Tagblatt, Juni 1927 (Jahrgang 5, nr. 123-145)
1927-06-01 / nr. 123
e tás Generalrepräsentssa und alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Desterreig: Propaganda-Büro Leopold Fleischmann, Wien III., Steingasse 32, Merz- Umzeigenanmmahne en and Debenburg, Bealplag 56. Hinrus: 19. Einzelblatt: 8 Groschen ab 304% jMmi N sorrog -SUBERBERHRERIERUHTIRERRES u un Generalanzeiger Tiio das Burgenland ‚Gelangt mit Ausnahme von Sonnz nachmittags zum Versand. Probeblatt Solge 123. und Feiertagen täglich wird kostenlos zugestellt. Anzeigenberechnung laut Gebrthren Mittwoch, den 1. Juni 1927. Bezugspreis: Verantwortlicr Schriftleiterr. Leopold Fleiiämann, Wien III, Steingasse 3. Hauptiriftleiter und für . Ungarn verantwortlich : Adolf Pálfy, Oedenburg Denkplatz 36. Hnruf 23. Sprechstunden täglich 9—12 Ur. Einzelblatt: 8 @roschen Monatid 2 S, viertejährlich 6 S — Einzelblatt an Recentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. 9. Jahrgang. Ultimatum der österreichischen Bolt: und Telegraphenangeeilten. Wien, 31. Mai. Die Bolt, Telegraphen- und Fernsprechangestellten haben dem Generaldirektor Hoheifel Gebührenforderungen Der Boltgemwersshaft und der Technischen Union überreicht und endgültige Antwort bis Samstag den 4. Juni 10 Uhr vormittags verlangt. Im Falle der Ablehnung dieser Forderungen würden die genannten Organisationen noch Samstag die Barole hinausgeben, die Arbeit im Beft-, Telegraphenund Fernsprechwesen in der Jeacht vom 6 auf den 7. Juni auf Widerruf der Streitparole einzustellen. Vollständig bis Britische Stottendemonstration in den öniptischen Gewässern. London, 31. Mai. Die wiedererwachende Fatgferte der ägnptischen Extremisten hat die britische Regierung veranlagt, Drei vor Malta liegende britische Kreuzer, zu einer Kalottendemontration in die ägyptischen Ge wäasser zu entsenden. der britisch russische Konflikt. Londeon, 31. Mai. Der russische Botschafter in London verläßt heute die englische Hauptstadt. Die norwegische Regierung hat sich bereit erklärt, die britischen Interessen in Rußland wahrzunehmen, Die Abrüstung zur See. Genf, 31. Mai. England, Die Vereinigten Staaten und Japan werden die vom Präsidenten € 00. lidge angeregte Dreimächtekonferenz über Seeabrüstungsfragen am 20. Juni in Genf beginnen. Re. das Ergebnis der Sobranjewahlen. Sofia, 31. Mai. Den offiziellen Daten zufolge hat die Regierung bei den Sobranjewahlen 176 Mandate erhalten. Die Neutralen erhielten 11. Die gesamte Oppositionm 86 Mandate... Die neue Sobranje wird um 30 Abgeordnete mehr zählen als: Die alte, Su Sofia selbst erhielt die Regierung 7 Mandate, die Opposition ebenfalls 7. er Parfümerie Bader Sopron, Grabenrunde 45. Modernste Ausstattung. Erstklassige Fachkräfte neu engagiert. #29 ET járási KÖNYVáse die Ausshhüse Des neuen Landtages, * Aus Eisenstadt wird gemeldet: Die Ausschüsse des neuen Landtages wurden wie folgt zusammengefekt: Sinmanzausschuß: ’Berleichnik, Bögl, Freiberger, Gesell, Horváth, Schön, Schreiner, Eljas, Prugnat, Enzenberger, Hollenthonner, Karall, Tomfisch, Rimer, Rollinger. Rechtsauzfchuß: Brugnat, Ravoll, Tomi, Waaner, Welheim, Wimmer, Wollinger, Erisiat: Freiberger, Gansriegler, Henger, Schön, Suchard, Sylvester, Bag; Rirtschaftsgusiguß: Enzenberger, Weis, Rosenberger, String, Sylvester, Wachter, Wimmer. Erfa b: Berlojhnit, Gansriegler, Hollenthonner, Reeb, Schön, Sudhard, Bas. BVerfehlersausschuß: PBrugnat, Gansriegler, Hollenthonner, Krueß, Su Hard, Walheim, Wimmer, Eriat, Berlojehnit, Gesell, Heger, Neeh, Schreiner, Tomfih, Waaner. Unvereinbuarfeit3aug3- 'huß: NKarall, Schreiner, Suchard, Balheim, Wimmer.» Erjak: Steiberger, Heger, Schön, Bag, Wagner. Landeskommission bei der Heeresverwaltungsstelle: Nationalrat Binder, Landtagsabgeordneter Horváth, Bürgermeister Koller. Kuratorium für den Kriegsbeschädigtenfonds: Stephan Berfopitsch und Nationalrat Pfarrer Gangl. Bun enland. 2 Wi! AL AP SAKÁL AKARÁS MA BIDID ER AI AR AK AL AA AA ZP AA Alk Al AL AK AL AL AL AA AA AA I lid, daß Franz N. vor einigen Yahren in Hallein von einem falschen Machmann arretiert und in einem Heustall eingesperrt worden ist. Er verantwortet ih Damit, daß er in dem Zivilisten wieder einen falsshen Wachmann vermutet habe und in seiner Aufregung, wegen der Störung handgreiflich wurde. Der Gemeindemahmann Maurer bestätigt die Angaben der Anklageschrift. Er sagt aus, daß er seinen Uniformtod und die Dienstfappe in der Gemeindekanzlei gelassen habe, damit sie nicht schmusig werden. Der Staatsanwalt hält ein" für den Angeklagten sehr mildes Plaidoyer, sagt aber schließlich: , 39 muß die Klage nach § 81 aufrecht erhalten!” Der Verteidiger gab sich alle Mühe, dem Gericht darzutun, daß es sich im ärgsten Falle, um „eine tätliche Amtsehrenbeleidigung handeln künne, denn den Angeklagten kam erst nach der Tat zum Bewußtsein, dag es sich Doch um ein behördliches Organ handeln künnte, 63 müßt alles nichts. Der schredliche § 81, der schon so viele Menschen unglücklich gemacht, findet Franz II. schuldig des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit und so wird er zu drei Wochen strengen Arrest‘ mit einem ‘Safttage unwöchentlich auf drei Jahre bedingt verurteilt, . In der Begründung führt der Borz figender aus, der Wachmann habe seine Diensteigenschaft im wörtlicher Form bekanntgegeben, es seien Ortseinwohner Dabei gestanden, die nicht protestiert hätten, daraus hätte der Angeklagte erkennen müssen, daß Maurer wirklich der Ortspolizist sei. Den Gemeindewahmmann entließ Hofrat Haerdtl mit den Worten: , Aber nächstens ziehen ‚sie sich die Uniform an, wenn Sie Dienst machen, zumindestens stehen. Sie sich doch ein Dienstabzeichen an.” Das Hätte der Wachmann Maurer auch tun des tragen gen gewiß nicht bei sollen. Dem burgenländischen solche Vorfälle fremdenverfehrt! und Verhandlunzur Förderung ! Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Gingerender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mitteilungen sind durch+ gefennzeichnet. Gin Wiener, der. Den Hperpullendorfer Gemeindermahmann ohreint. Das Verbrechen nach § 81. * Aus Wien wird gemeldet: Einem Oberpullendorfer Machmann it etwas recht Unangenehmes passiert; er bekam von einem Wiener eine Ohrfeige. Dem Oberfeigengeber erging es noch schlechter, er kam dadurd mit dem furchtbaren $ 81 in Konflitz, der das Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit behandelt. Die Sadhe Jamio: Franz N., ein temperamentvoller, nerpöser Wiener, erhält die Nachricht, dad sein Kind schwer ertrankt sei. Er eilt auf seinem Fahrrad zu ihm ins Burgenland, fährt auf einem verbotenen Weg durch Oberpullendorf. Plögisch hält ihn eine Zivilperson an und sagt: „So bin der Gemeindewachmann“, und begehrt 2 Schilling Strafe. Es entsteht ein Wortswechsel, der Bachmann erhält eine Ohrfeige, Kranz NR. läßt sein Rad im Buch und eilt aufgeregt zur Gendarmerie, beschwert sie dort über den angeblichen Ueberfall. Der unglückliche Zufall wollte wem das umermeßliche Goldwerte enthalten soll, gerade genug, um ganz Europa u. santerem Und warum sucht man eben an der Grenze des Burgenlandes? Ganz einfach: Weil durch ein Heimburger Medium, Frau Sch., vor längerer Zeit der Herrn von Czernin, dem Ministerium des Innern eine genaue Branftfizze, enthaltend die Grabstelle des Hunnenkönigs Attila, "Übergeben wurde. Da aber der Hügel unter einer Anzahl von Erhebungen in fiziert war, hatte die Nachforschung festspielige Grabungen verursacht. Das Innenministerium in Wien erklärte erstens, daß es an Heilgesdte amtlich nicht glauben dürfe und, da es sich um einen angebli großen Soldidat auf dem Boden des Bundes handle. Die Sache, in das Ressort des Bundesministers für Finanzen gehöre, Nun stellte das Bundesministerium, um des außergewöhnlichen Amtes [03 zu werden, fest, daß der Berühmte Hügel mit dem Mtile- Grab jenseits der Grenze auf ungarischem Boden liege. Man sagt auch, daßs der merkwürdige Art an die ungarische Gesandtschaft abgetreten wurde. Ob das zutrifft, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden. Man sagt jedoch hier, daß man in Ungern vom Hellgesichte der Frau Sch. Kenntnis erhielt und so wird nächst Dedenburg derzeit nach dem Schab des Hunnenkönigs gefudbt. Beeren 7" ása eier +... | j Ammengräber an der Grenze. Es wird nach dem Shake Attilas * gegraben, von: ans Burgenland, westlich Dedenburg, kamen im April des heutigen Sahres Ingenieure, um wegen Parzellierung von Gründen mit den österreich jen Behörden zu unterhandeln. Wenige Tage danach wurden in der Gegend eifrige Brunnen gegraben, dann aber die Arbeiten wieder eingestellt. Nun wurden die Grabungen wieder aufgenommen und dabei Molarengräber aufgedeckt. In der Nähe von Szombathely fand man für siih Römergräber und A Kulturreste aus der Zeit der Völkerwanderung. Dabei kamen Wünschelrutengänger in Verwendung. Eigentlich sucht man mit Eifer das Grab des Hunnenkönigs Attila, | | R me Daten zur Kulturgeschichte Gifenstants. Die Schiedstätte. In den alten Zeiten mußten sich die Städte selbst gegen den Feind verteidigen. Die Bürger waren verpflichtet, im Falle der Gefahr selbst nach dem Schwert zu greifen. Man übte sich im Kriegshandwerk. Die biebern Bürger waren besonders um 1600 zur Zeit der Stürme der Freilchärler und Türken sehr stark bewaffnet. Die „Ordnung und Bolicep“, eine Handschrift mit Statuten 1601 im Landesmuseum, erwähnt im Punkt 11, daß man gar unbesonnen mit dem Gewehr umgehe: „auch in der Nacht zue Meßnadten, Ostern undt bei gleichen Feiten, wie jegt Ehürg auffhummen und ein vermeinter brauch, dad zubor nie gewest sein will.” Von einer Schießstätte findet man erst 1729 im Ratsprotokoll Erwähnung, wo es heißt, sie sollte repariert werden. Sie bestand , also “schon längst. Ihr Plan wird duch ältere Einwohner mit dem Garten hinter der Bürgerschule gegen das Institut identifiziert. A. € 3. ET Karl Kastner Delikatessen-, Wild- und Gemischwarenhandlung Sopron, Elisabethgasse 16 Telephon 428. Beehre mich die Aufmerksamkeit meiner sehr geschätzten Kunden auf den Umstand zu lenken, dass in meinem Geschäfte ausschliesslich Mehl aus der Szegediner Backmühle zum Verkaufe gelangt. Billigste Tagespreise! 1230