Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1935. Oktober (Jahrgang 62, nr. 18735-18761)

1935-10-01 / nr. 18735

V " / Mazele’ plä­­­tite in numä- 48 rar ord. Dir, GMRTT, 928720926 as WERE Allgemeine D­­olfzeitung für das Deutschtum in 3 " Schriftleitung und Verwaltung: Adram Fancus(Reifpers)gaffe Ar. 10. Fernsprecher: Schriftleitung Ar. 11 und Ar. 12, Verwaltung Nr. 237, VBojtihedronto Ar. 62119 Bezugspreis für einen Monat ohne Zustellung M Lei; mit Zustellung 100 Lei; mit Bostversendung im Zuland 100 Lei: in 3 Ausland 135 Lei; Einzelnummer 5 ‚Lei Nr. 18735 Sibiu-Hermannstadt, Dienstag den 1. Oktober 1935 3 62. Sahegeng m ... ’ - -. i Be Fa Ay . Ti Br 1 Yu, % EN ee « ' \ « { «.-- k Italien verbleibt im Völkerbund solange der Bölferbund nicht Sanktionen beschließt Der Beschluß des italienischen Ministerrates Ron, 29. September. Unter dem Boris Mufsolinis­­­hat deck dlau­erische Ministrrat a­m Sonnabend vor­. mittag die Rikini i­n der italienischen Politik im Streitjalfe­­­ mit Abessinien und Dder­en Zwischenstaat­­­lien Richwirkungen eingesegt. Diese Nichtlinien hat der Ministerrat für Die unmittelbare ‚‚ufunit id­e­­n um,chrieben: tmxen wirddn Völkerbund nich­t verlassen bis zu dem zagda der Völkerbs und selbst die Ver­­­antwortung zur Maßnahmen gegen Staien übernom­­­men hat. 2. Nachdem der Ministerrat von den herzlichen Aus­­­brüchen, der Durch den Britischen Botschafter übermit­­­telten münd­­lichen Bo­­tscaft des eng i­­gen Außenministers Hoare Kenn­­tis genommen hat, erklärt er nochmals, dass Die Beritit Staliens seine mittelbaren oder unmit­­­telbaren Fiele berupigt, die die Belange Groß­­britanniens verlegen könnten. Die eng­­lische ‚Ne­­­gierung ist seit dem 29. Januar 618 heute in loyalster­­­ Alter e von Den K­olontarın” Zuendern italienti­en van unterrichtet worden und­­an von den Inter­­­essen, die sie leiten smd die in einem zweiseitigen 1. abfommen von Großbritannien selbst amer­­kannt tmiyr­­­den sind. Ueber alle anti,a’zisti­­chen Misti­ ikationen hinweg müsse das eng­lische Volk willen, dass Italien, wie dies bereits dem englisgen Botschafter mitgeteilt ırde, über sein Abkommen verhandeln wird, af Hinsstiih der berechtigten Interessen Ersteins in Oftarita Beunruhigung schaffen “Bande. a „3. Die jaizistische Negierung erflärt in feierlicher Weite, Daß sie alles vermeiden wird, mas den Talie­­­fhecb.ffini­­ten Stei­­nall erweitern könnte, Drohungen der italienischen Presse Mailand, 28. September, Der Gedanke des Aus­­­trittes­­­ Italiens aus dem Belferbund wird in der Presse lebhaft erörtert. Italiens Geduld sei groß, reißt DEE „Borriere dela Berra“, wenn aber die Zugehörigkeit Italiens zu dieser Einrichtung nur vor und staatsführenden Nation im Dienste des Sifes ein Schaden, ein Hindernis, ein Gewicht an den Füßen Italiens sei. Dann werde man dieser Gesellschaft Lebe wohl Sagen miüssen. Bis jest sei Die Lage lästig getrer jen, nun­ könne sie abe r all geähnlich werden. „Pr­­o­­­polo DItalia“ schreibt: In dem Streit zwischen einem Staat, der der Welt drei Zivilisationen geschenkt habe, und einem Haufen barbarischer Horden biete Genf das­­­ überraschende Schauspiel, o­ jen Die Barbarei zu verteidigen. Wie lange dünne Italien noch in Genf ve bleiben? „Bazeta del Popolo” droht, auf Sank­­tionen würde Italien mit Krieg antworten, tie," dem 05 sofort denjenigen angreifen würde, der Die Sanktionen ausführen wollte Wenn der Völkerbund wünsche, daß Italien Genf verlasse, brauche er nur no kurze Zeit auf dem bisherigen Weg . Wenn er einen Krieg in Europa herausb: schwörem wolle, der, Soviel er­­scheint, dem Genoffen Ahoi gar nicht unsieb wäre, so brauche Genf nux, die au­­­f­­wendung jener Masnnahmen zu beischliegen. Frankreich meldet Beruhigung 4 in England M ZISeptemseerachemer LondonekHaVak meldung wurdem englischen pvlmschxechversendsv­­iechslußs des titalziemlichsen Ministerrates, den Welter­­­en nicht abgebrochen seen, mit Beruhigung DERETOMEE Man nimmt zur Kenntnis, dad Italien bereit ist, Vesuntraciktigung seiner nationalen Presßiges die, Ders­­y­­handlungen ortzusehen, um den Streit Sl: das ‚Gebiet der kolonialen Interessen zu beschränken. Die Erklä­­­rung Italiens, daß es die englischen Iteressen ‚ach­­ten wolle, wird in englischen Kreisen als betonte Ab- Ab­­­sicht gewertet, den Streitfall zu entspannen. ‚wei indessen nicht, ob der gemäßigtere Don der ein Reihen der Friedensbereitschaft u­­­­ob bloß die italienischen Bestrebungen­­­ trachtet. Im allgemeinen zie­ft man Die a ich die Aussichten etwas gebessert hab: F Englische Stimmen darüber, ob die „gerstüpe, von Italienischen Ministerrates dort tatjä,® « " gewirkt haben, liegen bisher noch nicht vor. « Er­­­ bumd nicht zu verlassen, so lange die | . Biblioteca Judeteana ASTRA 4 | 2isto MINI *21370P* Bollstumsterhte (MH­­H) Die kürzllc in Gablonz abgehaltene Tagung der deutschen V­oltsgruppen Europas hat eine Reihe wichtiger neuer Erkenntnisse über die Lage und die Probleme der deuts­­chen Bollsminder Zeiten ged­acht, zu­­­gleich aber alte unbeirrbare Forderungen) ‚der deutschen­­­­ Bollegruppen nach Achtung elementarer ” te Des Bolistums neu erhärtet. Die Tagung hat ferner den Beweis erbracht, daß die geistige Verbundenheit der ‚Deutschen Bo­ßgruppen Durchaus im Dienste der Vö­ fer­­­berständigung sueht. Schi in haben Die Beziehungen Der Deutschen Volksgruppen zu den übrigen­ Mi­nderhei­­­ten auf bdieser Tagung ihre zeitgemäße Formung er­­­halten. Die Grundprobleme des Minderheitenrechtes im allgemeinen und der politischen Lage der Minderheiten in ganz Europa sind dann aus dem 11. Nationalitäten­­­kongreß in Genf auf breiter Grundlage systematisch Buchberaten und zu Entschliegungen zusammengefachr w­orden. Ueber Den Verlauf der Tagungen Haben mir den kurz berichtet, eine Reihe ihrer Programmpunnte 4 wird jedoch auch in Hinkunft unsere Yırjmeit z­­­u be­­­­ansprucen. Mag der nationale Unduldsamtei, und durch ni­­cht­­­erfüllung der in ver Minderheiteni­uhperteä­­en fest­­­­ gelegten Rechte zwar ein großer Rückschritt zu beflagen in; Die Beratungen und Berlautbarungen dieser Eu­­gungen und auch Der Widerhall in einem Zeil Weltpreise haben dennoch n­uerlich beui­sen, daß der europäische Frieden nur unter der Voraussegung due es des nationalen Problemes duch merf.naun: ‚der völflichen Lebensgrundlagen möglich ist.. . Dant der Mitarbeit neuer Borfämp­er der Bolfettin vor allem auch der Sudetendeutschi entstand­­e Tagungen wo schärfer als bisher die Abja an eine überlebte Auffassung erfolgt, die dem GStac De das Einze­in­ i­­iduum gegenüb rstellt, und i.,de­­r eine scheinbare Gleichheit auf indik­ome:istindhe undlage gewährt, die tatsächliche Anerkennung der 2­­re der Minderheiten verzweigert. Unan­­­­fechtbar ist der Beweis erkrant' worden, da die Vor­­­ansegung wahrer Gleichbereitigung im ‚Staate, auf der Sämtlinge „inverheiten wau, wie vor ‚bestehen, die Anerkennung der V­olfepersön iichkeit und ihrer Kollektivrechte ‚it. Schon in einem Urteil­ des Haager Schiedsgerichtes in der Angelegenheit der deut­­­schen Kolonisten Boiens DS Jahres 1923 wurde als Grundsat ausge­­brochen: „Tatjährige Side Beit muß herrschen, nicht bloß die scheinbare Gleich­­­heit jurios­der Formen“. Aus beiden Tagungen ging der ehriiche Wille zu einer wirklichen Lösu­ng des Problems hervor, das durch die Begenüberstellung von Bolfsrechten und berechtig­­­ten Ansprüchen des Staates gegeben ist. Einen wert­­­vollen Beitrag lieferte Hizzu der führende Sudeten- Beutsche Dr. Walter Brand, der die Hi­­ngzeit­ des Nechtes auf Bolfstum und Eigenart, anderers­­eits aber auch die Notwendigkeit der Acht ng­­aler bere­­chtigten Interess­­a pen des Heimatsta­ates betonte. Den Verdän­­­igungen ge­­­e­­­genüber, wenen insbesondere van En­de enseutihtum Heute ausgejeßt ist, seßte er die Forderungen entgegen. Die umer,äßliche Verbundenheit mit dem Mut­­ervolfe nicht böswillig unter den Verdacht der Staatsfeind­­­­­lichkeit zu stellen. Er sagte u. a.: „Die Volfsverbunden­­­­heit ist gänzl­­ich unabhängig von dem Regime, welches jeweils im Muttervolfe herrscht. Die Sudetendeutschen Haben ss zum Deutschen Gesimtproit bekannt, als im Deutschen Reich die Sozialdemokratie führend war, sie tum es gleichermaßen fest, da im Reich der National- BaRpartemuR. führt.“ Wie sehr es dem Minderhe­­itenkongreß und war­­ten den deutschen Volksgruppen an einer tatseä­­ligen Mil«­­hilfe zur Aufhebung der vielfag nur künftlich geschüre­­ten Gegensäte zwischen Staat und Minderheit gelegen ist, bewies die Beratung­ über die Frage der über­­­faatlichen Bosfsgemeinschaft und ihre Grenzen, insbesondere der eingehende Ber­­icct des Generalsek­etärs des Minderheitenkongresses Dr. €. hend: Es wurde ausgeschrocen, daß die Waffe­­­‚gemeinschaft im Rahmen eines anderen Staates in po­­­ai ‚Hinsicht für eine Verständigung von Mutter densgebanvens wirken möge, daß sie aber im übrigen im erster Reihe ihre Betätigung auf geistige kulturellemn­­shebiet suche, daß sie sich weier in den Dienst der Mach­­­po­litit eines Staates stellen, noch irgend­wie den staatge­­bürgerlichen Pflichten Abbruch tun dürfe Andererseits wurde die Freiheit für volle nationale Ent­­faltungs der Bollsgruppen gefordert. Das Recht auf Mütter­­prache wurde neuerlichh für unantastbar erfärt. Es wurde an auf Grund umfassender Darstellung der gegebenen­ Rechtsgrundlage und unter Hinweis auf die auch im un­terem Lande vorgenommenen Mißb­ände Das Recht auf­ den freien Gebrauch der­ Ortsnamen und der geographischen Namen überhaupt in der Muttersprache besonders eingehend begründet. Eine fortschrittlich beilegende Kraft bildet Heute der Grundlag des Nationalsozia­­s­mus, der jede Entnationa­­­lisierung fremder Bollsgruppen entschieden ablehnt und die Achtung jeglichen V­ollstums fordert. Auch von den nichtdeutschen Tei­­lehmern des Minderheitenkongresses wurde anerkannt, Daß das neue deutss­he Gedankengut mit seiner Heberwindung der M­ssimilierungs­­­bestrebungen bahnbrechend für die Vollstums­­­rechte ist, und Daß das Deutsche Reich, den Volksgrup­­­pen der Dänen und Boten tatsächlich vorbildliche völ­­­kische Entwicklungsmög­­lihkeiten zugestanden hat. Hinsichtlich der Lage der Juden in Deutschland stellte der Bericht des slowenischen Vertreters auf dem Minderheitenkongreg %. Berednjas folgende Ale termatibe: Entiweder Die Juden sollen als Angehö­­­­­­rige des Pe Boltes a af Neue Konfesition ange­­­s­ fehen ben, dann als sie fi der; eines Minderheitenkrongr.ffes und dem eitenvechtes oder jie befennen si­­e, völfische Mi­­sp«kanin gebxihrt ihnen das Re auf. Amerfens nung als Bollspersönlich leit, mit allen­ Nesten, Ri den legterlassenen deutschen Gelegen werden nun auf dem Wege zur Minderheitswerdung der Juden die­ äußeren Zekenntnisses zum jüdischen Volkstum unter staatlichen Ehuß ge­­teilt. Die Reichsregierung hat ferner verschiedene Maßnahmen zur G­­ewährlistung eines artgemäßen Er im Reiche­ getroffen. Sun der Juden eien nah handelt­­e&­­si hier offenbar nur um die Urstufe einer Verberführung der Juden in das Bereich 023 Minderheitenwechtes. Die­ „Rationsssozia­­­l Hi­gge Bart­­­orr­­e­pontenz“ hat im Hin­­­blick auf die Judengejege von Wir­berg erklärt, Die Juden in Deut­­­schland seien völkerrechtlic betracjter " nit eine Minderheit. Denn während Deutsche­­land den übrigen Minderheiten Gleichberectigung zus = billige, schließe­­n die Juden davon aus und Yale fie­­l unter F­remdenrecht. Die genannte Korrespondenz das gründet diese Ausnahme mit dem­­­­mstand, daßs da Sude Gast im besonderen Sinne in Deut­­­schland sei, weil­ er sein eigenes Gebiet als Vaterland habe. Wichtig aber jedenfalls die Tatsache, das Die Juden in Deutsc-­­h­­land bisher selber seinen Anspruch auf Volkspersönlich­­­keit und Minderheitenrechte erhoben haben, ‚anderers­­­eits aber das Ddeutsche Bolt ihre Zugehörigkeit zur Mehrheitsnation, zur deutschen V­olfsgeme­­in,haft, der meint. Seden au­s fällt das jüdt­ Si Bolt in Deutschland heute in der Begchifarpemmnd: De ne ‚­­­­­on, + Zeichen ihres reiten­­de Eigenlebens 3 - N

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