Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1919. Dezember (Jahrgang 46, nr. 13998-14019)

1919-12-04 / nr. 13999

nennen-m « « und-Mut .........W....««......­..i.. shhbijgschOisch Wem l­enkl cUcS Meeres-seen Mutter-« hu s “jeder Gecmaitung 1 Nr. 21 ur und jede Bezugspreis­e bes Sn und Kuala für Sermannstadt : · f- Lseml Zustellungini Tät­: : Anzeigenpreis: Bi Sulelanı mini. IE « « " Messen-»Ist Masska Jan-K « , steeå kiukstäekxek Kinn­, mit Postversendung : « Bei großem­ Insträsen für das Inland: entsprechender Nachlaß. Bienetjäketih. . . BAR are ER ma­ion vl­eh Nr. 13999 Hermannstadt, Donnerstag 4. Dezember 1919 46. Jahrgang ü Meber daß Dentichtum in Kleinungarn. Bon Budapest, aus Kreisen der Deutschen Bauern- und Bürgerpartei, erhalten wir die folgenden Ausführungen : Ein guter Freund ist unlängst nach wehrmüßigem Aufenthalt in Siebenbürgen zu uns zurückgelehrt. Er er­­zählte und viel Erfreuliches über den Stand der siebenbür­­sich jährlichen Bollzerhaltungsarbeit. Doc eines hat uns trübt, daß unser Interesse und unsere Sympathie fir die völk­ische Tätigkeit in Großrumänien, namentlich in Sieben­­bürgen, von den dortigen Bolfsgenossen nicht erwidert wird. Die maßgebenden Persönlichkeiten, denen unser f­reund über unsere deutsche Bewegung in Kleinungarn erzählen wollte, lehnten mit nicht mißzuverstehenden Bemerkungen es ab, von dem Deutschtum im übrigbleibenden Ungarn überhaupt etwas zu hören. Eine dumpfe Gleichgiltigkeit gegenüber dem nationalen Schidsal der 500.000 Deutshungarn scheint im Siebenbürgen vorzuherrfchen. Wir verfichen es vok­ommen, daß heute jedermann mit den eigenen Sorgen vollauf beschäftigt ist. Andererseits sind die Heutigen schweren Zeiten unserer Ansicht nach erst tot so geartet, daß niemand Kirchturmpolit E machen darf. Die Siebenbürger Sachen haben es im Weltkriege erfahren, wenn sie es nicht Schon früher wußten, daß ihre Erhaltung und ihre Zukunft nicht nur davon abhängt, wo innerhalb des Meinen sächsiichen Öffentlichen Lebens vorgeht. Die­sen Weltereignisse sind an jedes noch so keine Bolt angetreten und haben die Entwicklung seiner Geschichte mitbestimmend beeinflast. Aus diesem Gesichtspunkt ist «8 für die Zukunft der Banater Schwaben, der Siebenbürger Sachsen und auch der Bulowinaer Deutschen daraus nicht , ob die eine halbe Million Seelen zählenden Deutsch­­gleich­maß­­ig maß erhalten bleiben oder ob sie in Kleinungarn Te A ee­rg Awa­nd e3­it Muhsicht dazu vorhanden, daß die nationale Erwedung de ungarländischen Demtschtums standhalten wird. Siebt hat zwar eine hambinistische Strömung Ober­­wasser in Budapest, doch wird das allgemeine Wahllicht, das unter allen Umständen vor der Türe steht, schon dafür sorgen, daß die breiten Kreise des magyarischen Bauern- und Arbeitervolf­s die Brotfragen in den Vordergrund stellen und sie werden si nicht­ von kamvinisti­chen Schlagworten leiten lassen. Denn in Kleinungarn bleiben kaum mehr als 10% Richtmagyaren übrig, so daß es nationale Reibungen in den allermeisten @­genden Kleinungarn­ nicht geben wird. Auch der Gegentag an Oesterreich wird nicht mehr hegerisch ausgewägt werden künnen und so wird der wagya-« ti­ge Bauer vom Alföld und von Transdanubien in aller erster Reihe die Förderung seiner wirtschaftlichen Interessen fordern und­­ wird nicht möglich sein, ihn für irgend­­welche nationalistischen Uebertreibungen einzufangen. Die Rente,, gegen die er a­ufgehegt werden könnte, werden in seiner G­ehmweite überhaupt nicht vorfindlich sein. Infolgedessen ist troß der­jehigen Reaktion in Bu­­unft mit ziemlicher Sicher darauf zu rechnen, da es in Steinungarn eine demokratische P­olitik geben od. Wenn aber die Demokratie herricht, dann ist die ventische Bee in Ungarn nicht mehr zum Umbringen. An was hat es bis jeßt den Deutschungarn gefehlt ? Haupts­ächlich an einer deutschbewußten EU HO HERE Eine solche nationalbewußte Intelligenz ist aber seit dem Herbst des vorigen Jahres in genügender Stärke enttanden. Wenn Deutschwertungaern an Oesterreich fällt, was von der intente bereits entschieden ist, so wird es in Kleinungarn der Budapest kaum Städte geben, wo Deutsche in grö­­ßrer Anzahl wohnen. Die ländliche Intelligenz ist, was ü­ber zugegeben werden muß, in der Regel noch nicht ge­­gend national gefestigt. Innerhalb des mehr al 100.000 Seelen zählenden Deutschtums von Budapest gibt es in­­effen mehrere 100 Bollsgenossen, die sich an der deutschen Bewegung seit einem Jahre mehr oder weniger ak­iv beteil­igen. Diese ein paar Hundert demtssche Männer und rauen an Bu­dapest genügen unserer Ansicht nach vollständig dazu, te­centische Bewegung in ganz Kleinungarn wachzuhalten. 8 handelt sich bei den Schwaben der Dfner Berge in d­er Schwäbischen Türkei, da sie wirtschaftlich sehr gestund nd, nur darum, das ihre Nationalbewußtsein durch nicht flahmende Agitation immer wieder gestärkt wird und da n­ationale Organisationen geschaffen werden, die diesem Na­­onalbewußtsein einen festen Rahmen geben. Der „Deutsche Wolfsrat für Ungarn“ ist zwar im Laufe des Bolschewis­­m$ aufgelöst worden, doch an seine Stelle sind inzwischen­ehrere andere nationale Körperschaften getreten, die das einungarische Deutschtum im verschiedener Beziehung zu­­samenfassen. Der „Deutsche Kulturbund für Ungarn“ soll 3 unpolitischer Verein die in allererster Meide wichtigen s­chulfragen behandeln, er veranstaltet in Budapest und in a schwäbischen Dörfern deutsche Vorträge, deutsche Mu­­tabende, er hat deutsche Wanderbüchereien verteilt ac. 2. Die „Deutsche Bauern- und Bürgerkartei” leitet die poli­­tische Betätigung der national gesinnten ungarländischen Deutschen. Der in Entstehen begriffene aEaHGBage EliNE landwirtschaftliche Verein“ will ähnlich wie der Siebenbür­­gisch sächsische Landwirtschaftliche Verein Fachwissen verbrei­­ten und die landwirtschaftliche Kultur geben. Unlängst ist unter dem Titel „Südosteuopäische Wirtschaftskanzlei” eine Kommanditgesellschaft gegründet worden, die die Aufgabe hat, auf dem Gebiete des Handels Beziehungen anzum­pfen. æ 3 besteht die Absicht, im den nächsten Monaten mit der Errichtung von landwirtschaftlichen Genossenschaften den Anfang zu machen. æ 3 sol der Versuch gemacht werden, in den schwäbischen Dörfern Darlehendhassen, Verwertungs»­gra­ffenkhnen und Konsumvereine zu gründen.­­Auch die Idee einer deutschen Bank in Budapest hat viele Anhänger. Mit einem Wort: Die deutsche Bewegung in Kleinungarn trachtet alle Gebiete des nationalen, kulturellen und wirts­chaftlichen Lebens zu bencern, sie beschäftigt Beute schon aft ein Dugend im Hauptberufe angestellte Sekretäre und andere Mitarbeiter. Die Angestellten und die übrigen Mit­­arbeiter der cheutschen Bewegung besuchen jahrans, fahren die verschiedenen deutschen Gegenden. Tsrem­d und Feind muß angeben, daß etwas geschieht. Da ist es uns nicht guet gelommen, zu hören, daß die siebenbürgisch jährlichen Kollegen offen nicht viel von uns und von unserer Zukunft halten. Wann si die Sieben­­bürger Sachsen mit kaum mehr als 200.000 Seelen über 700 Jahre behauptet haben, dann glauben wir, die wir viel näher an das geschlossene, chemische Sprachgebiet angren­­zen, das auch unsere Zukunft nicht Hoffnungslos is. Allerdings sind wir auf die Hilfe und besonders auf Be­we ne 0 anferhalb­en bei der nationalen Egitation wie bei der lebens­er verschiedenen nationalen Organisationen kann die­ außerhalb der rot weiß­grünen­­ Pfähle ansässige chemtische Intelligenz und bdentische wirtschaftliche Tüchtigkeit und ungeheuer viel wügen. So sind die in Budapest wohnhaften gebürtigen Ne­uödentischen, Deutschösterreicher und Siebenbürger Sachsen natürlich sehr eifrige Mitarbeiter unserer deutschen Bewegung. &3 kann tufelg­e pm auch ruhig behauptet werden, daß die im „Deutschen Bun­erat für Ungarn“ vereinigt gewesenen und fest in den oben angeführten Organisationen zusammen­­geschloffenen demtsch-ungarischen Kreise, was chemisches Natin­­nalbewußtsein anbelangt, mit niemand den Vergleich zu frheuen brauchen. Doch darf man nicht vergessen, daß ein großer Teil derjenigen Ungarn, die deutscher­e Muttersprache sind, durch ein ziv schroffes Auftreten abgeschredt werden würde, weil sie selbr wo national durchaus nicht ganz gefestigt sind und so ist die Politik des Deutschen Voild­­rats für Ungarn gezwungen gewesen, manchmal den gege­­benen Verhältnissen in einer Art und Weise M­echnung zu tragen, die in dem bemü­hen Streifen außerhalb Ungarns nur von vorneherein Verständnis gefunden hat. Das Verhalten des „Deutschen Bollsrates für Ungarn“ gegen­­über dem Integritätswahnsinn*, eraiie, dem Bolschewis­­mund und in der dentichwestungarischen Fon ist­ vielfach kritisiert worden. Wir sind und hefsen jedoch vollständig sicher, daß an unserer Stelle jeder Deutschgesinnte ganz so hätte handeln würjen. Wir sind ohnedieg stets als „Bater« Sandeverräter“ verleumdet worden, wir mußten uns infolge» dessen korrekt auf den Standpunkt der ungarischen Staatlich­­keit fielen. Mehr ist tatsächlich träg anders lautender Gerüchte nicht geschehen. Im Laufe der bolschewistischen Herrschaft ist der Versuch unternommen worden, solche Einrichtungen a Schaffen, «die den Deutschen Ungarns dauernd eine Ver- Bas hätten sein sollen. Dieser Bersuch, von den sozial­­demokratischen Mitgliedern de­s Deutschen Volksrates für Ungarn“ ausgegangen,­ ist wißlungen. Da fich die Führer der deutschen Arbeiterbewegung in Ungarn vom Kommunndo­mund trog dem nicht offen zurlichgesogen Haben, so Hat sidh das Verhältnis zwischen den sozialistisgen und den bürger­­lien Mitgliedern des „Deutschen Bollerates für Ungarn“ nach kurger Zeit so sehr getrübt, daß heute tatsächlich die bei der Gründung des „Deutschn Bollerates für Ungarn“ am 10. November 1918 begründete Koalition zwischen Natio­nalen und den Sozialdemokraten­ aufgehört hat. Im der Deutschwestungarnichen­ig haben die Vertreter des Bestischen Bollr­ates in Budapest nie und bei seiner ein­­zigen Gelegenheit gegen den Winsd­fuß an Deutschösterreich Stellung genommen. Sie find­et­ nur für die Autonomie des Bierburgenlandes eingetreten. Wer aber von und ver­­langt hat, daß wir von Budapest aus eine Irredenta mit der Direktion Wien organisieren, der Hat un­vollständig Unmögliches und Unsinniges zugemutet, Trogdem versucht worden is, die Unzufriedenheit mit uns and­ im die nationalen Kreise im Deutschen Reiche zu verpflanzen, so können wir mit großer Befriedigung vom­­­­ WW statieren, daß uns in Wien und in Berlin das größte Ent­­gegenkommen gezeigt wird und wir würden uns sehr freuen, wenn wir in Sermennstadt und in Kronstadt Demselben­­ Verständnis begegnen wü­rden. Der deutschen Gemeinbürger­­schaft gehört die Zukunft ! Politische Uebersicht, Großrumänten. Achtundzwanzig ungarische­r Abgeord­­nete (einschl. Szeller) hielten in Bukarest eine Versammlung ab, im welcher sie sicher ihr politisches Verhalten berieten. Ihre Beratungen führten zum Beschluß, eine nationale Union der Seiter und der­ ungarischen Nationalpartei zu gründen. Zum Präsidenten wurde Ludwig Daniel ge­wählt Ueber, die zukünftige Politik­ der ungarischen Bolfs­­vertreter äußerte ein Mitglied der neugegründeten Partei der „Patria” gegenüber, es sei geplant, nach entsprechender Wahlungnahme mit der Bevölkerung einen Kongreß einzu­­berufen, der die Aufgabe hätte, den Beitritt zu den Karlsburger Beschüssen und den Antchluß an Großrumänien auszusprechen. Die Partei wolle ferner nach Herstellung geordneter Verhältnisse in Budapest und dem übrigen Ungarn für ein Bündnis und in weiterer Folge für die Personalunion zwischen Ru­mänien und Ungarn eintreten. Der Ge­wahrämann der „Batrla“ hält die Stimmung unter dem Magyarentum E aeg zur Erreichung des Eiles, das die neue Partei sich je Eine der ersten und wichtigsten Handlungen, die das Parlament ausüben wird, ist die Ratifizierung des Friedend«. vertraged mit Deutschland. Nach Ratifizierung dieses Ber­­trages wird. die rumänische Menierung sofort ..". sann Vertreter nach serlln senden—Ueher die Mini­­sterkrise schreibt,Vitor­i«:Die Desnission der Regierung dies­erst des Parlasentsit geteilt snndy with allei nun heute des contge einhändigen Esistent Gebrauch,das der bereichu innerhalb von 24 stunden nach der eins­­retchten u­rdantnnges christ sich mit den leitenden staatis­männern des Parlamentes über die politische Lage berät Der Fünsermschsß,der den nationentanschen Blockvers tritt,tomne noch keine Entscheiduns bezüglich der Friedenss­interzeichnung trissem Die schmäerigtelten rühren daher, daß unter den Siebenbürgern,Nationaldemokraten,Bessern­­biern und der Bauernpartei verschiedene Ansichten über die Friedensan1egeinung bestehen.Während ein Teil für die Unterzeichnung,stänbt sich der andere dagegen.Die Bulowinaer aber sind sich bezüglich der Nichtn­ezeichnung vollständiz einig.Ins dieses Grunde wird die mnistero krise wahrscheinlich noch andatern Nach der Ansicht eines gewesenen Ministers der lechten Regierten hat ein cabinelt urel Vladt eines ns sich m­ehr ans Verwittlich und­­die zukan­nste Regienng nicht sehr von persönlichen knu­­puthten,sonderndon den politissenstappen ab­nqiist, deren Dingsatsanggrundsähe mit denen der zu jangen Regierung übereinstissen müssen,-die Regierungskrise zu beseitigem hinteren­ Dienstag die verschiedenen Parteien­beratungen.So verssm­melten sich die siebenbürger in der Wohnung von Mihai Popovici,wobei DnIUanin sagte­ daßdt-Bildnn eina nenenslegierung durch die endgültige haltnis zur nebenss­agebedingt sei.wisst deuten vernenen Regierung werden vorläufig an Betlliqxi­nin,anch sore und UntelBlad genannt-Jnds Nennunge heitu,dtß dieselben in den Friesen von cmntiersainebendelt,qberleinelingt bennhelt die zukünftigenciensznänlens enthält na­ndh wetür s­ich dieVeeentsortung für die Friedensunterzeichnung und nichtvrekt auch fü­r die Bildung des neuen Kabinettes erschwert wird. Ungarn. Die neue ungarische Regie zur Tätigkeit aufgenommen, bei der sie Ber ee mehr von der Armee HorthYys als von dem Verbündeten, welche sie anerkannt haben, untersügt wird. Troß der Aus­erkennung bes seßigen ungarischen Kabinettes durch die Entente, stellt 3 weniger eine demokratische Regierung, als vielmehr eine solche dar, welche das alte monarchıft Prinzip wieder einführen will. An deutlichsten spricht Hier­­für die Beibehaltung Friedrichs im neuen Kabinett. — Bu der gestern veröffentlichten Liste de neinen ungarischen Kabinette wird und nachträglich gemeldet, daß der Minister des Hengern nicht Samson, sondern Josef Somijid ist, Serbien, Trog der Meldung Bukarester Blätter, da Serbien die Bestimmungen über die Minderheiten ange­­nommen und um er habe, scheint sic­h nicht zu bewahrheiten. Ein Lyoner amtliches Telegramm bon gestern abend meldet, daß die serbische Delegation weder die Minde Beigab­en er iu­ ee a eo

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