Pester Lloyd, März 1915 (Jahrgang 62, nr. 60-74)
1915-03-01 / nr. 60
-,»-,· "s.k.. te «1 Vi wa em ie Er 3 ‚ Für das Audi "mit direkter Kreuzbandsendung vierteljährig : Für Deutschland 18 K., für alle Übrigen Staaten 21 K. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern einDeutschland, Frankreich, England und an 62.Vatergang.« / , ,-’« Zud,apest, Montagz LMMJ 1915 . a „Ton 2 ‚se heralvortretun BEE KÉTALE Heller "Redaktion and fiminiatration : st Yo, Maris Valéria-utcza 12. — Mi usw-P WILL-« PM«« BR 60 « : héj ég « a AR . egelk "Id Die : Machdruck verboten) Die Kriegslage im Westen.. Bon Major a, D, v. Schreibershofen (Berlin). Berlin, 26. Februar. "an dem inestlichen Kriegsschauplane liegen die beiden Gegner in befestigten Seldstellungen in Furzen Entfernungen, einander, gegenüber und versuchen durch schrittsweises Heranarbeiten, unter Anwendung aller Mittel des Seltungs-krieges, einzelne örtliche Erfolge zu erzielen und den Seener allmählich aus seinen Stellungen zu vertreiben. Bei dieser Art der Kriegführung hat der Kampf allmählich einen stehenden Charakter angenommen, der muns kleinere Erfolge auf den verschiedenen Teilen des weit ausgedehnten Chlahtfeldes aufweist. Sie dürfen aber in ihrer Bedeutung nicht unterschäßt werden, da ihre Summerchließ- Hauptentscheidung beeinflussen, wenn nicht gat herbeiführen wird. Oufen sie si an einer Stelle, so it e3 möglich, Daß der Gegner dort die Nußlosigkeit eines ferneren Zöiberstandes einsieht und seine Stellungen gänzlich räumt Die steten Rückschläge und Niederlagen, Die er erleidet, müssen auf den inneren Wert und die Widerstandszuaft seiner Truppen derart einwirken, daß er zu einer Fortlesung eines Widerstandes nicht mehr in der Lagert. . Neben diesem planmäßigen, festungskriegähnlichen Vorgehen finden aber noch größere Offensivunternehmen beider Parteien statt, die Ausfällen aus einer belagerten Festung zu vergleichen sind. ‘Weberblicht’ man den Gang der Ereignisse in den festen Monaten, so sind Deutlich mehrere Momente " zu unterscheiden. Mitte Dezember lebte: Die große französischenalitáe Offensive, gegen die deutschen Stellungen ein, Die aufgrund des belannten Soffretschen Armeebefehls unternommen habe. Die it troß aller Anstrengungen unserer westlichen Gegner vollkommen gescheitert und unterchtweren Verlusten zusammengebrochen. Die Feinde haben auch das Bergebliche ihres Vorgehens eingesegen und stellten gegen Mitte des Monats Jamtar die größeren Angriffe,versuche wieder ein Hieran ergriffen dne deutschen Trupp diesenfre und eroberten größere Teile der feindsctellungen nördlich von Coissons und die Höhen von Craonne,sowie Teile der feindlichen Hauptkampfstellung in der Gegend von Massihes Anfang Februar trat medex eine verhältnismäßige Ruheemndiemxr durch kleine Unternehmungen unterbrochen worden istcext ein.gr«,kest halten aber die Franzosen und Engländer wieder eine lebhafte Tatquett entwickelt die schmalel reichen und hartnacktg durchgeführten Angstffei kundgibt Die estebem wie auch der amtliche deutsche Bericht kundgibt Inn feukundigem Zusammenhang mit den Grekqmssen,die sich aus dsemotischen Khegsschauplatzabspielerr Tree Franzoen hastten von dem erhofften siegreichen Vorgehen des russischen Millionenheeres gegen die deutsche Grenze und von dem erhofften Einzuge in Berlin eine wesentlichen Entlastung erwartet. Da es ihnen nicht geglüht war, die Deutschen in offener Feldschlacht zu schlagen und soi alle ihre Angriffe, gegen die Stellungen deren Damals erfolgte" der H of auf "den Deutschen in Westflandern und Nordfrankreich ergebnisz 103 verliefen, hofften sie, daß die Deutschen, durch das siegreiche Vorgehen der Rufsen gerungen sein würdet, den größten Teil ihrer auf Dent meitlichen Striegsschauplatt befmdlichen Sträfte zur Sicherung des Reiches nach dem Osten zu entsenden, "10 daß es ihnen leicht möglich sein würde, Die schwächeren , zurückgebliebenen Teile zur schlagen. MS der ruffische Ye zusammenbracht und ihr örtlicher: Bundesgenosse selbst in Die Defensive gedrängt war, mußten sie Diele a aufgeben. Immerhin hofften sie, Daß die, Abwehr Der ruf un Borstöße zur Entsendung einer stärkeren Truppenmaffe ton, den westlichen nach dem östlichen S Kriegsschauplat geführt hätte. Auf Diese Annahmen war Die französisch-englische Offensive von Mitte Dezember bis Mitte Januar zurückzustufen sie hatten sich aber in der Beurteilung der Deutschen Heeresstäate gründlich gestt. Die deutsche Heeresleitung“ verfügte über genügende Kräfte, um sowohl den zu frühen Angriff zurückzuschlagen, wie auch die Stellungen im Westen erfolgreich zu behaupten. "Als Die Franzosen und Engländer dies eingesehen hatten, Bellen sie Die vergeblichen. Angriffsversuche t wieder ein. Diejenigen Ereignisse in Often haben mun gezeigt, daß ein Teil des russischen Heeres duch die deutschen Angriffe vernichtet worden, und eine weitere Stirücwerfung der übrigen Teile in das Innere des Landes wahrscheinlich. Damit ist aber Die deutsche Heeresleitung viel freier in ihren Gutschlüffen und im der Zeuppenverwendung geworden. Die Deutschen hatten, auch in Ostpreußen in einer fire ‚die Gegner vollkormten überraschenden Weise starke Truppenmassen versammelt, ohne ihre Front in Westpolen oder auf dem südlichen Speeresflügel in den Sarpathen und in Galizien geschwächt zu haben. Es lag deshalb wieder der Gedanke nahe, daß Dies Durch eine Truppenverschiebung vom Westen nach dem Djsten erreicht worden sei. So fehlen der jetige Zeitpunkt eine günstige Gelegenheit für die Wiederaufnahme der Offensive, zu bieten. Wurde er nicht ausgenüßt, so konnte sich in der nächsten Zeit die Lage für die Franısen und Engländer immer mut ungünstiger gestalten. Es muß allerdings auch das Eintreffen »englischer, Verstärkungstruppen mitbestimmend gewirkt haben. Daß Bing von England nach Kent Lettlande stattgefunden haben, steht fest; mit ihrem Eintreffen haben unsere Gegner jedenfalls eine erhebliche Verstärkung erhalten. Vielleicht sind auch gerade fest französische Neuformationen in ihrer Ausbildung so weit vorgeschritten, daß sie in der Front mit Erfolg verwendet werden konnten. Die Stanzosen waren jedenfalls geiillt, Diese Bertärkungen unter Ausnügung der augenbllcklichen, nach ihrer Ansicht günstigen Kriegslage zu einer erneuten Offensive zu bewüben. Vergleicht man die Offensive, die in den Monaten Tezentber und Jamıar stattgefunden hat, mit dem sebigen Vorgehen, so ergibt sich ein mesentlicher Unter- ganzen,un ausgedehntencilckchst frontanmeteten ‚Stellen. Die Angiffe stellten gewissermaßen die Fühler dar, Durch Die die schwarhen Punkte der deutschen Stellungen erkundet werden sollten. Die Tranzofen beabsichtigten anscheinend exit dann, wenn ein solcher Punkt sich herausgestellt hatte, mit stärkeren Kräften vorzugehen. Die Deutsen hatten sich überall als stark und kräftig sand exim vieren, die feindlichen Angriffe abzuwehren; Da er hatten Die Feinde ihre Fühler gegen die deutschen Stelle hingen ausgestrebt. Ihre jebigen meisten Angriffe haben die Franzosen nicht mehr er die ganze Front verteilt, sondern sie auf einige Punkte komzentriert. Diese liegen, in der Gegend von elte und in der Champagne, giorischen Weims und dem Westreinde des Argonnes Waldes. Bei Lille febten die Angriffe zuerst ein, aber anfeinend mit schwächeren Kräften. Sie werden alte aba getriefen; als dann verlegten die Franzosen ihre Anstrengungen auf die Gegend der Champagne, wo sie namentlich, bei Perthes, zwischen Reims und dem Westtagude des Argonner Waldes, stattfanden. Die" Gründe, die die Framgoten " gerade zu einem Vorgehen im Diefer Gegend veranlaßt haben, konnten mannigieltigen Art sein. Zunächst sind Hier dieeutschen Truppen amtmweitesten nach Süden vorgedrungen. Sie stehen fühtiher schon als Reims und nähern Ti; in empfindlicher Weise, der für die Eisenbahnverbindung in Berdun wichtigen Linie Châlons—St.Menchoud— Berdun. Ah im Hinblick auf Die Verteidigung des Argonner Waldes hat das Vorgehen der Deutschen gefährlich, umso mehr, als sie vor Zurzene in der Gegend von Daffiges bedeutende Erfolge erzielt, und einen großen Teil der französischen Hauptkampfstellung im Sturm genommen und erobert haben. Es fan außerdem in Betragt, daß das Lager von Chälons, sich für die Verwendung von größeren Heeresmachten außerordentlich gut eignete, und daß. Die Franzosen von dort aus in breiter Front und in mehreren Kolonnen zum Angriff in nördlicher und ngue Richtung vorgehen konnten. Auch ist das Gelände Angriffsbeiiegungen günstig, da die feindliche Front isn durch ihrenüberschneilbare, natürliche Senderriffe und Slupabschnitte gefächert ist. Diese Erwägungen hatten ma . ‚schon früher dahin geführt, daß, auf ‚die nördlich des Lagers von Chalons gelegenen‘ Drilthäften zahlreiche fangösische Angriffe erfolgt waren. « Solche Hatten zum Beispiel bei St. Hilere, Somain, Suippes, Berthes,Lemesnil, Hurlın und bei Maffiges stattgefunden, die Iegten Barlöße sind über Perthes ausgeführt worden. Die Angriffe an dieser Stelle haben ss mehmal wiederholt und sind mit einer triachtenden Truppenstütze ausgeführt worden. Schließlich wurden zwei Infanterie Divisionen geschlossen zum Angriff angelögt, die einer Truppenstärke von etwa 30.000 Mann entsprechen. Die Angriffe wurden mit außerordentlicher Tapferkeit und Hartnädigkeit ausgeführt, so daß es an mehreren Stellen zu erbitterten Nahtänofen ‚gelommen ist. Es glühte den VA , Feuilleton, Rußland — das große Sparte. — Brief an Mar Nordau — Berehrter Herr ! Jn schweren Krisenzeiten der europäischen Gesittung vaman es in den letzten zwanzig Jahren gejwohnt, ihn geschätztes Wort zu hören.Ichgedenke sturmreicher Jugendtage,der Jahre in deneansen und epitjerne B»njon die Axt alr die Wurzel einer verwesen den sittlichen Belt Tegten, um Der neuen Moral Die Bahn zu öffnen. Die am, damals den Kampf gegen die „Konventionellen gen“ kräftig mitgeführt und unsere Herzen sprachen laut und vernehmlich Ihnen Dant. Auch heute Tomme ich, verehrte Meister, mit Worten des Dankes. . Sie haben Heute in den Spalten dieses Blattes Worte gesprochen, die in den Bulvetz und Blutdünsten des Strieges den Suchern der Wahrheit „ethener und Spartaner” — so betitelte ich Ihre Studie — aber „Sittlichkeit und Unfittwar, ihr Gehalt. Wie der Jäger eine Leuchte find. 2tigkeit im Weltkriege” "in dem. Gedichte Ferdinand Freiligraths, an den Birkenbaum gelehnt, pröglich die Welt in im dröhnenden Kampfe Dee „ein Hüben und Drüben“ geteilt sieht, in ein Kampffeld" verhandelt, auf dem Europa die Rechte der Kultur gegen die Unfuhue so stehen heute Die Forscher und die Beobachter, Suchenden und die ‚Strennenden vor dem gewaltigen Schauspiele des Entseheidungskampfes der europäischen Gesittung. Im diesem " Kampfe haben Sie die Partei der Sittlichkeit ergriffen. Die Flammenschrift, die auf den Fahnen unserer Speere ‚glüht, die Devisen des Sortichritts haben . Die richtig "entziffert und inhaltlos die Wartet der Kämpfer für Sie, haben damit unserem und Recht ergriffen. Au dem Streben ungarischen Heimatlandes, dem Streben der beiden aetaemahte win Diensteleibet. von Athenern und Spartanern haben Sie gesprochen, aber es besteht kein Zweifel, was unter den exsteren Die Zentralmächte und unter den lebteren Die um Kurland gruppierten Staaten gedacht sind. In einer lichtvollen Darstellung haben Sie uns gezeigt, warum die Athener tor der höchsten Entwickung der Persönlichkeit den Staat fiebten und verteidigten. Dieser Staat, in dem, wir das Bild unserer Staaten erblichen, war geschaffen, um dem einzelnen Bürger je behaglicher, sicherer und schöner zu erscheinen, „Damit der einzelne Bürger in ihm sich freier bewegen könne, einen weiteren Spielraum finde, sich nach allen Richtungen auszuleben, seine Persönlichkeit bis zu den Grenzen ihrer Entwicklungsmöglickeiten‘ zu entfalten. Gewwiß, die zentraleuropäische Demokratie von heute it nicht die Demokratie Athens; dennoch ist sie es, die Die Blütenträume des athenischen persönlichkeitsideals zu hoher Reife entfaltet hat. Die Worte „Siiderizianismus“, „Borefinismus“ bedeuten große Epochen, in denen als staatsrechtlichesi Prinzip zur Geltung fan, was im der athenischen Demokratie aufdämmerte: der politische Wille des Staates, nur für das Bolt da zu sein, Die Wurzeln seiner Sinstenz und die Rechte zum Dazein in der Seele des Volkes zu veramkern. Vielleicht shrwingt eine Erinerung ihrer tapferen Anfänge, verehrter Meister, mit, da Sie umseren Staat mit dem der Albener vergleichen, eine Erinnerung an unser ungarisches Staatsprinzip, an Die Legende der heiligen Stefanssrone, die ein Symbol Des Staates ist, der nur durch das Bolt, nur für das Bolt da sein darf, da sein kann. Die Legende Der heiligen Stefanskrone legt alle Kraft und alle Macht in die Hand der Individuen, die den Staat bilden, sieht Die "tersinnigste Widerlegung des Mortiz Hamus, der den Clitiatsbegriff der Zyrannenreiche umgibt. Wenn ich Bolt mit Individuen gleichfeße, so entspreche ich damit dem Enttwielungsgange der europäischen Kultur, die die Extensität des Synbes des Individuums längst neben Die Intensität‘ der Individualentfaltung gestellt hat. Die athentische Kultur bewentete die Befreing, die Erhöhung, die A ai Stefie erkannte, „Das Amviduum als Gelbitzweh“. Aber sie hatte nicht Die Mittel, dieses Prinzip für das ganze Staatsvolt durchzuführen. Die Verallgemeinerung des Prinzips war’ vertagt, bis — ie Aristoteles sagte — die Weberschifflein von selber arbeiten würden und also die menschliche Dienstbarkeit ausgeschaltet werden könnte. „Diese Verall BE blieb dem Staat unserer Zeit, in der die‘ ja duch die Kraft des Dampfes geführt werden, "vorbehalte und das große Prinzip des staatlichen Cudämonismus, das sich in Deutschland und Oesterreich-Ungarn in der Individualisierung des Schulunterrichtes und der militäriishen Vorbereitung usspricht, das dem Staat und des Kommune im der Form Der Sozial- und Kommunale politische Pflicht auferlegt, im höfsten Maße für das Wohlergehen der Bürger zur sorgen, ist Staatsindividuellismus in höchsster Blüte, weil der ganze Staat den Individuen dienstbar gemacht it. Ehen Ete folgegebetet gú in BR in tree und in Denikhraup in ei Disziplin zusammenfügen Tonmten, um dem Schuß an Hort der individuellen Entwicflung zu bewehren. Die Wilegetätte von Millionen Individuen, wird don Millio re Be, überhaupt einen Spaß die Stadt befe Benéz péz. ötben srájeit fi ein Unterliegen Athens hätte bedeutet, Seindeshand untergegan „Die geiindliche Plünderung und nach aller Tempel, Scaläfte und Häuser säntlicher Einwohner, günstigsten für Frauen und Jungfrauen und Verzweiflung der ‚Sklaverei bis EN Kindesfindern der vom Fr vette wären“. Da lebt Sie in Bi; # 7