Oedenburger Zeitung, 1900. Januar (Jahrgang 33, nr. 1-24)

1900-01-03 / nr. 1

- F \ 5 ER E > g jr £ A - «i ;­­S« -i .­­| | Bi % 5 h, hr } N , a « - a Re! EEE 7 | | | | | | Be Vedenburger Beitung. ee $ RE 4 5 3. Männer 900 Charles Cavendish Benziner ver­wundet worden seien. Die Engländer machten einen Ausfall, um eine große, den Buren gehörige Kanone zu erbeuten und erlitten dabei sehr schwere Verluste. Tagesbericht aus Oedenburg und Wehungern. Tages­kalender. Mittwoch 3. Jänner. Katho­­lien : Genovefa. — Protestanten: Enoch. — Griechen: 22. Anastasia. | Zeiten vielleicht minder tragfähig geworden | bewegten Oberfläche des öffentlichen Lebens | getöbtet, der Sohn des Premierministers ! Find­­— man muß eben die ungefunden­­ groifen bereits dumpfe Wetter, die Erup- Lord Edward Cect Salisbury und Lord - Triebe, oder morschen Zweige (wenn solche HJ wirklich vorhanden sein sollten) entfernen, den Stamm aber so lange schonen, als noch kräftiges Leben in ihm maltet, als sein Mark noch jede Gewähr für eine weitere , gedeihliche Entwickklung bietet. So darf auch an dem Bestehenden, Erprobten und als näglich Erkannten nicht­s gerüttelt, noch weniger damit vollständig aufgeräumt werden, wenn auch Manches daran sich überlebt hat und wirklich reform­­bedürftig ist. Man muß eben das Bessere­n auf das Gute pfropfen und nur das etwa­s gänzlich Unfruchtbare ausscheiden. Dies gilt von der Regierung einer Stadt ebenso wie von der des ganzen Landes und hier sind wir wieder in das eigentliche Bahrmwasser, eines politischen Leaders gelangt, womit ich an erster­­ Stelle eines Blattes beschäftigt werden soll, zumal an der Jahres­wende vor der mir, die Zukunft erwartend, vertrauensvoll stehen. Wir reprodueiren die an uns anläß­­llich des Jahreswechsels gerichteten Worte unseres ständigen Budapester A-Korrespon­­denten, die wie folgt lauten: „Das Jahr 1900 wird auf immerdar die Grenzscheide­­ zweier mächtigen Kulturen bezeichnen, ob wir nun das Fin du siecle mit dem leßten Tage des Jahres 1899, oder erst mit dem 31. Dezember 1900 als genommen erachten; denn der Miedergang zu einer neuen und so Gott will gedeihlichen Zeit ist für Ungarn schon seit den glorreichen 1848­er Märztagen deutlich bemerkbar. Damals, als durch Europa das erfrischende Freiheitslüftchen zu mwehen begann und alsbald zum Dorfane anmwachsend, die Unterbrücer des freiheitlichen Geisteslebens hinwegfegte, schon dazumal begann eine neue Zeitrechnung. Die Tyrannei lag im Staube und das junge Freiheits­­gestirn sandte seine ersten Strahlen auf die erlösten Völker. Dann kam die Reaktion ; die Sonne verfinsterte si, um bald wieder­­ siegreich hervorzubrechen. Die Freiheit war nicht mehr zu ersu­den und unter ihrer Herrschaft begehen wir das Ende des Säfulums. Hoffentlich wird sich schon zu Beginn desselben Alles zum Besseien wenden, denn heute gibt es noch unzählige Unzufriedene, ihnen das vollgerüttelte Maß des Rechtes, uns Allen ersprießliche Reformen zu­­sommen zu fallen und so dem verderblichen Sozialismus den Boden zu entziehen, das ist die Aufgabe der Geieggeber im Staate und darauf sind auch die Bestre­­bungen der zielbewußten­­ Faktoren im kommunalen Leben der Städte gerichtet. Der umstürzlichen Erwartung der radikalen Steeber, — die, wenn man ihre Unzuf­­friedenheit nährt, statt ihr im billiger Weise, wo thunlich abzuhelfen, zu einer furchtbaren Macht emporwachsen fann — muß mit aller Kraft des Staatswesens und der Gesellschaft begegnet werden. Dies­ann aber nicht durch gewaltthätige Unter­­drücung, sondern nur durch eine heilsame Wirthschaftspolitik bewirkt werden. Das neue Jahrhundert muß das Jahrhundert der gesellschaftlichen und nationalökonomi­­schen Reformen werden. « Unsere inländischen Parteiverhältnisse sind bis jetzt nur scheinbar und äußerlich konsolidirt.Unter der bis jetzt noch wenig t­onen befürchten la­­sen. Diese gefährlichen Gase müssen vorsichtig abgeleitet und durch entsprechende Me­liorationen sogar nach­­dringend umgestaltet werden. Dann erst wird jener gesunde und zukunftsfrohe Zustand Hergestellt sein, der den Boden zum Angriff vorbesagter Reformen vor­­bereitet hat und unter deren Einfluß sich unsere Geschide beglühender entfalten werden. Wir sehen mit voller Beruhigung dem Hier nun einzubürgernden neuen Systeme entgegen, begrüßen es mit Ver­­trauen und hoffen von ihm für das Ge­­mein­wohl das Beste, heute an der Jahres­­wende. E. M Dekerreich-Ungarn. . Das Riesen-Renjahrs-Avancement. Die Beförderungen zu Neserveoffizieren ist diesmal umfangreicher denn je Allein in der Infanterie sind mehr als 1200 Neserve- Lieutenants ernannt worden. Die anderen Waffen sind entsprechend betheiligt. Noch­­ zahlreicher sind selbstverständlich die E­rnen­­­­nungen von Einjährig-Freiwilligen zu Sadet- Offiziers-Stellvertretern und Kadeten­­­ Unter Zi­nisterpräsident Koloman v. Sz&LLl wird sie­ morgen, den 3. Jänner nach Wien begeben, um den Verhandlungen des Heered-Ausschusses der ungarischen Dele­­gation­ beizumahnen. . Die Perfektionirung des Ausgleiches im mittelst allerhöchsten Handschreibeng an den Borsikenden de Ministerrathes Dr. Nitter v. Witte erfolgt. Er lautet: „Nach­­dem bisher ein­ Hebereink­ommen zwischen den gejeglichen Vertretungen der im Neichgrab­e vertretenen Königreiche und Länder und der Länder der ungarischen Krone Hinsichtlich des Verhältnisses, in welchem dieselben zu den Kosten der gemeinsamen Angelegenheiten bei­­zutragen haben, auf verfassungsmäßigem Wege nicht erzielt worden ist, finde Ich auf Grund des 8­3 des Wesenes mit einer Geltung für die Dauer der ersten sehn Monate des Jahres 1900 zu bestimmen, daß zur Bestreitung des Aufwandes für Die gemein­­samen­­ Angelegenheiten,­­wie sich derselbe nach Abzug von zwei Berzent zu Lasten des ungarischen Staatsshaßes auf Grund des Gejebes vom 8 Juni 1871, R-5H-B. Nr. 49 ergibt, die im Reich rathe vertretenen Königreiche und Länder 06'/,, V Berzent und die Länder der ungarischen Krone 33 °/,, Berzent beizutragen haben. C) Abermals ein Sabinetswechsel in Oesterreich. Wie aus Wien verlautet, werden­­ sich Schon in den nächsten Tagen große Ver- Änderungen in den Ministerien vollziehen Ministerpräsident Ritter vd. Witte will nicht länger den Borsig im Ministerrathe führen und so wird­­ schon binnen fürzester Beit an Die Bildung einess neuen Beamten Ministeriums gestritten, als Dessen präsumtiver Chef allseitig der gewesene Minister des Innern Dr. v. Körber bezeichnet wird. Wie es heißt, sollen der THEM. Graf Weljersheimb und der gegenwärtige Vorjigende im Ministerrathe Dr. R. de Witter auch in dem neuen Kabinet Portefeuilles übernehmen. Ausland. — Der Krieg in Südafri­k. Z­wischen Weihnachten und Neujahr hat fi in Trans­­vaal nichts­ von größerem Belang zugetragen. Es kahm zu seinem folgenschwereren Zusammen­­stoß der Kriegführenden­­ Parteien, obgleich es an einzelnen­ Scharmüßeln nicht fehlte. Die Lage ist die gleiche geblieben und dürften für die nächste Zeit seine ernsteren Engagements geschehen, da englischerseits zuerst die be­­deutenden­­­erstärkungen abge­wartet werden müssen und die Buren dem Anfang an nicht für die Offensive waren. „Reuters Offize“ meldet aus Prätoria : Die drei bei Malepo gefangenen Engländer sagen aus, ‚daß ein Stabsoffizier namens Powell im Kampfe i­n Dedenburg, 2. Jänner. * Neugestaltung des städtischen Reprä­­sentantenklußs. Im Schoße der städt. liberalen Partei vollzieht sich derzeit eine tiefeinschneidende Umgestaltung von größter Tragweite. Wie wir schon kürzlich berichteten, hat das Erelativ­­somite der städt. liberalen WBartei in seiner legten Sigung bekanntlich über Antrag eines der vornehmsten Kämpen des liberalen Partei­­lagers, Prof. Dr Paul Hoffmann unter einstimmiger Akklamation den prinzipiell hoch­­bedeutenden Beschluß gefaßt, die Angelegen­­heiten der städt. liberalen­­ Partei von jenen des städtischen Repräsentantenclubs zu trennen. Diese Trennung der beiden heterogenen Sphären ermöglicht nun glückicherweie auch eine zwec­­mäßige Neu- und Ausgestaltung der beiden künftig gesondert in Wirksamkeit tretenden hoch­­bedeutenden Faktoren unseres öffentlichen Leben.­­ In erster Reihe wird sich die Neugestaltung des städt. Repräsentantenfluchs vollziehen, welchen sich ohne Nacsicht auf die politische Partei­­stellung die meisten Mitglieder der städt. Repräsentanz anschließen dürften, da die Ver­­einigung derselben ja einzig das Wohl und den S Fortschritt der Stadt zu fordern bezweckt. Soweit wir unterrichtet sind, wird die Ber­­einigung nur mehr den Namen „städt. Repräsentantenklub“ führen, sondern eine ihrem neuen Charakter entsprechende Bezeichnung wählen. Wir werden unsere Leere über die Weiterentwicklung des Neugestaltungsprozesses auf dem Laufenden erhalten und reproduziren vorläufig im Wortlaut jenes Aufrufes, welcher behufs Einerufung einer Verab­ung in An­­gelegenheit der Rekonstruktion des Klubs der Stadt­­epräsentanten ein Zwölfer-Komite er­­lassen hat: « · Geehrtes Munizipal-Ausschuß-Mitglied ! He unterfertigten Munizipal-Ausschuß- Mitgliver haben sie zum RZmwede, damit sämmliche Angelegenheiten, welche in den Wirfingskreis unseres Munizipal-Ausschusses fallen, möglichst gründlich, rein zum Wohle unsere Stadt und Bürgerschaft erledigt werden künnen, zur Abhaltung gemein­­schaftlicher vorhergehender Konferenzen ver­­einigt ! Wir ersuchen Hiemit, Sie geehrtes Mitglied des Munizipal - Augschusses ver­­tra­nsvoll, AG mit Wahrung Ihrer poli­­tisen und konfessionellen Wieberzeugung uns zu jenem Zwecke anzuschließen, und beiifs Verwirklichung und Organisirung dieer Vereinigung am 5. Januar 1900 Arends 7 Uhr im weichen Saale des Hotels Pannonia zu erscheinen. Oedenburg, am ?0. Dezember 1899. Dr. Wilhelm Cavallar Dr. Ludwig Demy: Dr Paul Hoffmann. gran. Jany Paul Eheim. Josef Nelly. Andreas Boda. Alexander Boßvekt Martin Schneider. Dr. Nikolaus Schwarg sen. Dr. Ignaz Wallner. Dr. Adolf Winkler. Wie ersichtlich, ist der „Aufruf“ von den berufensten Stüßen unseres Kommunallebens, von Männern anerkannter Selbstlosigkeit und aufrichtiger Hingabe an die kommunalen Interessen gezeichnet. Die imposante Namens­­liste, insbesondere die hervorragende Persönlich­­keit Brof. Hoffman­n’s unter dessen Aegide fi) die Umgestaltung­ vollzieht, bietet die sichersten Garantien für die Herbeiführung k

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