Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. Juni (Jahrgang 53, nr. 15873-15897)
1926-06-01 / nr. 15873
— s·k.ks"««-S!ä-T·ZUI«" ««’-: a a VIREN TER SET NR RE Fllgemeine 0o Nr. 15873 age [szeitung Schriftleitung u. Verwaltung: Hermannsadt, Königin Mariante. Nr. 23 — Semiprecer Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Zustellung Lei 76 °—; mit Zustellung L 8>— ; mit Postversendung: Inland: L 82:—; Bufarest: L 90 °—; Ausland: L 120 °— Einzelnummer L4— Hermannstadt, Dienstag den 1. Juni 1926 für das Deutschthum in Rumänien Schriftsetzung Ukul Verwaltung Ar. 1 — Zweigstelle Sularest, Str. Sarindar 6, Sernipreder 373 un ' die endgültigen Ergebnisse der Barkameniswahlen. Die Regierungspartei erhielt in der Sommer 285, im Senat bisher 108 Sige Butaresys LWai.Disezanearbeitung der Wahlergebnisse eingesetzte Konmasibn hat ihre obliegenheit beendet und folgende Venerbung der Mandate a Wer In der künftigen Kammerverdlinte im MAw wweg zu denen auch die Abgeordneiwerheitenzahlen 77 Angehörige des Opposttionsblockes 15 QberalemrdJ Cuzuteane Magyarische Partei wird insgesmmuberle Abgeordnete verfügen «as endgültige Ergebnis der Senatswahlen istfolgendes:andei1ltssenatsitze,die bei dek letzte Wahlunformnd des Allgemeinwahlgesetzes bestt wurden, sind nicht weniger als 108 Der Wege angefallen, der Oppositionsblod it nur im fünf Babhltreifen durchgedrungen und zwar in Karlsburg, Wsomesch und Tulce als der obigm» WWHMZLMWMWW Komktatstatedeken WahlGndesmnstet« Sentoren der Handels- und Gewerbekam niemdset« Landwirtschaftskamnwmmerkerslbetn kam nm rund der Hochschulen Außerdem besunc 26 Senat von Amts wegen. a Veränderungen in der Regierun Getos wird Minister für Siebenburgery PetrovicilunterrichtswiuistenJ ButarefgsLMi.Jcallemächsterseitwäd Mannerpräsident Genem TAvexechdieswnieithns gemanoekkmdigckexnwjldwntpdæMgiemggwwmwWlhærübetnochmchwsu verlassÆdekmmttsy hört man avs politisch bp daß folgende Derinderungen geplatt seim: · Der geNnMMgeHmtdeksminischer Coandamid Sw stizminis der Csudalbu werden cms der Regierug apss scheiden, um den Barfit des Senates bezw. der Kammer zu übernehmen. An Stelle Spandas soll Anterfma Siefrgär Mano ilescu Handelsminister werden. Ws Kandidat für den Posten, des Justizministers nennt man Den gegenwärtigen DBulareiter Bürgermeister Hanibal Tendarescena. Ruftusminister Spidis soll Das Ken eines Ministers für Siebenbürgen übernehmen. In seinem a. Der geetpärige. SENSE, er "Das Unterrichtsressort wird trodici übernehmen, ‚der gegenwärtig Minister, Borrefanlle Üt, gerner verlautet, Da, Dr. Qupas wahrscheinlich a " da Regierung misscleiden werde Die Ws. Gmenmmster Gogadas Außenportefaille übernehme i Derzeit wohl verfrüht, denn in geber die Ansicht vor, Daß Gaga Die Leitung des Iteriums behalte. Die Nachricht von einem Rücktritt. d gegenwärtigen Verkehrsminister General Baleanu unrichtig. ER RTE Die bessarabische Gefahr. Von Rudolf Brandic. E35 ist Fein Geheimnnis, das in Moskau politische Erschwägungen, die mit der bessarabischen Frage in Verbindung Er eine bedeutende Rolle spielen. Ich habe kürzlich in der „Osteuropäischen Korrespondenz“ einen Bericht über die seitedigung des Zentralrates der Bessarabier gelesen, die Mitte März in Moskau stattgefunden hat. In einem Beschluß dieser Konferenz Tieft man die folgende Stelle: „Rumenien vergeudet alle seine Kräfte, um die Gebiete, die es von Oesterreich-Ungarn, Rußland und Bulgarien erbeutete, zu beherrschen. Die dazu nötigen Rüstungen und der Verwaltungsapparat erschöpfen Das Land wirtschaftlg und führen es in eine immer hoffnungslosere Lage. Da sich Pe die Lage im gesamten Europa verschlimmert Die Varaussezungen seiner Sowjetisierung immer deutlicher aufkommen, wid Befjarabien zweifellos eines der Ausfallstore werden, der welche Guropa einmal for pretisiert wird.“ Die Süsse sind bezeichnend für Die Richtung der Sowjetpolitik, gleichzeitig aber auuch ein Zeichen der Gefahr, BR Die uns hier Droht. Mit jedem Tag wird die Lösung der Ni gm Stage für uns dringlicher, EINVO jerung "Rumäniens:ist heute eine Tatsache, Die jeder Pre nur mit Besorgnis feststellen kann. Nichts kann darüber hintwegtäuschen, das an unseren Grenzen drei Staaten liegen, die uns feindlich gesinnt sind. Das Bündnis mit Polen, das uns gegen Rußland deden soll, ist kein Schus, sondern eine politische Belastung. Nicht nur die polnische Revolution der rekten Tage, die unwahrscheinlich den Beginn der Umwälzungen bedeutet und damit alte Kapitel aus der polnischen Vergangenheit erneuert, die ganze Struktur dieses Staates mit seinen unmöglichen Grenzen zuiichen ader mächtigen feindlihen Nationen, mit seinen Millionen revolutionärer Minderheiten, mit der Unmöglichkeit, aus eigener Kraft dauernd ein Heer zu bezahlen, das über ein Drittel aller Staatsausgaben zerschlingt, und gleichzeitig ein gesundes Wirt» zu erhalten — alles Dies zeigt, auf wie schivalen Füßen dieser Staat steht. Die Kleine Entente, die in erster Linie gegen Ungarn, gerichtet ist, hat für den Schuß gegen Die tuffische Gefahr überhaupt keine Bedeutung. Auch von anderer Seite außerhalb unserer Grenzen ist eine Hilfe nicht zu erwarten. Unsere Stotterung im Falle eines russischen Angriffs ist also eine wertlose. Eo ist auch seine Aussicht auf eine Aenderung dieser Berhältnisse vorhanden, solange der Streit um Bessarabien zwingen uns und Ausland liegt. " Verhalten der Mächte zur bessarabischen Frage ist bezeichnend genug. Ein Seil von ihnen hat die Angliederung an Rumänien zur Kenntnis genommen; es ist aber ganz ausgeschlossen, daß Frankreich oder irgend ein anderer Staat im Stile eines Konfliktes wegen dieser Frage uns mehr als im besten Falle eine nterfrüsung durch wohlwollende Neutralität gewähren wird. Die andere Gruppe der Staaten, so z. B. Italien, weigert es bis zum heutigen Lage, den Anschluß Pesfarabiens amtlich zur Kenntnis zu nehmen. G3 gibt eben seinen Staat, der um Pefsarabienstillen das Risiko einer Verfeindung mit Sommierrußland auf fi nehmen würde, denn Rußland ist nicht nur politisch wieder ein Weltraktor geworden, sondern beginnt auch seine wirtschaftlichen Kräfte zu erteuern. Mir scheint der beglaubigte Ausspruch eines italienischen Staatsmannes, der heute an entscheidender Stelle steht. Die wirkliche Lage sehr Far zu beleuchten: „Rumänien sol rechtzeitig Die bessarabische Frage ordnen; denn wenn es Darüber zu einem offenen Konflikt kommt, so wird es uns sind Europa nicht ‚interessieren, was aus Pessarabien und den andern romänischen Provinzen wird.“ Der Hinweis darauf, daß Bessarabien das Ausfallstor für Die Bolfbenwitterung Europas werden und die ganze Front vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee aufgerollt werden könnte, ist trar allem und allem nicht unkräftig genug, um die Realpolitis Der Staaten entscheidend zu Beeinflußen.. Höchstens ein glücklicher Zufall, aber nicht realpolitische Griväuung, künfte zu eittern re aus Dieser politischen Sadaaffe führen. Es ist natiifich, da dieser Stand der bessarabischen Sronsie unangenehme Wirkung in wirtschaftlicher Besziehung hat. Es unterliegt gar seinem Zweifel, Daß bie hs Scheu des ausländischen Kapitals per Romänien, abgesehen von anderm, durch das Mißtrauen und Die politische Unsicherheit bestärkt wird, die eine Sorge der ungelösten bessarabischen Srage sind. Man muß sich wundern, das unter folgend Umständen unsere auswärtige Bolitis kaum etwas tut, um Dieser Lebensfrage unseres Staates ernstlich an den Leib zu reden. Allerdings liegt dieses Problem zunächst auf immerpolitischem Gebiete. Es hat einen Augenblick gegeben, in dem die bessarabische Bevölkerung die romanische Herrschaft als eine wirkliche Befreiung von dem Mud des Bolschewismus empfunden hat. Das war zu Beginn der romanischen Bestsergreifung, in der Zeit um 1919. E 3 ist geradezu ein Derhängnis, daß, dieser psychologische Augenblick verpaßt und nichts getan worden ist, um die damalige Stimmung zu erhalten und zu pflegen, dagegen vieles, was zur Ge»fremdung dieser Provinz geführt hat. Man darf nicht verschweigen, dah in Bessarabien eine miserable und unsaubere Verhaltung geführt und dass die allgemeine "Biolichowitenfurcht Durch politische Abenteurer zu einem Syitem geferloser Willkür und Verfolgung ausgebaut worden ist, so daß sich der gesamten Bevölkerung der Provinz eine ungehauere Empörung und Erbitterung bemächtigt hat, denen politische Folgen man sich nicht ernst genug vorstellen kann. Leider werden auch die jesigen Wahlen diese Stimmung noch weiter verschärfen; denn es ist zweifellos, daß sie mit einem unerhörten Terror durchgeführt werden. Diese Verhältnisse — darüber müßte man fi Mar sein — fünnen weier ur Minister refin noch Durch Wohltätigkeitsftionen vor den Wahlen, sondern einzig und allein durch eine radikale Umstellung des Regierungssystems vielleicht geändert ierden, wenn es nicht schon überhaupt zu spät ist. Man war et sich des Cimdruds mit erteilen. Da an Verfiumnniffe, die wir auf inmerbofitiscem Setiierfen Sören, auch außenpolitisch vorgekommen A Tr. Tilen Sat in seinen beachtenswerten Buirk) „Achumen dipresnation ad Normaniei Noembrie 1919 Mattie 120% mehr Er ‚Wehe darauf Hinazrotefen und Dafür außereife er ‚dab Mitte März 1920 die beffaralische Aktion des Außernministers Ilfezoiben Baida fomweit dön gefeiertien war, daß malt Deo hoffnung Haben konnte, in Kopenhagen zu einer Kon zu gelangen, die mit einem für uns günstigen Ex a Stschloffen Hätte. Die in der diplomatiscen Geld dastehende Art, der Entlassung des ne 3 hat Diese Aktion erfuct. E83 ist fehr möglich, daßs der damals verpaßte Augenblick nicht mehr wiederköhrt undvielleicht die ganze Zukunft unseres Staates entfleid Was either geschehen und bekannt geworden ist, geht übe Kleine und Höchst dilettantisch anmutende Aktionen nich hinaus. The feste Konferenz mit den Sowjetviertreter Wien Fan geradezu als Minsterbeispiele dafür dienen, isticht Vorbereiten soll. Dadurch, da die Russen nn einmal die Vorbedingungen angefann, unter denen Nomänien bereit gerueten wäre, die Diskussion zu beginnen, mwas man doch vorge hätte wissen! mrrffen at man der günstigen Entailung des beisarabischen Eblems, unserem Verhältnis zu Nußland viel geschadet der Sowjetunion, zu den bilfigen Triumph verholfen, sie er v8 Selbstbestimmungsrechtes aufzuspielen. Die zwölfte Stunde ist bedenklich nahe gerückt, Die Fra einen N drängt. Nach meiner Weberzeugung hängt diese Frage mit unserem zentralistischen Negierungssystem und von allen: mit der Minderheitenfrage zusammen. i z das RegierungssystemmckstumSmmaner ganz matgchen Gemeinde-und Fimsautonome mit einer provinzien Spitzenvertretung geändert,so ist der Rzkß Mlicksm Entfremdung dieser Provinz vom aufzufalten. bag; ‚aan wichtigen ist der Zusammmenhang des IDER - Problems. nit der Minderheitsfrage. The die Bedeutung der Mindereitsfrage in Der Nertpotiter= kant, ein großzügiges Minderheitsprogramml end teiweise in die Praxis ungerecht; sie benirkt insbesonders ist die Tatsache Den don ihr vollständig durchgeführten Choradhen- Gi einer ee ehe für den Bolschememar als den Sort twirklicher nationaler Freiheit. Rum Mt in Beisarabien richtern das womanissche Volkselement die treibende politische Kraft. Andere Seite, führender Schriften aus der russischen Zeit, Haben im Diefer kung größere. Bedeutung. C3 Font hinzu, daft M TER ER EEE TER · : —