Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. September (Jahrgang 9, nr. 2647-2672)

1882-09-15 / nr. 2659

.Seite.860« Hermannstadt, Freitag Siebenbü­rgisch-Deutsches Tageblatt. | 15.September 1882. Nro.2659 - - Wen demn stellerischen Gemeinden und beim Edelmann unter den Seifen und Romänen vorkommt, stellt der städtische Zimmermann her. Hm bessere oberflächtige Wasserrad und die Turbine (horizontales Wasser ®) erfordern die Hilfe des Maschinenbauers. — Im Ganzen ge­­ommit wird der ung mit der Wasserkraft verschwenderisch umgegangen. „größte Theil davon wird noch lange nicht gehörig oder besser gar it bewüßt. Die Produktion von Werkzeugen, Apparaten und Instru­­­menten hat, besonders die erstgenannten betreffend, neue Ortschritte gemacht. Die Werkzeug- und Holzwaarenfabrik hieß, Horwath und Comp. in Kronstadt erzeugt preiswü­rdige Artikel für Maschinenfabriken, Tischler, Zimmerleute, Wagner, Drechsler, Riemer, Binder und Werkzeuge für den Haus- und Wirthschaftsbedarf und hat in einigen Artikeln starken Abja nach Rumänien. Eine große Auswahl von physikalischen Apparaten finden wir bei Rudolf Brunner, Uhrmacher und Mechaniker in Hermannstadt. Er führt auch einnschlägige Reparaturen und Herstellungen auf. Von musikalischen Instrumenten werden Orgeln gebaut für den Bedarf in den Kirchen, obenan der evangelischen Sachen, der reformirten und katholischen Magyaren und Szeller. Der gesuchteste Orgelbauer ist gegenwärtig Jofef Nagy in Kronstadt, der sich in Wien und München ausbildete. Sein Geschäft besteht seit 1867, beschäftigt 4 bis 5 Personen regelmäßig und zeitweilig bei vermehrten Arbeiten bis 9. Bis Ende 1881 stellte Nagy 22 selbst verfertigte vollständige Orgeln (größere und kleinere) auf und führte 28 Orgel-Reparaturen aus. Unter denselben ist die gründ­­­liche, preiswürdige­­­ Herstelluug der großen Orgel in der evangelischen Hauptkirche zu Kronstadt mit 72 Registern besonders bemerkenswerth. Für den Orgelbau ist bei ung alles Material an Holz, Metall (Messing, Eisen, Zinn, Blei) Knochen, Leder, Pferdesehnen u.­­­. w. am Orte zu haben. So auch die dazu erforderlichen Bildhauerarbeiten, welche die Brüder Hermann in Kronstadt und die Vergoldungen, welche mehrere Bergolder daselbst beistellen. Josef Nagy fertigt auch Harmoniumsamtleren er in Preisen von 100 bis 400 fl.­verkauft.Er beschickte mit einem 41-9-oktavigen Harmonium die Abuteilung in Reps 1875,und diejenige in Stuhlweißenburg 1879, und wurde an beiden Orten mit Anerkennungsdiplom ausgezeichnet Er ist auch Meister im Herstellen großer Blasebälge zwei bis 200 fl, so in­ Hermannstadt besteht noch ein ebenfalls gesuchter Orgelbauer Wilhelm Hörbiger. Als Transportmittel können bei uns nur die verschiedenartigen Wagen, harrem Schlitten erwähnt werden.Wir habenleine Fabrik für Wagenbau, die sich in Wagnerarbeit,Schmiede-,Sattler-s und Lackiererarbeit vereinigte. Die zugehörigen Meister stehen beiung zusammen,­um Wägen,Kutschen und Karren herzurichten.Die Schmiede führten wir oben schon vor, die Sattler und Lackirersinn gewöhnlich zugewanderte Oesterreicher, die ihr Geschäft gut verstehen.Ihnen gesellen sich­ unsere Wagner zu, die sich inzureichender Zahl in allen Städten und einigen Landgemeinden finden—hier wird die Wagnerei als Nebengewerbe bei der Landwirth­­­schaft betrieben,und die ländlichen Wagner erzeugen auch neben dem ortsüblichen Bauernwagen gemeine Ackergeräthe,Pflüge,Eggen,Stiele für Axt und Sense und dzgl.und sammeawerkholz,das sie für die städtischen Wagner im Groben zubereiten « Die­ Wagner in den Städten­ stehen im Ruf,­daß sie in ihren kleinen, unbeholfenen Betrieben weniger mitzugehen verstünden mit dem Bedürfniß der Zeit.Die Jahre von 1878 herwärts waren für sie schwere,da es wenige Bestellungen gab,selbst als sich zu Ende 1879 die Geschäfte wieder etwas hol­en Unsere Wagner»klagen,daß«sich das Wertholz nicht mehr en­­t finden- haffe. *Es geschieht wohl in dieser folge öfter bei unser w­­agnern, — wie es auch, bei den Tischlern und­ Zimmerleuten nur zu Häufig vorkommt — daß sie nicht gehörig ausgetrocknetes Holz verwenden. Wir erachten dafür, es sei unter­ Transportmittel-Erzeugung und Verwendung nicht der Wagen und Karren allein, sondern da ganze Bespann, deffen Zurichtung und Anwendung, als das wichtige Werkzeug im wirthschaftlichen Leben in Betracht zu ziehen. In dieser Hinsicht wird bei uns auf die richtige sparsame Herrichtung und Abnütung des Gespannes nicht gehörig gesehen. Die Wägen haben selten eiserne Naben. Die nütliche Geigenbreite wird nicht eingehalten. Beim Bauernwagen ist das Rad mit großen Nägeln beschlagen. Der Bauer fährt damit­ in die Städte und ruinirt die Straße und das Steinpflaster. Derselbe große ungelente Wagen, mit denselben mehreren Pferden oder Ochsen bespannt, wird in großer und keiner Arbeit gebraucht. Man wendet den Zuglarren an. Man spart an den Bugthieren nicht, die Hein, gewöhnlich schlecht genährt und ungeeignet angespannt sind. Das Pferd arbeitet in Brustgeschirren, der BZugocs im Joch. Man führt bei und mit derselben Zeit und Kraft­­­anwendung kaum zwei­ Drittel der Lasten, welche in Ländern geführt werden, die ein­ besseres System des Wagenbaues und @elpantts bestgen. Belitn­de Nebersicht. Hermannstant, 14. September. Ein nächtlicher Weberfall hat den General Wolfesegg zum Herrn des ealiptischen Lagers von Tell el-Kebir gemacht. Gestern um 1%­ Uhr Nachts brachen die englischen Truppen aus Kafjafin auf, und um 10 Uhr Vormittags telegrafirte Wolseley bereits nach London, daß Tel-el-Kebir er­­­stürmt und Arabi’s Heer auf der Faucht sei. Die Ueberrumpelung der Egypter muß eine vollständige, ihr Widerstand nur sehr gering ge­wesen sein. Bei der Zweigkeit und Demoralisirung der ägyptischen Truppen ist es Daher leicht möglich, daß die Engländer, wie sie prophezeien, am 21. Sep­­­tember bereits in Kairo sein können. Die Erfüllung Dieser Prophezeiung hängt wesentlich davon ab, ob Arabi Paldha Muth und Zeit genug hat, Die Trümmer seines versprengten Heeres zu sammeln. Die Bejahungen aus dem unhaltbar gewordenen Lager von Kafr-el-Dauar, sowie den Küsten­­­festungen Abusir, Mofette und­ Damiette rasch an sich zu ziehen und sich noch einmal den englischen Kanonen entgegenzumwerfen. « Die Devonte im egyptischen Lagereiner­ und die wahrscheinliche Auss­­tützung der Eisenbahnen durch die Engländer andererseits lassen mit Recht daran zweifeln.Die Berichte über den Fanatismus der Egypter,welcher allein die Fortsetzung eines zähen Widerstandes erwarten ließe,stammen a­us der Zeit vor der Niederlage bei Tesseb Kebir und sind daher mit Forsicht aufzu­nhen­en So wird aus Alexandrien unterm 12.d.MtS b­­erichtet :­­­ „Das Einverständniß zwischen Christen und Mohamedanern in Egypten ist ein volständiges; alle sind einig in der Erbitterung über die englische Invasion. Der koptische Klerus sandte eine Deputation an den König von Abessynien, um denselben zu bitten, mit England seine Allianz gegen Egypten einzugehen. 35.000 Männer und Frauen arbeiten an den Fortifikationen in der Umgebung von Kairo, speziell bei Heliopolis. Aus Sudan treffen­­­ Verstärktungen ein, vergleichen Zuzüge aus Tripolis. Ale Ankommenden werden mit neuen Gewehren bewaffnet. Die Mitglieder der in Kairo weilenden viceköniglichen Familie wetteifern mit der Nationalregierung in den Vorbereitungen für den­­­ Widerstand. Der sogenannte falsche Prophet Mahdi Abdullah, welcher über beträchtliche Streitkräfte verfügt, erklärte der engpiischen Nationalregierung, daß er Sudan gegen die Abessynier verthei­­­digen werde, falls diese mit den Engländern Tocperiren wollten. Der ita­­­lienische M­arine-Lieutenant Papluci, welcher zu Arabi überging, wurde mit Auszeichnung empfangen und befindet sich im egyptischen Lager." Heute ist das Bild verändert und für den egyptischen Fanatismus sind die Tage schwerer Prüfung genommen. « « Nach dem Siege Wolfeey’­Z bei Tebels Kebir hatnuchdch UMthM türkischer Truppen in Egypten viel von ihrer Gefährlichkeit für die Engländer verloren.Als Dekoration hat das türkische Expeditionskorps sogar einen Werth für England. Die Chancen für die vielberufene Militär­­­konvention sind seit dem 13. d. M­. bedeutend gestiegen. Nicht mit Un­­­recht spricht die „Zimes" vom 13. d. M. aus, daß die legten Hindernisse überwunden seien und die Militärk­onvention unverzüglich unterzeichnet werden wird. Die britische Regierung nehme die Kooperation der Türkei an, weil dadurch die Gefahr einer Unzufriedenheit der muselmanischen Unter­­­thanen Englands beendigt und der Einmischung irgend­­einer europäischen Macht vorgebeugt werde. Das türkische Kontingent über­­­steige nicht 3000 Mann und gehe nach Bort-Said, wo er Wolseley’s Wei­­­sungen in Betreff des Landungsortes empfangen werde. Oberst Wilson sei bei dem türkischen Kontingent zum britischen Kommissär ernannt worden und nach Konstantinopel abgereist. Die Truppen des Sultans sollen also, nach der „Times," Die spanische Wand sein, Hinter welcher England, unbehelligt vom übrigen Europa, sich Egyptens bemächtigt. Wie man sieht, sind die Türken noch immer zu etwas zu brauchen. Die Schwäche der Türkei ermuntert auch die griechischen Bewohner der Insel Kreta, ihre in frühern Jahren fehlgeschlagenen Aufstandever­­­suche zu erneuern. Aus Kreta wird nämlich gemeldet, daß die Gefahr einer Massenerhebung der Kandioten eine imminente geworden sei. Das Allianz-Komite in Athen stehe im Begriff, ein­­­ Freiwilligenkorps zu bilden. Wir haben kürzlich, nach dem Krakauer „Czas", den Bericht über eine angebliche Unterredung Bigmards mit einem Boten mitge­­­theilt. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ erklärt nun die vom „&zas" unter dem Titel „Bismard über die polnische Frage" gebrachten Mittheilungen aus­­­drücklich für die Erfindung eines un­heilslosen Feuilletonisten. Der angeb­­­liche Besuch eines Polen in Varzin und die angebliche Unterredung haben niemals stattgefunden. Der angebliche Brief des Reichskanzlers wäre, wenn er vorgezeigt­ wu­rde, ein Yaljım, welches den Strafrichter inte­­ressiren könnte. Die Rüstungen Rußlands werden in Petersburger Blättern nicht geradezu gesegnet, wohl aber friedlich interpretirt. Es handle sich um einen neuen Mobilisationsplan, den der Generalstab soeben ausarbeite und der die Tendenz habe, die gesammten Streitkräfte des russischen Reiches in vier Armeen abzutheilen, von welchen eine jede für sie außgerüstet und mobilisirt werden sol. Die gegenwärtigen Truppenbewegungen in B­­ess­­­arabien aber Hätten absolut. Keinerlei weitreichende Bedeutung und stünden nur mit den aljährlichen um diese Zeit stattfindenden Manövern im Zusammenhange. Nun wirft jedoch die nachstehende Thatsache ein ganz anderes Streif­­­licht auf die militärischen Maßnahmen Rußlande. Am Mittwoch, G. d., stellten sich in der Nikolanz-Akademie zu Petersburg die bulgarischen und rumelischen Offiziere, welche den höheren Kurd frequentirten, dem in Petersburg weilenden bulgariigen Kriegsminister Kaulbars vor. Kaulbars befobte die Frequentanten ob ihres SFleißes und konstatirte die enormen Fortschritte der bulgarischen Armee unter der Leitung der russischen Instruk­­­toren. Zugleich melden die „Peter&burggti Wiedomosti", daß die Verbin­­­dung zwischen der russischen und bulgarischen Armee sich immer enger gestalte; bulgarische Offiziere, welche in der russischen Armee dienen, erhalten nach zweijährigem Dienste daselbst den Vorrang zum Eintritt in den Generalstab der bulgarischen Armee, ferner haben sie gleichen Pensions- Anspruch mit den russischen Offizieren. Die bulgarische Armee sol in zwei Divisionen eingetheilt werden, an deren Seite russische Generale treten. Die „Wiedomosti“ fügen Hinzu, daß unter diesen Auspizien das Bulgarien diesseits die Balfanz bald erstarten und daß Bulgarien jenseits des Bal- Tans bemüht sein werde, sich mit demselben zu verschmelzen. Es ist begreiflich, daß die englischen Erfolge in Egypten dem Peter­­­burger Kabinett den­ Wunsch nahe legen, die Karte des Friedens von St. Stefano wiederherzustellen. Dem Mißtrauen gegen Rußland, das in der Wiener Hofburg herrscht, ist wohl auch der Nachtritt des ruthenischen Metropoliten Szembratopics zuzuschreiben. Der ruthenische Kirchenfürst ist dem polnischen Einflusse zum Opfer gefallen. Die im Sinne des­ Jahres 1848/9 reichstreuen Ruthenen’ werden in Wien russischer S­ympathien verdächtigt. Dagegen werden die Bestrebungen derjenigen flaviischen Volksstämme, von denen ein Hinneigen - Rußland nicht befü­ch­tet wird, von oben mächtig gefördert. Durch solches M Wohlwollen ermuntert, in­ die Versammlung des sloweniischen au­­en, Bereind in Marburg, hat einer am Sonntag stattgehabten­­ersammlung auf Antrag des Abgeordneten Michael Herman beschlossen, dem Abgeordnetenhause in Wien eine Petition zu überreichen des Inhalts, daß a) die Sprachgrenze in der Steiermark bestimmt und ein slowenischer Kreis mit einer eigenen Statthalterei-Wirtheilung ge ihaffen; b) daß im steiermärkischen Landtage in Absicht auf Schule und Sprachen-A­ngelegenheiten das Curatorium eingeführt; c) daß der Ver­­­waltungs-Dualismus im Lande beseitigt und die Reform der politischen Verwaltung und der Gemeindegehege angebahnt werde. „Die sprachliche Theilung der Steiermark — bemerkt die „N. fr. Preise" — wird jonach von den Slowenen mit aller Macht angestrebt, und dagegen haben unsere Ehren-Officieren nicht die geringste Einwendung. Nur wenn irgendwo der Gedanke auftaucht, die rein deutschen Bezirke Böhmens zu einem einheitlichen Verwaltungsgebiete zu vereinigen, dann ergießt sich die volle Schale des Strimmes über einen derartigen verwegenen Vorschlag. Freilich, heute ist es bei uns entscheidend von welcher Seite ein Projekt ausgeht, nicht, was dessen Inhalt bildet.“ Zinfer­­n und Hof. Allem Wechsel im Dorfe hat der Bauernhof oder vielmehr die Hof­­­statt am krästigsten widerstanden.­­­Vom obersten Ende der Gem­einde bis zum untersten ist eine S Hofstelle foxbreit wie Die andere und wo der Boden nicht Beschränkung gebot, auch so lang. Und diese Gleichheit haben sie in den meisten unsrer Dörfer seit jenem Tage leer, an dem die ersten deutschen Siedler ins Band kamen und beschlossen, an dem auserkorenen Plate sich niederzulasfen. « — Große Theoretiker waren jene Männer wohl nicht,dafür scheinen sie umso bessere Praktiker gewesen zu sein Sie suchten einen Ort,der ge­­­schützt war gegen die vorherrschenden Winde,der an der Sonnenseite eines Berges gelegen und bequem war für die geplante Wirthschaft,der warme Höhen bot für die gewohnte Rebe und Trinkwasser für Menschen und Vieh.So wählten sie dann den Ort unter der Abdachung des lang hin ziehenden Hügels,am Nordsauin des dunkelwaldeg,aus dem ein kräftiger Bach zu Thal floß.Sie nahmen das Wasser in die Mitte und steckten an ihm entlang den Raum ab, der zu Hof und Garten geeignet erschien. Und sogleich ward jedem ‘Familienhaupte durch 8 unpartheiische Zoos ein gleich großes Stück der abgegrenzten Erde zugeschieden, daß er sie darauf Wohn- und Wirthschaftsgebäude errichte und einen Garten umhege. Doch ehe sie zu zimmern begannen, vollzogen sie den s­­chwersten und wichtigsten Akt, zu gewinnen, was jeder begehrte, Erde filt Weide und Saat, und jeden in den Befig mäh- und pflügbaren Grundes zu fegen und ihm damit die Mittel zu geben, jene Kraft der­ persönlichen Freiheit die in ihnen allen Yechte zu erhalten, auf freiem Boden ein freier Mann zu bleiben. Welchen Vorgang sie hiebei beobachtet, läßt sich erschließen aus jüngern Gepflogenheiten des eigenen Volkes, aus den ältern Landtheilungen andrer deutscher Stämme, vornehmlich aber aus den Zeugnissen, welche die Ylur­­­ordnung der legtvergangenen Zeit, ja selbst die der Gegenwart, und welche die Namen der f­elder­­ung anbieten, Wus ihnen allen glauben wir einen Theil jener Worte herauszuhören, die und aus der Tacitoischen Germania bekannt sind. Agri pro numero cultorum ab universis in vices occu­­­pantur, quos max inter se secundum dignationem partiuntur. So ungefähr wie zu Tacitus Zeiten ward am Abhang der Skarpathen zu Geijad II. Tagen das neue Land in Befig genommen, nicht von einzelnen Führern oder Grafen, sondern von der Gesamimatheit der Senofjen, von den freien Bauern als Gesammtheiten, d. h., um wieder Tacitus sprechen zu lassen, von den cognationibus, qui una colerunt, von den Sippischaften, die zusammengegangen und beim Einzug ins Land bereits zusammengethan waren. Der Kolonistengruppe als einem Ganzen war ja die Landstrede verliehen, ihr gehörte der ganze Grund und ihr war das echt, dem Ein­­­zelnen soviel davon zu geben, als sie wollte oder konnte. Ihr oberstes Prinzip war die Gemeinschaft und die Gemeinschaft mußte es bleiben. Die feindvolle Nachbarschaft machte ihnen die feste, waffenbereite Getroffenheit zur unabweisbaren Pflicht. Wie ernst sie dag nahmen und mit welcher tiefen Einsicht sie die Sportdauer und die Kraft dieser Pflicht begründet, das bezeugt vor allem Die rechtliche Ordnung bed Grumdbefiged. Bei der Vertheilung des Bodens ward dem Einzelnen fri­­­h und sein Geschlecht nicht ein gewisses und bestimmtes Teldeigen zuge­­wiesen; er bekam seinen Antheil am gemeinsamen Grunde nur zum Ge­­­brauch, das Eigenthum blieb der Gesammtheit. Die eigentliche Bedeutung dieser ersten und dieser bedeutsamsten Rechtsordnung besteht darin, daß die­ Idee des Gesammtbefiges sämmtlichen Siedlern das Gefühl der Einheit lebendig erhielt und es ihnen beständig schon in physischen Elementen ihres“ «materiellen Lebens und vermöge der Gewalt, welche Grund und Boden über den Menschen ausüben, auch für Sprache und Sitte ins Bewußtsein brachte. Sie sollten niemals vergessen, daß nur in dieser Einheit die Grund­­­lage ihrer Kraft, die Bürgischaft ihres Dasseins zu finden sei.­ So blieb der einzelne Mann der Gemeinschaft verpflichtet. Die Ge­­­meinschaft wieder verpflichtete sie ihm. Ihr Bestand war offenbar geknüpft an die Erhaltung des einzelnen waffenfähigen Mannes und feiner Be Diese Erhaltung aber beruhte wesentlich auf dem Grundbesiß, der den ein­­­zelnen Genossen und die Seinen gewährte und ihn start machte. Da aber die Verpflichtung an die Marktgenossenschaft Allen gemein und gleich war, so mußte jeder einzelnen Familie innerhalb des Verbandes das gleiche Recht an die Feldmark zugestanden, ihr ein gleicher Antheil am Grund und Boden zugewiesen werden. Wie dieses geschehen, können wir nur vermuthen, aber wir sind ber­­­an a­­l­­le der füchsischen Geld­­­betätigt werden. Diese Geschichte Soll freilt noch hie Sorellen zunächst unter Öffentlicher Aufsicht und mit öffent Hormen der Boden für die Wiesen, dann der Grund für die Adergewande bestimmt und ab­­­geschlossen. Alles Bauland theilten sie durch Messen an beiden Enden und so viele gleiche Streifen — pro numero cultorum — al® worden waren. Reichte ein Gewand nicht aus, so gaben sie zur Aus­­­gleichung in einem andern Gewande die erforderlichen Adertheile zu. Die Reihenfolge der einzelnen Veniger im Gerwande bestimmte das 208. Der Vorgang war in der Hauptsache gewiß derselbe, der heute noch in Brau­er bei der Auftheilung der Zehntschaftswiesen im Schwang ist, voller a Dorn, gegangen, würde De­­hen . Durch Den Nachweis erbracht werden di­­e Zahl der Gewande in den ein ward Höfe angelegt Ein werth­­­daß die Zuweisung von Loosnummer zu Loosnummer Hof regelmäßig denselben Ackerstreifen,also den erstanden­­­die sie hätten machen: we­­nig ‚erzählen, wenn wir und Mühe geben wollten, seine Sprache. ward im Anfang nicht mehr Land zum Anbau Bestimmt, ala, zweiten u. |. w. doch alle alten Gewande befigt, nöthige Erfahrung und ich fürchte, Viele von denen, fönnen, haben sie auch nicht gemacht, unser zu verstehen! Gewif das Bedü­rfniß erheirschte und die Hofgenossen mit einem Bfluggespann, mit einem Soche bestellen konnten. In jedem Gewande besaß der Dorf- und­ Markgenosse ein Erdjoch. Wie viele er im Ganzen bebaute, das be= stimmte sich nach der Man begreift hiernach, warum für den sächsischen Bauern das Dale viel weitere Bedeutung bat, in ih­­en Moderne Es menschen. Weil zu jedem Hofe nothwendig Grumdhefig gehörte, Darin bezeichnete: Hof nicht etwa allein den leeren Hofraum, auch nicht allein die mit und Wirthschaftsgebäuden versehene Hofstatt, in dem Pfarc­ofe, auch wenn er sich im Pfarr Hanf­­­ dag­ en Hofe gehörte, also auch den Antheil im Felde. 8­­ringt darin immer noch der ursprüngliche Sinn des Wortes nach, nur versteht man ihn nicht überall recht. Das Wort ist arg man aus dem alten deutlichen Hube, Hove, und dieses gab die deutsche Hufe, ein Wort, das ein solches landwirthschaftliche Gut bezeichnet, welches mit einem Pfluge bestellt werden kann und demnach der Arbeitskraft einer Familie entspricht. 8 hat im Laufe der Zeit mit der zu Hof veränderten Form einen allgemeinen Begriff erhalten, und darnach­ versteht man darunter nicht mehr bloß ein bestimmtes Maß von Land, sondern die Gesammtheit des Landeigenthums mit allem, was dazu gehört. Nun ist und auch verständlich, warum dem altsächsischen Bauern bei Hof wo immer das bedeutsamste Wort seines Sprachdinges ist, und ver­­­fändlich auch, warum das Haus neben jenem­ so weit zurückiteht. Während man sonst in deutschen Landen im eigenen ‘Frieden nur dann ist, wenn man im eigenen Hause, wenn man zu Hause ist, fo­­uft er der deutsche Siebenbürger schon in seinem Hofe, hier schon ist er Daheim, in der Veste seines Nechts und seines Beleges. Immer wieder braucht er den Hof, wo die neuhocdeutsche Sprachgewohnheit das Haus fordert. Er ist auf: Al Seine ehe heirathet auf einen stattlichen oder schwachen Hof, oder armned Haus. Was den Alten der eigene zahlreichen Redensarten noch an. Wer sie ung sammeln wollte und er­­­int der Schriebe eines der schönsten Kapitel unsrer Nechts- und Sitten­­­geschichte, niemals in ein reiches: Der bebaute und befriedete Hof war dem sächslichen Bauern der Inbegriff seines Haben und Geltens. An ihn war sein Grundbefig geknüpft und Dieter Befig war die Bedingung und das Ma& aller öffentliche aber auch aller öffentlichen Beistung. Aus einer Anzahl jüngerer Totaler Rechtsbestimmungen läßt sich er­­kennen, Daß dem Hofe das Haus nicht fehlen durfte. Der Grund ne noch genannt zu werden. Wer sein Haus nicht erhalten konnte, bot der Mark- und Waffengenossenschaft nicht die rechte Gewähr für die Erfüllung der ihm gewordenen Verpflichtung. Darum gilt nur der, der auf seinem a Fi­­t vollfrei. Herd und eigenen Rauch hat für einen vollberechtigten Nachbar, i­hichaft 8 als die ‚drei Feldern, richtig wird De of gewesen, man hört «8. Hofstellen aus der Dorfmark ausgeschieden worden, Önnen, daß that 80 inzelnen. “ Mir fehlt Hier die Wie Vieles würde umser Boden, d. ,­­­5. in den Haus­­­. I Rokal­ und Zages: Chronik, Die deutschen Manöver bei Breslau.) Kronpri Be am 12.d. M. dem Manöver deg V. nd vr ee Das Manöver wurde von 40.000 Mann, 8000 Pferden und 152 @e­ Ihügen bei schönstem Wetter ausgeführt und endete gegen 3 Uhr Nad­­­ne wonach Kaiser Wilhelm den S Kronprinzen in die Stadt zurück­­­gleitete. » Am Abend fand im Stadttheater das mit einem großen Konzert vers­­bundene Fest der Stadt Breslau statt,zu dem der gesammte Hof und seine Gäste erschienen, s­­­x x

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