Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Mai (Jahrgang 49, nr. 14675-14697)

1922-05-14 / nr. 14685

- Sen-I Wsm WMAÆVUWTM Mr 10085 Muwerxeichuus der sutworwth «Essm­aklst mDte ruffische Atittöork wurdie ja In Il.d.M.u’m"11 Uhr vom­itxquuvchin chitscheriit pers­­önlich Schanzer sibergebem Di­es Antibvrt ist französisch abgefaßt.Tschittscherin und Schanzer verpflich­teten sich gegen­seitig,den Text der Antwort vor nachmittag nicht zu vew­össentlichen und ü­ber desseanhalt bis dahin keine Auzs Muste zu gebe.Die beiden hatten darmit eine längere Unterredung. .­­.(Repeschwierigk­eiten. Wmmkthussnluw sIGenua,12.MmszMnschlussg an die Beratung der einladenden Staaten empfing Schanzer Tichiticherin, der ihm die Antwort Rußlands auf die­ Note der Alliier­­ten überreichen sollte. Ein während der Nacht telegraphisch aus Moskau eingetroffener Auftrag­ verfügte jedoch ver­­schiedene Verschär­fungen. Angeblich ist diese Ber­­Fügung auf Demonstrationen in verschiedenen Gegenden Ruß­­lands zurückzuführen. Die Verschärfungen betreffen beson­­ders Artikel 7, in dem die Nationalisierungsrechte RRul­­ande behandelt werden. Rußland verlangt einen Kredit von einer Milliarde Dollar. Schanzer ersuchte Tichsticherin, die Antwort, die unannehmbar sei, nicht zu überreichen, da Frankreich, Belgien und auch England dieselbe nicht an­­nehmen würden. Italienische und englische Sachverständige werden betreff3 dieser verschärften ruifischen Besti­mmungen neue Vorschläge ausarbeiten und dieselben Tichsticherin mit­­teilen. Falls Tiehsticherin diese annimmt,­­wird die Note mit den­ beigefügten Vorschlägen der Sachverständigen über­­reicht werden, wenn nicht, so nur die verschärfte Antwort Nußlands. Im hesten Falle ist man auf das Schlimmste . geiaht. « . wwj­mikqumsssmgmwie." (Genua,12.Mai.Die Mitglieder der russischen Dele­­gation traten gesternabend zusammen um mit Schanzer die neuen Vorschläge zu redigieren. Bis Mitternacht konnte jedoch­ die Antwort nicht fertiggestellt werden. B Protest Frankreichs gegen die Verzögerung der Antwort. Genua, 12. Mai. Barthou richtete einen Brief an Schanger, in welchem er gegen die Vertagung der Ueberreichung ‚der wuffischen Aniwort proteftiert. ‚Aus dem Inhalt der ruffiichen Note. Genua, 12. Mai. Die wuffische Delegation führt in der Einleitung der Antiverb­ote folgendes aus: Ob­­wohl die Großmächte bei der Einberufung der Genum: Konferenz, den­en Wiederaufbau Europas ber­eguedhten, tube biesbezü­glich nur wein erdin, Ruf and fei­n eingwissg aud dys facsisxqdiqum . Das Skreditangebot an Ruhland. London, 12. Mai. „Daily Erpreß” meldet, daß Ruß­­land ein Kredit von 200 Millionen Pfund Sterling ange­­boten werden wird. Rußland wird aber sich verpflichten müssen, Lokomotiven und Eisenbahnmaterial in den Gläu­­bigerstaaten einzulaufen. Mapbregelung des Times-Schriftleiters Stead, Berlin, 12. Mai. Blättermeldungen zufolge tele­­graphierte der Schriftleiter, der „Times” Stead seinem Blatte, er halte seine Informationen bezüglich der Drohung Lloyd Georges an Barthou­trog der Widerrufung aufrecht. "Der Herausgeber der „Times“ forderte ihn sodann auf, seine­ Quelle zu nennen. Da er wiederholte telegraphische Aufforderungen nicht beantwortete, wurde er seines Amtes Deutschlands Antwort an die Reparationstonmission. Blinfliger Eindruck in Frankreich. Maris, 18. Mai. Wie deutsche Minl­vort am­bie Repar­­ationstommission wird als Grundlage für weitere Ber­­­andlungen angesehen. Weitere Schritte der Mlliierten gegen Wertfegland am BL, Mix erscheinen Abgri­­ffe. Abreise des deutschen Finanzministers, Berlin, 12. Mai. Der deutische Finanzminister Hermez Er morgen zu den Reparationsverhandlungen nach Paris teilen. Französische Presse stimmen zur deutschen Note. Paris, 12. Mai. „Petit Parisien” findet die neu­e deutsche Antwort an die Reparationskommission befriedi­­gender als die vorige, bemängelt aber deren prakitische Bor«­schläge. Die Antivortnote bezmwede offenbar durch Schaffung eines günstigen Bodens die Verhandlungen mit Vinange­minister Hermes vorzubereiten. „Echo de Paris” schreibt: Deutschland möchte an Stelle eines aufgez­wungenen Frie­­dens einen Verhandlungsfrieden. „Bigaro” schreibt, die neue Antwort Deutschlands macht den Einbau einer Heimjücischen Herausforderung. Die notwendige Regelung der Reparationsfrage. Reuderung des englischen Schagkanzlers. London, 12. Mai. Der englische Schaßkanzler Horne betonte in einer Nede vor den englischen Bankiers die Notwendigkeit der Regelung der internationalen Schulden und im Zusa­mmenhange damit,die Notwendigkeit die von Deutschland zu zahlende Reparationssumme endgültig fest« zuießen. ». '.zH­:H»N­·HI Die Geniakonferenz. s.,..' Bennabienst der Telegraphenagentur ‚Lur”. Beratung der einladenden Mächte "Über das Verhandlungsprogramm. Meinungsverschiedenheit zwischen Rloyd George und Batihon, Genua, 12. Mai. Die einladenden Staaten versam­­melten sich heute zuwed3 Beratung der K­onferenzfragen, amt festzustellen, ob verschiedene Ansuchen dem politischen Ausschuß übergeben­­ werden sollen und zwar: Gesuch der Sanktionskommission in Warschau bezüglich der ostgalizir­schen Grenzregulierung; der die Abtrennung Bessarabiens betreffende Protest der unabhängigen Ukraine; der Protest Ritauens bezüglich der Grenzfragen insbesonders wegen Wilna; der Protest der Abordnung des Saargebietes; Be­­schwerde Bulgarien betreffend den Zugang zum ägäischen Meer; der Protest der Anigoraregierung gegen Griechen­­land; Kreditansuchen Mibaniens; das Ansuchen Montenegros wegen Anerkennung seiner Selbständigkeit; das Memorand­­um des Papstes betreffend Rußland. Lloyd George erklärte, die Fragen, die Litauen und Valizien­ betreffen, müssen unbedingt in Genua verhandelt erden. Für den Fall, daß der politische Unterausschub die Behandlung dieser Fragen versteigern würde, so wird er sie selbst vor die Vollfigung bringen,­ um jedermanns Verantwwortlichkeit festzustellen. Barthou erklärte darauf, daßs der Standpunkt Lloyd Georges nicht ohne Vorbehalt an­­­genommen werden könne. Die französische Vertretung müsse sie­ genau an die umschriebene Tagesordn­ung der Konferenz alten. Er ginge nicht an, alle Fragen in Genua aufzu­­werfen und die ganze Karte Europas umzugestalten. Er halte dies für einen sehr gefährlichen Bersuch mit unab­­sehbaren Folgen. Die Konferenz dürfe unmöglich mit allen politischen Schwierigkeiten, von denen Europa derzeit heim­­gesucht ist,­­ belastet werde­n. In der Einzeldebatte wure die Frage Georgiens und das Kreditansuchen Albaniens im Burfinein ausgeschieden. Der Protest des Saargebietes wurde dem Wölferbund zu­­gewiesen. Die Beschwerde der Ukraine i wurde eben­­falls ausgeschieden. Die übrigen Gegenstände werden gesondert verhandelt und die Vertreter der interessierten Staaten angehört werden. Die Denkschrift des P­apstes be­­treffend, empfahl Barthou die bekannten drei Forderungen des Papstes als im Interesse der Mächte gelegen. Lloyd­ George erklärte dagegen, daß diese Forderungen nur mit Vorbehalt angenommen werden künnen. Die russiischen Ver­­hältnisse seien noch zu ungeklärt, um Maßnahmen in Glau­­benssachen zu beraten. Lloyd George erachte es als wün“­schendswert, alles auszuschalten, was die Verhandlungen mit Rußland erschwere. SP .« pas 140 Millionen Konsum emen bedeute.Die russische Delegation brachte nach Genua ausfü­hrliche Vorschläge über die Kreditfrggs und schlug gleichzeitig die Bildung­ von ausländischen­ Interessen­­"rup’p’en zur Au­sbeutung der russischen Wirtschafts-­­-«stewr.«Ebendiese Frage wurdes bisher ui­ver­­edelt. Die russische Aissegation versuchte öfters,diese »schläge dem Saarfuäj­digenausschuß zorzulegem die­­­ser wollte aber als Gegenleistung der Verhandlungen die sofortige Anerkennung der russischen Staats und Privatichulden von der russischen Vertretung erwirfen. Selbstverständlich­­sind dadurch die weiteren Verhandlungen ergebnislos gewesen, denn an­­statt die Wiederherstellung Auslands und die russische Wirtschaftsfrage zu verhandeln, wollte die Kommission überwiegend politische Lagen auf die Tages­­ordnung bringen und solche Rechte fragen, die eine unbe­­dingte Berglegerin der Verhandlungen nach sich ziehen mußten. Die F­ranzosen ste­b­­ten als erste Bedingung auf, dass Rußland seine Schulden ausnahmslos aner­­kenne, und sie vergessen dabei,­­dass große ausländische Finanzgruppen ihre Dienste Ausland früher schon an­­geboten haben, ohne­­ diese Frage aufzureifen. Auf­­land ist nicht geneigt, seine Auslandshuk­den zu ordnen, doch muß unbedingt darauf hinges­wiesen werden, daß mehrere in Genua vertretene Mächte russische Auslandsgü­er sequestriert haben, ohne Diese zurückzuerstatten und ohne dafü­r­­ Verantwortung ges zogen zu werden. Die russische Abordnung weist­ jede politische Vereinbarung zurück, it jedoch ge­­neigt, wirtschaftliche Abkommen abzusch­ließen. Wenn die Konferenz ohne­­ Ergebnis beendigt wird, so sind schuld daran jene Mächte, die die allgemeinen Inter­­essen ganz Europas und der ganzen Welt dem Interesse Fleinerer Schwanıgeupben geopfert haben. Engli Ä Salt­inglische Fass­­­ung ‚London, 12. Mai.. „Daily Crom­ele” erklärt, es sei unmöglich zu glauben, daß die Franzosen die ‚Verantwor­­tung für einen Bruch wegen der russischen Antiwort über­­nehmen sollten. Wenn Diejes­teoßden geschehen sollte, wird die Konferenz auch ohne die Franzosen weiter vor sich gehen. .­. Dieses­ e muss artichen winderyeitem Genua,12.Mai.Dies italienische Presse bespricht ausführlich die gefirige Sigung der fünf eingeladenen Mächte und hebt "mit lebhaftem Interesse den großen Erfolg des Antrages der ungarischen Vertie­­­­tung in der Zrage der Helfischen Minderheiten hervor. Nach sympathischer Befürtwortung Lloyd Georges ver­ Eindigte Außenminister Bchanzes, daß der Antrag auf die Lagıscordnung­­ der politischen Kommission gestellt und verhandelt w­erde. Der ungarische Außenminister Ba­­ron Banffy ist dazu bestimmt, den Antrag Bethlens vor der politischen Kommission zu begründen. Das italieni­­sche Blatt „Spoca“ spricht über die Wichtigkeit dieses ungarischen Antrages und erklärt, daß die Ungarn Die Stage der in Rumänien, Jugoslavien und Tschechoslo­­batei lebenden Ungarn vor die Konferenz gebracht haben. Ungarn wünsche nicht mehr als die Achtung der dur­ den Friedensvertrag seinen unter Fremdherrshaft le­­benden Wolfsgensifen gesicherten Nedite. Das Blatt „Secolo“ bemerkt, daß­ der­ ungarische Antrag Bei der Kleinen Entente lebhaften Protest hervorrufen wird. Der ungarische Außenminister über Genua, Djenpert, 12. Mai. Der „Peter Liohd” bringt eine Unterredung mit dem Außenminister Baron Banfft, der­ be­­tonte, die Historische Bedeutung der Konferenz von Genua bestehe darin, daß alle Vertreter außerhalb des Sigungs­­saales ohne Formalitäten freundschaftliche Beziehungen­­ pflegen können. Die Vertreter der aoleinen Entente waren bereit, mit den Ungarn freundschaftliche Beziehungen an­­zuknüpfen. Er wäre aber, erklärte Banffy, besser geb­eten, zuerst über die Wiederherstellung Mitteleuropas zu verhan­­deln, da dadurch die sch­wersten Fragen von selbst Hätten gelöst werden können.­­ Amg Modoscher Mandat isn der»S­chwä­bischen Volk­presse«vom II.Mai veröffentlicht der frühere Abgeordnete des­ Modoscher Wahlkreises Dr.Kaspar Muth einen Aufs­­atz,der in bemerkenswerten Ausführungen zu dem in unserm gestrigen Platte wiedergegebenen Aufsatz der »Temesvarer Zeitung««Stellung nimmt.Wir geben die Ausführungen nachstehend wieder: " » In Verbindung mit dem bevorstehenden Modol d­er Abgeordnetenwahl werden in einigen hiesigen und Bus­karester Zeitungen die wildesten,unsere völkische Diss­ziplin schwer kompromittierenden Nachrichten verbreitet Sogar,der Zerfall der Deutschs schwäbischen Volksge­­meinschaft wird schon prphezeit. » «­­Zeider Bin ich heute noch nicht in der Lage, die inneren, Derzeit verschleierten, Triebfedern und Faktoren dieser Komplikationen vor die Weffentlichkeit zu tragen, denn es binden mich einerseits die Volksdisziplin, an­­dererseits der Umstand, daß ich dem Beschlusse des Deutsch-schwäbischen V­olksrates, welcher sich am 14 Mai mit Dieser Frage zu befassen hat, in feiner Weise por=­­greifen darf. ·­­Ich kühle mich dennoch schon jetzt veranlaßg anges fichts dervbigenz,tt­ilden«Rachrichten,­nurgesichts der vielleicht bona fidr bggangenem aberIchädlichen völl­­kischen Indiskredition gewisserm­aßen aus der Reserve zutreten und kurz folgende Bemeckung enizumachens Vor allemswatneich»nachdrütlichst unser Dolk,den kberwähnten swbsnachrichten über den Zerfall der Volksgemeinschaft uska Glauben wichenkemssch bitte alle Vollsgerissen,sichW das nMrige Zmbäd,s welches der Tansz um das Modol dher Mandat darzuss bieten scheint,ja nicht benühen,verstimmen,entruttigen zu lassen.Dieses Zerrbild ist­ nur zums geringen Teile unserer inneren Schwwäche, vielmehr aber nicht völfi­­schen also außenstehenden Faktoren zuzuschreiben, wo ®­rüber unter Bolf rechtzeitig Aufschluß bekommen wird. Es ist ja natürlich, dab das politische „Karten­­mischen“ in erster Reihe dahin abzielt, unsere im Wer­­den begriffene wölfische Disziplin und Eintracht je eher zu zerschlagen. Es werden da Parteien gegen Parteien, Personen gegen Personen als Trumpf ausgespielt. Man bemüht sich zwischen ung­ranfäpfel zu werfen, und unter uns BZi­etracht zu säen, leider scheinbar nicht ganz ohne Srfolg. — Nun, das Modoicher Mandat soll als ein solcher Brisapfel unter uns geworfen­­ wer­­den. Ich bin aber fest überzeugt, daß unsere junge Or­­mn an diese Bem­uhung siegreich überwinden wir. Schließlich, sei nur noch Folgendes betont. — 1. Wenn es die Interessen unseres Bolles erfordern, daß ich nicht kandidiere, so werde ich die Kandidatur um seinen Breis annehmen, selbst dann nicht, wenn der Bollsrat mich wieder kandidieren sollte. —­ 2.Um eine ander Kampf oder m­elden,um unbe­­sttgte Einmischungen in unsere inneren völkischen Ans­gelegenheiten und Naturrechte zurückzuweisen umwin­ Welt zu verhindern daß unsere deutschenan­ten genturiert oder uns gar aufol­roiert werden, müssen und können wir nur ein berei­tigtes Kandidationsor­­gan anerkennen; dieses Organ ist derzeit, solange unsere Organisationstagungen seine andere praktische Lösung vorschreiben werden, der Deutsch-schwäbische­r Bollsrat. Dieser Boslsrat wird am 14. Mai: über­­ die Kandidatur entscheiden Ich Din überzeugt, Daß sich jeder Boltsgensfie Di jer Disziplin GE DEaEer Wi 6D. MORE ie Vetale den Wellsretes tere ma nit besten Tallte. 9 _ Polmscher umschwnng in Ingoslavim Bet­auung des Bauernführers Radie mit der Regierung. Genua, 12. Mai. ahateniie Blätter erhalten: die Mebung aus Bari, dass in Kroatien eine Regie­rung Radic proklamiert wurde. — Diese Meldung, die von ganz außerordentlicher Bedeutung für die ganze weitere Entwirfung der südflavischen DER iR, is bis zum Eintreffen einer amtlichen Bestätigung mit Vorbehalt aufzunehmen. Die Schrift. 2 ,­."

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