Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. július (65. évfolyam, 151-176. szám)

1918-07-02 / 151. szám

Erkundungen bezeichnet werden. Es ist hiedurch neuerlich der^ Beweis erbracht, daß die Alliierten die verlorene Initiative nicht so bald an sich werden reißen können. Für die Oeffentlichlcit der Entente mögen die Nachrichten über die beiden Angriffsunternchinungen vielleicht beruhigend geivirkt haben, doch haben sie in die strategische Lage keine Aendernng gebracht. Der heutige Bericht des deutschen GMeralstabes bringt eine zusammenfasftnde Darstellung der von den Deutschen seit Beginn der Frül,jahrsoffensive gemachten Beute. Die Zahl der Gefangenen beträgt fast'ZOÜ.OM, jene der erbeuteten Geschütze nahezu "-bOO. Wenn man noch die crfahrunosgemäßen Ziffern der blutigen Verluste hinzurechnèt, so stellt sich der Gesamtveriust auf rund e i n e M i l l i o n M a n n, ein Verlust, den die Alliierten nicht so leicht werden ersetzen können. Bisher sind diese Verluste bedeutend größer als die Hilfe, dis von den Amerikanern geboten werden konnte. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz, hat der Feind die Angriffe gegen die Höhenstellungen des Col del Rosso und des Monte die Val Bella unter unaus­gesetztem Einsatz von neuen Reserven fortgesührt, so daß unsere Heeresleitung, die weiteren nutzlosen Opfer ver-­­rneidend, das fteiwillige Ausgeben der Stellungen beschloß ; und die Räumung der beiden Höhen durchführen ließ, i Unsere Truppen lvurdcn in die ursprüngliche Stellung, die sich auf dem ersten Parallelrücken südlich der Frenzella­­schlucht bestndct. zurückgenommen. Das Aufgeben der beiden Höhenstellungen isr für die allgemeine .Lage auf der > Hochfläche der Sieben Gemeinden gänzlich bedeutungslos; ihr Halten war nur mit nutzlosen Opfern verbunden, weil sie stark gegen Süden vorgeschoben, daher dem konz-emri­­schen Artilleriefeuer der Italiener ausgesetzt waren. Es :st anzunehnwn, das; die Italiener nunmehr such auf! diesem Teil der Front ihre weiteren Angriffe einstellen! werden, und daß eine länger andauernde Kampfpause ein­­treten wird. An den übrigen Teilen der Front hoben sich keine Trcignisi? von Belang zugeiragetr. Der Krieg in Italien. GerrerrrlKahschef Darsrr Arz Lksr dre ßsSe a« der Wnvefront. TelegraL! m dsS Pefter LloyL.t Haag, 1. Juli. Das Holland sch Nieuwsüureau veröfsenh t'icht eine Unterredung seines Sonderkorrespondenten mit dem Chef des Generalstabes Baron ArzvonStrbus­­jenburg, der sich zur Beantwortung einiger an ihn gestellten Fragen über die Lage an der Piavefront bereit erttärt hatte. s Der 5lorrespondent wies zunächst darauf hin, daß die iralictlisch) e Bolschast in Lon d o n die An­gabe eines Londoner Blarteè bestätigt habe, woimch die österreichisch-ungarischen Truppen am P i a v e 5 0 0 G e fa tt g e n e a n d i e I t a l i e n e r verloren haben, während ein Funkspru ch ausL h o n behauplel hatie, daß die österreichisch-ungari­schen Verluste sich auf 200.000 Mann be­ziffern. Der ÄorrespOirdent fragte, was an diesen Angaben wahr-sei. Der Chef des G e n s r a l st a b e 2 antwortete: Hinsichllich dieser Fragen verweise ich lediglich, aus, die in der TageLpresss Oesterreichs und! Rna ar ns erfolgten Verlautbarungen, 'oie die u u silenige ll ebertreibung in den g eINachteu A i'. gaben, fowohl bezüglich der iö e sa n g e n e n z a h I, wie auch der sonstig e ri! Verl u st e genügend charakterisieren, und 1)ie Fest-1 stellungen enthalten, daß die Verluste geringer als inder 10. und 11. Isonzoschlacht waren, die 80.000 bis 100.000 Mann betrugen, wovon der täg­liche llldgang an Kranken je nach der Wirter'.tng an der Südwesifront sich auf 2000 bis 4000 Mann beziffert, töleich iin Anschluß daran mich ich ob-er bemerken, daß die in mlserein Heeresbericht vom 25. Juni gemeldete .stahl von über 50.000 italienischen Gefan­genen nicht, wie die AgMzia Stefan: schon bezüglich cwr am 22. Juni gemeldeten 40.000 Gefangenen darzu­­srellen sircht, die Gesamtzahl der auf italienischer Seite Toren, Verwundeten ui'd Vcrnriß'.en beinhaltet, soirdern alléi st die Za bl der lebend Gefangenen, während die italienischen Verlusts, wie im nochmals bekräftige, nach vorsichtigerSchätzung mindestens 15 0.0 0 0 Mann betragen. Der Korrespondent bemerkte, der englische Ministerpräsident Lloyd George habe in mner Dar­stellung der militärischen Lage ar», der italienischen Front im Unterhaule behauptet, die Oester re ich er ,und llng-^rn klärten sich dort selbst die größte Katastrophe bereitet, die italienischen Truppen' stünden MN linken Ufer des Piave, während die italieni­sche Kavallerie den Fluß überschritten habe und Len Feind vor sich herireibe. Auf die Frage, wie dir mllitäriscks Lage in Wirklichkeit, oS sich die sirategiiche Lage zirm llèachieil der österreichisch-unga­rischen Truppen verändert habe, antwortete Baron A r z: — Jene Bchaupiuitg. die Piaveschlach: fei für die österveichlsch-ungarische Arrnee eine Katastrophe gewesen, beweist die v ö l l r o m m e n e U n f âch i g k e i t zur Beurteilung einer in i k i t a r i s ch e n Si ru a- i i o it. Es haben sogar die ainrlichen Berichte der italieni­schen HoercÄeiiulch'wibderholr die ausgezeichnete Haltung ihres Feindes hervorgehoben, und der italienische Heeres­bericht vom 24. Juni, der nwiset, daß die österreichisch­ungarischen Bedeckuupsrruppen nach hartnäckigem Wider­stand nach und naä) .zurückgedrängr iourden, läßt deutlich Vie Planmäßigkeit und Ordnung unserer Operationen erkennen. Auch italienische MMtär­­lriüker warnen, vor allen. übertrieHenen HsffnunZen und müsicn zugeben, daß die in jeder Hinsicht mustergül > tigdurchgeführteZurücknahmede:öste7- reichisch-ungarrschenLinienaufdasOst­­ufer des Piave keine Flucht, sondern ein vollkommen geordnetes' Zurückgehen, eine notgedrungene strategische Folge einer Summe hiezu bestimmender Ereig­nisse war. Heute steht die ösrerrcichisch-ungarische Armee in ihren alten Stellungen am Ojtuser des Piave, ebenso wie an der ganzen GebirgsfronL in vollkom­men unverminderter Schlagkraft da, und beweist dies durch ausnahmslose Äbwehraller italienischen Vorstöße undUebergangs­­versuche. Die Behauptung, die Italiener stünden am linken Piaveufer und die italienische Kavallerie hätte den Fluß überschritten und treibe den Feind vor sich her, ist daher ein tolles Tataren gsrücht, besten Ünsin­­nigkeir alle italienischen Ableilungen, die sich auch nur an den Versuch einer Flußüberschreitung wagm, am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Dank unserer Initia­tive, die nach wie vor der österreichisch­ungarischen Armee gewahrt bleibt, hat sich die strategischsLage gewiß geändert, und zwar zum Vorteil der österreichisch­ungarisch en Truppen dadurch, daß der Verlust von IS 0.0 00 Mann in die italie­nische Armee eine empfindliche Lücke reißt und daß wir an vielen Stellen der Gebirgsfront durch Verschieben unserer Stellungen dieGesamtlâgs verbessert haben. Der.Korrespondent stellte schließlich die Frage, ob man nicht aus den Worten Lloyd Georges schließen müßte, daß dieStimmunguntèrdenAl liier­ten einer Auspeitschung bedürfe, da Lloyd George èin Unterhause auch behauptet hatte, in mehreren der wichtigsten Städte Oester­reichs und Ungarns seien Revolten auZ- gebrochen. Der Chef des General st abes sagte hierMff: — Bei uns sind, wie auch in allen anderen Staaten, durch die im Kriege geschaffenen Verhältniste da u,rd dort Streiks unter den Arbeitern ausgebrocheu, denen teils materielle, teils inner­­pölitische Fragen zugrunde lagen. Solche Vorfälle gibt es überall, x rese werden von allen Staaten in gleicher Weise wieder beigelegt. Daß aber sie von den Führern der Entente gerade bei den Mittelmächten und insbesondere in Oesterreich-Ungarn zu Revolten und dergleichen auf­­gebauscht werden, um den Völkern der Entente nicht ganz en Glauben an längst zu Grabe getragene Hoffnur:­­gen zu nehmen, das ist ein vonunseren Feinden seit langer Zeit vergeblich geübtes Mittel, zu dem auch Lloyd George dann und wa.nn seine Zuflucht nehmen muß. Auch gegen solche Ausschrei­tungen liefert uns die ungebrochene Kraft un­serer Armee den schlagenden Gegen­beweis. besten der englische Ministerpräsident gar nicht bedarf, da er seilsr wsis^, daß eine Armee, in deren Hinterland die VolkSkrvst durch Revolten zermürbt würde, nicht zu freier Aktionsfähigkeit imstande wäre, wie sie sie jetzt wieder die österreichisch-ungarische Armee be­wiesen hat. (Tel.-Komp.) - einem Vcrleumdungsprozesse vor dem römischen Tribunal, den der Baron Fassini, Korvetreirkapirän und Leiter . des kinematographischen Propagandaburraus im Ma­­rineministerium, gegen den JnKnieur A lferi, Sekretär ' des Marineministers, angestrengt har, weil dieser ihn be­­j schuldigte, iur Einvernehnren mit de in Feind i zu stehen. Der Zeugs Preziosi erklärte nun in der Verhand­­j lung dis B-sschuIdigung als durchaus begründet, tveil ! Fassini nicht nur für eine Geseüsckiafl in Rom bedeir­­s Lende Mengen KunstseideabfälIe nach > Deutschland und Oe st erreich-Ungarn ge­­' liefer t, sondern auch versucht habe, für zehn Millionen Lire die in dein gleichen Verlage erscheinenden Ieipmgeu 'Sscolo in Mailand undMsssagero in iRom in deutschem Jnteresse'aufzu­­! k a u f e N- , j Fassini leugnet diesen Versuch rricht, wohl aber das s Einvernehmen mit dein Feinde. Um diese Frage hat sich nun eine äußerst lebhafte Erörterung enrsponnen, i:l die eine Anzahl Politiker, Journalisten und Staatsmänner ! verwickel! sind und die noch rnanchc Ueberraschung ver­spricht. Tas amerikanische ParâreKiment. Aon«, r. Juti. Die Agenzia Stefani meld'ck aus Washington: Ein Regiment Soldaten, das zum Expeditionskorps unter den: Kommando des Generals Pershing gehört, har die Weisung erhalten, nach Italien abzugehen, um an der dortigen Front die Einhsit der englischen, fran­zösischen und amerikanischer: Kräfte mit der italienischen zu vervolljrändigen. Lriegsminister Baker hat ange­kündigt, daß Pershing beauftragt wurde, ein Regiment auszuwählsn, das jetzt in Frankreich ausgebildet wird. Damit wird abermals die Einheit der Ziele der verbün­deten I^otionen, einschließlich der nordamerikanischen, auf allen Fronten bewiesen. Amsiardam, 1. JuL Einem hiesigen Blatte zufolge wird dem Temps auS Mails n d gemeldet, daß das erste amerikani­sche Truppenkontingent in Italien angekom­­men ist. Der Dauk su Wilfs«. Ämstr^danr, 1. JuL Einern hiesigen Blatt zufolge melden die Times aus Mailand, Laß die Stadt Florenz den Präsidenten Wilson zürn Ehrenbürger ernannt hat. Italiens V»âekeitu«ge,r zum UebergimZ in die Friedens­wirtschaft. Chillsso, 1. Zuli. Unter Vorsitz des Minisierprâsioenten Orlando wurde eine Zemrämmission zum Studium der Verhältnisse nach dem Kriege gestellt. Sie gliedert sich in zahlreiche Unterkommissionen, die Hun­derte, größtenteils parlamentarische Mitglieder urnfasien soll. Insoweit diese Unterksmmissioiren rechtliche, verwal­­turrgstechnische und soziale Fragen zu behandeln haben, unterstehen sie der Oberleitung Sciuloians, wäh­­rerrd die Kommistionen für Wirtschafisfragen dem Depu­tierten Ianvin unterstehen. Eine iiaUenlschs,^ol«-Aff8re". sLelegra»» deS Pestrr Lloyd.) Lugäno, 1. Lrür. Tis Affäre Bolo und was mit ihr in Zusam­menhang gebracht wird, hat Plötzlich eine Erweiterung er­fahren, die in Italien außerordentliches Auf­sehen erregt. Anlaß hiezu gab die vor einigen Tagen erfoWe AuKsase drK T^o!ogieprofeffra:L Preziosiin Dir urue Offensive im Mesien.' Bevorstehende Entscheidung im Westen« PT - i e g r a er M d L S P e st e r L l o y d.; Berliir. l. Jâ Von der Schweizer Grenze wird geineldet: Der Corrreiie della Sera berichtet: Die frem­den Heeresvcrtreter sind arr die We st front abgererst, ebenso hat sich Clèinenceau ins Hauptquartier begeben. Alle Anzeichen deuten aitf bevorstehende wichtige Entjcheldun» g e n i in W est e n. Die Beute an der Wesisroá Berlin, 1. Iá (Wolfs.) Der deutsche Heeresbericht vom 1. d. ver­öffentlicht die Gcfangenen- und Beutezahlen aus den Kämpfen im Westen seit 21. Mürz 1918. In der getraltigen Zahl von 1 9 1.4 5 4 Gefangenen sind, wie der Heeresbericht hexvorhebt, insbesondere die uiwer­­wundeten Gefangenen inbegriffen. Zählt nran die vertvun­­deten Gefangenen hinzu, so steigt die Gesangenenzahl um Tausende über das zweite Hunderttausend, denn bei der Zähigkeit und Erbitterung, mit der sich der Verteidiger, vor allem zu Beginn der deutschen Offensive, wehrte, waren die blutigen Verluste der Engländer und Franzosen gewaltig. Bei der verblüfsmden Schnelligkeit, mit der die deutschen Stmintruppen überall vordrangen, fiel ein großer Teil von verwundeten Gefangenen in deutsche Hand. Die gemeldete Bente von 2 4 7 6 Geschützen und 15.024 Maschinengewehren umfaßt gleichfalls nicht die englisch-französischen Gesamtverluste. Geschütze und Maschinengewehre sielen ja an zahlreichen Stellen den derttschen Eroberern nicht nur völlig unver­sehrt in die Hände, sondern auch mit allem Zubehör, Richtmitteln, Protzen, Bespannungen, vor alleni uiit über­reicher Munitionsausstattung. Hunderte von Geschützen und Tausende von Maschinengewehren wurden so von der kämpfenden Truppe unnntrelbar in Gebrauch genommen. In diesen Zahlen offelrbart sich die ganze Größe des bis­her erstrittensn Kanrpfzieles, das ja nicht die Erreichung­einer geographischen Linie, sondern der Vernichtung der lebsliden und toten rLriegsmiitel der Entente gilt. Was an englischen und französischen Kern­truppen in den bisherigen Angriffs­schlachten außer Gefecht gesetzt ist, läßt sich durch noch so große amerikanische M a s s e n n i e m a l Z e r s e tz e n. Abgeivlesene feindliche Angriffsversuche. Berlin, 1. Iá (Wolff.) Die ükervositäi der Fochsmen Heeresleitu-ng­­hâlt an. An der gesamten Front vom Nieuport- Kana! bis Mülhausen suchte sie am .W. Ium und in^ der Nacht zum 1. Juli durch Vorstöße von Patrouillen und Erkundungsabteilunoen einzig die deutschen Absichten zu ersabren. An der Amiens­front versuchten Engländer und Franzosen bei Albert urrd Caftsl durch größere Vorstöße 'ibre^ Linien zu Verbestern. An allen Stellen wurde der An­greifer im Handgemenge und durch Ma'chinenaewehre­­ab gewiss en oder im Gegenstoß zurückge sch lä­ge m Gefangöne blieben zahlreich in deutscher Hand. Eine Milliorr Arnerrkaner in Frankreich. Aikantic City (Stew Verseyt, A). Inni. Lord Reading hielt geftertt abend eine Rede, in der er sagte, die Konventionen mW Verträge würden wert­los sein, wenn es den Alliierten gelänge, ihre Kriegszicli: durchzusetzen. In Deutschland werde man mit Recht über die Zahl der in Frankreich anaekornmenen Uinerikaner erstailnt seim Es müßten bereits eine Million A m e r Í k a n e r i n F r a n k r e i ch sein. Poris im Verteidigungszustant». jLelsgraurm deS Petzer Ltoyd.i Berlin, 1. Iá Von der Schweizer Grenze wird gemeldet: Sscolo berichtet auS Paris: Nach Einbeziehung der Stadt Paris in das 5triegsgcöiei, hat der Oberbefehls- Habe eins Reihe einschneidertder Maßnahmen getroffen, die eine große Beschränkung des Derkehrs i n d e r H a u p t st a d t inr ltzesolge haben. Dis Zahl der in Paris aufgestellten Geschütze ist feit einigen Tagen gewaltiger höht.

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