Tagblatt, November 1928 (Jahrgang 6, nr. 249-272)
1928-11-03 / nr. 249
Nr. 249; Samstag ur. Kagblatı: Bürgermeister Dr. Michael Thurter betonte, daß die Festlegung der Stromwählermiete notwendig geworden sei und er besuchte, den vom Oberbaurat Emmerth unterbreiteten Vorschlag annehmen zu wollen. Der Vorschlag wurde nach Ffurzer Debatte angenommen. Die Berbesserung der Straßenbeleuchtung. Sonorar-Oberbaurat Géza Emmerth referierte sodann, dab die Stadt beschlossen habe, je Straßenbeleuchtung zu verbessern. Für diesen Zweck werden 200 neue Glühbirnen aufmontiert werden, und zwar in den Gassen auf dem Jugenberg, in den Löwern und in jenen Gasse, die zu den Bahnstationen führen. Die Kosten betragen 14.000 Bengö. Diese Summe soll aus dem Erlös der verfauften der eingestellten Straßenbahn "zustandegebracht werden. Bisher gelang es dem" Honorar-Oberbaurat bereits, für verfaufte Schienen und Miotore 3500 Bengei zu erhalten. — Das Referat diente zur Kenntnis. Die Verbesserung der Straßenbeleuchtung wurde nach den Beschlägen des Oberbaurates Emmerth einstimmig bewilligt. Die Gasfrage rückgezahlt werden soll. Die städtischen Sackommissionen befaßten sich mit der Angelegenheit und stellten der städtischen Generalversammlung den Antrag, das Ansuchen abzuweisen. Repräsentant Dr. Zohann Pentelenyi nahm dagegen Stellung und beantragte, man möge der kath. Kirchengemeinde in Agendorf für die Anschaffung einer neuen Gloce 400 Pengö spenden. NRepr. Dr. Béla Beiler beantragte, den Vorschlag der städtischen Fachekommissionen anzunehmen, laut welchem das Ansuchen der Fath. Kirchengemeinde abgetriesen werden möge. Nepr. Dr. Ernst Meigner machte den Vorschlag, den verlangten Kredit von 1000 Pengö zu gwäheren. Dr. Johann Pentelönyi meinte Hisrauf, der Fat. Kirchengemeinde in Agendorf Pengö - Nepr. Dr. Wilhelm Lawine erklärte, daß er prinzipiell gegen alle Unterbüßungen sei, die den Stadträgel belasten; er proponierte aber, eine Spende von 200 Bengő zu votieren. Stadtpfarrer Stoloman Rapp Propst ergriff als leiter zu dieDherbaurtt Emmerich teilte ferner mit, daß die Stadt die Inbetriebsegung der städtischen Gasfabrik beschlossen hat. Ein Budapester Fachmann überprüfte das Werf i und die städtischen Fachkommissionen befaßten ich gleichfalls mit der Angelegenheit eingehend. Es wurde festgestellt, daß die Inbetrieblegung der Gasfabrik nur dann möglich sei, wenn der bisherige Netortenofen instandgelegt und ein zweiter errichtet wird oder wenn gleich zwei moderne Kleinfammeröfen aufgestellt werden. Außerdem sei auch die Ausbesserung des Nohrwekes notwendig und in einigen Gallen mussen neue Rohre gelegt werden. Die Gesamtfosten würden auf 250.000 bis 300.000 Pengol zw stehen kommen. Es wurde auf Berichlag des Honorar- Oberbaurates beschlossen, für die Errichtung der Kleinfammeröfen oder auf die Instand‚hebung, des bisherigen Notortenofens und auf die Errichtung eines zweiten solchen Ofens den Konkurs auszuschreiben. Sobald die diesbezüglichen Offerte eingelaufen sind, werden selche von der städtischen Generalversammlung durchberaten und sodann fünfreie Anträge der städtischen Generalversammlung unterbreitet werden. Bei dieser Gelegenheit wird dann auch bekannt gegeben werden, wie viel Personen sich als Gaskonsumenten gemeldet haben. Bisher haben ss auf Grund des Aufrufes Der Gasfabrik 250 Personen gemeldet. Im Frieden betrug die Zahl der Gaskonsumenten 1700. Wenn sich 600 bis 700 Konsumenten melden, wird die Fabrik in Betrieb gejegt. Die Bicher Setralheizung berf Auf Vorschlag des städtischen Yoritmeisters Ferdinand Zügn (Kommandant der Oedenburger Feuerwehr) wurde beschlossen, die Räumlichkeiten des Erdgeschoßes der hiesigen Feuerwehrkaterne bei einem Rottenaufswand von 5000 Benge mit einer Zentralheizung, zu versehen. Die Fath. Kirchengemeinde in Agendorf hat im Weltkriege, tote viele andere Kirchengemeinden, die Kirchenglocken auf dem ‚Altar des Vaterlandes geopfert. Nun will die Kirchengemeinde eine neue Glocke an“schaffen und leitete diesbezüglich eine Sammelaktion ein. Es wurde auch an die Oedenburger Stadtverwaltung eine Eingabe gerichtet, im welcher um einen Kredit von ‚1000. Bengöd: angesucht wurde, welche Summe im jährlichen Raten von 200 Pengö zur Vzendtar Dr. Béla Heißler berichtete, dak das Mandat der Mitglieder der städtischen Aufsichtskommisation der Oedenburger Gewerbelehrlingsschule abgelaufen und die Wahl neuer Mitglieder notwendig sei. Auf Vorschlag des Präses der Städtischen Wirtschaftspartei wählte man zu neuen Mitgliedern: Schulinspektor a. D. Koloman Baláttby, Fabriksdirektor ofef Bettelheim, Fabrikant Eugen Steiner, Bürstenbindermeister Hosef Golubich, Fabrikant Julius Renner und Schneidermeister Stephan Horváth. ‚Eine neue Glocke für die Tath. Kirche in Agendorf. Nepr. Dr. Johann Pentelenyi, weil es arme Kirchengemeinde weil Kirchengemeinde in Agendorf dies sich um eine lath. Kirchengemeide handle, sondern hauptsächlich deshalb, des Nepr. Dr. Pentelenyi annehmen zu wollen. Der Antrag des Doktor wurde hierauf Mehrheit angenommen. Eine längere Debatte messen eines Anstandsortes. Wie bekannt, läßt die Stadt Dedenburg mit einem Noilenaufstand von 26.000 Pengö in Dedenburg zwei moderne Anstandsorte errichten, an denen es in unserer Stadt schon lange gefehlt hat. Ein solcher Anstandsort wird nun bereits in der Kossuthstraße errichtet. Den zweiten Anstandsort wollte der Leiter des städtischen Ingenieuramtes Mlerander Balogh-Robacs auf der Grabenrunde errichten lassen, ımd zwar in jenem kleinen Bart, BR vor der Stillebrandischen Fabrik tegt. Gegen die Errichtung dieses Anstandsortes erhoben Fabrikant Hillebrand und mehrere Geschäftsleute und Haufbefiter Einspruch. Die Angelegenheit gelangte auf diese Weise vor die städtische Generalversammlung. Die auf der Eingabe unterfertigten protestierten dagegen, daß man den Anstandsort vor ihren Geschäften und Häusern errichten wolle und proponierten, den Anstandsort auf dem Széchenyi plak oder anderswo zu errichten. Mepr. Dr. Mar Berczeller hielt eine längere Rede, in welcher er, für die Unterfertiger der Eingabe Partei ergriff und beantragte, den Anstandsort anderswo zu errichten. Sein Antrag wurde angenommen. Der Leiter des städtischen Bauamtes ist nun gezwungen, einen anderen geeigneten Pla zu suchen. In der Generalversammlung wurde auch der städtische Wegbaufonds für das Jahr 1929 unterbreitet. Hierüber haben wir auf Grund einer Sigung des städtischen Verwaltungsausschusses bereits berichtet. Die nee betragen: 122.028.07 Bengö. So hoch sind auch die Einnahmen eingestellt, welche durch die taufgebühren und eine zehnprozentige Straßensteuer erzielt werden. — In der Generalversammlung wurden auch noch andere Angelegenheiten beraten, über welche wir im 2otalteil unserer Zeitung berichten. .Schienen und Moitere enge sei sicherlich „lieber, Penge, als ein Kredit von Er betonte, für den Antrag der Sache das Wort, nicht nur den Antrag ‚Bentelenyi ‘. eine Unterstügung deshalb von 400 jet, t wie seine ziweite im ganzen Rande, er eine 1000 jet die kath. sehr vielleicht Er erjunhte, mit großer b Festlicher Empfang neuen Sedenburger eb. Seelsorgers Oskar Budaler. Dedenburg, 2. Nov. Der 30. Oktober war für die Dedenburger evangelische Kirchengemeinde ein Beitrag. Höher schlugen die Herzen aller Gemeindemitglieder, denn am diesem Tage hielt der neugewählte Seelsorger Oskar Buchafer seinen Einzug in die altehrwürdige evangelische Kirchengemeinde der Stadt Oedenburg. Zu seinem Empfange hatte sich am Südbahnhofe eine große Menschenmenge eingefunden und besonders waren es die führenden Persönlichkeiten der Kirchengemeinde, die sich sozuragen vollzählig eingefunden hatten. Leider war der Kircheninspektor Dr. Eugen Zergenyi kramtheitshalber verhindert, an dem Emp- 8 Selbst der reichste Mensch wirft sein Geld nicht hinaus! Senator Zigarettenpapier 120 Blättern ist das wirtschaftlichste! Emil fang des neuen Seelsorgers teilzunehmen. Geiz aber nahm er in Gedanken teil an der Feierlichkeit, denn an ihm hatte ja! jede Angelegenheit der Kirchengemeinde auch bisher stets einen treuen Berater und hingebungsvollenförderer. In seiner Vertretung war Bizeinspektor Richard Schleiffer zum Empfange erschienen. Anwesend waren ferner: die beiden Seelsorger der Gemeinde D Oberregierungsrat Ludwig Jıermann und Karl Lanzmann. Ferner S Kirchenvater Ludwig Klauß, Oberregierungsrat Dr. Koloman Töpfer, die Universitätsprofessoren Dekan Dr. Eugen Kiss, Dr. Karl Bröhle, Dr. Johann Deát, Wilhelm Straner und Dr. Friedrich Karner, Obersanitätsrat Dr. Julius Straner, Wygensdirektor Johann Hollos, Bankdiektor Johann Bridler, Konventsanwalt Dr. Brunner, Konventsnotar Schuldirektor J. B. Ludwig Bos, Seminardireftor Sur lus Samar, Seminarprofeffor Sajs, Schuldireftor Guftad Lajchobeir, Dol tor Julius Boppoef, Grundchefiker Koloman von Újhelyi, Pfarrer Neidert, Oberinspektor der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn Ludwig Winsler, Johann Feinf, Sammelsheim, Polizeioberrat Lohmann Leitgangsg, Karl Ter Her, Mattbing Brudner, Georg Neisch, Ludpvig Karner, die Lehrer Michael Kindler und Johann Neubauer, Seminar - Webungsschullehrer Matheide, Friedrich Meyer, Wilhelm Bojtek, Johann Weigl, Josef Fodor, Julius Feigl Wilhelm Tremmel, Ludwig Goto a, Johann Treftner, Josef Becht, Rolf Hoffmann, Ludwig Szente, Bal Brudner (Neustiftgasse), Verwalter Karl Graf, Michael Fiedler, Karl Tibürs, Paul Unger, Dr. Josef Baross, Dr. Emil Schreiner, Eugen Scheffer, Julius Lang, Wilhelm Walter, Géza Rajcsanyi, Bat Heimler Michael 60141, Josef Horváth und noch viele andere. In großer Anzahl waren auch Damen, Mitglieder des Frauenvereins unter Führung der agilen Präsidentin des Vereins gran Koloman von Újhelyi erschienen. Den ganzen Berren entlang standen dichtgedrängt die Menschen, um Zeugen der Ankunft des neuen Seelsorgers zu sein. mit Pünktlich um 3 Uhr 15 Minuten fuhr der Zug, von Szombathely kommend, in der Station ein. Mg Pfarrer Dskar Bordakser im Rahmen der Tür sichtbar wurde, einholten seitens der zum Empfang Erschienenen begeisterte Elfenrufe. Ms Erite stieg die Frau Gemahlin des Seelorgers Budafer mit einem Blumenstrauß in der Hand aus dem Magen. Mit Blumen kam sie und mit Blumen wurde sie empfangen. Ihr Blick schweilte mit Sichtlicher Rührung über die Menge, die sie mit liebevollen Blicken begrüßte. Von ihr wandten sich die Blicke der Menge der Person des netten Seelsorgers zu, dessen gewinnendes Neußerei und freundliche Gesichtszüge auf alle den besten Eindruck machten. Auch, er war ergriffen von der spontanen Begeisterung, mit der ihm alles zujubelte. Nun begrüßte Oberregierungsrat Pfarrer Ludwig Ziermann den MAmisbruter in einer längeren Rede, in der all die Herzlichkeit und Liebe, mit der die Dedenburger evangelische Kirchengemeinde ihren neugewählten Seelsorger willkommen bie, so recht zum Ausdruck gelangte. Er betonte, daß der gute Ruf, der dem Naimen Budakfer vorausgeht, die sicherste Gewähr dafür bietet, daß das Wirfen des newen Seelsorgers in der Gemeinde Dedenburg von reichem Segen begleitet sein wird. Sie, bhegmürdiger Herr Pfarrer — fuhr dann Pfarrer Biermann fort — wirden von einer großen Majorität zum Seelsorger der Oedenburger evangelischen Kirchengemeinde getwählt, aber es schlagen ihnen alle Herzen der Gemeinde in Liebe und Hochachtung entgegen.‘ Des Volkes Stimme in Gottes Stimme, und so begrüßen ich Sie als einen Boten Gottes, der Frieden versündet und Frieder bringt. — Indem Pfarrer Ziermann noch Gottes reichten Segen auf die Wirfsamkeit 068 Neuen Seelsorgers herabflehte, schloß er “eine Nede. . Sichtlich gerührt und ergriffen Sanfte Pfarrer Oskar Budhater für Die herzlichen Begrüßungsworte und den liebevollen Empfang. Alles lauschte andächtig den Dantesworten, die in ihrer schlichten Art und Weise so recht den Weg zu den Herzen fanden. Ich danfe, von „ganzem Herzen für den liebevollen Empfang, den sie alle mir hier zuteil werden lassen — begann Pfarrer Dar Budafer. Der erste Eindruc, den man gewinnt, ist meist der bleibendste und untrüglichste. Ich, habe den Eindruck, haß ich und meine Familie uns hier wohl fühlen werden und daß wir ‚uns alle in gemeinsamer und gegenseitiger Liebe finden werden. Das walte Gott! Die Worte wurden mit begeisterten Elfenrufen entgegengenommen. Nun traten ziver weißgekleidete Mädchen, Judit Barojs und Margarete Bröhle, die Töchterchen des Finanzrates Dr. Josef Barojs und des Universitätsprofessors Dr. Karl Pröhle vor und überreichten der Gemahlin des neuen Pfarrers sie einen Blumenstrang, nachdem noch Studit-Baroj8 schlichte Begrüßungsworte, wie sie aus einem Hindermund zusammen pflegen, an die Frau Pfarrer richtete. . »Sierauf drängten sich alle Näherstehenden vor, um den neuen Pfarrer mit einem warmen Händebruch zu begrüßen. Dann ging es es dem Ausgang zu. Mittlerweile hatte si vor dem Bahnhof eine große Menschenmenge angesammelt, ‚Seren Augen mit jichtlichem Wohlgefallen kauf die Berson des neuen Seelsorgers. ge