Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1935. Juli (Jahrgang 62, nr. 18657-18682)

1935-07-02 / nr. 18657

u­­en U »s- ·«, » « , RRSUETERER Taxele plä­­­tite in numä­­­rar ord. Dir, Gen. P.T.T. 223720/926 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Schriftleitung und Verwaltung:Abram Janeus(Reisper-)gasse Nt­.lo.Fernsprechere Schriftleitung Nr.11 und Nivb­ertvaltung Nnest Postscheckkonto Nr.62119 -Bezugspreis für einen Monat ohne Zustellungsoseiz mit Zustellungsooseiz mit Postversendung im InlandlooSeiz ins AuslandlZoSeiz Einzelnummern sei. Nr.18657 Sibin-Hermannstadt,Dienstag den 2.Juli 1935· 62.Jahrgang ke; — miss- AC PIRELLI Fiss­­ke Erste Y­­x x TE Tr . »M« v EEE, entlich im Deutschen Verband ·Ueberfall Gust-Millanich mit Autrag aquenderung der Sagungen Der amtliche Bericht Von der­ Leitung des Verbandes der Deutsch­en in Rumänien wird nachstehen­der Bericht verlautbart: Bukarest, 30. Juni. Die am 29. Juni 1935 in Bus­­karest tagende Hauptversammlung des Verbandes Der Deutigen in Rumänien wählte in zwei Sigungen Die neue Leitung des Verbandes. In der ersten Ligung wurde mit 49 Stimmen bei 18 Stimmenthaltungen Nittmeister a. D. Frig F Habritius zum ersten V­or­­­sigenden gewählt, nachdem er vorher hatte erklären lassen, daß er die Wahl nur provisorisch und für kurze Zeit annehme, bis das in sämtlichen Siedlungs­­­gebieten neue ordnungsgemäße V­olfsräte arbeiten und das Deutschtum Rumäniens daran gehen künne, auf einer neuen Grundlage in die endgültige Führung zu geben. Der neue V­erbandsporsigende wurde hierauf von den beiden Vorsigenden der Volfs­­­räte Siebenbürgens und des­ Buchenlandes und dem Hauptanwalt des Verbandes in die Versammlung ein­­geholt und mit stürmischem Beifall begrüßt. In der zweiten Lagung wurden einige Lagung­­­änderungen bhorgenommen, dar­unter auch die, daß an Stelle eines Stellvertreters nunmehr zwei Stell pvertreter des Borsigenden vorhanden sind. In Diese beiden Stellen wurden mit 48 bezw. 49 Stimmen Dr. Waldemar Gust und Franz Adam Minnich gewählt. Diese Beiden bilden zusammen mit dem Hauptan­walt (Leiter der Hauptgeschäftsstelle) Dr. Mired Bonfert die geschäftsführende Leitung des Verbandes. Zehn Mitglieder aus dem Banat, Sie­­­­benbürgen und dem Altreich sowie 8 von den 9 an­­­mweienden Parlamentariern (mit Ausnahme des Ab­­­geordneten Hans Beller) nahmen an der zweiten Ligung nicht mehr teil. . Wie der Putsch geschah Aus Bukarest wird uns berichtet: Auf die Tagesordnung der am rechten Sonnabend stattgefundenen Hauptversammlung des Verbandes der­­­ Deutschen in Rumänien war in vollem Einvernehmen aller Gruppen als einziger Bunft die Wahl des Borsigenden gefegt worden. Weder den Verlauf der Sigung meldet der vorstehende Bericht der Verbands­­­leitung. Nach Zuendeführung der Tagesordnung und nachdem Sir Sabritius den Borjf übernommen hatte, stellte Erwin von Millanid einvernehmlich mit Dr. Baldemar Gujst den Antrag, für 10 Minuten nachher eine nette Haupts­­versammlung einzuberufen mit folgenden zwei Bunften der Tagesordnung: A. Menderung der Sabungen. 2. Wahl zweier G Stellver­­­­treter des Vorjigenden. " Ueber die Tragweite dieses Antrages und über die daraus hervorgegangenen Folgerungen wird uns von Teilnehmern an der Versammlung folgendes mit­­­geteilt:­­­ Schon vor der Wahl von Fabritius hatte Dr. Gut angekündigt, daß den zu wählenden beiden Vizepräsi­­­denten besondere Bollmachten gegeben werden sollten. Die Erteilung solcher Vollmagten würde nicht weniger als die Entmündigung der Volfsräte bedeuten. Um diese Pläne, möglicht ohne Sch­wierigkei­­­­ten zu verwirklichen und einen Widerstand der Bolfs­­­räte dagegen auszuschalten, wurde der Bun­d Suite Millanich in Szene gejegt. Ein · ·­­richt Homohl den Ein solches Vorgehen m­nterit allgemeinen Gepflogenheiten, al auch den Sagungen des Verbandes. Auf Grund dieser Sagungen u, der mitgeteilten Tagesordnung war die Sagung befhidt worden, ein Abweichen davon bedeu­­­tet einen Ausspielung der einfachsten Mitgliederrechte, die nicht Hingenommen werden konnte. «" Im der Aussprache über ss den Antrag Gast-Milb­­­a Biblioteca Judeteana ASTRA MUNNIN *21369P* : X U . « ‚worden und Italien habe sich von ihnen am Brenner ’ „festnageln” lassen, welchen Fehler Muffolini nune mehr gutmache. Wer „Wölferbund“ sagt, meint England und Frank­­reich, umso mehr dann, wenn Italien selbst Partei ist. England ist über Mufsolinis uferlote Ostafrikapläne in größter Aufregung, denn­­­ will sich selbst in Weit überfinden — Tjanajee — festlegen und würscht Musfo­­­ini von der englische indischen Straße, h­auptjächfin am Noten Meere, möglichst ferne zu halten. Außerdem be­­fürchtet England, das bisher so gefügige Egypten künnte an Stalien eine Stage finden. Die „Rechte Englands in Egypten sind gänzlich unklar; sie bestehen zunächst in dem englischen Oberkommissär und den ihm zur V­er­­­fügung stehenden Streitkräften. Der König it­­­eist auch ein englisches Werkzeug, wobei er allerdings mit montan Anschluß bei seinem absolut anglandfeindlic­­hen Bolt sucht. Die ealiptischen Minister ttügen fi ftetS direkt auf den Oberkommissar, manchmal auch auf den König; das Parlament mit seiner englandfeinde­­lichen­­­prozentigen Mehrheit ist vom König (D Teibit vertagt w­ord­en, s Im September italienisch­­­abe i finischer Arten? Obiges Wort ist in Italien zuerst gebraucht worden. Und z­war positiv, ohne Fragezeichen, Die Lage m wi­rde dort au­ j9 formuliert: Italienisches Abessinienprotek­­­torat oder italienischer Krieg mit Abessinien. Wobei Das „oder“ jede wohl ein „und“ bedeuten kann. Jedenfalls hat die Welt no­­n dweieinhalb Monate Vorbereitungs­­­zeit. Einmal deshalb, weil der Berferbund erst am 25. August zu einer italienisch-abessinischen Sondertagung zusammentritt und dann , weil bis Mitte Septem­­­ber in Abessinien die Regengüste andauern, die euro­­­päische militärische Operationen unmöglich machen. Diese von Italien stets ge­würdigten Regen — Gadorna Hat sich im Weltkrieg so oft auf das schlechte Wetter berufen! — sind vielleicht Die Ursache dafür, daß Mussolini das Belferbundverfahren überhaupt angenommen hat und das nicht Thon fest Italiener und Abeljinier mit eine ander kämpfen. «­­­ = Die Lage sieht nun folgendermaßen aus: Seit dem 25. Juni tagen in Scherveningen (Haag) die italienisch­­­abeljinischen Sciedsh­äiter, um Grund der beider­­­seitig aufgebrachten Dokumente „Borsschläge” zu e­rstat>­­­­­ten. Italien hatte zunächst dagegen prd­estiert, daß Abel­­­‚sinien sich Durch je einen Franzosen und einen Ameri­a­­­­­­ner — Statt Dur Eingeborene — vertreten läßt; dann behauptet Italien, daß das Schiedsgericht nur über den ersten Grenzzwischenfall (Hassua) zu urteilen hätte, während im übrigen ein anderes Verfahren eins ‚jegen müßte. Und zwar das Völferbundverfahren! Denn Abeifinten ei nit würdig, ein Völferbundstaat zu sein und seine Genfaufnahme im Jahre 1923 sei ein Irrtum gewesen. Ein Staat, Der "die Sfrateerei nit abzuschaffen vermöge und der Tiberdies seine jes­­­ten Grenzen Habe, könne statutgemäß nicht Wölfer­­­bundstaat sein; auf ihn sei Das Verfahren nach Artis­­tel 16, Absat 4 (Ausflug eines unnwürdigen Staa­­­tes) soiche Artikel 28 (W­ölferbundmandate) anzumewe­­gen. Der Wölferbund Habe die weit höher als die Abei­­­inter, fultivierten ihrer und andere Araber unter (franzöiiiches und englisches) Völkerbundmandat ges­­­tellt, bis sie fähig würden, fr­­­eihst zur renieren und in Senf mitzureden. Im Londoner Geheimvertrag vom April 1915 dagegen, mo Italien zum Abfall von sei­ nen früheren Bundesgenossen und zu gleichzeitigem Ab­­­griff auf sie verleitet wurde, sei Italien ein ausgedehn­­­tes Kolonialgebiet versprochen worden; das VBeripre­­­m­d­ wurde von verschiedenen Rednern sowohl auf der­ [den sei von den Weltkriegsausziehern nicht gehalten­­­en formale Unmöglichkeit, als auch auf die grundtäg­­­liche Tragweite solchen Vorgehens hingewiesen. Wenn sie nach außen immer wieder Not und Gejeglichkeit verlangen, dürfen wir sie auch in den Körperschaften des eigenen Bollstums nicht einfach über Bord mer­­­fen. Es wurde das eindringliche Erjuchen um Zurück­­­siehung der Anträge gestellt, damit das in G Sieben­­­bürgen zum Siege gelangte Bekenntnis zu Friede und Arbeit an für die gemeinsame völfische Arbeit aller Siedelungsgebiete in Tätigkeit treten künlte. Dr. Muth erklärte, daß die neue­ Hauptversammlung an diesem Tage nicht abgehalten werden dürfe, widrigen­­­falls die Teilnahme daran unmöglich sei und die gefaßten Beischlüsse seine Rechtverbindlichkeit hätten. Eine neue Bersammlung werde daher eine Parteifigung und seine Vertretung des Ver­­­bandes sein. Von der anderen Seite wurde unbedingt darauf be­­­standen, daß 10 Minuten nachher die zweite Haupt­­­versammlung mit den erwähnten Bünften der Tages­­­ordnung abgehalten werde. Dr. Gust erklärte sogar, Dieses­ Vorgehen sei nur der erste Schritt, dem noch viel weiter gehende Maßnahmen folgen würden. Bei der Abstimmung wurden 49 Stimmen für den Antrag Gust—Millanid abgegeben. Die übrigen 18 Mitglieder nahmen an der zweiten Hauptversammlung nit teil. England w­ar bishier der auch nichtig sam­sfreie willig­en Ansi­cht,Abiessinjen mrüßs Italiengewisse me Akessixoweineinräumemnde Ni­ed­erkasswngpslbewilligungenz Straßenbam Grenzvesguilisesmngien bis zurs Abtrenung dser zwischen den italisenischsen Klossonjetw Eryskhcriäiaunstioik malislwndgielsegsenenonvin zugadzem Eisenbah­nbauusm Das allses müßte Abefiisnjen»freiwillig«tun und damit w­ärse dier Friede gewah­rt,um siesmehr,als si«der abessinischss Ksaifser im Gebiet des Tschanasieses Eng«ls und dise läng­ster­­­wünschtden,aber denjts alisenischesn Forderun­gsen widerk fspreche in dieu Konzessionen ebsen j­etz«t·gewährth­a»t.Abses­­­sistr­ien lehmt weitergeh­ende Nachgiebigkeit gieg sethsaliem ab­;Ivaliens wl­rdsamuf diie eingangsesrw­ähsnte For­­­derung. Die Sorge Englands ist ungeheuer, abges­­­ehen von dem englischen Neid gegenüber italienischen Festlegungen in Ostafrika, wenn wenn Abessinten nicht nachgibt und an den Völferbund weiterhin appelliert, müßte dieser Abessinien gegen Italien auch militärisch unterfragen. Und Italien verfiefe den Wöl­­­ferbund, in dem schon die Like Deutschlandd und Japans leer stehen und der amerikanische wie immer unbejegt ft. Napland it seim voller Krlag für Genf und die An­wesenheit der Bol­­chemwiten am Dual Wilson läßt die Frage aufkommen, ob die Moskauer „wü­rdiger“ als die Abessinier sind. Natürlich kann England in der ihm eigentümlichen Weise wieder einmal mehr umfallen, e3 künnte sagen, 3 habe ji von der Unschiedigkeit Abejsiniens über­­zeugt und stimme daher selbst für die­ Nebertragung Da gibt S’aber wieder für England unbeugene Sachen. Erstens hat England die Tjanafonzession aus der „untwürdigen“ abessinischen Hand entgegengenom­­­men und zweitens weiß niemand, wie weit d­as eines so über Abesjinien an Ita­­­­ftovat müßte sich LItalien wohl au­­­h­en, SUR v erk­umpfen. Abesjinien hat d­en im März erst mobilisiert, Er­­­b­en vordringen will, wenn er einmal auf eigene Rech­­nung oder al Agent des Wölterbundes in Abesjinien militärisch eindringt. England bereitet sich Diesbezüg­­­lich irgendwie vor und Italien befragt si bereits über verdächtige Reisen und andere unklare D Beimegun­­­gen des englischen Oberkommissars in Aegypten im abessinisschen Grenzgebiet, namentlich im Sudan. Die europäischen Kombinationen beruhen größtenteils auf der Annahme, dat Italien im Kampf gegen Abes­­­sinien verhältnismäßig leicht siegreic bliebe Wenn es aber weit mehr Truppen als geplant brauchen wü­rde? Starten betont jehre statt, daß es auch im Falle eines großen abessinischen Krieges in Europa eine­­­ volle Großmacht bliebe, was die Franzosen wegen der österreichisichen (!) Frage beruhigt und zuval um Deutsch­­­land&­­­N willen, Wenn aber Italien ” unterläge? ni | I ET, Ä 2‘ u Ze Wehe

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