Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. augusztus (90. évfolyam, 172-196. szám)

1943-08-01 / 172. szám

SONNTAG, 1. AUGUST 1943 PESTER LLOYD MORGENBLATT­E Das OKW berschtet: ln den Hanptkampfabsehnitten der Ostfront neue schwere Angriffe des Feindes gescheitert 60 feindliche Bomber bei den Angriffen auf Kasse! und Remscheid abgeschossen Berlin, 31. Juli Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In den Hanptkampfabsehnitten der Ost­front nahm gestern die Kampftätigkeit an Stärke wieder zu. Gegen unsere Stellungen im Orel-Bogen führte der Feind neue schwere Angriffe zu­sammengefaßter Infanterie- und Panzer­kräfte. Sie sind in wechseloollen Kämpfen unter höhere feindlichen Verlusten geschei­tert. Am Kuban-Brückenkopf und am Ladoga­see griff der Feind wieder mit starken Kräf­ten an. Westlich Krymskaja brach der An­griff mehrerer Sowjetdivisionen vor unse­ren Linien zusammen. Südlich des Ladoga-Sees wurden die mit starker Artillerie- und Schlachtfliegerunter­stützung angreifenden Sowjets abgeschla­gen und feindliche Kräfte, die in die Front eingedrungen waren, vernichtet. In beiden letzten Tagen zerstörten unsere Truppen an der Ostfront 148 Panzer. Ein Unterseeboot versenkte im Schwar­zen Meer einen Tanker von TOOO BRT. Auf Sizilien erzielten gestern unsere Truppen bei den heftigen Kämpfen im Mittelabschnitt der Front einen vollen Ab­wehrerfolg. Alle feindliche, zum Teil mit frischen Kräften geführte Durchbruchsver­suche wurden unter sehr hohen Verlusten abgewiesen. Über dem Mittelmcerraum wurden 16 feindliche Flugzeuge abge­schossen. Im Kampf gegen den feindlichen Nach­schub nach Sizilien beschädigte die Luft­waffe einen großen Transporter schwer und erzielte Bombentreffer zwischen Lan­dungsbooten, in Treibstofflagern und An­lagen des Hafens Avola an der Südostküste der Insel. Feindliche Fliegerverbände griffen am gestrigen Tage die Stadt Kassel und einige Orte in den besetzten Westgebieten an. Sie bombardierten in der vergangenen Nacht die Stadt Remscheid. Die Bewohner der angegriffenen Städte hatten Verluste. Schwere Zerstörungen uhd Brandschäden entstanden vor allem in den Gebieten von Remscheid. Luftverteidigungskräfte vernich­teten nach bisher vorliegenden Méldungen insgesamt 60 Flugzeuge, meist viermo­torige Bomber. Deutsche Unterseeboote versenkten im Atlantik drei Schiffe mit 15.000 BRT und im Eismeer einen Bewacher. Bei der Ab­wehr feindlicher Luftangriffe schossen sie im Atlantik ein nordamerikanisches Luft­schiff und ein Flugzeug ab. (MTI) Seit 5. Juli verloren die Sowjets 57.000 Gefangene, 7000 Panzer und 2500 Geschütze Berlin, 31. Juli Das Internationale Informationsbüro be­richtet zu den Kämpfen im Osten: Wie erwartet, traten die Bolschewisten am Kuban-Brückenkopf gestern erneut mit starken Infanterie- und Panzerkräften ge­gen die Ostfront des deutschen Verteidi­gungssystems zum Angriff an. Sie wurden in harten Kämpfen, die den ganzen Tag über andauerten, unter hohen blutigen Ver­lusten auf ihre Ausgangsstellungen gewor­fen, wobei sie erhebliche Mengen schwerer Waffen, darunter 8 Panzer, einbüßten. Auch am Mius und bei Bjelgorod hielt die lebhafte Kampftätigkeit an, wobei die deutschen Truppen mit wirksamer Unter­stützung durch Stukas und Schlachtflieger den Sowjets wichtige Geländeabschnitte entrissen und dadurch die eigenen Stel­lungen erheblich verbesserten. Besonders zu erwähnen ist ein erfolgrei er Angriff ungarischer Bombenformationen auf so­wjetische Bereitstellungen und dicht be­legte Unterkünfte, wodurch die Sowjets starke Ausfälle an Kampfkraft hatten. Der Schwerpunkt des Kampfgeschehens liegt nach wie vor im Bereich von Orel. Während an der Südflanke die Kämpfe durch wolkenbruchartige Regenfälle stark behindert wurden, setzten die Bolschewi­sten an der Nordflanke des Orelbogens in déri Räumen von Kartaschew und Bol­­chow ihre Angriffe mit unverminderter Heftigkeit fort. Sie führten wieder starke Panzerkräfte gegen die deutschen Linien heran, die nach ausgiebiger Artillerievor­bereitung anrollten. Das konzentrische Feuer der schweren deutschen Abwehr­waffen war jedoch von so vernichtender Wirkung, daß sie die Verteidigungsanlagen nirgend erreichten, sondern sich unter hohen Verlusten auf ihre Ausgangsstellun­gen zurückziehen mußten. Von insgesamt 105 Panzern, die die Bolschewisten gestern einbüßten, wurden allein an der Nord­flanke des Orelsektors 91 durch Truppen des deutschen Heeres und durch Luft­waffenverbände vernichtet. Das entspricht etwa 50 von 100 der gestern eingesetzten bolschewistischen Kampfwagen. Im Gegen­stoß konnten deutsche Grenadiere eine vor mehreren Tagen entstandene Frontlücke, von der aus die Flanken der deutschen Verteidigungsfronten ständig bedroht wur­den, schließen und vernichteten dabei stärkere sowjetische Kräftegruppe, die durch deri deutschen Gegenstoß von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten worden war. Südlich des Ladoga-Sees erneuerten die Bolschewisten ihre Angriffe mit wieder aufgefüllten Infanterie- und Panzerverbän­den unter starken Artillerie- und Schlacht­­fliegereinsatz, ohne daß die deutschen Stel­lungen auch nur an einem Punkt erreicht worden wären. In harten Ringen, das den ganzen Tag über dauerte, verloren die So­wjets 6 Kampfwagen. Die blutigen Ausfälle ln den Reihen ihrer Schützenregimenter waren noch höher als an den Vortagen. Nach Zusammenfassenden Meldungen fielen dem deutschen Ostheer seit dem 5. Juli bisher rund 57.000 Gefangene in die Hände. 7000 Panzer wurden allein durch die Abwehrwaffen des Heeres vernichtet. Ferner wurden rund 2500 Geschütze er­beutet oder zerstört. Die blutigen Verluste der Bolschewisten betragen nach den glei­chen Meldungen mindestens das drei-bis vierfache der Gefangenenzahlen. Durch die Erfolgszahlen der Luftwaffe werden sich diese Ziffern noch- beträchtlich erhöhen. Das gilt insbesondere für die vernichteten Panzer und Geschütze sowie für die blu­tigen Ausfälle, die den Bolschewisten durch die laufenden Angriffe auf Truppenbereit­stellungen, Unterkünfte, Transporte und Marschbewegungen, sowie durch wirksame Schläge gegen sowjetische Angriffswellen erwachsen sind. (MTI) Ergebnisloser sowjetischer Luftangriff auf Stellungen an der Kronstiidter Bucht Berlin, 31. Juli (INB) In den Vormittagsstunden des 30. Juli griffen sowjetische Bomberverbände, nach Mitteilung von militärischer Seite, deutsche Batteriestellungen an der Kron­­städter Bucht mit Bomben und Bordwaffen an. Durch das Sperrfeuer der deutschen Batterien wurden drei der angreifenden Flugzeuge abgeschossen. Weitere Bomber erhielten Treffer und kamen brennend außer Sicht. Berliner MiEitärsfeEie zu den Kämpfen auf Sizilien Berlin, 31. Juli (Interinf) Das Internationale Informa­tionsbüro berichtet zur Lage auf Sizilien: Die Gesamtlage an den sizilianischen Fronten erfuhr auch im Verlauf des Frei­tags keine nennenswerten Veränderungen. Die Anglo-Amerikaner setzten im Mittelab­schnitt zum Teil unter starker Verwendung ihrer Panzerkräfte ihre Angriffe fort, ohne das es ihnen gelungen wäre in die Wider­standfrönt der deutschen und italienischen Verbände einzubrechen und die angestreb­ten Verkehrsadern dieses Raumes zu ge­winnen. Bei Catenanuova, wo sie nach mehrstündigen . heftigen Trommelfeuer starke Panzerkräfte zum Einsatz brachten, erlitten sie so schwere, blutige und ma­terielle Verluste, — sie büßten allein 23 Kampfwagen, meist ihrer schwersten Typs, ein — daß der Angriff schließlich liegen blieb. Die vorgeschobenen kanadischen und amerikanischen Stoßtruppen liegen zurzeit unter dem schweren Feuer aller deutschen Waffen. Ein zweiter, ebenfalls mit stärkeren Kräften geführter Angriff kanadischer Verbände, der gleichfalls von schweren Artilleriefeuer eingeleitet wurde, konnte im nördlich abschließenden Ge­­fechtsstreifen westlich des von den deut­schen Truppen fest behaupteten Ortes Re­­galbuto nach Abschuß von 11 Panzern ab­geschlagen werden. Auch hier überließen die Angreifer dann ihren Artilleriekräften wieder das Wort. Schwächere Panzer­angriffe im Raum von Nicosia kamen nicht über das Vorfeld der deutschen Sicherungskräfte hinaus. Im Nordabschnitt drangen die amerika­nischen Verbände an der kürzeren Straße nur schwächer nach, während an der catanischen Front die Truppen Montgo­merys weiterhin untätig blieben. Seit mehr als einer Woche haben diese Truppen, die vor der gewundenen Verteidigungslinie in der Ebene von Catania liegen, auf alle An­­griffstätigkeit verzichtet. Der Frontverlauf ist hier so ungleichmäßig, daß wiederholt britische Panzerverbände, die die deutschen Gefechtsvorposten nicht bemerkt hatten, in die Hände der Verteidiger fielen. So wur­den in diesen Tagen 6 mit Kriegsgerät hoch beladene Lastkraftwagen gestellt und an anderer Stelle mehrere fabrikneue engli­sche Pak mitsamt ihren Besatzungen so überrascht, daß sie auf jeden Widerstand verzichteten. Berlin, 31. Juli (Interinf) Das Internationale Informa­tionsbüro berichtet zu den Kämpfen auf Sizilien: Die Verbände der deutschen Luftwaffe hatten an den Abwehrerfolgen des gestri­gen Tages trotz verstärkter feindlicher Ab­wehr durch Jäger und Stukas wiederum starken Anteil. Ein besonderer Erfolg war ihnen mit Panzern und Kraftfahrzeugen dichtbesetzten Olivenhain beschießen, wo mehr als 30 beladene Kraftfahrzeuge sowie 4 Kampfwagen und eine große Reihe von Panzern vernichtet oder beschädigt werden konnten. Von den zur Abwehr dieses An­griffs im Alarnislart aufgestiegenen britisch­­amerikanischer Jägern wurden 25 Spitfire und 4 Kittyhawk abgeschossen. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Luftwaffe und den Erdtruppen bewährte sich vor al­lem im Raum von Catenanuova und Rega­­lebuto, wo die Panzerjägerstaffeln 7 Kampf­wagen außer Gefecht setzten und durch Bordwaffen Feuer auf den Infanteriekolon­nen der kanadischen und amerikanischen Angriffsverbände empfindlich blutige Ver­luste zufügen konnten. Schwere Kampf­flugzeuge setzten die Bekämpfung der feind­lichen Nachschubflotte fort und griffen in der Nacht zum 30. Juli Schiff sziele, Hafen­anlagen und Nachschublagei; bei Avola an. Nach den bisher vorliegenden, aber noch unvollständigen Meldungen wurde ein Trans­porter von 8000 BRT durch eine gut lie­gende Reihe schwerer Bomben so schwer beschädigt, daß er innerhalb 20 Minuten unter heftigen Explosionen brennend unter­ging, Ein großer Landungsbootpulk erhielt ebenfalls schwere Treffer. In den Treib­stoffmunitionslagern sowie dem Nach­schubsdepots des Hafens Avola brachen starke, rasch um sich greifende Brände, die von mehreren großen Explosionen unter­mischt waren, aus. Ein in den Kampf­handlungen der letzten Tage schwer beschä­digter britischer Flugzeugträger der Illustri­­ous-Klasse mußte zurückgezogen werden. Er ist jetzt unter starkem Zerstörerschutz in den Hafen von Gibraltar eingeschleppt worden. 2 Wie ein amerikanisches Luftschiff von einem U-Boot abgeschossen wurde Berlin, 31. JuU (Interinf) Deutsche Unterseeboote waren im Atlantik und im Eismeer wieder erfolg­reich tätig. Sie versenkten drei Schiffe mit 15.000 BRT und einen Bewacher. Außer­dem gelang einem Boot vor der Südküste Amerikas der Abschuß eines amerikani­schen Luftschiffes vom Typ „Blimp“. Fer­ner verlor der Gegner im Atlantik noch ein F’lugzeug durch das Abwehrfeuer eines U-Bootes. Zu dem erstmaligen Fall, daß es einem Unterseeboot gelang, ein Luftschiff abzu­schießen, dessen Verlust die USA bereits bekanntzugeben gezwungen waren, erfah­ren wir folgende Einzelheiten: „Blimps“ sind Luftschiffe der USA­­Marineluftwaffe, die zur Küstenbewachung und U-Boot-Bekämpfung eingesetzt sind. Sie werden durch zwei Propeller- angetrie­ben, die mit 450 PS-Motoren verbunden sind und dem Luftschiff eine Geschwindig­keit von nahezu 100 Stunden-km verleihen. Unter dejj Gondeln, die aufs engste mit den h.eliumgefüllten Rumpf verbunden sind, befindet sich ein Landerad, an des­sen Seite sich ein Bombenschacht befindet. Außerdem befinden sich mehrere Kanonen an Bord. Die Gondel hat neben dem Kampfstand eine Küche und Schlafplätze, so daß es* den Besatzungen möglich ist, während der Einsätze zu schlafen. Die Gas­füllung des Luftschiffes besteht aus He­lium, das bekanntlich nicht brennt. Der Abschuß des Luftschiffes erfolgte, nachdem dieses seine ganze Bombenlast abgeworfen hatte. Da diese ihr Ziel nicht trafen, ver­suchte der Komifiandant, dem U-Boot mit den Bordkanonen zu Leibe zu gehen. Aber auch dieser Versuch schlug fehl, denn be­reits wenige Augenblicke nach Feuereröff­nung verlor das Luftschiff infolge einer Reihe gut liegender Treffer rasch an Höhe und lag kurze Zeit später als völliges Wrack auf der See, wo sich verzweifelte Versuche der BesatzungsangehörigenU in eines der Motorboote zu gelangen, abspiel­ten. Das deutsche Unterseeboot konnte ohne Schäden den Schauplatz dieser erst­maligen Luftschiffverniehtung verlassen.

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