Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1939. April (Jahrgang 66, nr. 19782-19806)
1939-04-01 / nr. 19782
ARIEL-' DIII stellst-umsrar ord, Dir, Gen. P, 1,T, 2323721927 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Plattner, Hauptschriftleiter: Alfred Yönig, verantwortlicher Schriftleiter: Hans Blattner, Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berland-Aktien-Gesellshaft Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichtshof unter Zahl 21/1938 Nr. 19782 | Sibiu- Hermannstadt, Sonnabend 1, April 1939 66. Jahrgang - Bi Biblioteca Judeteana ASTRA MN IN *21384P* Die rumänisch-Deutsche Interessengemeinschaft « Deutsche Stimmenursewennung des Wirtschaftsvertrages Vularest,30.März.,,Rador«übermittelt folgende «DIN«-Meldung«aus Berlin:Die deutsche Presse unterstreicht das Gleichgewicht der Interessen der beiden Vertragsteilnehmer am deutsch-rumänischen Wirtschaftsabkommen.Die alte Abhängigkeit Rumäniens von den Schwankungen des Weltmarktes ist nun durch den deutschen Markt ersetzt,der angemessene und feste Preise sichert.Die Teilnahme von Geologen und deutschen Bergbauunternehmern an der Ausbeutung des rumänischen Petroleums ist für Rumänien günstiger als die bisherigen Verhältnisse,denn die Gewinnung von Petroleum war nicht den Möglichkeiten des Landes angepaßt,sondern wurde von de Interessen der überseeischen Gesellschaften bestimmt.Deutschland wird in seinem eigenennteresse keinen Mißbrauch mit den Konzessionen treiben,wie das so ost ausländischen Unternehmern,die jetzt in Rumänien arbeiten,vorgeworfen wird. Im übrigen wird die Beeinflussung der rumänischen landwirtschaftlichen Erzeugung, die den Deutschen Bedürfnissen angepaßt wird, nicht größerer die Beeinflussung der deutschen Industrie nunmehr die Bedürfnisse und Wünsche Rumäns rücksichtigen muß. . Empfang des Gesandten Cratzes beim Führer Bukarest, 30. März. Wie aus Berlin bericht,, wird der Führer und Reichskanzler morgen dem rumänigen Gesandten Crugescu in Antrittsempfangen. Am Sonnabend wird der Gesandt Kranz am Ehrenmal niederlegen. Der Feier die Vertreter des Außenamtes, der Militärkomnon Berlin und eine Ehrenkompagnie beimoh So oder so! (U. 9.) Der Gegenzug zwischen Deutschland und England beherrscht augenblicklich die weltpolitische Lage und wird auch in der nächsten Zukunft für die Entwicelung der großen Politik entscheidend sein. Der gewaltigen europäischen Landmacht, die heute schon die beherrschende Stellung auf dem Kontinent innehat, steht die große Seemacht gegenüber, die er in den legten Jahrzehnten an die Rolle eines Schiedsrichters für ganze Erdteile gewöhnt hatte. Noch vor kurzem Hat der britische Botschafter in Berlin Sir Nevile Henderson auf einem Festessen er Härt, daß es dem gesunden Menschenverstand widerspreche, Deutschland und Großbritannien als politische Widersacher zu betrachten. Die große Landmacht und die große Seemacht ergänzten einander und ihre Interessen seien Durchaus vereinbar. Die Politik des Dritten Reiches ist tatsächlich jahrelang darauf ausgegangen, eine Verständigung mit dem englischen Volk zu finden, und der deutsch-englische Flottenvertrag, in dem das Neid seine Stärke zur See freiwillig auf 35 d. 9. der britischen Seestreitkräfte begrenzt hat, „bedeutete eine stillschweigende Anerkennung der englischen Vormagtstellung auf den Weltmeeren. In den legten Tagen aber sind die Machttreife Dieser beiden Staaten hart aufeinander gestößett, und es ist deutlich geworden, daß eine Verständigung auf die Dauer nur noch dann möglich it, wenn eine saubere Unterscheidung und Trennung der beiden Einflußsphären erfolgt, d. h. wenn England sie mit der deutschen Vormachtstellung auf dem europäischen Festland abfindet und si seiner dann unbestrittenen Seemachtstellung zus wendet. Andernfalls ist mit einem gefährlichen Anmachen der Spannung und selbst mit einem Zusammenstoß zu rennen, denn auf deutscher Seite ist in den besten Tagen angesichts der Bemühungen Londons, eine Front gegen das Reich zu organisieren, mit legter Deutlichkeit erklärt worden, daß Deutschland seinerlei Einmischung Englands in mitteleuropäische Angelegenheiten dulden kann, und daß es nur unter der Vorausseßung, daß England die führende Rolle Des Neilhes in Mittel- und Osteuropa anerkennt, auch Englands Vormachtstellung in seinem zeitverzweigten Interessenkreis gelten hassen wird. Entgegen dieser Auffassung hat London in den sechsten Tagen alle Anstrengungen gemacht, um die von Deutschland errungene Stellung als erste Landmacht zu untergraben. Er beruft sich dabei, wie Chamberlain kürzlich in seiner Rede ausführte, auf die überlieferte Bielfegung der englischen Politik, seiner einzelnen Macht das Medergewicht in Europa zuzugestehen. Es fühlt si berufen, den demokratischen Gedanken, wie er sich seit der französischen Revolution herausgebildet hat, zu verteidigen, und ruft alle liberalistischen Kräfte der Welt auf, zur Abwehr gegen die „Politik der vollzogenen Tatsachen” und die „Theorie der Gewalt“, wie sie nach demokratischer Anschauung von Deutschland verkörpert seien. Die Errichtung des Protektorates über Böhmen und Mähren wird als unmittelbarer Grund für diese Kreuzzugstimmung angeführt. Unausgesprochen aber bleibt auf englischer Seite die Furt vor dem Wettbewerb mit der so groß gewordenen deutschen Wirtschaftskraft auf den Weltmärkten und das Bemühen Londons, die führende Rolle, die es Deutschland streitig macht, zusammen mit Frankreich auch in Europa, ebenso auszuüben wie in seinem eigenen Weltreich) und dessen überseeischen Gebieten. Wenn London mit diesen Versuchen, bisherige Zustände um jeden Preis festzuhalten, jo wenig Erfolg hat, so ist Dies auf die vollständige Veränderung der Machverhältnisse in den lesten sechs Jahren und auf Die unaufhaltsame Dynamik eines geschichtlichen Umbruchs zurückzuführen, dem gegenüber die Dogmen einer früheren Gesuchsepoche nicht mehr standhalten künnen. Alfred Rosenberg hat dieser Tage im „Bölfischsaneobachter«dieß»cz-’s.s.-kzuxcj»::gttsischskn Deutschbund und England klargelegen und volle Achtung des deutschen Volkes für die Geschichte Großbritanniens und die Kühnheit der englischen Eroberer der letzten vier Jahrhunderte"bezeugt.Wenn aber auch anerkannt werden müsse,welche,sichern der Faktor England in diesen vier Jahrhunderten vieleroirts«gewesen sei,so müsse doch ,,der naive Versuch,sich selbst mit dem Weltall zu identifizieren,und die Anmaßung,die mit Blut geschriebene Geschichte Großbritanniens als die Inkarnation internationaler Moral und die weltgeschichtlich vorbildliche Humanität auszumalen«auf das schärfste abgewehrt werden.Es sei heute und für die Zukunft unmöglich,daß England aus jener Auffassung einen rechtlichen Anspruch folgern wolle,in Dinge und Lebensformen hineinzurede,die bereits vom Schicksal geordnet warem als Großbritannien überhaupt noch nicht existierte.«Rosenberg weist in diesem Aufsatz nach,daß die Größe der Geschichte des Reiches,das einstmals Schirmherr des Abendlandes war, in weitere Jahrhunderte zurückreicht, als man in England und Frankreich anzuerkennen gewillt ist. Daraus ergebe js eine „insulare Verständnislosigkeit“ Englands gegenüber der europäischen Geschichte überhaupt. Wenn England Heute ji über deutsche „Akte der Gewalt“ befrage, so übersehe er, daß er im Jahre 1918 eine nie dagewesene unweltpolitische Möglichkeit gehabt habe, die seit der französischen Revolution gepredigten Fideen und deren Ordnung Wirklichkeit werden zu lassen. Statt jedoch das vielgerühmte Programm Wilssons zu verwirklichen, hätten die Weltdemokration eines der größten Kulturwölker dieser Erde zu vergewaltigen versucht und damit jegliches Recht verwirft, im Namen der internationalen Moral zu sprechen. Der Empörung englischer Staatsmänner über die Nichtbefragung Londons bei der Regelung der böhmisch-mährischen Frage stellt Norenberg die Frage gegenüber: „Was würde man dazu sagen, wenn bei den englisch-frischen Auseinanderlegungen der deutsche Kanzler erklären würde, das brutale Vorgehen Englands gegen die Iren hätte das ganze deutsche Volk in Empörung verlegt, weil England das Reich bei seinem Vorgehen nit konsultiert hätte?" Mähren und Böhmen, die Shidj allmähig über 1000 Jahre lang einen Teil des Reices bildeten, gehören nicht weniger zum Deutschen Lebensraum als die irische Ansel zum britischen Lebensraum gehört, und Deutschland verstehe es, daß England alles Interesse habe, diese Ansel nicht zu einem Aufmarschgebiet der Gegner Großbritanniens ausbauen zu lassen. Wer diese Gegenfäte von einem höheren europäiischen Standpunkt zu betrachten gemilst ist, der muß feststellen, daß Der Baustand oe Miorvanges einer Süßmacht auf dem europäischen Festland nicht neu, sondern eine fhindige Erscheinung it. Unmittelb . dem Krieg hat Frankreich diese Vormachtitelin sehacht und in jeder Weise ausgenüßt, und ie Dritte Reich nicht auferstanden wäre, so hätte d munistische Siomjetrußland wahrsceinlich die N Frankreichs angetreten. Dank der genialen Pol dem eisernen Willen Adolf Hitlers aber hatland seine Führerrolle zum Schu und Schi Abendlandes wieder errungen, die schon Dame Jahrhunderte lang innehatte, als noch seine deren Großmäcte ins Gewicht fiel. An Deutschland, nachdem es die Kraft Ddazu diese historische Aufgabe, wieder übernahm, sn nicht nur feiner geschichtlichen Sendung gemäß es heute im Verein mit dem wiedererst römischen Reich die europäische Kultur vor &x Iofen .Gefahren des asiatischen Kommunismus sondern es folgte zugleich auch dem Zwang der wirtschaftlicher Notwendigkeit, dem 80 Millionen Bolt der Deutsjen der raum in dem legten Vierteljahrhundert mit allem eingeengt wurde, wenn man ihm seiner entriß und vorenthielt, wenn man überall o Weltmarkt seine Ausfuhr zurückzudrängen ju waren war, Daß es für dieses Volk als Kultı und für den größten Industriestaat Europas um Leben oder Sterben ging. Deutschlag nit die Wahl zwischen einer duldnerischen 2 nung des bisherigen Zustandes seiner Einengrn Burüdjegung oder einer Erreichung freiwillige Ständnisse seiner Gegner, sondern er mußte untrott begnadeter Führung mit allen Kräften und Hinsicht aufrüsten, um entweder die unsichtkmofratische Blocade auf dem Weltmarkt, betät: Uebersee, gewaltsam zu durchbrechen, oder füßt auf seine Macht, Wege zu einem größerenchaftsraum friedlich zu erfliegen, darin anderen europäischen Wölfern, befreit von Dmundschaft der Westmächte, eine für alte ten segensreiche wirtschaftliche Ergänzung für alle Tauschmöglichkeiten des modernen Berichts einhliegen konnte. Der Weg, den das Dritte Reich dabei beschritt, war der Weg des Friedens, des Minimums an Gewaltanwendung, das unter den gegebenen Amtsständen überhaupt möglich war. Die Uebernahme Böhmens und Mährens unter den Schub des Reiches auf Wunsch des tschechischen Staatspräsidenten und seiner Regierung ist weit entfernt von den Gewaltmaßnahmen, mit denen z. B. das britische Westreich begründet wurde. Die Unterwerfung der riesigen Kolonialgebiete, Die Niederbrechung der Selbstbestimmungswünsche der Inder, Araber, der griechischen Bevölkerung von Ehpern ussw., die Errichtung von Emmnaburgen an den großen Verkehrsstvaken auf Ivenm- ! 21324