Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Oktober (Jahrgang 9, nr. 2673-2698)

1882-10-14 / nr. 2684

er Neo. 2684 Hermannstadt, Samstag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 14. Oktober 1882. -_ Seite 961 Mundmehl) pr. 100 Kilo fl. 14.—, Nr. 4 [Semmelmehl] fl. 12.-—, Nro. 5 [Brotm i 10, Sped fl. 76 biß 80, Schweinefett fl. 74 bi Te a Unschlitt fl. 33 REN Rerzens Unschlitt fl. 43 bis 46, gegossene Unschlitzkerzen fl. 54 bis 56, Seife fl. 28 bis 32, ti­­ie per 100 Kilo fl. 1.60 bis 2.—, Hanf 1 32 bis 35, Brennholz, hartes, pr. Rub., ee ee ar un ve. Bin URS BEE an . i­­n meine is . Schöpfenfleisch 26 bis 28­ tr., Eier 10 Stüd 20 kr. NS : Beamtenbrande al Militär-Klaffen-Offizial 3. laffe mit der Eintheilung bei der Militär-Kasse in Serajeivo. (Ernennung) Der E. u. Minister für Kultus und Unterricht hat den Eugen Derzfi, provisorischen Lehrer der Staats-Elementar-V­olksschule in Maros-Ujvar, in seiner Eigenschaft definitiv bestätigt. (Die Kronstädter Advokatenkammer) verlautbart, daß Sofef Antos, Advokat in Baroth, seinen Wohnsig nach Nagy-Ajta innerhalb ihres Bezirks verlegt habe. » » (Kirchliches.)Der»Ungar.Post«zufolge,hat Bischof Lenhard für den 20.November die Versam­mlung des Siebenbü­rgerkenn­­­kath.Statu­s einberufen. (Predigten in den evangelischen Kirchen A.B.)Sonntag den 15.Oktober predigen:in der Pfarrkirche um­ 7 Uhr Stadtprediger Dr.Roth,um 979 Uhr Candidat der Theologie Seraphin;in der Spitalgi­rche um 11 Uhr Stadtpredige an Roth. (Stiftung.)Der am­ 9.Oktober hier verstorbene Oberst Gustav Dietrich hat zur Erbin seines Hauses(Wiesenge­»sse Nr.16)seine jüngste Schwester und treue Pflegerin Charlotte Dietrich eingesetzt,nach deren Tode das Haus in den­ Besitz der hiesigen evangelischen»Kirchenagem­einde Stils­ übergeht Der Kirchengemeinde obliegt indessen die Verpflichtung, dür einige Jahre den Betrag von jährlich 450 fl.an bestimmte Ver­­­wante des Testators auszuzahlen.Die Verwendung des Ertragnisses des Hauses ist im Uebrigen dem Belieben der Kirchengem­einde anheimgestellt­­­(Todesfall:)Louise Stam­pf geborene Böheh Gattin des­ hiesigen Tuchm­achers Andreas Stampf ist am 13.d.­M.im 38.Lebensjahre ge­­­storben. Die Beerdigung findet Heute Nachmittags 3 Uhr statt. (Gewitter) Obwohl die eigentliche Gewittersaison vorbei ist, entlud sich gestern Abends gegen 8 Uhr dem­noch ein Heftiges Gewitter in der Umgebung unserer Stadt. Um 10 Uhr folgte ein starker Plaßregen. Das über Hermannstadt hinziehende Ungewitter war von ungewöhnlich heftigen elektrischen Erscheinungen begleitet. In der Saggaffe traf ein Blut­­­strahl unter heftigem Getöfe die Firste des Hauses Nr. 31, lief dann an der gegen die Gosle gelegenen, schiefen Dachfläche, die Ziegeln an mehreren Stellen zertrümmernd, bis zur eisernen Dachrinne und an derselben hin in den Boden. Mehrere in der Nähe befindliche Personen wurden vom Schretl momentan gelähmt und konnten ss nur nach längerer Zeit erholen. Im ziemlich entfernt liegenden Haufe, Bachgasse Nr. 13, fiel ein Stnabe, der während des Bligfschlages unter einem Schopfen sich befand, in fonvulfi­­­vische Zudungen, die Hände wurden ihm krampfhaft zusammengezogen und nur nach längerer Zeit erlangte er wieder den freien Gebrauch seiner Glieder. Daß wer Bl­ gerade dieses Haus traf ist um so merkwürdiger, als dasselbe von den in unmittelbarer Nähe befindlichen Gebäuden bedeutend über­­­tagt wird. . (Programm) zu dem morgen Sonntag, den 15. Oktober, in der großen Vierbalte stattfindenden Konzert der Hermannstädter Stadtkapelle unter der Leitung des Kapellmeisters Herrn B. Hermann : I. Abtheilung: „Abschied vom Lieben“, Mann von PB. Her­­­mann 2. Ouverture „Nabucodonofor" von Verdi. 3. Kuß-Walzer von Joh. Strauß. 4. „K­ohlröfel“, Lied für Flügelforn von Absenger. 5. „Im Maiengrün“, Polka-Francaise von Fahrbach) jun. 6. Paraphrase über das Lied „Die Loreley" von Neswabba. 7. „Die Löwenjagd“, Grand-Gallopp von Köllingd. · 11.Abtheilung:1.querture,,Prinz Methusalem«von Johann Strauß.2.»Dolores«-Walzer von Em·Waldteufe­l.3.,,Mandolinen- Ständchen von Jungmann.4.,,Putsch«,Polka-Francaise von Fahrbachsen. 5.»Musikalische Wide«,Potpourri von Hamm.6.»Zum Durchgehen«, Polkas Schnell von Brandner.7.,,Servus Franz«,Marsch von Rosenblatt -Anfang 6 Uhr Abends. (Für Weißbäcker.)Ein Weißbäck mit etwas Kapital wurde in Nagys Enhed,dem Sitze des Unteralbenser Komitatsamtes des­ reformirten Kollegiums zweier Honveds Bataillone und mehrerer königlicher Aemter einer Landesstrafanstalt,gewiß seine Rechnung finden,da sich hier nur ein einziger Weißbock befindet. (Auf der Kronstädter Stadtkomm­unität.)Ueber die am­ 11.d.M.abgehaltene Generalversammlung schreibt man uns:Der erste Punkt der Tagesordnung:Umgearbeitete Voranschläge betreffn der Re­­­gulirung vor dem a und Projekt wegen Regulirung der freien Pläne wischen der innern Stadt und der obern­­n Vorstadt, zuvor aber eventuelle eolumirung des am 14. September I. 3. gefaßten Beschlusses, (heuer Diese Regulirung nicht durchzuführen) veranlaßte eine zweitündige, erregte De­­­batte, die endlich mit dem von 36 gegen 25 Stimmen beschlossenen Leber­­­ang zur Tagesordnung abschloß. Der Ausweis über das 1881 im Siechen- Baus verbrauchte Brennholz wurde zur Kenntniß genommen. Der Antrag auf Genehmigung des Mehrverbrauches von 14 Raummeter Brennholz wurde zum Beschluß erhoben und für die Zukunft ein größeres Sun nämlich 208%, Raummeter Brennholz bewilligt. (PB. 2) Dem Gemeinde Richter Friedrich Theil wurde eine monatliche Remuneration von 10 fl. vom 1. September 1. 3. an bewilligt. (P. 8.) Der Magistrats- und Kom­­­munalbeamten-Pensiong-Verein wurde von der Zahlung der Gemeinde­­­umlage (B. 4) befreit. Der Antrag wegen Ertheilung eines Nachtragd- Kredits zur Vedebung der durch die Heurige Volkszählung entstandenen Kosten (PB. 5) wurde angenommen. Zehn Rechnungen pro 1881 sollen als richtig Hausah­rt und den Rechnungslegern das Absolutorium erteilt werden Ch: 6). Das Protokoll über die Generalversammlung des Waldheger­­innen- und Waffenpensiong-Vereins, Jahresbericht und Rechnung pro 1881 (BP. 7) wurden zur genehmigenden Kenntung genommen. Die Mit­­­theilung der Ernennung des Landesadvokaten Carl Fogarather zum Vice- Fistal und der mit ihm abgeschlossenen Uebereintrift wurde zur Kenntniß­­enommen und sol der 1882 nicht zur Auszahlung kommende Gehalts- Untheil für 9 Monate in das 1883er Budget aufgenommen werden (P. 8). Das Resultat der in den ehemaligen Dominal-Gemeinden vorgenommenen Lizitationen zum Bwede von Verpachtungen wird genehmigt se­­i). Auch die Lizitations-Mesultate über Verpachtung von Wiesen, Uedern, Weide­­­gebirgen und Mühlen in der Stadt und im Dominium (P. 10) werden genehmigt. Das Gesuch des Woh­n Roskuleg um Padhinahlap (P. 11) wird abgewiesen. Sofef Matyos wird in den Gemeindeverband aufge­­­nommen (P. 12). Das Gesuch des städtischen Wegmeisters um eine Ber­­­atungs-Bulage (P. 13) wird abgewiesen. Samuel Mark darf bei seinem Knfe einen Seil des Plages abgraben (B. 14). Schließlich wird Die Entleidung des­­sen über den Rekurs der freiwilligen Feuerwehr gegen die Beschränkung des Allarmivens bei Bränden in den Komitatsgemeinden (8. 15) zur Kenntniß genommen. » (Die Eröffnung der neuen Lagerhäuser in Klausen­­burg)wird am 16.d.Nachmittag 5 Uhr stattfinden.Von Seite der Kreditbank als der Direktion der Lagerhäuser,wird der Präsident Baron Albert Bansfy die Eröffnungsrede halten,woraquamene der Stadt Bürgermei­ster Karl Minorich antwortet»«» (Erfolgreiche Bu­renjagd.)Bei einer in den Magyaroer Forsten des Baron Koloman Kemeny veranstalteten eintägigen»Bärenja­ gd wurden, wie dem,,Maghar Polgar«aus Sächsisch Megen berichtet wird,neun Bären ausgetrieben.Von diesen kam­en sechs zum Schuß,vier wurden erlegt.Den einen schoß Franz Madhassy,zwei Graf Samuel Teleki und einen Georg Wargha. (Getrieben) In Agram wurde am 11. d. M. um 3 Uhr 57 M. Nachmittags eine 2 Sekunden dauernde Erderfütterung, in nordwestlicher Richtung verlaufend und von unterirdischem Geräusche begleitet, wahrges­­nommen. (Eingefangene Räuber) Jn Magyar-Brettye im Hunyader Komitat wurde, wie dem „Kolozsvari Közlöny” geschrieben wird, unlängst bei dem dortigen Einwohner Peter Treczon eingebrochen und kamen dabei mehrere Habseligkeiten in Verlust. Bald darauf wurden bei dem Pußta Kalaner Eisenwerk drei verdächtige Individuen festgenommen, in welchen die Behörde die ü­bel beleumundeten Demeter Bogdan, Arcor Todoran und Wan Muntyan erkannte. Bei der Voruntersuchung gelang es Bogdan die Thüre des Gemeindehauses zu öffnen und zu entfliehen. Die auf der Straße und vor dem Gemeindehause befindliche Vollamenge wollte ihm den Weg abschneiden und die Flucht verhindern, da 309 Bogdan einen Revolver hervor und feuerte damit zwei Schüffe ab, glücklicherweise ohne jemanden damit zu beschädigen. In der Hiebei entstandenen Verwirrung erreichte er das Ende des Dorfes und entschwand spurlos im Kufurus. Während der Flucht hatte er seinen schwarzen Noh­­mweggeworfen, in den­er Tatschen 50 Patronen und mehrere gestohlene Werthgegenstände gefunden wurden. To»­­doran und Wuntyan blieben gefangen und bekannten bei dem Verhör, daß sie Mitglieder einer aus 7 Köpfen bestehenden Räuberbande seien, deren Hauptmann der entsprungene Bogdan war. In einzelne Trupps aufgelöst hätten sie mehrere Einbrüche ausgeführt und auch Peter Treczong Haus ausgeraubt. Beide wurden mit den bei ihnen vorgefundenen Revolvern und Werb­iahen dem Bajda-Hunyader F. Bezirksgericht eingeliefert; auf Bogdan aber und die übrigen @lieder der Bande wird eifrig gefahndet. (Der Ordensdiebstahl beim Grafen Andrasfy.) Der PVester Polizei soll es gelungen sein, die Spuren der Thäter aufzufinden. Ein wegen Einbruchs eßt zahle schon dreimal abgestraftes Individuum, Namens Zudiing Füge, wurde dabei betreten, als er einen werthvollen Edelstein um einen Spottpreis verkaufen wollte. Leber die Provenienz des Cbdelsteines befragt, gab er an, daß er ihn auf der Slerepeterstraße gefunden habe. Es fanden­­­ Anzeichen dafür, daß die gestohlenen Orden am Tage nach dem Dieb­­­zahl im Hauptpostamte nach einer jenseits der Donau gelegenen Provinz­­­stadt aufgegeben worden sind. Daher reiste der Stadthauptmann Zsarnay in Begleitung eines Detektivs nach Bakonaf, einem Dorfe im Zalaer Ko­­­mitate, ab und kehrte mit zwei Gefangenen, einem Manne und einer Frau, s bon dort zurück. Der Mann war ein bekannter Einbrecher, Namens Stephan Nikoczy, der in Dfenpest unter dem Namen Franz Szencdei als Kastanienbrater figurirte. Das mit ihm verhaftete Weib war seine Geliebte. Bei Nikorzy wurde eine große Summe Geldes in Banknoten und ein ziemlich großes Säckchen Silbergeld vorgefunden. Auf den dritten Thäter wird noch immer gefahndet. . (Die antisemitischen Wühlereien) führten in Neupest zu einem verbrecherischen Plane, der glücklicher Weise ein V Versuch blieb. Die Thäter hatten die Absicht, die größte Fabrik­kolonie in Neupest in Brand zu stehen. Am 10. d. M. erstattete der B Poizeitommissär des oberen Wallher Bezirkes die Anzeige, daß in Neupert in der Stern’schen Spiritus» und Prephesefabrik der Bersuch einer Brandlegung verübt worden ist. Richter Coerey begab ss sofort auf den Thatort und Tonstatirte, daß das Verbrechen faktisch versucht worden ist. Er fand in einem Strohschober, der knapp vor dem mittleren, mit Holzschindeln gedecten Viehstall steht, den zu Kohle verbrannten under. Er ging der Sache nach und fand, daß auch die Inbrandstedung der beiden anderen, den Hauptstall umgrenf­­­enden Ställe beabsichtigt worden war. Auch dort fand er in den Stroh­­­obern Bunder vor. Nichter Eserey ließ zwei Weiber, die Gattinen von Tabriszfnechten, verhaften und zum Strafgericht nach Budapest führen — es sind die rauen des Johann Pastor und Stefan Vitez, E3 belastet sie der Verdacht, daß sie das Verbrechen verübt haben. Am 9. d. M. Abends packen Beide ihre Habseligkeiten zusammen und banden sie­ theils in ein Wandel, theils brachten sie ihre Effekten aus dem Fabrik­rayon in Sicherheit. Beide wohnen in der Nähe­ der Stallungen. Mehreren Be­­­diensteten war dies auffallend, aber die Weiber gaben ausweichende Antwort auf die diesbezüglichen Jagen. ALS die antisemitische Bewegung in Neupest signalisirt wurde, und ald das von der Ortsbehörde zum Schuß der Ein­­­wohner requirirte Militär Sonntag­ in Neupest eintraf, äußerten sich mehrere der Heber: „Nun, wenn kein Blut fließen kann, dann wird er halt brennen.“ Wien’ militärische Bedeutung.­ Eine vor Kurzem unter diesem Titel erschienene Broschü­re hat nicht geringes Aufsehen erregt, da aus verschiedenen Umständen die Annahme berechtigt erschien, daß in den in der Schrift niedergelegten Anschauungen diejenigen der höchsten militä­­­rischen Streife sich widerspiegeln. Verfasser der Broschü­re ist der als Mili­­­tärschriftsteller bekannte Oberstlieutenant von Nechberger, Verleger ist der Generalstab, die Brojüre selbst, wie auf dem Zitel vermerkt, im Auftrage und unter Leitung der Direktion des Kriegsarchivs herausgegeben. Die in dem Werkchen niedergelegten Ansichten kommen zu dem Schluße, das Wien ebenso wie andere Hauptstädte befestigt werden müsse und zwar durch An­­­legung vorgeschobener Forts umb verschanzter Lager, da die Geschichte hundertfältig die Werthlosigkeit von Allianzen gelehrt habe, die gerade im gefährlich­en Moment zu versagen pflegen. Vielleicht ist dieser lehre min­­­destens auffällige Sag nicht ohne Einfluß darauf geblieben, daß der Broschüre sofort und zwar in bündigster Form jeglicher für die A­nschaus­­ungen der zur Entscheidung berufenen reife maßgebende Charakter abge­­­proc­hen und sie für eine rein theoretische Arbeit erklärt würde, deren ab­licher Gehalt immerhin anerkannt werden mag, die aber eine äußere praktische Bedeutung nicht besigt. Letteres ist zur Zeit ohne Zweifel schon aus dem Grunde richtig, als die Finanzlage des Neidis die weitere An­­­spannung zu jeder nicht unausweichlich dringlichen Ausgabe verbietet. Auf­­­deffen wird man doch nicht umbin Fünnen, der Broschüire eine Bedeutung beizulegen, welche diejenige der mit dem Tage auftauchenden und verschwin­­­denden Literatur bei weitem übertrifft. Wir geben darum im Folgenden die Hauptsächlichsten Ausführungen des Verfassers wieder: Die österreichisch ungarische Heeresmacht allein, ohne die nöthigsten Stagen, welche die Befestigungsfrift an die Hand gibt und unter­ denen Wien ter die wichtigste Rolle spielte und spielen wird, könne die Kriegsk­­lagen­ nicht beherrschen. Denn aus allen Desterreich umklammernden Staaten konvergiren gegen Wien zahlreiche Bewegungslinien, welche sich dort zu einem der bedeutendsten Straßenknoten vereinigen. Jede feindliche Operation, von wo aus dieselbe auch gegen Desterreich begonnen werden möge, treffe somit, wenn sie nicht schon früher durch die lebenden Streitkräfte para»­­lysirt werden­­­­onnte, zulegt immer auf den strategisch und politisch wichtigen Punkt Wien. Falls Mißgesc­­de die kaiserlichen Streitkräfte treffen, werde daher der faiserliche T­eldherr bei seinen Maßnahmen der lähmenden Tyefiel, welche die stete Sorge um die wehrlose Reichshauptstadt bilden müsse, nur dann entledigt sein, wenn diese auf beiden Stromufern am­ Waffenplag und Manövrir-Bivot für mindestens drei bis vier Wochen befestigt siei. Die Geschichte Iehre in Hunderte von Beispielen, wie ungemein trügerisch die Hoffnung auf Allianzen sei und wie vasch sich oft die günstigsten Konste­­­lationen in solcher Richtung gerade dann völlig ändern, wenn sie am meisten Bortheile darbieten würden. Die widerstandslose Preisgebung einer Stadt von Wien’s politischer und strategischer Bedeutung würde daher auch­ bei den momentan günstigsten Beziehungen zu den Nachbarstaaten unver­­­antwortlich erscheinen. Was das „Vorurtheil“ betrifft, das Neidighaupt­­­städte ihrer räumlichen Ausdehnung und der ferneren Vergrößerung wegen fi nicht der Befestigung gegen einen feindlichen Handstreich sichern lassen, so meint der Verfasser, das System der heutigen Befestigungskunst müsse in Rücsicht auf gesteigerte Geschäßwirkung trachten, entweder durch einen zusammenhängenden Gürtel von Fort ® oder durch Truppenbefestigung die fortifikatorischen Schugmittel so weit von der Stadt entfernt anzulegen, daß diese Hierdurch unmöglich in ihrer räumlichen Entfaltung gehindert werden künne Die Kostenfrage Pn erscheinen , dem Merfalter die Kosten fr­­eine der Heutigen Waffentechnik entsprechende Gürtellinie oder für Befestigungsgruppen verhältnismäßig sein gegenüber jenen Summen und anderen Werthen, welche ein siegreicher Feind aus dem in allen Be­­ziehungen reichen Wien zu ziehen vermöchte. Auswanderung.­ Wie „Ecoul Dobrogei" meldet, haben nunmehr auch die Tartaren aus der Dobrudicha auszuwandern begonnen. Marftberichte H­­ermannstadt, 13. Oktober. Weizen per Helioliter 76 bi 80 Kilo E 5.40 bis Fe Halbfrucht 70 bis 74 Kilo fl. 4.20 bis 5.­, Korn 64 bis 68 Kilo fl. 3.70 bis 4.10, Gerite 59 _bid 62 Kilo fl. 4.— bis 440, Hafer 36 bi 40 Kilo fl. 1.9 > es a. 70 bis 74 Kilo fl. 4.— 5i8 4.40, Hirie 76 biß 80 Kilo fl. 4— 18 5.—, üpfel 64 bis 68 Kilo fl. 1.40 bis 1.60, Hanflamen 70 bis 72 Kilo fl. 5.— biß 6.—, Erbfen 78 bi 80 Kilo fl. 8.— bi8 10,—, Zinfen 79 bi 81 Kilo fl. 10.— biß 12.—, Zifolen 78 bis 80 Kilo fl. 6.——7.—, Weizengries 100 Kilo fl. 18—19, Mehl Nr.3 Telegramme, Veit, 13. Oktober (Corr.-Bur.) Im Unterhause erstattete der Ader­­­bauminister Bericht über die Bezahlung der volkswirthichaftligen Referenten. Der Ministerpräsident reichte die 1881er Schlußrechnung ein. Dann wurde ein siebenter Schriftführer gewählt und die Wahl­ der Delegationsmitglieder verkündet. Tipa, auf eine Interpellation Rohonczy’s antwortend, erklärt dessen Anklagen gegen den Staatssekretär Hieronymi und die übrigen Organe de Kommunikations-Ministerium auf Grund amtlicher Untersuchung für unbegründet ; bloß gegen einige Unternehmer wären Verdachtsmomente, mit deren Untersuchung die betreffenden Gerichts­­­höfe betraut wurden. Das Haus nimmt die Antwort zur Kenntniß; Rohonczy ist nicht zufrieden damit. Bern, 13. Oktober. (Korr.-Bur.) Der Bundesrath verbot die im Zuge befindlichen Werbungen nach Egypten. Liverpool, 13. Oktober. (Corr.-Bur.) Beim Bankette des Reform- Hubs sprach der Marineminister Northbrook über die egyptische Politik­ der Regierung: dieselbe bezwecke weder die Annexion noch die Occupation, son­­dern blos die Pacifikation. Die Großmächte legen Vertrauen in die Haltung Englands. Dienpest,13.Oktober.(Telegrafischer Wetterbericht.)Im Allgemeinen ist trü­bes,an einzelnen Orten nebeliges,regnerisches Wetter zu erwarten.­­­ Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 14 Oktober 1882. » Herrn Julius Schaumann,Apotheker in Stockerau. »Mit Bergnügen kann ich Ihnen mittheilen,daß m­ir ihr Magensal ,bei meiner suns Wochen langen schiperen Krankheit,nämlich Magenentzü­ndung und Nkn­­en­­­k­ampf,»eine vortreffliche Heilwirkung,ja man kann sa ge meine momentane Wi­­ng und Heilung herverbrachte. « »Mein Magen konnte nichts mehr verdauen,und jeßt bin ich,Gott sei Dank, wieder eund». d­S & ersuche Sie, mit 4 Schachteln Magenfalz sogleich zu senden, da ich schon mehreren meiner Bekannten damit geholfen habe und zeichne mit besonderer Sohekinn Heiftung am Wechsel, den 20. August 1882, ergebenster is [10488] Gar! Bogliang m. p. eben Epilepsie, Krampf- und Nervenleidenden Fennen wir die unweltberühmt gewordene, von den höchsten nen Autoritäten anerkannte, sozu« sagen wunderbare Heilmethode bes Herrn Prof. Albert, Paris, 29 Apenne de Wagram, bestens empfehlen, wende sich daher jeder Kranke mit vollem Vertrauen an den oben Genannten und Viele werden ihre Gesundheit, an deren N­­N sie bereits verzweifelten, erhalten. Im Lause des Herrn Professord finden alle Krampf­­­leidenden ein ruhiges Heim, Unbemittelte werden berü­cksichtigt; wie mir aus sicherer Quelle vernehmen, sind die Preise der Meltstadt angemessen sehr­ billig. Briefliche et nach Einsendung einer genauen Krankengeschichte. Noch mi jen wir­­­ be= merfen, da Herr Prof. Ch. Albert erst nach sichtbaren Erfolgen Honorar­­e ansprucht.­­­ 7 [10012] reinster < alkalischer bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. _ 3 PASTILLEN (verdauungszeitoben). 1: ° ® . < e Heinrich Mattoni, Karlsbad rm. | & Etiquette und Korkbrand |MATTON|S wie nebenstehend >—>­­­ genau zu beachten. «­­­ vom 13. Oktober 1882. «

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