Pester Lloyd - esti kiadás, 1935. december (82. évfolyam, 274-297. szám)

1935-12-02 / 274. szám

Montes, 1 Dezember 1906 schon an und für sich ein starkes natürliches Boll­werk bildet. Die abessinischen Trappenkonzentra­tionen. Asmara, 2. Dezember. (Inf.)" Die abessinischen Truppenkonzentrationen zwischen Amba Alagi und dem Aschangi-See wurden über das Wochenende fortgesetzt. Wenn auch über den voraussichtlichen Zeitpunkt der abessinischen Offensive keine bestimmten Angaben gemacht werden können, so wird an dieser selbst kaum noch ge­zweifen. Über die von der italienischen Heeresleitung getroffenen Gegenmaßnahmen werden natürlich kei­nerlei Angaben gemacht. Auf dem rechten Flügel des Tembiengebietes ha­ben sich kleinere Gefechte zwischen den Banden des Ras Sejum und den für die Säuberung des Gebiets eingesetzten italienischen Streitkräften abgespielt. Die Aufgabe dieser Guerillabanden ist vor allem, die Verlangsamung des italienischen Vormarsches wäh­rend der Durchführung der abessinischen Truppen­­konzentrationen zu erreichen. Ein Gefecht im Webbc-Schebeli-Tal. Harrar, 1. Dezember. (Havas.) Wie verlautet, 'hat im Tale des Web'be- Sohebeli-Flusses zwischen den Truppen Ras Destab und italienischen Truppen ein Gefecht stattgefunden, über deren Ausgang aber noch keine Nachrichten vorliegen. Die Verteilung der abessinischen Truppen. Adigrat, 2. Dezember. ((Italienischer Ostafrikadienist.) Gegenwärtig verteilen sich die abessinischen Truppen in ihren ein wenig vorge­schobenen Stellungen folgendermaßen: Dedsehak Admam Buru mit 4000 Mann im Tale von Mai Messik, Dedsehak Hajlu Gebbere, Dedsehak Vor krémé und Dedsehak Desto mit 10.000 Mann bei Bet Mariam und Ras Kassa mit 15.000 (Mann in der Gegend von Amba Alagi. Die Armee des Ras Seyum führt südlich von Temlbien und in der Gegend von ßetoa kriegerische Operationen duroh. Das Kontingent der vorgeschobenen Truppen kann auf höchstens 60.000 Mann geschätzt werdea Ein Bandenführer erschossen. Addis Abeba, 1. Dezember. (Havas.)1 Den Truppen des Fitaurari Tadessageneh ist es gelungen, den berüchtigten Bandesführer Berru­­balda sowie mehrere Mitglieder seiner Bande, die in der IGegend von Solo ihr Unwesen getrieben haben, zu er­schießen. Neuerliches Bombardement von Dagbur. Asmara, 1. Dezember. An der Somalifront warf ein italienisches Flugzeug­geschwader auf die Befestigungen von Dagbur BombV i ab und 'zerstörte eine abessiniiscbe Autokolonne. Die Heimreise De Bonos. Port Said, 1. Dezember. (Havas.) Marschall De Bono ist, aus Massaua kommend, mit dem Dampfer „Vienna“ m Port Said eingetroffen. Dem Reuter-Berichterstatter gegenüber äußerte sich der Marschall folgendermaßen: — Bis iziu meiner Abreise war die allgemeine Lage in Ostafrika auf dem ganzen eroberten Gebiet völlig befrie­digend. Selbstverständlich kann man im voraus nicht beurteilen, was die Zukunft bringt und wie die Ereignisse sich entwickeln werden. Der Dampfer „Vienna“ setzt die Fahrt nach Neapel fort. An Bord befinden sich 430 rekon­valeszente Soldaten und Arbeiter, deren Arbeits­vertrag abgelaufen sit. Bel Stuhlverstopfung. Verdauungsstörungen, Magenbren­nen, Wallungen, Kopfschmerzen, allgemeinem Unbehagen nehme man früh nüchtern ein Glas natürliches „Franz-Josef“. Bitterwasser. Nach den an den Kliniken für innere Krank­heiten gesammelten Erfahrungen ist das Franz-Josef-Wasser ein äußerst wohltuendes Abführmittel. Die Sanktionsfrage. Die Ausfuhr des Kriegsmaterials aus den Vereinigten Staaten. Washington, 2. Deizembcr. (Inf.) Vom Staatsdepartement wurde gestern abend mitgetieilt, diaß die Vereinigten Staaten künftighin die Ausfuhr von bestimmten, für die Kriegisführung beson­ders wichtigen Erzeugnissen, wie Kohle, öl, Kupfer und Baumwolle, an die kriegführenden Staaten auf eine nor­male Grundlage zurückschrauben werdlen. Das Staats­departement bestätigt damit, daß die übernatürliche starke Ausfuhr dieser' Artikel nach Italien eingedämmt werden wird. Es erklärt gleichzeitig, damit einen neuen Beweis dter Neutralitätspolitik der Vereinigten Staaten liefern zu wollten. Die Metallsammlungen in Italien. Rom, 1. Dezember. (Inf.) Eie Gold- und Altmetallsammlungen werden im ganzen Lande forlgeesetzt. Trommler und Musikkapellen ziehen von Haus zu Haus und verladen das gesammelte Altmetall auif Lastwagen. Bei den Goldisammiiung&n wer­den von allen Teilen der Bevölkerung, insbesondere auch den Angestellten und Arbeitern, Denkmünzen, Pokale und Schmuokgegenstände abgeliefert. Die Staatsbank hat bisher für viele Mihionen Gold angekauft, darunter auch viel wertvollen privaten Schmuck. •8* PESTER LLOYD Vom Tage« Finanzminister Dp. Fabinyi in Pécs. Finanzminister Dr. Fabinyi verbrachte die beiden letzten Tage der vergangenen Woche in seinem Wahl­bezirke in Pécs. Der Minister stattete der Universität und den studentischen Institutionen einen Besuch ab, wobei er in Beantwortung der an ihn gerichteten Begrüßungs­ansprache des Rektors Dr. Princz erklärte, daß er im Einvernehmen mit dem Kultus- und Untrerrichtsminister in Erwägung ziehen werde, zeitgemäße Sportanstalten für die Jugend errichten zu lassen. Im Verein der Gewerbetreibenden sprach der Minister über die Lage der Handwerkerschaft und führte aus, daß die Regierung trotz der schwierigen finanziellen Lage ent­schlossen sei, die Lebensbedingungen und Erwerfosmög- Lichkeiten aller arbeitenden Schichten des Landes nach Tun 1 ichkeit zu verbessern. Im Gremium der Pécser Kaufleute sprach der Mini­ster über die Handelspolitik der Regierung. Er erklärte, daß der Ministerpräsident in der Eigenschaft eines Com­mis voyageur seine Auslandreisen unternommen halbe, um den ungarischen Produkten neue Märkte zu verschaffen und die Interessen des ungarischen Handels zu vertreten. Wir alle, sagte der Minister, und in erster Reihe der Herr Handelsminister, sind Anhänger des Freihandels, können aber in der heutigen europäischen Lage, wo die Bewe­gungsfreiheit des Handels überall unterbunden ist, keine übereilten Schritte wagen. Unserer Meinung nach ist das wichtigste, die Kreditfähigkeit der Käufer zu beben, und) diesem Ziele dient auch die Regelung der Landwirte­­schuldten. Ich bitte Sie im Interesse des Vaterlandes, Ihr Vertrauen nicht zu verlieren und auch in Zukunft gute Geschäftsleute zu bleiben, denn ein defailistisch gesinnter Kaufmann hat von Vornherein den Kampf mit der Kon­kurrenz verloren. Die Regierung will nur Gutes und die­ses Gute wird sie auch verwirklichen. Die Ernennung des Präsidenten des Obersten Staatsrecbnungshofes. Ministerpräsident Gömbös trifft heute nachmittag in Budapest -wieder ein und schon morgen vormittag fin­det im Ministerpräsídium eine wichtige Beratung statt, deren Gegenstand die Ernennung des neuen Präsidenten des Staatsrechnungshofes bildet. Nach wie vor verlautet in politischen Kreisen, daß Justizminister Dr. Lázár auf diesen Plasten ernannt werden soll. Von anderer Seite da­gegen wird erklärt, daß die Regierung diesen Posten nicht mit einem aktiven Politiker 7-u treseizen gedenkt. An erster Steile wird der Staatssekretär i. R. Emmerich Vargha ge­nannt; Vizepräsident soll Ministerialrat Jakab ff y vom Justizministerium -werden. Auch hört man in diesem Zu­sammenhang den Namen des administrativen Staats­sekretärs im Finanzministerium Dr. Oskar Jakabb, des­sen lAirbeitskireis im Finanzministerium Ministerialrat wig Szász übernehmen soll.__________________________ Konteradmirals a. D. Wulff, des Vertreters des Reichs-ArizonA DIE BAR DER WUNDER Im Dezember-Programm wunderbare Nummern in wunderbarer Aufmachung Frühling im Winter Lebende Luster, die Venus des Zwei­rades Die Rose des Ostens u. s. w. Die Wahl in Tarpa. Nach einem überaus heftigen Wahlkampf fand ge­stern die Wahl im Tarpaer Bezirk statt, wo bei den allge­meinen Wahlen der Kandidat der Einheitspartei Kenyeres- Kaufmann gegen Dr. Andreas Bajcsy-Zsilinszky gewählt worden ist. Da das Mandat Kenyeres-Kaufmanns annul­liert wurde, kandidierte abermals mit oppositionellem Programm Dr. Bajcsy-Zsilinszky, dem die Regierungs­partei diesmal den ehemaligen Abgeordneten und Husa­renobersten i. R. Koloman Konkoly-Thege entgegehgestellt hatte. Gewählt wurde Konkoly-Thege mit 1729 Stimmen, während auf Dr. Bajcsy-Zsilinszky 1661 Stimmen ent­fielen. Die französisch-ungarischen KuHurbeziehungen. Der Frage der französisch-ungarischen geistigen Be­ziehungen wird in Paris immer größere Aufmerksamkeit gewidmet und einzelne Presseorgane weisen darauf hin, daß auf diesem Gebiete Frankreichs große Aufgaben har­ren, deren Vernachlässigung die Verbreitung der franzö­sischen Kultur ernstlich beeinträchtigen könnte. Die fran­zösischen Journalisten., die jüngst Ungarn besucht haben, stellen mit freudiger Genugtuung • fest, daß auf kulturel­lem Gebiete beide Länder durch die Fäden einer instink­tiven Sympathie miteinander verknüpft werden, und be­richten, angenehm überrascht, daß in Ungarn die Kennt­nis der französischen Sprache überaus verbreitet ist. Der Berichterstatter der Tribune des Nations stellt in seinem Bericht über seinen Budapestéi- Besuch mit Freu­den fest, daß die Mitarbeiter des ungarischen Minister­präsidenten und auch weite Kreise der Gesellschaft im ganzen Lande die französische Sprache vollkommen be­herrschen. Wir Franzosen, schreibt er, widmen nicht die entsprechende Aufmerksamkeit der frankophilen geistigen Freundschaft der ungarischen Mittelklasse und der Aristo­kratie, sowie den instinktiven franzosenfreundliehen Ge­fühlen auch des einfachen Volkes. Man muß die Ereig­nisse im Ungarn in Frankreich mit größerem Interesse verfolgen. GROSSBRITANNIEN. Schwere Unruhen in Lahore. Lahore, 1. Dezember. (Havas.) In der Stadt kam es zu schweren Zusam­menstößen zwischen Sikhs und Molunnmedanern. Ln den Straßen zirkulieren bewaffnete Patrouillen. Eie Unruhen dauerten am Nachmittag fort. FRANKREICH. Kriegsministcr Fabry über kollektive Sicherheit. Paris, 1. Dezember. (Inf.) Kriegsminister Fabry hielt bei der Einweihung eines Denkmals für den vor 200 Jahren geborenen Mar­ Számoljon ^ TURAN amely a legfinomabb magyar írón és rá fog jönni arra, hogy nem érdemes külföldit venni. Kapható min­denütt. — Gyártja: SCHULER JÓZSEF R. T schall Kellenmann in Straßburg eine Rede, in der er u. a. ausführte, Frankreich sei fest entschlossen, seinen Boden­besitz zu verteidigen. Da es aber genau die Gefahren eines Krieges und seine vernichtenden Folgen für Europa und die Welt erkenne, lehne es entschieden die Anwen­dung von Gewalt ab und trete für die Erhaltung des Friedens ein. Zu diesem Frieden biete Frankreich allen Völkern die Han'd. Fabry betonte dann, daß eine Aus­nahme gegenüber einem einzigen Volk die von allen an­deren Staaten gegebenen Zusicherungen wirkungslos machen würde. Frankreich glaube an die kollektive Si­cherheit, weil es der Ansicht sei, daß man einen Streit, an dem europäische Großmächte beteiligt seien, nicht be­schränken könne. Ein Friede auf Grund beschränkter Abkommen, deren Unterzeichner sich nicht darum küm­mern, was in einem anderen Teil Europas geschehe, scheine Frankreich gefährlich. Weil Frankreich von die­sem Gefühl durchdrungen sei, wünsche es keine Abkom­men abzuschließen, die nicht auf eine kollektive Rege­lung hinauslaufen. Nachwahlen in den Stadtrat. Paris, 2. Dezember. (Inf.) In vier Ar bei teriw ohnbezirken wurden gestern Nachwahlen zu den Stadt rat wählen vom Mai d. J. durch­geführt, weil damals aus verschiedenen Gründen die Wahlen für ungültig erklärt worden waren. Die damali­gen kommunistischen Erfolge wurden gestern bestätigt. Die Kommunisten haben in den vier Wahlbezirken im ersten Wahlgang nicht weniger als drei ihrer Kandidaten durchgebrach!, und zwar mit einer Stimmenzahl, die sich gegenüber dem Mai durchweg erhöht hat. Im vierten Wahlbezirk ist eine Stichwahl notwendig. Aber auch in diesem Bezirk steht der kommunistische Kandidat an aussichtsreicher Stelle. ÖSTERREICH. Enthüllung eines Tegetthoff-Denkmals in Graz. Wien, 1. Dezember. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Aus Graz wird gemeldet: In Anwesenheit des Bundespräsidenten Miklas, des ! Verwesers von Ungarn Nikolaus v. Horthy, des Staats­sekretärs für Landesverteidigung General der Infanterie Zehner und einer großen Zahl anderer Ehrengäste wurde heule hier unter besonderem Festlichkeiten das Tegetthoff- Denkmal enthüllt. Das Denkmal wurde seinerzeit in Pola errichtet, nach dem Kriege abgetragen und nun von der italienischen Regierung der Stadt Graz überlassen. Vor der Enthüllungsfeier begrüßte Bundespräsidenl Miklas in der mit den Fahnen Österreichs und Ungarns !>eflagglen Burg den Vertreter des ungarischen Reichs­verwesers Konteradmiral Wulff. Konteradmiral Wulff hatte dem Bundespräsidenten die Grüße des Reichs­verwesers und dessen Glückwünsche zur Enthüllungsfeier überbracht. Der Bundespräsident richtete an Konter­admiral Wulff herzliche Worte, in denen er auf die zwi­schen Österreich umd Ungarn und besonders dem ehe­maligen k. u. k. Heer und der k. u. k. Kriegsflotte be­standene Gemeinsamkeit und auf die Heldentaten Teget't­­hoffs hinwies, der die Kriegsflagge zum schönen Siege von Österreich und Ungarn vorantrug. Ich bin, sagte der Bundespräsiident, außerordentlich erfeut über die Teil­­| nähme Ungarns an unserem heutigen Feste und bitte, : dean Herrn Reichsverweser hiefür meinen und des öster­­! reichischen Vaterlandes Dank zu übermitteln. Ich sage ihm auch herzlichen Dank für die Bekundung der Ver­bundenheit, die ich darin erblicke, daß die Herren aus Ungarn zu dem heutigen Fest nach Graz gekommen sind. Der Bnndespräsident überreicht dann Konteradmiral Wiulff mit herzlichen Worten die Insignien des Groß­kreuzes des österreichischen Verdienstordens. Der Be­grüßung wohnte auch die ungarische Offiziersabordnung und der ungarische Konsul Dr. Spanyik bei. Hierauf fuhren Bu n-dtesp räsi den t f Miklas und die Ehrengäste zur DcinkmaLsenfhüllung in den Tegettboff- Park. Bei ihrem Eintreffen spielte die Militärmusikkapelle ■die Bundeshymne und die ungarische Nationalhymne. Nach den Begrüßungsredten ergriff Konteradmiral Wulff mit Eljeninufen begrüßt, das Wort unidl gab der Freude (Ausdruck, die seltene Ehre und Auszeichnung zu haben, dien ungarischen ReicihS^erweser, den Sieger von Giovanni di Medua und Otranto, (bei der Feier des Siegers von Li&sa vertreten zu können. Die .schöne Geste der it.a* lienikseheil Regierung, die es ermögudeht habe, daß nun­mehr der Ruhm Tegetthoffs und der alten Kriegsmarine durch das Denkmal auf heimischer Scholle verkündet werden könne, se; sehr anzuerkenmen. JVlrr sehen in diesem Lenkmal nicht nur ein Monument, sondern auch ein Symbol der Völker Versöhnung und ein Symbol des hehren Mariinegedste«, der nach dem Kampfe dem Gegner die Hand reicht und den Hetiden dies Gegners ebenso ehrt wie den eigenen. Freudig haben wir die Einladung zu dieser Feier angenommen, an der wir mit ganzem Herzen teilnebmen und die wir als eine neue Befestigung unserer Schteksalsverbundenheit betrachten. Die Worte des Konteradmirals wurden mit Beifall und Éljenrufen auf genommen. Bundespräsident Miklas htelt dann eine längere Rede, in der er u. a. sagte:

Next