Tagblatt, April 1929 (Jahrgang 7, nr. 74-97)
1929-04-03 / nr. 74
Nr. 74. Mittwoch Michael Käh und Sohn Bibor Käh dipl. Tanzlehrer eröffnen am 2. April im Festsaale des kath. Lesesvereines (Neugasse Nr. 28) einen Tanzturm. Einschreibungen täglich von 6—8 Uhr nachmittags. 4m Wirklich gediegene, solide Möbel — reine Marktware — kaufen Sie am besten in dem altbekannten Möbelwarenhaus Beer , Drach, Dedenburg, Grabenstunde Nr. 72, Telephon Nr. 615. Wir empfehlen unser reichhaltiges Lager zur Besichtigung — ohne jedweden Kaufzwang. a EEE TREUE ÉSE TT LES ES ESTÉT 100 Meterzeniner Futterrüben sind abzugeben, eventuell auch in kleineren Mengen bei Gottlieb Schneeberger Schlippergasse Nr. 64. "" "Städt. MOZI" in London Montag— Donnerstag, 1.—4. April 1929: Fräulein Else Deutscher Künstlerfilm in 4 Akten, nach dem Roman von Arthur Schnitzler. — Hauptrolle: Elisabeth Bergner, Albert Steinrück, Adele Sandrock, Albert Bassermann, Grit Hegesa. Regie: Paul Czinner. Schrecken ohne Ende Burleskfilm. Beginn der Vorstellungen an Wochentagen um "aze. 35, 7 and 9 Uhr. 86 ELITE MOZGÓ IN SOPRON Vom 3. bis 4. April 1929: Vom Täter fehlt jede Spur Eine äusserst spannende, höchst interessante Filmsensation in 8 Akten. Regie: Constantin J. David. Hauptdarsteller : Gritta Ley, Kurt &erron, Hanny Weisse, Ernst Stahl-Nachbaur, Fritz Kampers, Rolf v. Goth. Ausserdem das erstkl. Ergänzungsprogramm: Für Jugendliche verboten ! Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr. 25 Qualitätsware ! á Käse! 8 Johann Freier Uhrmacher . Sopron, Theatergasse 6 empfiehlt sich zur Ueber nahme aller Arten Uhrenreparaturen prompt und billig! Spezial-Bubi-Haarschneiden im Herren- und Damen- Frisiersalon Kiss SOPRON, Spitalbrücke Air. 3 vis-à-vis vom Café Hungaria. Für Damen separater Salon ! Zivile Preise! 4867 aa 3. April 1929. Seite 3. Unser Musikverein hat seit den jüngst ausgewiesenen folgende neue Mitglieder zu verzeichnen: Frau 2. Tolnay, Witwe PB. Bozó, Frau Ernst Tiefbrunner, Frau Dr. 3. Lufacsy, Witwe Fr. Koretichy, Franz Schrötter, Karl Hadjtod jun., Moz ri Laber, Leo Kolos, E. Zafarias, Andor Barna, 3. Perfovas, Franz Witmann, Matthias Karner, Ferdinand Rihly, Karl Zwinzien, Maria Lehner, Franz Horvath, Bela 3alta, Weitungar. Brauerei, Josefine Ezullit, A. Elges, Dir. Johann Pridler, Advokat Dr. Koloman Mihályi, Stephan Erdös, Matthias Ugrinovics, Gustav Gröffing, August Pfuhl, Em. Bokor, Stephan Rauhofer, Binz Nagy, Edmund Apt, Forstingenieur (Kapuvár), Stulius Bröptl, Witwe Rudolf Conrad, Karl Szük, Frau Bela Rene, Sof. Csaplopics, Dr. Paul Zergenyi, Dr. Ernst Meißner, Dezső Kalmár, Josef Breuer, Arpád Birner, Julius Straner, Georg Müller, Doktor Nagy Endre (KRapuvar), Géza Rajcsányi, Ferdinand Hajding, Dr. Andreas Schindler, Josef Helyey, Alexander Schlesinger, Rudolf Hell, Rudolf Lederer, Josef Böße, Ernst Nagy, Artur Fiedler, Ludwig Fabiany, Friedrich Kund, Ferdinand Friedrich, Julius Kretai, Ludwig Fürst, Dr. Artur Pekovits, Dr. Gustav Schöneberger, Fr. Köves, Raul Bergmann, Bela Zöllich, Dr. 2. Meyer, Dr. Bela Heißler, Michael Trogmayer, Ludwig Conrad, J0sef Röfa, Held Fosef Tamás, Ferdinand Moderer, Dr. Johann Hauer, Bill Pieler, Alexander Bollrath, Josef Bedy, Dr. Bela von Bäghy, Tassilo Szolcmayer, Gebr. Merényi, Gustav Koller, Wilhelm Nemeth, Géza Lauff. Schwerer Unfall im Walde. Der 21jährige hiesige Taglöhner Stephan Krankfeld war Samstag nachmittags mit anderen Taglöhnern im Irnfriedwalde mit dem Baumfällen beschäftigt. Kranifeld k fletterte dabei auf einen Baum, dessen Stamm zum Teil schen duschjägt war, um ein Geil zu befestigen. Mit dem Geil sollte der Baum niedergerissen werden. Der Baum stürzte aber schon um, als Kranifeld noch auf den Wellen saß. Der junge Taglöhner brach sich an zwei Stellen den linken Arm und zog sich auch innere Verlegungen zu. Die Rettungsgesellschaft brachte ihn ins Elisabethspital. Wohltätigkeit. Der unter der Leitung der Präsidentin Frau Dr. Michael Thurner stehende Oedenburger St. Elisabeth Verein verteilte vergangene Woche ansäßlich der Osterfeiertage an 150 mittellose, arbeitsunfähige Frauen acht Kubikmeter Brennholz, ferner erhielt jede Person ein halbes Kilogramm Fleisch, Kuchen, einen Laib Brot und zwei Eier. Gewerbliches. Der Oedenburger Geswerbeverband hält seine ordentliche Gesneralversammlung am Sonntag, den 7. April, um 10 Uhr vormittags im Gewerbeheim ab. Bereinsnachricht. Der Oedenburger Stadtverschönerungsverein hält Dienstag, den 2. April, 8 Uhr abends, unter dem Vorfig des Präses Dr. Karl Heimler eine Ausschußfigung ab. Luftpostverzehr zwischen Budapest und Szombathely. Ab 3. April wird zwischen Budapest und Szombathely probenweise der Luftpostverkehr eingeführt, und zwar mit folgenden Stationen: Budapest-Nyiregyháza, Budapest- Szombathely und Budapest-Fraposvaar. Polizeinachricht. Gegen unbekannte Täter, die wiederholt die Fenster des Lufthauses im Garten des Hauses Mároczigasfe Nr. 13 einwarfen, wurde die Anzeige erstattet. Es wird angenommen, daß die Tat kleine Knaben des Nachbarhauses verübten. von einem Hund gebissen. Helene Bozi, die siebenjährige Tochter des Oedenburger Arbeiters Johann Bozi, wurde gestern nachmittags auf der Brennbergerstraße von dem Haushund eines Mandorfer Einwohners namens Aalbantner in den rechten Unterschenkel gebissen. Das Mädchen wurde vorsichtshalber ins Budapester Batteurinstitut gebracht. Der Hund des Wandorfer Einwohners wurde dem städtischen MWasenmeister zur Beobachtung übergeben. Metallgeldomarkt: ein ungarisches 20 Kronen Goldstüh 23:10 bis 23:30 Vengd, eine Silberkrone 042 bis 043 Pengd, ein Silbergulden 1:15 bis 120 Vengd und ein Fünfkronenftüd in Silber 2:16 bis 232 Pengol. Bei fahler, graugelblicher Hautfärbung, Mattigkeit der Augen, üblem Befinden, verminderter Arbeitskraft, trauriger Gemütsstimmung, schweren Träumen, Magenschmerzen, Kopfbruch und Krankheitswahn ist es ratsam, einige Tage hindurch früh nüchtern ein Glas natürliches „Franzsofef“-Bitterwasser zu trinken. In der ärztlichen Prarid wird das Franz Sofef-Waffer darum vorzugsweise angewendet, weil es die Ursachen vieler Krankheitserscheinungen rasch beseitigt. 63 ist in Apotheken, Drogerien und Spezereimarenhandlungen erhältlich. Auf freien Zu gefegt. Die Hiesige Hausbesiferin und Geschäftsinhaberin Frau Adolf Trinfl und ihr Sohn wurden Samstag vergangener Woche von der Győrer Staatsanwaltschaft gegen Kaution auf freien Fuß gejegt. Die Untersuchung wird fortgesegt. Weiß und Ajourftchen auf der Nähmaschine Iehrt gratis ihren Kunden die Singer-Nähmaschinen Mkt.Ge, Sopron (Dedenburg), Grabenrunde 129, + Auswanderungsagenten vor der Verhaftung nach Oesterreich geflüchtet. Der Dedenburger und der Szombathelyer Staatspolizei ist es gelungen, Auswanderungsagenten auf die Spur zu kommen, die aus den Gemeinden der Komitate Oedenburg und Eisenburg Arbeiter, Tagzöhner und Landwirte sowie Frauen zur Auswanderung nach Brasilien verleiteten. Bei der Verhaftung flüchteten die Agenten nach Desterreich. Generalversammlung des. Man“. Die Oedenburger Gruppe des Nationalverbandes ungarischer Frauen (MANS;) hält ihre ordentliche Generalversammlung am Sonntag, den 7. April, um 4 Uhr nachmittags im großen Saale des Marshauses ab. Errichtung einer kath. Pfarre in Hegytd. Wie wir erfahren, wird noch in diesem Jahre in der Gemeinde Hegytd eine lath. Pfarre errichtet werden. Mit dem Bau eines Pfarrhauses wird noch im Frühjahr begonnen werden. Bisher gehörte die Gemeinde Hegyfd zum Fertöpeplafer Pfarrsprengel. Ein Gelbitmordversuch mit Hindernissen. Das hiesige Dienstmädchen Sophie Nagy wollte Ende der vergangenen Woche in selbstmörderischer Absicht vom Wandorfer Steinbruch springen, und zwar mergen unglücklicher Liebe. Das Mädchen kletterte über das Drahtgeflecht, blieb aber mit den Kleidern hängen und konnte ihn nicht befreien. Zwei Mitglieder des Mandorfer Männergesangvereins, die zur früiihen Zeit am oberen Teil des Greinzbruches vorbeigingen, befreiten das [erbensmüde Mädchen und braten es auf die Oedenburger Polizei, wo die Gelbstmordkandidatin so lange zurückbehalten wurde, bis sie das Versprechen gab, seinen Selbstmord zu begehen. Mesjerstecherei in Wolfs. Ostersonntag abends gerieten in der Gemeinde Wolfs nach einem Wirtshausbesuch der Taglöhner Christian Max und der Schuhmacher Ferdinand Schmidt aus unbekannten Gründen in einen Streit, in dessen Verlauf Schmidt ein Taschenmesser zog und damit Mar am linken Arm und an der Brust verlegte. Der verlegte Taglöhner wurde ins Oedenburger Elisabethspital gebracht. Gegen den Schuhmacher wurde seitens der Wolfser Gendarmerie das Verfahren eingeleitet. Gesters der könung. Oper. — 19.25: Vertrag von Stephan Hell. — 19.50: Vortrag von Franz Sifles. — 20.30: Uebertragung aus Berlin. — 22: Jazzband. Mittwoch, den 3. April. M Wien. 11 und 16: Konzert. — 17.45: Märchen für groß und klein. 18.15: Kunst in der Renaissance. — 18.45: Esperantowerbung. — 19: Der Adhtstundentag. — 19.30: Italienischer Sprachfurs. — 20: Zeitzeichen, Wetterbericht. — 20.05: Heiteres aus dem Dorf. Eigene Geschichten. Gesprochen von Hans Brecka-Stiftegger. — 20.55: „Der Mord in der Kohlmesjergasse.“ Bosse in einem Aufzug von A. Bergen. — Anfliegend: Leichte Abendmusif. Budapest. 9.15 und 12.05: Konzert. — 15.30: Morsezeichenunterricht. 16: Frauenstunde. — 17.10: Novellen. Kerteh Sözief. — 17.40: Seite Mufif. — 18.40: KRadio-Amateurpost. 19.30: Italienischer Sprachunterricht. — 20.15: Vorstellung im Studio: „A Hid“, in vier Akten, von Herczeg Ferenc. — 22.30: Konzert des fön. ung. Honvedinfanterieregiments Nr.1. Radio-Programm. Dienstag, den 2. April. Mien. 11 und 16: Konzert. — 17.10: Desterreichische Schicsale. Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine. — 17.50: Der Sport in den Festwochen. — 18: Das Auge und das Sehen. — 18.30: Der Kampf gegen den Hederich. — 19: Französischer Sprachkurs. — 19.35: Englischer Sprachkurs. — 20: Zeitzeichen, Metierbericht. 20.05: Felix Mendelssohn. Sonate für Cello und Klavier, D-Dur. — 20.30: Im Rahmen des mitteleuropäischen Rundfunks, Uebertragung aus Berlin: Orcesterkonzert des Berliner Funk-Orchesters. Anschließend: Bollstümliches Abendkonzert. Budapest. 9.15: Schallplattenkonzert. — 12.05: Zigeunerkapelle. — 15.30: Märenstunde. 17.10: Slowakischer Sprachunterricht. — 17.40 Konzert des Or- Beinbau. Weingartenarbeiten im Monat April. Infolge des ungewöhnlich harten und langen Winters verblieb ein Großteil der in normalen Jahren schon im März fällig gewesenen Arbeiten für den Monat April und muß bei günstiger Witterung getrachtet werden, das Betsäumte ehestens nachzuholen. Bezüglich des Rebenschnittes verweisen wir auf unsere bereits erschienenen Mitteilungen. Mitte April legt das Rebveredeln ein. Die Unterlagsreben, welche groß guten Einschlages mehr oder weniger ausgetrocknet sind, missen vor dem Beredeln 5—10 Tage in Wasser gestellt werden. Da Berlandierix Riparia sich etwas schwerer bewurzeln als Riparia, ist das Einwässern bei ihnen von ganz besonderer Wichtigkeit. Die Edelreiter sollen bloß einige Stunden vor dem Veredeln ins Wasser kommen. Das Beredeln erfolgt mit der Hand oder mit der Maschine. Das Vortreiben in den Vortreibfitten fest geeignetes Padmaterial voraus. Als solches kommen vor allem Sägespäne aus weichem Holz in Betraff, die gründlich durchnäht werden müssen. Die Sägespäne sind mit heißem Wasser abzubrühen und die Reben warm zu paden. Deckchichte bildet eine einige Zentimeter starre Lage von Sägespänen und darüber langfaseriges, gezupftes Moos. Die Luft in den BVBortreibhäusern muß rein sein, die Temperatur soll 28 bis 30 Grad Celsius haben. Für gleichmäßige und hohe Luftfeuchtigkeit ist zu sorgen. Die Kisten sind fleißig umzustellen, krästige Sonne ist dur Schattieren abzuschwächen. Etwa 14 Tage danach haben die Veredlungen entsprechenden Kallus gebildet und sind zunächst in der Kite abzuhärten. Es ist zu vermeiden, dasss beim Vortreiben lange, geile Triebe bilden, weil diese beim Einschulen leicht abbrechen, beziehungsweise verbrennen. Je weniger die Augen vorgetrieben sind, um so wertvoller für das Einschulen. Das Einschulen erfolgt in von Norden nach Süden laufenden Gräben bei einer Reihenentfernung von 60—80 Zentimeter und drei Finger Abstand zwischen den Reben. Der Rebschulboden muß gut und tiefgründig und s den im Herbste auf 50 Zentimeter Tiefe ungolt sein. Die Beredlungsstelle kommt zwischen Tag und Erde, die vorstehenden Edeltriebe werden mit lederer, mit Sägespänen oder Torfmull gemischter Erde in Form eines 10 Zentimeter hohen Kammes bedeckt. Die Bekämpfung der Kräuselkrankheit hat zu erfolgen, so lange die Anojpen noch vollkommen geschlossen sind. Dann sind Verbrennungen nicht zu fürchten. Das geeignete Mittel ist Schwefelfallbrühe oder Solbar. Solbar und Schwefelfallbrühe kann man entweder spingen oder mit dem Pinsel auftragen, jedenfalls müssen sämtliche aus dem Boden hervorschauenden Pflanzenteile gründlich abgewaschen werden. Von E £räufelfransen Rebiöden dürfen feine Edelkeiter verwendet werden. Dadurch würde die Krankheit verbreitet und es werden namentlich die Neuanlagen verseucht. Bei entsprechender Witterung kann