Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1893. Juni (Jahrgang 20, nr. 5919-5943)

1893-06-11 / nr. 5928

- Seite 598« Hermannstadt, Sonntag Gegen die gestern mitgeteilten Neußerungen Ugrons tritt Böthols, tie erwähnt, auch im "Egyetertes" auf; er sagt im der betreffenden Erklärung unter anderem: Ugron beharet bei dem Vorwurfe des Neunundvierzigertums und wieder­holt denselben unablässig. Was er damit bezweht, wen er damit wüßen will, weiß ich nicht und untersuche ich auch nicht. Sein Vorwurf ist der größte Sertum und enthält eine Unwahrheit. Wir haben mit vieler Offenheit erklärt, daß wir nach wie vor an den Grundlagen festhalten, die im Wahlaufrufe und im legten Adreßentwurfe der Partei enthalten sind. Daß darin die Personal­­union nicht erörtert ist, da ist so natürlich, wie daß die goldene Bulle nicht erörtert it. Das ist jebr seine politische Frage und wird in absehbarer Zeit zu Feiner folhen werden. Wenn Otto Hermann oder ein anderer sie hie und da erwähnt, twill er damit derzeit nur demonstrieren, daß die Geschichte der Nationen und unsere konstitutionelle Auffassung kein unabänderliches ewiges Gefeb nennt. Ich zum Beispiel bin doch sein Neunundvierziger, ja ich war seinerzeit sogar ein Anhänger des 1867er Ausgleichs; doch wenn man vor mix die Unabänderlichkeit des 1867er Werkes erwähnt, ist meine Antwort die, daß selbst das Erbfolgegefet nicht unabänderlich ist. Wenn Ugron in einer derartigen Erwägung einzelner Revolution sieht, so liefert er nur ein bedauerliches Zeugnis von der Krankheit seiner politischen Beobachtung. Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. Politische Webersicht. Wenn auch ein schärferer Kampf in den Plenarversammlungen als Hermannstadt, 10. Juni. Aus Anlaß der Jahres­wende des Krönungsfestes haben sich vor­ gestern der größte Teil der Obergespäne des Landes in Budapest ver­­sammelt. Nachmittags 2 Uhr machten sie korporativ ihre Aufwartung bei dem Minister des Innern Hieronymi, wo der Senior der Obergespane Baron Bela Vay die Begrüßungsansprache hielt. Von da begaben sie die Ober­­gespane zum Ministerpräsidenten und begrüßten auch diesen. Um 5 Uhr machte ein glänzendes Bantet den Schluß des Zeittages. Im Herbst dürfte es im Abgeordnetenhause­ t wieder eine Debatte in Angelegenheit Kossuths geben. Graf Hermann Zichy beabsichtigt nämlich, dann eine Petition einzureichen, im, welcher das Abgeordnetenhaus ersucht wird, die Repatriierung Kossuths auszusprechen und seine Verdienste um das Daterland zu mnartikulieren. Die in Nede stehende Petition ist von Vinzenz Biro dr. Gelfe, einem einstmaligen Honved-Husarenrittmeister, jegigem Gutsbesiger in Pastelfe im Ugo der Bezirke des Bepprimer Komitates, verfaßt und mit 82 Unterschriften versehen. Die Schlußrechnungskommission der ungarischen Delegation wird am 12. d. M. vormittags 10 Uhr eine Sigung halten, um den gemein­samen Rechnungsabschluß von 1891 zu prüfen. — Die oppositionellen Delegations­­mitglieder werden in der ersten, dem Reeresbudget gewidmeten Plenarfigung, somit am 12. d. Mts., einen Beichlußentwurf in betreff einer ungarischen Militärakademie einreichen, damit der gemeinsame Kriegsminister Baron Bauer Gelegenheit habe, seinen Standpunkt in dieser Frage zu präzisieren. Baron Bauer wird dem Bernehmen nach seine im Heeresausschuß abgegebene Aeußerung modifizieren. Einer Budapester Zuschrift der „Pol. Korr.” zufolge nimmt die öffent­liche Meinung in Ungarn den glatten Verlauf der Delegations-Ver­­handlungen und das gemäßigte Auftreten der Opposition mit Befriedigung­smahr. akerheinft gilt, so erwartet man doch, daß derselbe seinen den Gang der Beratungen störenden Charakter annehmen wird. Besondere Billigung findet es, daß die Opposition die Frage der Beziehungen zum Batk­an nicht berührt hat, da die Erörterung dieser Frage nur eine ungünstige Wirkung hervorge­­rufen hätte und überdies auch vom staatsrechtlichen Gesichtspunkte anfechtbar gewesen wäre. Einige Delegierte beabsichtigten allerdings, die Angelegenheit zur Sprache zu bringen; man dürfe aber hoffen, daß dies auch im weiteren Ver­laufe der Delegation nicht geschehen wird. Die alte und jungtibechischen Organe akzeptieren befriedigt die Konstatierung des „Vaterland“, daß der Ausgleich definitiv tot sei, sie meinen jedoch die Ausnahmsmaßregeln zurück, die einem neuen Ausgleichsziele ganz entgegengelegte Folgen hätten. „Hlas Naroda“ erklärt, ein neuer Ausgleich sei nur auf Grundlage vollständiger nationaler und sprachlicher Rarität in der Gesamtumgrenzung Böhmens, Mährens und Schlesiens möglich. Die „Narodni“ meinen, die Durchführung des Staatsrechtes müßte jedem neuen Ausgleichs­­versuche vorangehen; vieleicht werden jegt auch den Deutschen die Augen geöffnet werden, die einsehen werden, daß sie divert und rechtschaffen, ohne Vermittlung von Ministern und Adeligen, die Verständigung mit den Tschechen zu suchen haben. Die „Naxodni” konstatieren, obgleich das Skrutinium noch nicht beendet ist, die totale Niederlage der Tichechen bei den Unfallversicherungs- Wahlen, selbst beim Schiedsgericht und in der Arbeitersektion. Jan­ Borstand waren bisher 10 Deutsche und 8 Tschechen, jegt werden 11 Deutsche und 7 Zichechen sein; in der Direktion waren bisher 3 Deutsche und 2 Zichechen, jegt aber 4 Deutsche und 1 Tscheche. Die „Nationalztg.” verschärft ihre Angriffe auf Oesterreich- Ungarn. Sie behauptet, daß seine Besseiung der österreichisch-ungarisch -russischen­­ Be­­ziehungen eingetreten sei. Der Wiener Empfang Stambulows habe in Peters­­burg jeher übeln Einbruck gemacht. Trogdem er das Wiener Preßbureau be­­streitet, sei er doch wahr, daß daraufhin Großfürst Wladimir die Rückreise Rom— Petersburg nicht über Wien machte. Durch deutsche Vermittlung im Konstantinopel sei die weitere Verschärfung der Verstimmung vermieden worden, indem der beabsichtigte Empfang des Fürsten Ferdinand durch den Sultan unterblieb. Unbegründet sei aber wieder die Ausstreuung des Wiener Preß­­bureaus, daß Desterreich-Ungarn an dieser Aktion teilgenommen habe. Nach­ wie vor müsse als zu weitgehende Gemütlichkeit erachtet werden, die Lage, wie es eben geschah, darzustellen. Dies wäre nur gerechtfertigt, wenn Desterreich viehaltlos auf den Dreibund verzichten würde, um dessen Verstärkung durch die Militärvorlage es sich augenblicklich handle. Die „Nationalztg.“ bezweifelt, daß man­ in Wien und­­ Budapest zu derartigen­­ Konsequenzen bereit sei. Auch der „Kreuzztg.“ machen die geringen militärischen Anstrengungen seine Freude. „Ein sch­waches Oesterreich-Ungarn“ — meint das preußische Blatt — „Konnte Deutschland zur Entlastung nach einer Seite hin nötigen, zu der seine Iinteressengegenläge bestehen. Ein Vertuschen dieser ernsten Lage sei unangebracht." .­­ Die,,Vossische Zeitung«tadelt die gehässige Taktik einiger deutscher Blätter.Wäre die Auffassung von der Lockerung des Dreibundes richtig,so würde es die einfache Klugheit verbieten,das nicht auszusprechen,indessen­ be­­stehe kein Anlaß zur Sorge.Oder will man behaupten,die deutsche Presse Oesterreichs oder die der magyarischen Nation wolle lieber mit dem Moskowiter als mit Deutschland gehen?Allerdings hätte die,,Vossische Zeitung«gewünscht, daß die Entgegnung der Budapester Blätter maßvoller gewesen wäre. Die Grundlage des Dreibundes werde durch freundlichere Beziehungen der am "Schidjal der Balkanstaaten zunächst beteiligten Mächte nicht verändert. Das Donaureich könne sich nach Interessen und Neigungen seiner Völker bei der Wahl zwischen Rußland und Deutschland nur für Deutschland erklären. Die Münchener „Allgemeine Big." shreibt über Kalnokyg Erposee u. a. folgendes : sp. ,,Wer sich nicht an dag hält,was zwischen den Zeilen gesucht wird, sondern an dasjenige,was Graf Kalnoky wirklich gesagt hat,und wer nicht bloß das erste,in dem ungarischen Delegationsausschusse,sondern auch das zweite,im österreichischen Delegationsausschusse gebotene und das erstere ers­gänzende Exposee liest, der wird wohl zu der Ueberzeugung gelangt sein, daß all die erwähnten Deutungen hinfällig sind und daß Graf Kalnoky in seinem zweiten Exposee sogar folgen Deutungen nachbrüchlichst entgegengearbeitet hat, indem er einerseits den Gedanken einer Abrüstung als eine Slusion bezeichnete und andererseits die politische Gruppierung, d. h. den unveränderten Bestand der Bündnisse und das gleichzeitige freundschaftlie Verhältnis zu Ruhland schärfer kennzeichnete. Nachdem nun seit längerer Zeit aus mancherlei An­­zeichen aus eine Befseiung der veutib­eruffischen Beziehungen ersichtlich geworden ist und er ebenso wenig als in Oesterreich in Deutschland einen Freund des Sm­edeng giebt, der nicht eine weitere Besserung dieser Beziehungen wünschen würde, nachdem ferner diese Besserung nur im Interesse der auf dem Drei­­bund beruhenden Friedenspolitik gelegen sein kanıt, so ist es unerfindlich, wie die Rußland betreffenden Erklärungen des Grafen Kalnoky dazu vermertet werden können, Deutschland zur Wachsamkeit wegen der gebesserten österreichisch­­russischen Beziehungen aufzurufen. Das Ziel der Dreibundpolitik war und ist doch sein anderes als die Sicherung des Friedens, und wenn Graf Kalnoky in der Lage war, zu erklären, daß sich im allgemeinen das Vertrauen gefestigt habe und daß auch die allein maßgebenden Faktoren in Rußland den Frieden wollen, so sollte man meinen, daß man hieraus nur Beruhigung bezüglich der Aussicht auf einen dauernden Erfolg der Dreibundpolitik, nicht aber einen Anlaß zu einem ebenso künstlichen als aussichtslosen V­ersuch, Mißtrauen zu säen, gewinnen könne.“ Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung” veröffentlicht eine Erklärung her­­vorragender Katholiken des Rheinlandes, in der dieselben beklagen, daß die Majorität des deutschen Zentrums gegen die Militärvorlage gestimmt habe und sich dagegen verwahren, daß die konservative Tradition des Zentrums verlassen werde. Windthorst würde bei dem heutigen Stande der Dinge niemals die Fraktion über das Vaterland gestellt haben. Ein Petersburger Telegramm der „Römnischen Zeitung“ bestätigt den bevorstehenden Gegenbesuch des russischen Geschwaders unter Admiral Kasnato­w in Brest, trogdem man im Frühjahr noch das Gerücht von einer Er­widerung des Kronstädter Besuches für eine französische Erfindung erklärte. P­ersönlichkeiten, die mit den leitenden reifen Fühlung haben, bringen vielen plöglichen Entschluß mit den vielfachen Reifen des Kaisers Wilhelm in Ver­­bindung, welche von jeher mißtrauisches Unbehagen in Petersburg hervorriefen. Uebrigens herrsche allgemein in den leitenden russischen Kreisen eine sehr rusige Stimmung, wozu die günstigen Nachrichten über die diesjährige Ernte viel beitragen. , 11. uni 1898: Die rumänische Kulturliga. Vom 28. bis 30. Mai währte die heutige, in Bukarest abgehaltene große Jahresversammlung der rumänischen Kulturliga. Es hatten 11 Teilnehmer aus ganz Rumänien in großer Zahl eingefunden und selbst aus Ungarn waren mehrere erschienen. Man sah fast alle Notabilitäten des rumänischen öffentlichen Lebens in der V­ersammlung, die es zu einer nationalen Demonstration gestal­­tete. Ueber die Hauptsächlichsten Momente dieser Versammlung wird dem „E—8" im wesentlichen folgendes berichtet: Am ersten Tage widmete zunächst der Vorfigende, ©. Burjar, dem ver­­storbenen Präsidenten der Liga, George Bratianu, einen |hrungvollen Nachruf. Dann ununterbreitete der Sekretär Lupulescu den die Thätigkeit der Liga im abgelaufenen Fahre schildernden Bericht, der auch für Ungarn manche beachtens­­werte Daten enthält. Die Liga Hatte im Vorjahre bloß 24, heuer hat sie von 50 Filialen; sie hofft, daß binnen kurzem jeder intelligente Bewohner Rumäniens zu ihren Mitgliedern gehören wird. Die Filialen entwiceln eine riesige Thätigkeit; sie sorgen nicht bloß für das Anwerben neuer Mitglieder und für das pünktliche Einfließen der Mitgliedertagen, sondern sie veranstalten auch zum Besten der Liga unzählige Festlichkeiten, Vorlesungen, Konzerte und Bolkzfeile; sie arrangierten im Interesse der „unterdrückten rumänischen Brüder in Ungarn“ demonstrativ stark besuchte Meetings, sie erließen feierliche Proteste gegen die Unterdrückung ihrer Stammesgenossen und unterstüßten die leiteren in jeder möglichen Weise. Die Liga legte auch im abgelaufenen Jahre das hauptsächlichste Gewicht auf die Unterstüßung der Sache der „unterjochten Rumänen im Auslande”. In freigiebiger Weise unterstüßte sie mit Geld Die fichenbürgischen Rumänen beim Bau von Schulen und Kirchen, sowie in anderen edeln Einrichtungen und nüßlichen Unternehmungen. Auch den Rumänen der Bulovina, in Mazedonien und selbst in Bessarabien wendete sie ihre Un­­terstüßungen zu. Besonders t­at si Theodor Burada hervor, der im Auftrage der Liga die Rumänen in Steinasien und Sitrien aufsuchte und ihnen die Unterstüßungen der Liga überbrachte. Um der behördlichen Kontrollierung und der polizeilichen Weberwachung auszumeichen, meidete er sich in Asien als Türke, in Istrien aber zog er als Bettler von Haus zu Haus. Der Bericht konstatierte ferner,daß die Liga zur Verteidigung der unter­­drückten Romanen in Ungarn auch in der ausländischen Presse erfolgreiche Propaganda machte;es sei ihr gelungen,für ihre Sache in Deutschland die ,,Kreuzzei­tung«,die,,Kölnische Zeitung«,die Münchener,,Allgemeine Zeitung« und die,,Kritische Revue«,in Belgien die,,Indeper­dance Belge«,in Frankreich die Zeitschriften,,Republique Francaise«,»Siecle«,,,Figaro«,»Memorial Diplomatique«,,,Revue Bleu«,»Journal des Debatg«u.s.w.,in der Schweiz­ das,,Journal de Geneve«,ithalten»IlDiritto«,,,Tribun«a«und zahlreiche andere Blätter,außerdem zahlreiche tschechische,serbische und an­­dere slavische Zeitungen zu gewinnen.Mit Erfolg sei die Liga bemüht gewesen,hervorragende ausländische Publizisten zur Besprechung und Beleuchtung der romänischen Frage in Ungarn zu bewegen.Es seien denn auch eine Menge von Flugschriften und Studien erschienen,welche die romänische Frage als eine europäische mit großer Sympathie und eingehendem Sachverständnis vor der öffentlichen Meinung Europas erörterten;besonders seien die Broschüren,,La questione d’Oriente e la nationalita«des hervorragenden italienischen Publizisten Dalma di Valpetrosa,ferner,,L’Europe politique en 1892 bis 1893«vom Staatssekretär Leon Sentupery im französischen Justizministerium, endlich,,Test­a­mento politico di Garibaldi von Enrico Crae zu erwähnen. Ermunternde Zuschriften habe die Liga von Carnot,Gladstone,Emil Herten,­ Passy,Levasseur,Emil Olivier,Bontoury,de Vogue und Emil Castelar ers halten.Ganze Vereine und Körperschaften wurden bewogen,gegen die magyarische Barbarei zu protestieren.Der niederdeutsche belgische Schülerverein und die Antisemitenpartei in Deutschland haben zwölf Sitzungen gegen die Magyaren gehalten.Jetzt werde die Liga daran gehen,daß die ungarische Romänenfrage in verschiedenen europäischen Parlamenten zum Gegenstande der Debatte ge­­macht werde. Am zweiten Tage wurden die Funktionäre der Liga, darunter B. Uredhia, der Vizepräsident der rumänischen Akademie, zum Präsidenten gewählt. Am dritten Tage wurde der von einer bedeutenden Geldkraft der Liga zeugende Raffebericht vorgelegt, worauf die Verhandlung einzelner Anträge folgte. Er­­wähnenswert ist der von Dragescu eingebrachte Antrag, die Liga möge dahin wirken, daß die rumänischen Bauern aus ihren Wohnstuben die russischen Zaren­­bilder entfernen, dagegen die Bilder Michael des Großen, dann der magyarischen Rumänenführer Hora, Klosfa und Brifan anbringen, die auf die Höhen der siebenbürgischen Alpen stiegen, dort die Elite der Wolfen entzündeten und sie auf das Magyarentum niederschmeitern ließen. — Thatsache ist, so schließt der Korrespondent des „E—3", daß die rumänische Liga, an deren Spige energische, hochbegabte Männer stehen und die von der Sozietät, von der Regierung und von der Öffentlichen Meinung Rumäniens unterfragt wird, mächtig gegen uns agitiert. Für­ die von der Versicherungsgesellschaft „Riunione Adriatica di Sicuria“ „für das rasche und thatkräftige Eingreifen gelegentlich des Yegt stattgehabten Brandes” zu Feuerwehrzwecken gemachte Widmung von 30 fl. sagt verbindlichsten Dank Hermannstadt, 10. Juni 1893 der Ausschuß der freiwilligen Feuerwehr: Andreas Petkofsky m, p,, Gustav Theis m, p,, Schriftwart, Dbmann, Stimmen aus dem Publikum. Deffentlicher Dank.­ ­ Nr. 5928 Hermannstädter evan­gelischer Schulfondverein­. Demselben ist als Stifter beigetreten: Samuel Fritih, Vorschußvereinshaffter, mit ,· Wofür auch an dieser Stelle bestens gedankt w­ird. 50fl. 5 « Lokal-und Tages-Chronik. (Ernennung.)Der Präsident der kön.Tafel in Szegedin hat den absolvierten Juristen und Obernotär der Stadt Karlsburg Ernst Publik zum besoldeten Rechtspraktikanten im Sprengel der genannten König-Tafel ernannt. ..­­ .. (Postalischez.)Inbetreff der Verpackung,Adressierung­ und Dekla­­rierung der Postpackete hat der Handelsminister folgendes,bestimmt:a)-x Zur Verpackung ist eine der Beschaffenheit der Sendung­ und der­ L­änge des­ Trans­­portweges entsprechende gute Umhüllung zu benützen.Von­ s·­"einmal schon be­­nützten Umhüllungen sind alle Spuren früherer Benützung sorgsam zu ent­­fernen;b)Wertgegenstände,wie Metallgeld­,Schmucksachem Juwelem Ringe,s­chrein.dzgl.sind besonders,nicht zusammen mit anderen Gegenständen, zu verpacen; c) Banknoten sind nicht in Postpaketen, sondern in Geldbriefen, oder, am zweckmäßigsten, mit Beftanweisungen aufzugeben; d) die Adresse ist direkt auf die Hülle zu legen, oder es ist, in wenn dies unmöglich wäre, die Adresse in ihrer ganzen Ausdehnung unter der Verbindung sich nur zu befestigen ; e) Name und Wohnung oder Geschäftslokal des Adressaten ist sowohl auf dem Padete, als auch in dem Frachtbriefe vollständig, mit Hinzufügung von Bezirk, Straße und Hausnummer, anzuregen; f) wenn die Sendung eine Nachnahme belastet, so ist das Wort „Nachnahme“ und der nachgenommene Betrag auf dem Pakete und auf dem Frachtbriefe anzugeben und zu unterstreichen ; g) der Inhalt des Pakets ist präzis zu bezeichnen. Allgemeine Bezeichnungen,­­ wie Hut, Kleider, Getränke u.­­. w. sind daher zu vermeiden; statt derselben. ist beispielsweise zu schreiben: seidener Damenhut, Wäsche, Herrenkleidung aus Zud, Schaffleith, 1 Liter Cognac 2c., da­bei fol präziser. Angabe die Be­­handlung erleichtert und die Sendung ohne vorgängige Eröffnung und Unter­­suchung zugestellt werden kann. « Se (Kundmachung der Klausenburger f. m. Bost und Tele­graphen-Direktion.) Gegen­ Abschluß des Dienstvertrages. und Exlag einer Barkaution von 100 fl. it. die Roftmeisterstelle­ im Szap-Fenes (Rolosscher Komitat) zu belegen. Jahresgehalt: 180. fl, 40­ fl. Schreib- und 24 fl. Zustellungs-Bauschale, ferner. die gesehlich festzustellende,­ Berzentual- Tantieme für die Besorgung des Dienstes bei der mit dem P­ostamte ver­­bundenen Telephonstation.. ; ... Die von den Bewerbern eigenhändig geschriebenen und gehörig instruierten Gesuche sind Binnen drei Wochen bei der bezeichneten Post- und Z Telegraphen- Direktion einzureichen. . « (Reform des Sanitätsw"e"s«e"ns.)Der Landes-Sanitätsrat ver­­handelte am9.d.M.die vom Subkomitee vorgelegten Vorschläge betreffend die Reform des Sanitätswesens und nahm dieselben im Erbeschloß,die Notwendigkeit der Verbesserung,beziehungsweise Verstaatlichung des Sanitäts­­dienstes besonders zu betone.Sodann wurde die Verstaatlichung der Insti­­tutionen der Komitatsphysic­ der Bezirke­«Gemeinde»und Krei­särzte ange­nommen.Schließlich wurde den Migliedern des Subkomitees Dank votiert. Das angenommene Claborat wird den­ächst dem Minister des Innern unter­­breitet werden. ’« « (Zur Hebung der Rindviehzucht hat die Tierzuchtkygimissim des Hermannstädter Komitates nun auch Zuchtstiere einheimischer Rasse aus den berühmten Zuchtherden des Erzherzon Josef in Kiss·Jenö,«de­s­ Grafen Bela Vassin Sarkad,des Varyxt Bela Wesselenyi in Zsköpuns deå Josengyed aus Csapo,letztere aus der Radnot der Kamille Bethlvens schenjdetsg»ftämfjs·k'ei­d, angefauft. «.,» Die hier entsendet gewesene Einkaufskommission’—Wirtschaftsleiter Julius Schuster und Kön­ ung.Oberstaatstierarzt Alexander v.«Makoldy— hat in den 17 besten Zuchtstationen des Landes übersloos Stiere besichtiget und von diesen die für andere Verhältnisse wieder­ Beziehung geeigt­ekesten ausgewählt. Dieselben stehen bis Donnerstag den 14. d. M., an welchem Tag sie in die stierebedürftigen Gemeindeherden verteilt werden sollen,­ im 'mer'Wehr­­mwirtschaft des Hermannstädter Komitates, und es verschafft deren Besichtigung jedem Viehzüchter Freude und Genuß. Dort sind auch Zuchtkühe und­­ Stiere reinblütiger Binzgauer Raffe, sowie heurige Mutterländer-Kreuzung von Ost­friesländer und einheimischen Bigalafhafen zur Abgabe an strebsame Viehzüchter aufgestellt. «« (Die Versorgung des Selbstverstümmlers Schneider,)«der sich die Hand vom Zuge abfahren ließ,·wird nur·zum Teil von der Stadt besorgt werden müssen,da Schneider in absehbarer Zeit das von ihm wiederholt bewohnte Zuchthaus beziehen wird,weil er Kaufleuten,welche ihm mit Auf­­trägen Geldbeträge übergaben,diese veruntreute.Auch stahl er aus unserem Asyl für Obdachlose im Lazaret mehrere Sachen,darunter ein,,Kruzifix«,sind eine»Mutter Gottes",beide dem im selben Lokal schlafenden Georgs Wachenecker gehörig,der übrigens seinerseits kdinen Strafantrag stellt.« (Ein Gerücht)w­ollte wissen,daß vor dem Burgerthor ein in einen Sack gebundener Knabe auss"««dem8ibin gefischt worden sei.Polizeiliche Er­­hebungen hierüber haben nichts Greifbares geliefert. ” (@neipp — magyar ember,) Ein im $leichergartentunell ange­­klebtes, mit den Wörishofener Pfarrers lebensgroßem Bild, ‚versehenes Plakat hat ein Wigbold verbessert, indem er Sr. Wohler würden einen kräftigen und unzweifelhaft „nationalen“ Schnurr- und Snebelbart beibrachte. Ein Beitrag zur Magyarisierung im Handumdrehen. «’,« « (Wassernot.)Aus Karlsburg wird uns vom s9jd.M.berichte­t: Ein Gewässer,wie man es seit Menschengedenken nicht gesehen hat,flutet das Maroschthal hinunter.Das ganze Thal ist in einen Strom verwandelt;n­ur der Eisenbahndamm ragt noch über die Wasserfläche empor.Die tieferliegende Lahrstraße wird bereits stellenweise überflutet. Die Stadt Karlsburg wird in ihren tiefer liegenden Teilen nur dadurch noch vor Ueberschwenmung gefehtigt, hat alle Durchlässe durch den Eisenbahndamm verstopft worden sind. Und doch fließt die Marosch gut dreiviertel Wegstunden von der Stadt entfernt. Welche Wassermassen da­hinunterströmen, läßt sich wohl denken. Alle Fechtung der überschwenmten Strecke ist natürlich vernichtet. An der Eisenbahnbrücke in Maroshporto war der Wasserstand gestern, Donnerstag, 7 Uhr abends 310 und heute 5 Uhr früh 336 Zentimeter über dem Normalpunkt und noch war das Wasser im Steigen begriffen. An der Brüche der Fahrstraße konnte der Wasserstand gar nicht mehr­ abgelesen werden, da das Wasser den Mekapparat, der bis 360­ Zentimeter zeigen soll, bereits Hoch überflutete. Die Brüde selbst schwebt in Gefahr; an den Brüden­­töpfen fing das Erdreich bereit einzufinden an und Riffe,zu bekommen,... Die Dörfer an der Marosh — Maroshporto­ und, Unter-Varadja jenseits des Stromes — stehen größtenteils im Wasser. In­ legterem­ Dorfe waren heute früh bereits 8 Häuser — freilich nur Lehmhütten, — eingestürzt, mehrere andere hatten sich bedenklich geneigt und waren­­ dem Einsturz nahe. Selbst die romanische Kirche steht Hier unter Wafer. " Ebenso kommt der Mühlbachfluß,der hier in die Marosch mündet, bedenklich groß und macht Straße und Brücken nach Mühlbach­ zu sehr gefährlich. Zwei der Tegteren mußten bereits auf einer Seite für­ den Verkehr gesperrt werden. Soweit von der Festung aus das Thal hinauf und hinab zu übersehen ist,nichts al­ Wasser­—und die Wolken drohen jeden Augenblick sich wieder zu entladen.Gestern strömte es fast wolkenbruchartig nieder. (Die Kronstädter Advokatenkammer)giebt bekannt,daß der gewesene Kezdi-Valcharhelger Advokat Josef CBiki infolge seines Todes aus der Kammerliste gestrichen worden sei und als Verwalter zur Erledigung der­­­« kr

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