Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. augusztus (72. évfolyam, 171-194. szám)

1925-08-01 / 171. szám

LamstLA, I. JuAust 1925» 3 . 'schecho-i'llwiAkiichen Wereine bis zum 22!—2H. Fe­bruar 1915 bgslkmmt hatten. Das der Ausschuß der ilchecho-^flowaki-schM Veneine - am 20. Mai 1915 nach Rußland unseren sämtlichen QrganiWüwnen .hinaus­­tandte. Was die am 16. Angust 1916 in Kiew be­­?chl-o sfen« No t s snthälk. Was Masaryk in sisnem, am 10. Septcimber 1916 nach Rußland gefen­­deren Briefe ven-iprach. Was Mladvmi-r H,urban im Jahre 1917 lbrieflich von .Masaryk forderte. Was in dem am 19. Qktvber 1916 i-n.^ie,w verfaßten Programm D.r. Iwan Markovié, Wladimir Hurba-n, Gusiav Kosik urld Johann Iancek forderten. Was die Räihensolas der i'lowakischsn Grundprinzipicin in bezug auf die gemein­same tschecho-slowakische -Aktion enihAt', und durch den Vizepräsiden-ien des Nationalrais, Dürich, guigeheißen wurde. Wa-z Masnryk im Moskauer Pakt vo,m Jahre 1917 s«liost uNtorschaisb uiitd -bei der 'dortigen Dalksver­­sammlung deicnllierk selbst ausemandevsetzi«. WaS die Tschechen im Jahre 1915 in Cleveland den Sl -ow a k e -n v-e r f -p r ach e n, waS MalsaryE in PNcsburg am 30. Mai 1913 als -Präsidcint des tschecho­­ilowakrschsn N-ationalnots e i -gein, h ä nd i -g nieder­­schricb uns dann Ende Noveniber 1918, schon alS Präsidont 'der R-epuibli-k selbst unter-zeichnete. Was am 7. Nooamlber 1918 me .amerikanischen Slowak-sn 'in PtttSbung von der Re-o/'evung der tichecho-slowaiki-schen Republik forderten." Das ist klar gesprochen, und kann — wenn man wirklich eriwas auf Eihik hält — n-ur -klar und keineswegs jesuitisch beanArordet merr-en. Wie bsantwortet Ma-saryk in seinen Er­­tnnc-rungen, also vor seinem eigenen Gewissen, dieses Problem? —- Am 30. Juni — so schreibt er — unter zeichnete ich das Abkommen l.,Las tschecko-slow-aki-sche Abkommen" — nicht Vertrag!) zwischen Llolvoken und amerikanischen Tschechen. Dieses Abkommen wurde zur Beruhigung einer klei-nen slowakischen Fraktion geschlos­sen, die vonw -eiß Gott was süreiner Lelbstä n­­digkeit der Slowakei träumt-e; die Ideen einiger russischer Slcosanophilen, Lturs und Vajanskijs, halten auch ullter -Seit Slowaken in Auierika Wurzel asiaßt. Tagegoir hattelt sich unsere Tschechen und Slawake-n aus Las Abkommen gceiniat, itt -dem für die Slowakei eine eigene Adm-inistrativc, si-n Landtag und Gerichte-geso-tdert werden. Ich unter­­schriebdas Abkommen ohne Zöger n, weil es eine lokale Ab-machung der -amerikanischen Tschechen und Slowaken un-terein-ander war,- cs ist von amerikanif-chen -TtaotSbürg-ern unterschrieben, -nur von zwei Nichla-merikanern snachträ-glich erhielt es in unerlaubter Weise weitere Unterschriftenl. In deln Abkontmeu wird fest­­zesetzt, daß die lcgal-sn Vertreter des slowaki­­-fchc-n Volkes selbst üben die Einzelheiten des slowakischen politischen Problems ent­scheiden- werden. Aehulich habe ick» in der eigenlltchen UnabhäiiaigkeitIerrlärung festgesetzt, daß diese nur ein Versuch Iei, die künftige Verfassung zu kennzeichnen, und daß über -die Verfassung selbst endigiilti-g die legalen Vertreter des Volkes entscheiden werden. Tas geschah durch die Amtahme 'U-nserer Venassupa uicht bloß durchdie Tschechen, sondern au-ch durch die Slowaken; dadurch sprachw sich die legalen Vertre­ter der Slowakei für die vollständige Eiltheit aus, und dieses auf die Verfassung geleistete Gellibde bindet nicht allein die -Slowaken, sondern gleichfalls die Tschechen uiad aller­­din -gs auch m i ch. Für die Einheit hatten sich die Vertreter der -Liowa-ken am 3 0. Oktober 1 9 1 8 in Turöc­­ßentmärton und vorher, am 1. Mai 1918, also vor dem Pittsburger Abkommen, in L i P t ö ß e n tm i k l ö s erklärt. Um diese Einheit -geht es, — die Autonomie ist eine ebenso berechtigte Forderung wie der Zentralismus, aber die Hauptaufgabe besteht dari-it, das richtige Verhältnis zwischen beiden fest,zusetzen ... — lieber eine selbständige Slowakei — so schreibt Masaryk weiter — konnte ernstlich aar nicht verhandelt werden ... Uwseren kritischen Standpuirkt den ORasarykschm Me­moiren gegenüber würde cs ungemein erleichtern, wenn Ma­­sartst nicht selbst die Identität z'wifchen Politischer und pri­vater Ehrbarkeit und Sittlichkeit festgenagelt hätte. Denn dann ließe sich einfach sagen: Der Privatmann Masaryk, an dessen Ehrlichkeit niemand zu .zweifeln das Recht besitzt, w-ar vis Politiker in der Zwangslage, den Slowaken qegcnüb>er ein unwürdiges Spiel, eine je>s-ui>ische rsssra-at-io insut-alis vnzuwenden. Es ist doch wirklich eines Ehrenmannes, als der Masaryk zeit seines Lebens galt, unwürdig, sich auf ein Spiel mit Worten l„v.icht Vertrag, nur Abkommenl"s auszu­­reden; es kann nicht anders als eine unerlaubte Düpierung eines ganzen Volkes genannt werden, wenn man behauptet, daß' das Pittsburger Abko.mmen nur „zur Beruhigung einer kleinen Fraktion" geschlossen wurde. Eine Frage an Masaryk: ist ein solches Vorgehen sittlich, ist es ehrlich? Das ist ja nach den elementarsten Gesetzen der bürgerlichen Moral doch eine bewußte Unwahrheit gewesen, erhärtet noch durch die Erklärung, daß Masaryk das „Ad­­kommen" ohne Zögern unterschrieb. ,pveil e-s eine lokale M- machung .zwischen amerikanischen Staatsbürgern war". Masaryk war kein amerikanischer Staatsbürger, als er unter­zeichnete, und zwar unterzeichnete er in der Voraus­setzung, daß er das durch seine Hand unterzeichnete Doku­ment ülberhaupt nicht rechtsgültig ein.zuhalten qedenkt. Der Staatsmann kann unter gewissen Umständen, selbst wenn er wortbrüchig werden sollte, seine Rechtfertigung in den allerhöchsten Interessen des staatlichen Lebens finden, und zumindest die Geschichte seines Landes kann ihm Abso­lution erteilen. Nur wird sich der Staatsmann ängstlich davor hüten, das hohe Roß der Privatmoral, der persön­lichen Integrität und der individuellen Sittlichkeit zu be­steigen, sondern danach trachten, seine Privatperson streng von derjenigen des Staatsmannes abzuscheiden. Die Mora­lität der Staaten beruht nämlich in erster Linie auf dem Selbsterhaltungsprinsip, während der kategorische Impera­tiv des Einzelnen diese snprsmu lsx als Mildcrungsgrund nicht anerkennt. Darin liegt eben der Irrtum des Tschechen Masaryk, daß er beweisen will, was er nicht beweisen kann, und die Tatsache leugnet, daß sowohl er, wie sein Volk wäl)­­rend der katastrophalen Jahre des Weltkrieges ein ve r - zweifeltes Doppelspiel führten, dessen , ein,ziqe Rechtfertigung nur in ihrem schicksalsjchweren Wunsch nach Errichtung eines selbständigeii Staatswesens liegt. j Gerade MafarykS Eitmnerungen lieferir eine hühsche Okeihs von DlBumenten,- die ein System von Zwsideutigk-eiten, ! Kniffen, Hinterlrstigkeiien von feiten tschechj'cher Patrioten, besonders der lEnannten „Maffia" während des Krieges reveliercn. Vâ,Standpunkt eines PytLioteir gesehen, können die Spionagen eines Kowanda, eines Borka, eines Ritt­meisters Hoppe, ja sogar s-olche von Damen, die sann nach Entideckung auch -verhaftet wm-sen, erklärt werden. Man wird hiebei n'icht den allerhöchsten Maßstab persönlicher Ehrenhas­­t'-gkeit ansctzen. sondern eine Ausopferungsiül^igkeit aner­­ken-nen,. die für die Interessen der Ièation selbst das aller­­höchste Gut, die Ehre aufs Spiel zu setzen vermag. Das ist eigentlich eine Volkstenrperamentsfra-ge: es wird Meinungen geben, wonach eine nationale -Sache unmöglich gerecht sein kann, wenn sie nur durch unehrliche Handlungen erreicht lvevden kann; andere wieder werden die Anichauung verireten, daß kein Lpfer für Les Vaterlandes Sache genug groß sein kanrz, und sei es selbst daS teuerste Dpfer -von Treu und Ehre. Wie gesagt, hierüber können die Meinungen auseinant^r­­gehen, wie denn der ganze Moralkomplex bis heute nicht geklärt ttns vielleicht auch nie endgültig abgeschlossen werden kann. -Nur muß der Staatsmann- fo viel movalische Kralt sich gegenüber aufbringen können, um vor dem Richtor-stuhl des Gewissens ehrlich einzugestehen, daß er — einer unter vielen — dem tragischen Klimax der Kollision von in­kongruenten, unausgleichbaren Pslrchten verfiel und sich als Vstfer höherer völLischen Interessen hingab. Man kann diesen psycholog-isc^n Umschwung des Privatmannes Masaryk zum Politiker sim prägnanten Sinne des Worles) mit außerordentlicher Deut­lichkeit in s>e-in-en Erinnerungen erkennen. Er spricht ülrer sein« Agitation in Amerika während des Krieges, eine Kampele, die einen besorrd-eren Aufwand cm Trachten, Fahnen und Wappen erfâderte. Treuhe-ozig gibt da Masaryk sein Bekenntnis: „Ich habe vor dem Krieg genug gegen die Fahnenspielerei gMettert — in Amerika überzeugte ich mich davon, daß ich übertrieben hatte —, ich war doch nur auch ein Prozessor gewesen, und hatte nicht ab­­geschotzt, daß ein gut arrangierter Umzug nicht we­niger wert sei als ein angeblich weltumstürzender politischer Artikel oder eine Parlomentsrede." Und von nun an war der biedere Professor dem Trickspi-el der politischen Schau­bühne mit Haut und Haar verfallen. Wenn er über ähnlich: Veranstaltungen in London schreibt, so kann er nicht unihin, die äußere Wirkung der ernstesten Ideen zu unt-erstreii^n. „Wir vergaßen nicht daS Wappen und den Wahlspruch der Prinzen von Wales," schreibt er bei Darstellung ein-er hoch­ernsten Huß-Feierlichkeit in London, „die von König Jo­hann in der Schlacht bei Erècy herstammen. Das alles ! wirkte gut. vor allem, daß wir solch eine kulturelle Wechselbezichung hatten." Dieses auffallende Hervorkchren der äußeren Wirkung einer rein ideellen Angelegenheit, die doch — cs handelt sich um -den Märtyrer Huß — bei einem tschechischen llinversitätsprosessor viel eher Sache der inneren Gesinnung als der äußeren Mache -sein sollte, spricht ganz deutlich für > den damals schon vollzogenen tragischen Umschwung vom -! Gclchrwn zum Prosesstonaispoliliker. ,,Das alles wirkte gut!" Diese Einstellung aizf ! das Tlheatralische wivs von nun an zur Tragik der Gelehrten- I Persönlichkeit des Menschen Masaryk, L?r sich von La ab ! ahne Skrupel und GewissenKbisse, auch ohne Hem-mung dem ! ,.garst!acn" politischen Spiel ausl-icferte. Nicht uuzsonst be­­w-:rkt er ielsist mit einer Anwandlung von melancholischer R-esignalion, als er seine Heimreise als Präsident der neuen Rcpulblik aniriti, daß er von nun an aufgehört habe, eine Privatperson zu sein ... Er hat sein biederes Menschentum für eine Schüssel Politik 'verkauft-, und was er als Traiifgabc disiem K'rnfe mitgeben mußte, tn-ar sicher seine Seelenruhe, -sein Scl'bst-bewußisein. Wir müssen aber Masaryk aufrichtig >:ankbar sein, daß er uns einen so liefen, so seltenen Einblick IN das -feolische Werden von Höchststehenden, in die pfycholv­­aische Entwicklung cineS modernen slawischen Staatsmannes aewährle. __________ Uom TaKL'. Eine Erklärung des Bolkswohlfahrtministeriums. V-as Bal Lswvhlsahrt Ministerium versendet eme längere Erklärung an die Presie, in der es gegen die heute in eintgeii extrem rechts stehenden Blättern er­­schi-enenen, aus einer und derselben 'Feder stam­­menden, di- staatlichen Bauten scharf kriti­sierenden Ausführungeu Stellung nimmt, die durch falsche Einstellung der Tatsachen aus die Irreführung des gutgläubigeii Pulilisiumâ abzielen und dahin liulminieren, daß di« staatlichen Bruten unverhältnismäßig mehr als die priva­te ii Bauten kvsten. Das Ministerium meist vor allem aus die Behauptungen des Artilielschreibcrs hin, die den Mangel aii Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse beweisen und führt aus, dgß d'è in letzter Zeit von Privaiunternehinungen, wie zum Bei­­ivi-èl van der Ungarischen Allgemeinen Ereditbanb, der Pester Un­garischen Kommerzialbanb, Ganz-Danubius, Omke usw. errich­teten Brivatbautèir wesentlich die Kasten des staatlichen HpuS- baues überstiegen haben, und stellt fest, daß eS bei der Erbauung dieses staatlichen Zinspalais gelungen ist, zu erreichen — was schon an sich jede Kritik verstummen zu lassen geeignet ist —, daß der Ztaat billiger gebaut Hal, als die größten wirtschaftlichen Faktoren, die doch in valksivirtschastlichen un-d finanziellen Fragen auf ihre eigenen -sjnteressen Bedacht nehmen. Der Artik.'lsckireiber behauptet auch, daß die Baulivsten eines den modernsten Ansprüchen genügenden Zinshauses in der Zeit vom Frühjahr 1924 bis August 1925 maximal 450.000 Papörkronen pro Lilftkubikmeter betrogeii drrrften. Demgegenüber hat die ständige Wohnimgsbaukommissian nach Ueberprüfung von 1400 .Kostenvoranschlägen durch die her­­varrageiidsten europäischen Fachmänner feststellen können, dgsi die Kosten eines Baues von attereinfachstcr Ausführung, -der nicht unterkellert, sanderii barackenartig ohne Badezimmer erbaut ist, den genannten Betrpg erfordern, und daß di« Bcnikosten van .Hausern besserer Ausführung 600.000 bis 800.000 Papierkronen beanspruchen, die Biiuten der Großunternehmungen aber den Be­trag van 900.000 .Kroneii überschritten lzaben. Di« Erklärung führt dann auS, daß die übrigen Teile deS Artikels nichts anderes als persönliche Angriffe iind versteckte Ver­dacht i g u n g e ir sind, fordert deri anonymen Artikelschreiber auf, sich zu äußern, ab sich diese Berdächtiguirgen auf -die Person des Leiters der ministeriellen .Kommission für WohnungSbauten TèktianSrat Géza Basvâry bezieheii und schließt mit An­drohung weiterer Schritte. - . Der Urlaub des Ministers des Innern. Wie das Ung. Tel.-Korr.-Bur. meldet, l)at der Reichs­­venves-er dem Minister Les Jnnerrr Dr. Iwan Rak. ovtzky für die Zeit vom 1. bis 31. August eiiren Urlaub gewiährt und -für diese Zeit den Jllstizminister Dr. Paul Pesthy m-'t der ! provis-orrschen Leitu«g deS Ministeriums des 2nner.rt Mraut, l Dentschlmtd. Das Verbot der Einfuhr deutscher Kohle nach Frankreichs — Bon unserem Korrespon d ent e^n. — Bornim, 31. Juli. Das französische Einfuhrverbot für! deutsche Äohle, mit Ausnahme der Reparations-i kohle, das gestern erlassen worden ist, bedeutet nicht nur für die deutsche Wirtschaft, sondern auch für die Jteichs-s regierung eine völlige Ucberrafchung un-d ist schon untsr! diesem Gestchtspunkt als ungewöhnitches Ereignis anzu-! sprechen. Man konnte auf eine solche Maßnahme cl^nsol wenig gefaßt sein, als in dem am 11. Juli von derch Sch-atssekretär TrendelenLurg und dem Hanüels-z Minister CH au Met unterzeichneten Protokoll di^ deutsche und die französische Regierung .einand.âr die Ver-^' sicherung gaben, daß sie Lis Mm 15. September, L. h. LiÄ zur Wiederaufnahme der .Ha nd e lsver-I tragsverhandlungen, Lsie wirtschaft-^ lichen Beziehungen der beid en Länder! nichch durch Maßnahmen stören werden, die aus-! schließlich oder besonders g e g e n L e n a n d e re n T e i l! gerichtet sind. Selbstverständlich macht man sich Gedanken^ darüber, -was die französische Regierung zu einem so offen»! kundigen Bruch des genannten Abkommens veranlaßt­haben konnte. Es ist aber -sicherlich falsch, diesen Schritt! mit der KrisLimen gl -i.f ch e n Ber g b a u in Zu-! sanunènhang zu bringen, die doch keinen gewigenden! Kläruirgsgrund abgibt, -auch wenn die neuerdmgs einge-! tretene Entspannung sich als trügerisch erweisen sollte. -Es^ -ist schlechterdings nicht einzusehen, wie die Gefahr, aus' England keine Kohle mehr zu erhalten, in Paris den Ent-^ schluß gezeitigt haben sollte, die französischen Grenzen nun auch für die Lieferung deutscher Kohle zu sperr-en. Wahr-­­fcheinlicher ist, daß es sich um eine G c f a l l i g k e i t­­gegen Polen handelt, das vielleicht.seine infolge des' Zollkrieges mit Deutschland des-bisherigen Absatzm.arktes' beraubte Kohle nach Frankreich verkatifen wolle. Denn­­wenn -die polnische Regierung auch eine leichte Anregung! ztir^ Wiederausnahnic -der Handelsvertragsvei^ndlungen! mit Deutschland gegeben hat, so ist diese Anregung doch! nicht derart, daß sie jcht schon eine Aussicht auf frullM-arei Verhandlungen eröffnen könnte. Die Abs-atz-sto ckun g' wird also wohl noch einige Zeit d-auern,^ mtd wenn es überhaupt eine Erklärung für den! Bruch eines soeben erst gegebenen Versprechens gibt, -fo' ist s i e wohl hierzu suchen. ' S-ekbstverstän-dlilli müsien schon die nächsten' Tage! die Lösung dieses. Rätsels bringen. Vorläufig aber bildets Lieser Konflikt einen neuen Beweis dafür, wie schwer-die! U eb e r p r o d u k t i o n an Kohle auf de m w i r t-i schaftlichcn wie auf dem politischen, undl zwar nicht minder auf dem innerpolitischen wie aufidem! außenpolitischen Leben lastet. Die Wirtschaft liegt! danieder, und ihr Kohlenbedarf sinkt demgemäß und kann' sich erst wieder heben, wenn der Geldmangel schwindet' oder die Kohle durch Ermäßigung der Förderungskosten billiger wird.- Die Aussichten darauf find in der einen, Richtung so ungilnstig wie in der anderen, llnd so ver-i schärfen sich alle internationalen wirt-i schaftlichcn A u s e i n o -n d e r s e tz u n.g e n mit! Naturnollvendigkeit. Es zeigt sich eben auch jetzt wieder, daß die Welt nicht zur Ruhe kommen kann, solange der Druck der ungel-öst-en Nachkriegsprobleme auf die Wirt­schaft andauert. Das SicherheitsproLlem. L -o nA o n, 31. J-uI-i. d'. sWolfs.s Der diplowatische Bei'tchierstatter des Daily Delearaph schreibt zu den P a k t ve r Hand tun gen, in britischen Kreisen sei gestern erneut der in französischeu Blät­tern verbreiteten Behauptung widerip rochen worden, wonach die britische Regie r-ung Frankreich das Recht zuqestanden habe, im Falle eines Ä e uts ch-P ol n i s che n Konflikts nach eigenem Er messe n -d u rch d i e e n t m i I i t a r isi er t e Rhein» lanÄzone zu marsch'ierLn. fU-ug. Äl.-Korr.-Bur.s London, 31. Jul-i.­­lWolff.s Der Brüsseler Berichterstatter der Times er» 'ährt von besonders gut unterrichteter Seite eine Ertäuterimq zum belgischen -Standpunkt, worin u. a. ausgeführt wird, die deutschen Erkl-cirungen erforderten Meifellos große -Behut­samkeit, über man könne nicht für immer alle Bemühungen verhindern, dre das im Ar­tikel 19 der Böl-kerbund-satzung vorgesehe­nen Revisionsverfahren auf Deutschland anzuwenden trachten. sUng. Lel.-Korr.-Bur.s Die Räumung des Ruhrgebiets. Elisen, 31. Juli.' IWolif.) Heute vormittag um 8 Uhr haben die letzten In t an t e r re tr Up p e n der Franzosen E'sen iir südlicher Richtung verlassen. Mng. Del.-Korr.-Bur.) sT e l e g r a m m d e s P e st s r L l o y b.j : Berlin, 31. Juli. Heute früh 8 Uhr haben die letzten französi­schen Truppen Mülheim verlassen, mamit bas ganze Ruhribecken geräumt ist. Der Polizeipräsi­dent wird Sonntag mit einer Wteilung deichscher Schutz. Polizei in Essen cintreffen. Drohender Eisenbahnerstreik rm Daargebiet. , > Berlin, 31. Juli.4 Wie ruK S aarbrücken gemeldet wird, hat die R e » g i e r u n gs k o m m is i i o n die Lohnforderungen der E i s e N! b a h n a r b c i t e r abgewiesen. T'ie Ber» sammlung des Deutschen Eisenbahnerverban^des hat daher be­schlossen, der Bahnanbeiterschaft den, Streik zu -e m P- f^hhe n. - : - " - - ->- - - - '

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