Tagblatt, Mai 1926 (Jahrgang 4, nr. 98-120)
1926-05-01 / nr. 98
.. Nr. 98. Samstag Tagblatt Erstrangiger engl. - französischer Damen-Modesalon, HANZEL für Mäntel, Kostüme, Toiletten, Rinderkleider etc. Daselbst wird auch Unterricht in Weiß- und Kleidernähen u. Schnittzeichnen erteilt. Billige Preise! Theatergasse 12. | Hof, Garten, Rand. Kurze Rauihläne für den ‚aleingrriner. Monat Nenner M se webt damit bereit, die Natur in der schönsten Entfaltung, und nur noch die Eismänner sind zu überwinden. Im Obstgarten mit man blübhendes Spalterobst, wenn Nachtfröste zu befirechten sind, mit leichten Tüichern- Schüsen. Treibt ein neugepflanzter Obstbaum bis Ende Mai nir aus, it aber seine Rinde sonst noch grün, so hebe man ihn heraus, lege ihn 24 Stunden in Wasser, beschneide dann die Wurzeln von neuem und pflanzen ihn wieder ein; in den meisten Fällen toird er bald austreiben. Frisch gepflanzte Obstbäume dürfen nicht gedüngt werden. Die anderen Obstbäume und Sträucher sind alsbald nach beendeter Blüte mit gut pergovenem flüssigem Dünger zu rauchen, besonders die Apfel- und Birnbäume. Kirschen und Pflaumen sind genügsamer. Auch Erdbeerbeete werden zum letzten Mal getaucht. Der Mat it der Monat, in dem die Leittriebe des Formobjtes an den Zapfen zu binden sind. Wer diese wichtige Arbeit später vornimmt, läuft Gefahr, die Triebe abzubrechen. Pfirsichbäune können an warmen Tagen beschnitten werden.. Strichen und Apritosen pfropft man. Das Ofulieren bon 1. Mai 1926. Seite 3. Kommissionslager u. Verkaufsstelle der Fürst. Esterházy'schen Forst- und Sägeprodukte Julius Lang, Dampfsägewerk Sopron, Raaber-Bahnhofstrasse Telephen 5b Eichen- und Buchen-Schnittmaterial, Fichtenstangen (Raifen), Rad-Felgenholz, Weinstecken Buchen-, Eichen- und Fichten-Brennholz Bezimmertes Bauholz, Bretterholz, Buchenholzkohle, geschnittenes Bauholz Latten, Dielen- 7220 B Weinbauern! Dad habt Ihr in der ersten Maihälfte zu tun? Das Vertreiben der Reben geht zu Ende, die Reben sind entsprechend abgehärtet und eingeschult worden. Im Weingarten selbst it die Halle fortzufegen, das Sterenschlagen mit zu beenden, die Streber sind anzubinden. Bei Beginn des Austriebes beobachtet vor allem die Art des Austriebes bei denjenigen Rebitöden, die ihr schon in früheren Jahren als wertvoll ausgemärkt hatten. Seht bei vielen Stoffen nach, ob sie regelmäßig oder unregelmäßig antreiben, trägt in das Zuchtbuch ein, ob sie früher oder später oder gleichzeitig mit der großen Mehrheit der übrigen Stöde derselben Sorte und bei gleiher Unterlage antreiben. Stöde, welche bei nicht späterer Reife spät antreiben, sind wegen der geringeren Gefahren vor Spätfrösten wertvoll. Sehr bei denjenigen Stöden, die nach Eurer Beobachtung in früheren Jahren später geblüht haben, nach, ob sie auch im Antrieb später sind. Vergleicht Eure Beobachtungen mit früherem Nötigen, ob bestimmte Stöde alljährlich oder nur in bestimmten Jahren spät, beziehungsweise früh antreiben. Die Zeit Der Eismänner bedeutet für alle Weingärten eine große Gefahr. Bereitet Euch auf die Möglichkeit von Spätfrösten vor, sorgt dafür, daß der Kraftwehrdienst in Eurer Gemeinde funktioniert und besorgt rechtzeitig Räuchermaterial, damit es im Augenblicke der Gefahr in genügender Menge darft. Die Bekampfung der Kräuselfranzheit ist vorbei. Mitte Mai müßt Ihr das erstemal mit Kupferfaltbrühe oder mit Bosnapasta gegen den roten Brenner spicken. Sieht genügen noch eine 1prozentige Kupferfaltbrühe oder eine 1,5prozentige . Bosnapastabrühe. Wir] Stehen unmittelbar vor der Bekämpfung 8 Heu- und Sauerwurm ®. Bes hafft Euch zur diesem Zivede Urania grün, welches zusammen mit der Kupferfallbrühe oder mit der Bosnapaita verspricht wird. Vom V Uraniagrün genügen 15 Desagramm auf 100 Liter Türfigkeit. Im Keller sind die Faller all wöchentlich nachzusehen und aufzufüllen. Die Iungweine sind auf eventuelle Nachgärung zu untersuchen, die Spunde zur Entlaftung der Kohlensäure zu lüften. Haltet die Fuffer rein und gebt bei leeren Gebinden einen Einschlag. „®. 2. 8“ ins treibende Auge hat zu er- Apfel und Birne können noch ver Steinobst folgen, edelt werden. Verbände der Veredelungen werden nachgesehen und wenn nötig, verbessert oder erneuert. Bei hochstämmigen Johannis- und Stachelbeeren sind alle sich bildenden Wurzelchößlinge zu entfernen. Bei Himbeeren schneidet man die überzähligen Triebe weg und behält nur 4 oder 5 kräftige bei. Viel Augenmerk st jeht auf das Vernichten des Ungeziefers zu bekwenden. Raupen sind zu vertilgen. Besonders der gefährliche Ningelspinner mu vernichtet werden. Das Kalten der Obstbäume hat nur dann Wirkung, wenn man vorher die Rinde , Bolzen, Moosen und Larven reingt. Nach beendigter Obstblüte ist es angebracht, gegen das Fujisladium mit Kupferfalfbrühe zu spingen. Bei andauernd trockenem Wetter müssen die Baumschiben gehörig beivälert, bei feuchtem Wetter mit kurzem Dünger bedeckt werden, am Gemüsegarten fließt ebenfalls viel zu tun. Man halte Schuttecen, Matten us. bereit, da die Maifröste noch bevorstehen. . Mistbeete sind zu lüften und junge Gewächse auszupflanzen. Sämlinge pisiere man, Wege sind von Unkraut zu reinigen, Sanıenträger von Gemütepflanzen durch Holzstäbe zu kernzeichnen, Erdflöhe von Kohlaussaaten usiw. im Freien zu vertreiben, Nasenpläße zu schneiden, Kästen und Warmhäuter zu lüften. Die Spargelernte beginnt. Der Spargel it vorsichtig zu stechen; man entferne vorher die Erde um die Stange, streiche dann aber das Loch wieder zu. Die Spargel fliegen zu vertilgen. Erbsenaussaaten werden von jett ab alle zwei bis drei Wochen wiederholt. Klarbilfe pflanzte man erst nach dem 15. Mai; mit den Tomaten warte man bis etwa zum 25. Mai. Mohn kann ins freie Land gesät werden, aber nicht zu eng. Der beste Standort für Kürbispflanzen sind die Komtposthaufen; nur sorge man für reichliche Bewässerung. Als Salatgurfe hat sich in den legten Jahren „Unifum“, eine widerstandsfähige und reichtragende Sorte, recht bewährt; dies gilt auch von der Bariser Traubengurfe und der Ruffischen Traubengurfe; erstere eignet fich mehr als Eingoder Pfeffergurfe, segtere mehr als Salzgurfe. Rhabarber ist zu ernten und nach der Ernte zu dingen. Erbsen sind mit Reifern zu besteefen, Busch und Stangenbohnen, die von einem nicht allzu heftigen Nachtfrost befallen wurden, sönnen meist noch gerettet werden, wenn man sie sogfleich am frühen Morgen mit recht falten Wasser übergieht und durch Beischatten mit aufgehängten Tüchern und Matten gegen warme Sonnenstrahlen schütt. Nötigenfalls besprenge man sie mehrmals im Laufe des Vormittags mit falten Wasser, nie aber mit warment. Im Frühbeet werden Sämlinge verschult. Zwiebeln sind mindestens auf 4 Zentimeter zu verdünnen, wo sie zur dicht stehen. Nacies ist bei trockenem Wetter eg zu begießen. In leergefrorbene Mistbeete komtinen Kürbisse, Melonen oder Gurten. Man kann übrigens auch Champignon darin ziehen. Wo fest Kohlpflanzen plößlich messen, sind sie von der Kohlfliege befallen, die ihre Eier an den Wurzelhals abgejeht hatte. Man hebt die Pflanzen vorsichtig aus, vernichtet sie restlos und legt an ihre Stelle Erjag, den man immer vorrätig haben muß. von Buffbohnen, an denen sich die siwarze Milbe zeigt, in die Spike abzubrechen. Bei Gurtensaaten ins freie Land (etwa am 10. Mai) bringe man Hühneroder Taubendung in die Saatrillen. Das Kartoffellegen ist zu beenden; Frühkartoffeln sind zu behäufeln. Zwischen Kopfsalat kann man noch Gurkenferne legen; diese haben doch den Salat anfangs Schuß und Monat, finden später genügend Plaß, sich auszubreiten. Aussäen kann man in diesem Kopfsalat, Endivien, Sommerrettig, Radies, Spinat, Gurke, Kürbis, Kohlrabi, päten Blumenfohl, Zwiebeln, Blätterfohl, Karotten, Stangen- und Buschbohnen, Erbsen, Rosenfohl, Wirfing, Majora Petersilie usiv. Pflanzen kann man: Artiichoden, Salat, Tomaten, Sommerendivien, Kohlarten, Kürbis usiw. Im Blumengarten pflane man Georginen und Canna ins Freie. Abgeblühte Blumenzwiebeln bringe man an einen fühlen, schattigen Ort, der etwas von Zuft durchstrichen wird. Die Blätter lasse man daran, da deren Saft in die Zwiebel zurücgeht. Erst, wenn die Zwiebeln vollständig trocken sind, reinige man sie und hebe sie in Kästen auf. Blumensästen sind zu bepflanzen, Lorbeerbäume und Oleander sind auf Verbmden und Balfons zu bringen. Ampeln werden bepflanzt und aufgehängt. Sommerblumen aller Art können ausgesät werden. Bon Nojen entferne Turzefihöhlinge. Ein vorzüglicher Nosendünger it Phosphorsäure; diese wirft großartig auf die Farbe und den Schmelz der Blumen ein. Netz i beite Kaktuspflanzzeit. Zu Anfang, oder bei der Mitte des Monats werden die Blumenbeete mit Tageten, Zinnien, Balsaminen, Miern, Levfoyen, Löwenmaul Verbenen, Belargonien, Fuchsien, Begonien, Seliotrop, Agerantum uftp. beschieft. Neugepflanzte Nadelhölzer sind täglich zu besprigen, Ziersträucher nach beendeter Blüte zu beschneiden. unge Pflänzchen muüsten sehr oft mit feinster Brause begonsen werden! N Ringelblunten, 4. Eingesendet. Wichtig in die Damenwelt „Wien .. BELA SONNENFELD VI., Mariahilferstrasse Nr. 109. Besichtigen Sie unser reichhaltiges Lager in Qualitätsware zu billigen Preisen. Kleider aus gutem Rips Modeplisse .. Kleider aus Rips Covercoat, entzückende Neuheiten . Mäntel aus Covercoat in flotten Facons . . . Mäntel aus Wypcord, Seide gefüttert Die grosse Mode Complet Kleid und Mantel . S 39.— S 59.— S 45.— S 75.— S 150.— Bestbekannte Massabteilung verfertigt in kürzester Zeit tadellos passende Kleidungsstücke. . Täglich Modenschau! 8587 Zwei Venenburner in Oesterreich unter Mordverbamt verhaftet. Sie wurden auf freien Fuh gefegt, da sich ihre Unschuld erwiesen hat. Dedenburg, 30. April. In der Wattfolge vom 23. April (Nr. 91) veröffentlichten wir unter obigen Titel eine Nachricht, laut welcher zwei Dedenburger Burschen, und zwar der einundzwanzigjährige Hilfsarbeiter Ludwig Weiß und der fünfundzwanzigjährige Schlosser Gottlieb Gölz unter dem Verdachte des Mordes an dem pensionierten Gendarmeriebeamten Satob Ryba, der beim Bau der Seilbahn auf die Bar als Nachtiwächter angestellt war und in Hirschwang ermordet wurde, in Leoben verhaftet und dem Kreisgerichte eingeliefert wurden. Die eingeleitete Untersuchung ergab, das die Verhafteten unschuldig sind. Sie wurden vor einigen Tagen auf freien Fuß gelegt und mit einer freien Marschroute nach Oedenburg gebracht. Gölz und Wei hatten am 27. Januar Dedenburg verlassen, weil sie hier Ferne Arbeit finden konnten. Sie gingen auf die Wanderschaft. Bei Klingenbach überschritten sie die Grenze und walzten über Graz nach Deutschland. Bloß an zwei Orten erhielten sie bei Landleuten Arbeit, jedoch auch nur auf kurze Zeit. Sie kehrten deshalb nach Oesterreich zurück In Beltweg (Kärnten) wurden sie zum erstenmal von der Gendarmerie verhaftet. Man verdächigte sie schon damals, den Mord an Ryba begangen zu haben. Nach mehreren Stunden wurden sie jedoch freigelassen, da aus Reichenau die telegraphische Meldung eintraf, daß sie mit den gesuchten Mördern nicht identisch sind. Dar ihnen aber nach ihrer Freilaustung kein diesbezügliches amtliches Dokument ausgestellt wurde, und die beiden Wanderburschen in Leoben, wo sie bei einem Bauern übernachteten, am 14. April neuerdings unter dem Mordverdacht verhaftet, und dem Kreisgerichte in Leoben eingeliefert worden. “Die eingeleitete Untersuchung ergab jedoch, daß sie uns schuldig sind, worauf sie nach sechstägiger Haft auf freien Fuß geseßt wurden. Die beiden Burschen befinden sich bereits seit einigen Tagen in Oedenburg und sind nun bestrebt, nach den überstandenen Abenteuern in ihrer Heimatstadt Arbeit zur bekommen. Heute im „Städt. Mozi ein hervorradender Film! GREINER EIER Sole Annonce! ETUI EEE Decken Sie Ihren Frühjahrsbedarf in Kleidern, Mänteln, Completts = 3i | -