheiten des —· 7

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