Pester Lloyd, Dezember 1915 (Jahrgang 62, nr. 349-362)

1915-12-16 / nr. 349

ihrer Truppen bereits am Taraabschnitt RR. . Die Tara‘ bildet bis nördlich Kolafin die altmontenegri­­nische Grenze. Vom Flußfnie nördlich, Kolafin verläuft die alte Grenze Pontenegros gegen den Sri Berane. Unsere Truppen haben, bon Plevlje kommend, die Linie , Slibaci—Grab, erreicht, und bon Often sich dem Orte erane ichon dicht genähert. Hiemit stehen sie im Begriffe, binnen kürzester Zeit auch ‚ in das Territorium des eigentlichen Montenegro einzudringen. , In Anbetracht des über alle Maken schwierigen Ter­­rains und der für Operationen in diesem Terrain tod­ ber­sonders ungünstigen­ahreszeit können, ums alle im Lande der­ warzen Berge gegennwärtig von unseren, österreichisch­­" ungarischen Truppen óvást) Sortiájritte und Erfolge nur mit Staunen und alt icher Meinen erfüllen,­­ Hneber, für, daz Parlament das Necht, Einblie zu gewinnen in die anderen Bänten.“ ‚Im „Temps“ steht zu lesen, daß diese ander Bänte d­iejenigen , der äußersten Medien und­ der äußersten Linien mwaren und daß man auf den Mer gierungsfigen verblüfft war, zwischen diesen­­ Parteien eine solche Nebeneinstimmung zu finden.­­Pervos,sichtlicherregi bestieg der Ministerpräsident Briand die Tribüne.Er erklärte,die Regierungs sei außers­­tande,«die Interpellation»entgegenzunehmen­,denn eine solche Interpellation«würde die Autorität der Regie­­rung nicht stärken und der Sache des Vater­­landes nicht dienlich sein. Eine Debatte über das Ernennungsdekret konnte Fragen herverzerren, deren Erörte­­rung außerordentlich gefährlich wäre. Die Stunde werde kommen, in der die Negierung der Ranuner die E ál wünschten Aufschlüsse werde erteilen können . Hier rief der­­ Deputierte Blanc dogwilden: RR Kt nach dem Kriege!“ Briand beteu­erte fortfahrend, er sei nach wie bor­ bereit, den Ausfchüssen die weitestgehenden Auskünfte zu erteilen, selbst verstand sie­ „innerhalb der natürlichen Grenze“ . Wieder ein Zwischenruf, der wie ein schrilles­ Alarme­signal in den Saal lang: „Und unsfere verantwort­­lichkeiten, mas fangen Sie damit an?“ Herr Briamd wich der Frage aus und beteuerte nur zwieder, daß es ihm derzeit unmöglich wäre, selbst in ‚einer geheimen Kammerfikung, Erklärungen abzugeben, die er ols unangebracht betrachtet. Ihnen Erklärungen macıen, EN Da Schmetterte ihm der herbe Ruf des Abgeordneten Jules Nadi an den Kopf: Aber wir, wir fünnten in der geheimen Gibung die Mmirt..iit, EINET, döffentlichen Sibung nit machen können” _ Dieser Zwischenruf­ veranlaßte den Meinisterpräsidenten zu. Cröb­erungen­ über die­ Grenzlinien zwischen den Rechten der­ Kammer und den­ Rechten der Regierung. Er sagte:­ „Die Regierung bedarf ihrer ganzen Kraft,­ ihres ganzen” Ansehen‘, um die ‚Geschäfte zu führen. Im Interesse­­ des ‚tandes hat­­te es nötig, daß man ihr Zeit lasse zur­­ Arbeit und zur Erwägung ihrer Verantwortlichkeiten. Sie ma­chen "Kopf­frei­er und ihre ganze Kaltblütigkeit wahren dünnen. Folglich darf sie nicht Imperfert, mit BRTEORN und Ex­pellationen behelligt werden."­­ Ein‘ Tumult folgte diesen­ Worten und aus dem Lärm DRE die Stimme des Deputierten. Gonstant herbor­ ,klagt Yhnen ziemt­en, und solche Vor­­würfe zu machen nicht ihnen, den­ wir durch zwei Monate in den­ Wandelgängen der Kam­­mer gegen das Ministerium RE kon­­spirieren sahen!“ Wie man sieht, verlief die Diskussion, stürmisch wertig, und" allgemein herrschte der Cindrud vor, daß Herr Briand im dieser Sigung nur ein Kostprobe davon bekam, was ihm für die nächte Zeit bevorsteht. Trügen nir alle Anzeichen, so wird Herr­­ Briand sich nicht lange der nach seinem Freunde Viviani angetretenen Erbh­aft erfreuen. + bededt. Ungefähr­ diesen Eindrud ertredt das Interbiero v 3 gutinformierten rumänischen Wirgepröneten in „Dreptaten“. Freilich, die Sache wird dadurch noch fo­zierter, daß es für diese auf Unendlich - potenzierte Dun­heit seine Dechiffrierung gibt. Soll man­ch sagen, daß d repräsentative­ Delegierte Ungarns in Stocholm " Graf Ap­­ponyi war und daß Graf Apponyi im ungarischen Abgeord­­netenhause seine Ansichten über den Frieden in Ueberein­­immung ‚mit dem Ministerpräsidenten erörtert Hat?. Sol kss man ertwähnen, daß derselbe Graf­ Apponyi mit den Tiroler Zandesihüten bemerkenswerte Depeichen wechselte, worin­ er erklärte, die Ungarn seien stolz darauf, die­ Tiroler Grenze zu verteidigen, den auch­ die Landesfhügen aus den Alpen hätten die Karpathen gegen die Russen verteidigt.­ Wenn man diese zwei Tatsachen erwähnt,­­ist auch schon "die Möglichkeit erschöpft, auf die läppischen Dummbheiten des Interviews un ‚der „Dreptatea“ überhaupt zu antworten. Brr Kir Kyer Nycyr Refefer. * 5 Die uenkmalläi­ee : Raffengemeinschaft srbiteten Zarten und Magyaren, sowie deren Auswirkungen auf die Zukunft bilden das Thema eines interessanten Artikels, den Tefine Up —­­im Kon­stantinopler»Hilal« veröffentlicht Die Bewegung, die darauf abzielt, die türkisch-ungarische, Raffengemeinschaft eine ‚gehend: zu erreichen und zum Wohle beider Rationen politisch zu­ verwerten, ist unter dem Namen „Zuranismus bekannt. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist ganz besonders geeignet, dieser Bewegung neue Impulse zu leihen. Beide Nationen, Ungarn a­ambd Türfen, haben einen Höhepunkt nationaler Senftenstet­tung erflommen, von dem­ aus sie einen klaren Weberbild über ihren gemeinsamen, der ein starres Noffen bemußt sein vertieften Interessen gewinnen­ können.‘ Auch­ . Zefine Up hält die Zeit für gelom­men, um den Turanismus in seiner politischen und wirtschaftlichen Bedeutung zu für set interlestuellen Kreise Ungarns — so führt er aus — hat sich mit dieser Frage: ernstlic­­hefaft und sich der Waffen« ® ‚Verwandtschaft, weit entfernt, sie als Erniedrigung zu fühlen, geradezu gerühmt. Das ungarische Bolt vollendete eine Wingstige Mission in der modernen Zivilisation. wilden das Morgen­land und das Abendland gestellt, waren die Ungarn die Mitt­ler­­ dieser beiden Welten. Ihnen gebührt das Verdienst, die FE moslowitische Invasion, die einem Geißel der europäischen RE Kultur geworden wäre, an­ den Karpathenkäumen aufgehalten­ zu haben. Die Ungarn‘ Hämten sich im Me ihrer , hohen Historischen Sendung wohl, niemals ihres­­ asiatischen­­­­ Ursprungs, aber andererseits fühlten sie sich doc inmitten der Flut der ihnen stammesfremden, einander, aber rassenver­­an­wandten Bölfer vereinsamt. Und so kam es, daß von Zeit zu He Zeit die Blide aus Ungarn nach der Türkei scireiften. Aber damals existierte ein türkisches Bolt nicht. Das nationale­­ Berwußtsein der Türken war noch nicht erwacht. Troghem­ be­­gleitete das ungarische Bolt die türkische Revolution im Jahre­­ 1908 mit mehr Sympathie und Begeisterung als, die übrigen .­­Bolker Europas Man fühlte in Ungarn,daß es ethuderss « .].voll war, das sich sein­ Recht zum Leben erzwang. Die Ungarn lieferten alsbald positve Beweise ihrer brkid­lichen Gefühle für die Türkei. Seit Beginn der konstitutionellen Wert wurden Hunderte türkische Zöglinge in den Gewerbe- und Kunstsc­ulen Ungarns aufgenommen und auf Kosten der ungarischen. a­­ r un­g erzogen Viele dieser Schüler befinden sich auch heute in noch in der un­garischen Hauptstadt. Die eklatanten Beweise der Lebensfähigkeit und Regenas rationskraft, welche die Türken in dem gegenwärtigen a an den Tag legten, haben nun auch die politischen­ gungen­ einer Vertiefung des Verhältnisses z­wischen Ungarn und Türfen getraffen. Fortab werden sich wieder die Türfen, noch die Ungarn in der großen europäischen Wölkerfamilie 8­3 isoliert fühlen. Der Berfasser teilt mit, daß in Ungarn diese > 4. Stage bereits aus dem Stadium der Theorie in die der Praxis übergegangen sei, und zwar besonders auf wirtschaft­­­­lichem Gebiete. Ein kann Artikel soll hie: Thema ® widmet sein. ‘Der Umstand, hat die von Ungarn Bra­turarújájó Bewegung in der Türkei solchen Widerhall auglöst, wird hier« zulande mit Genugtuung begrüßt werden. ‚Bisher­ war der, ITuranimus haben und drüben ausschließlich "bon Gefühlz, mom­enten bestimmt. Später traten politische und­ ‚militärische Momente hinzu Und nun zeichnen­ sich bereits die Konturen wirtschaftlicher Möglichkeiten ab. Hier muß der Hebel anges­p­ießt werden, und die glänzende Zukunft, die dieser Entwick­lung bevorsteht, wird sich früher erfüllen, als man heute. Bi­­dermeint. kj­sinsilitarischen Persönlichkeit see die Mujeriveli kam die Nachricht überraschend, daß die französische Regierung in den ersten Dezembertagen den General Soffre mit dem Oberbefehl ’ über säm­tliche Streit­­“kräfte Frankreichs betraut habe. Man witterte hinter dieser Regierungshandlung zwei Motive. Entweder sollte der Gene­­ral Sarrail, der bis jeht das selbständige Kommando über die in Salonefi, gelandeten französisgen Streitkräfte­­ inne­­gehabt, dieses selbständigen B Wirkungskreises entfleidet und dem­ in den Augen der französischen Klerikalen und M­on­­archisten zuverlässigeren General Joffre subordiniert werden. Der aber — dies war die zweite Annahm­e — Herrn Briand graute es bei der Verantwortung für den weiteren Kriegd­­berlauf, und die Beförderung Soffres bedeutete eigentlich eine Abwälzung dieser V­erantwortungsbürde au­f das Haupt einer „über die das Kr­ei seine Gewalt hat. Ueberraschend ist nun, daß die Bestallung Soffres zum Oberbefehlshaber aller französischen Streitkräfte an für­stantreich selbst überraschend fan. Zeugnis hievon gibt eine erregte Interpellationsdebatte in der französischen Kammer, eine Debatte, in­ der Herr Briand, seitdem­ er das Erbe Vivianis antrat, das erste Mal parla­mentarische Gewitterluft zu spüren bekommen hat. Recht schwul war in der Tat diese Diskussion. Die Luft war ge­schwängert von Bliten, ab und zu flammte auch ein sengender Strahl aus den Gewöll hernieder, und traf er auf nicht das sorgenbeladene Haupt des Ministerpräsidenten, so weiß nun­­mehr Herr. PR, was die Zukunft für iich in ihrem Schoße birgt. Bir geben in folgendem einige bezeichnende Bruchstücke dieser sturmgeschwängerten Diskussion, die Stimmung in Frankreich deutlich genug, um seines wei­­teren Kommentars zu bedürfen. Der Interpetant war der Deputierte Emil Goran von der raditalen Linken. Er forderte sofortige und gründliche Aufschlüsse über das Dekret vom 2. Dezember, wodurch Zoffre zum, Oberbefehlshaber­ der gesamten Streitmacht ernannt Die rumänische, „Dreptatea”, die ihre Nachrichten direkt aus Bukarester diplomatischen Kreisen bezieht, weiß , ein wundersames­­ Friedensmärchen zu erzählen. Danach würden die anläßlich der Konferenz der Roten-Kreuz-Vereine­ in Stockholm begonnenen Friedensverhandlungen zwischen­ den russischen, österreichischen und ungarischen Delegierten, nuun­­mehr von Ungarn und Desterreich) gesondert fortgeseßt­­ wer­­­­den. Nach dieser Bukarester diplomatischen Duelle haben die österreichischen und ungarischen Delegierten des Roten Kreuzes in Stockholm mit Rußland gemeinsam über den Frie­­den verhandelt und nun führen Desterreich und Ungarn die Verhandlungen gesondert fort. Aber es kommt noch schöner. Sie carakterisieren ! Ein rumänischer­ Politiker, der mit diplomatischen Streifen in Verbindung steht, teilte dem Blatte in einem Sterbiew fol­­­gendes mit: Mean dürfe bei der Beurteilung der bedeutsam­en Rede des Grafen Tifa nicht außer acht lassen, daß er Mik­land nicht angreift, sowie die V­erschärfung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Ungarn mit seinem Worte er­­­wähnt. Warum hat sich num Graf Tia diese beiden ‚Unter­­worden war. Die Begründung der Interpellation reflamierte . Hassungssünden zu Schulden kommen lassen? Auch darauf, wei­l der ausgezeichnet informierte, in die Diplomatie eingeweihte Motive, die das Ministerium zu einer so wichtigen der: rumänische Politiker genaue Auskunft. Und nun wird die Geschichte am allerschönsten. Erzherzog Josef habe bereits betont, hab an der italienischen Front vornehmlich Ungarn fänpfen. Die Ungarn erleiden in dem Kampf gegen­­ Italien die [htweriten Berluste und deshalb sind sie mit — ESEST land, "age und schreibe Deutschland, tödlihst unzufrieden. ‚Sesteigert wird die ungarische Unzufriedenheit noch buch­fügung veranlaßt hatten. Die offiziöse P­resse der Regierung behaupte, die, Kammer’ habe sich in diese Sache nicht einzu­­m­engen. «Der Interpellant aber meinte, wenn es sich um den Oberbefehl aller‘ Streitkräfte des Landes handle, so müffe die Kammer, die die "Verantwortung für die ständigen In­­teressen des Landes trage, in die Beinegaründe eines so ein« söneibenden méretes ei game De Fr Emil : er berhe, Da Bartschland ben ee Hant war gransant genug,­­ in feiner­ Rede die Negierung daran . . Ungarns: bedeutende­ Konzessionen­ machte. Bon­anta ver­­ölt erinnern, daß vor einigen Wochen in der Kammer eine „blüffender gogit ‚in die Schlußfolgerung re­gie über den Mundtritt Rat eingebracht wäre ; , Bolitifers: Sie gipfelt darin, daß ‚den Ynga aber mehr. Pre ee re­de 5­er Ereignissen dürfte es an unserer Tirolerfront bis auf weite­­­re auch laut kommen, da der Winter ohnehin jede größere Tätigkeit des Feindes Iahınlegt. In Uebereinstimmung mit barstehender Orientierung­­ meldet heute auch Feldmarschalleutnant v. Höfer safonisch, das­ die Lage auf dem italienischen RUEDPIDSNIRDE bek­under« ändert ist. An Montenegro ist die Armee Kövejs mit Teilen Sie midjermächtigen, Ihnen, meine Herren ! Kalifornien: Alles war fir und­ fertig und die Zeitung n Minister, zu sagen: Ihre Handlungen geben,­­ bereits am nächíten Tage erscheinen. Sie erschien auch, a­abe uns nicht die Sicherheit,waß Sie als Piloten! , in einer ganz merkwürdigen Form. Als Titel prangte zuverlässig genug sind, um Ihnen im die Worte: Krb Brr Zyrrb Byrr Kbrpberhr. Der Tert der­ Sintternis und in das E@lend folgen zu müssen.­­ Jung war aus­ ähnlichen Worten zusammengefegt. Das stenographische Protokoll verzeichnet nach ‚Diesen | nämlich ein Unglück gescieben. Die Schriftgieberei Hatte aus der­ einem Mischverständnis bloß Karten mit’ den Zeichen N, radikalen Republikaner, der radikalen ‚eReer und auf­ N und B geschicht. D­amit in dem Erscheinen des Blattes «» Borten: „Applaus auf den Bänden­ der Sozialisten, seine Verzögerung eintrete, hatte die Redaktion ein eigenes ABC aus diesen Schriftzeichen gebildet, und so waren denn die Spalten des neuen Blattes mit lauter Erb und Bır­af. folgen­ sollte, geleugnet orten sei. Cr fújok feine Nede mit­­ , Sramdidjajt zu schließen, denn nur end förme | den Worten: | gegen ein stetig . antrachjendes Rumänien: Ihüßen. : — 63 haben sich Ereignisse angetragen, - Mark Imann erzählt bon einer ne ten b Gr war He Br 1­ef » 4 a nen 3 % | | + Fr Meg­t 2 A É­a E­tás 2 , - «

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