Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. augusztus (65. évfolyam, 177-203. szám)

1918-08-01 / 177. szám

VovoerstL», 1. ^ueuzt 19ÍS Kompromiß mit den Sozialdemokraten hingewiesen. Man kan» der der Lösung großer poiitis^r Fra^n auch mit außer-^ halb des Parlaments stehenden politischen Faktoren ein Kom­promiß schließen. Die sozialdemokratische Arbeitcrschast kemn aber nur rm eigenen Namen sprechen und ist nicht berechtigt, im Namqn der ganzen ungarrschen Bevölkerung es zu tun. Tie industrielle Arbeiterschaft kann keine einzige Verfügung der-Vorlage aufweisen, die die beabsichtigte Erweiterung deS Wahlrechtes für sie eingeschränkt hättet Graf Aladár Szècheny>i: Sie werden es können. Ministerpräsident Dr. Alexander Wekerle: Bei dem Worte „sie" müssen wir distinguwren. ES gibt vielleicht einige, und vielleichr gerade diejenigen, auf die Bischof Prohäßka hin­­oezielt hat, die mit dem Kompromiß nicht einverstanden sind. Dw große Masse der Arbeiter gibt aber zu, daß daS ihnen gegorene Versprechen bezüglich der sie betreffenden 'Erweite­rung des Wahlrechtes eingehalten worden ist. sAm weiteren Verlause seiner Ausführungen verweist der Ministerpräsident darauf, daß die sechs Volksschull^assen nur als Nebenrechtstitel in das G^etz ausgenommen worden sind. Die Differenz zivi­­sche» sechs und vier VolkSschulklasscn reduziert sich auf ein Minimum, denn die meisten erhalten unter anderen Rechts­titeln das Wahlrecht. Bei diesem Anlasie will der Minister­­prcPdent abermals gegen die Verleumdungen Stellung nehmen, die gegen uns erhoben werden, als ob wir unsere Nationalitätm unterdrücken und sie nicht als gleichberechtigte Mitbürger ansehen wollten. Die Wahlrecht-Vorlage macht keinen llnt'^rschied unter den Staatsbürgern, es wird mit glei^m Magc gemessen. Indessen ist es unsere Psticht. die Staaissprack-e überall voll zur Geltung zu bringen. Bischos Prohäßka fvt damit die Reform der Armee in Verbrndung gebracht. Auch Lei diesem Anlasie muß betont werden, daß wir eine in allen Beziehungen ungarische Armee schaffen werden. sLebhafte Zustimmung.) Bischos Prohäßka lsat auch von einer galizischen Gefahr gesprochen und zugleich betont, daß ihn nncht konfessionelle, sondern sSziale und politische Gesichtspunkte leitxn. Tas ist die Grenze, bis zu der wir bei Beurteilung sieser Frage achen können. Konfessionelle Gesichtspunkte müssen vollständm ausgeschaltet werden. Indessen kann von einer galizischen Gefahr überhaupt bei der Wahlrechtsvorlagc «i^ gesprochen werden. Der Entwurf enthält strenge Ver­­fügMnacn über den Nachweis der Staatsbürgerschaft. Graf Eiaray tmd Graf Apponyi haben auch die aus­­würtige Politik berührt. Graf Stgray hat auch die Regierung aufgefordert, häufiger vor der Oesfentlichkeit die Aeußenmgen der feindlichen Staatsmänner zu beantworten. Würde die Regierung sich auf diesen Standpunkt stellen, so hätte sie nichts anlwreS zu tun, als sich täglich zu äußern. Dis feindlichen Staatsmänner äußern sich fast täglich und häufig steheir diese Aeußcrungeii miteinander im pwge.rsatze. Mr beschäftigen uns inr Wege der Presse im übrigen an­­dauernd mit diesen Fragen und sind bestrebt, die Aeußerungen der feindlichen Staatsmänner zu rektifizieren und auf das entsprechende Maß herabzusetzen. Der nüchrerne Teil unserer âiölkërung, dersenkge, der cS verstehm will, weiß ganz grit, baß wir deii Krieg nicht begonnen haben, daß wir einen Ver­­teidiKMgskrisg führen und daß wir bereit sind, einen ehrlichen Frieden zu schließen. Der frü^re Minister des Aeußern und Eh der gegenwärtige haben sich wiederholt über diese Fragen - W-u.-ea Wir h.n.. ,oa-i>en «...r ^âit imr das Gewicht jener Aeußerungen abschwächen, die von der Regierungsbank, wenn eS notwendig istz gernacht zu werden pflegen. Im übrigen steht es jedem Mitgliede der Gesetzgebung zu, diese Frage in der entsprechenden Form zur Sprache zu bringen und eine Aeußerung der Regierung zu provozieren. Graf Szöchkilvi hat erklärt, Ne'^ner hätte sem.en Platz verlassen sollen, dmnii diejenigen die Suppe auslöfseln, sie gekocht haben. Redner hat seinen Platz deshalb nicht verlassen, weil er gefürchtet hat, daß das Land die Suppe wird mkSlösfeln müssen. fHeiterkeit.) Was die Wahrung des nativ« nalet'. Gesichtspunktes betrifft, so kann dies im Wahlreckits­­aesetz allein nicht erfolgen. Im Ausfchußbericht sind die Ver­fügungen taxativ anfaezählt, die die Negierung zur Wahrung der nationalen Gesichtspunkte für notwendig hält. Grat Széchényi hat auch erklärt, l:'aß die Wahlrechtsfrage durch diesen Gesetzentwurf nicht zum Ruhepunkt oclangen wird. Graf Szèânhi irrt. Auch der Minèstcrvräsident hat be­fürchtet. daß diese Frage nicht zum Ruhepunkt gelangen wird. Deshalb hat er einen weitergehendcn Standpunkt erngenom­­uren und auch heute ist er der Ansicht, daß wir tveitergehen sollten. Die Erfahrun^n haben ihn indessen in der Hinsicht k«ruhigt, daß diese Frage nunmehr für längere Zeit, wenig­­stenS für die Zeit, deren wir bedürfen, um die unerläßlichen Reformen ohne Verzug durchzuführen, zu einem Nuhevunkt nclangen wird. In dieser Ansicht wird er auch dadurch be­stärkt, daß Graf Madár Széchenyi im Magnatenhause ver­­einzelt dasteht. Das Magnatenhaus spieaelt in gewissem Maße die öffentliche Stinimung. Die öffentliche Meinung des Lan> will, daß wir arbeiten sollen. Wir wollen arbeiten, das ist er Programm. Wir sind darüber hinaus, allgemeine Prin­­zitn.Ln zu betonen. .Heute fordert nran von uns Taten. sLeb­­^lic Zustimmung.) Wir müssen ohrre Verzug mit den not­­wendigen Reformen hervortreten, und cs ist zu Haffen, daß ein großer Teil dieser Reformen noch im Laufs dieses IahreS der Gesetzgebung zugchen wird. Ter Ministerpräsident schloß seine Ausführungen mit folgenden Worten: . Ich mache schon jetzt darauf austnerksaui, nian nwge mich nicht wieder der Inkonsequenz zeihen, wenn ich vielleicht bä der Lösung dieser Reformen nicht mit denjenigen gehen werde, mit denen ich bisl)er gegangen bm. Ich bedauere cs sehr, wenn tckj mcäic poülisä>en'Freunde verlassen muß. Tie gemeinsame Dütlgkeit Hai in mir ein solches Maß der Hoäuchätzung ihnen MgMuber erweckt, daß ich nur mit Schmerz bedauern kann, daß unsere Wege ausciuaudergchen. Bei der Beurteilung so wichtiacr poUl'hchen Fragen kenne ich nur einen Gesia)t> stulikt:'^ daß die lonkreie Verwirklichung jener Prinzipien, die ich verkündet habe und die ich jetzt venoirkliaicii wie:, gebilligt werde. Die Politik erfordert, daß ivir an die­sen Prinzipien fe st l) alten, daß wir sie ver­wirklichen, und zwar mit dcujenigeli ver­wirk l i a) e n, die bereit sind, uns z» svlgen. Da durch die lLrlcdigung des Wahlrecht^ientwurfcs die Grundlagen aegeben sind, eine derartige konkrete Polikik zir verwirklichen, bitte ich um uiweräiiderte Limahme der Vorlage. (Lebhafter Beifall und Applaus.) Der Entwurf v.'ird hieraus ini allgeinciiien angenommen. In der Lpe-ialdebattc ergreift zum ß 1 Bischof Dr. Tcstdrr Baltha^'âr das Wort, um für das W.ihsrecht der Frauen einzutreten und einen Beschlußantrag zu unierbreitsii, wonach das Magnaten­­,hauS die Regierung ausfordert, das JraueiUrahlrecht cmf der Tagesordnung zu galten und zu einem fpätercn geeigiictcn Zeitpunkte darilbcr einen Gesrtzentlvurf vorzulegen. Der Antrag wird abgelehnt und der Entwurf hierauf auch in der Spezialdebatte votiert. Nach der Authentizierung deè Protokolls fchsießi Präsi­­dmt um halb 7 Ahr abends die Sitzung. Sitzung Kes AbgeorducteuhaufeS. Die Sitzung dsS Abgeordnetenhauses nchm weiter diesen Verlauf: Graf Stefa» Tißa macht der Negierung nicht nur keinen Vorwurf, wenn sie Oesterreich je mehr Produkt« zur Linderung der Not zur Verfügung stellt, sondern spricht ihr sogar Dank und An­erkennung t^für aus, wenn ihr das gelingt. Doch muß in evster Rc^he dein i irgarischen Volke, rvenn auch cn engeren Grenzen, die Möglichkeit seiner Existenz gesichert werden. Redner legt großes Gewicht darauf, daß in Teutschlaick und in Oesterreich die verhängnisvollen Mißverständnisse über die wirtschaftliche Lage Ungarns richtiggestellt werden. Wenn wir unsere Leistungen arc Oesterreich berechnen, müssen wir auch die von uns ganz allein versehene Versorgung der Armee in Betracht ziehen, deren österreichischen Teil auch wir bestreiten. In dieser Beleuchtung aber wird es ersichtlich, daß Ungarn an Oesterreich bedeutende Mengen abge^ben hat. Unsere ländliche Bevölkerung hat in den letzten Wochen bedeutend weniger an Mehl und Brot erhalten, als der Kopf­quote entsprechen würde. Ein Teil der Bevölkerung hilft sich Wohl dadurch, daß er in Taglohn geht, «in Teil muß bei der !^utlgen Prelstreiberei enorme Preise bezahlen^— ein großer Teil aber leidet heute in vielen Gegenden beträchtliche Ent­­behrungen. Redner bittet den Minister um dringende Abhilfe. Er möge die Lokalbehördcn telegraphisch ermächtigen, die noch vorfindbaren älteren Vorräte für die notleidende Be­völkerung mit Beschlag zu belegm. Die zweite Bitte des Redners betrifft die Kopfquote jenes Teiles der landwirt­­s^ftlichkn Bevölkerung, deren eigene Produktion ihren Be­darf nicht zu decken vermag. Die Ministerialverordnung ist in dieser Hinsicht nicht klar genug; nach ihr könnte der gewiß ungewollte Zustand eintreten, daß diese Landwirte gerin­­gcre Kopfquoten zugewiesen erhalten könnten als die anderen. Hier tut Abhilfe dringend not. Redners dritter Wunfch be­­trifft die Bewiliiaung zur freien Beschaffung der auf daS ganze Jahr quotenmüßig entfallenden Mehl-, beziehungsweise Gr­­treidemenge sowohl für einzelne Personen als auch für di« Gemeinden. Di« fürchterlichen Zustände deS vorigen Jahres hak«n bei der gesamten Bevölkerung eine begreifilche Unruhs hervorgerufen, daß heute alle Welt bestrebt ist, sich den Jahreèbedarf schon jcht sichcrzusteüen, geht dieS nicht auf geradem, gesetzlichem Wcne, so nimmt man eben den SchnruMl mit stinen riesiMl Wucherpreisen in Anspruch. Der Volks, ernährungöminister müßte schon jrtzt mittels Verordnung d«n Ankauf des eigenen ganzjährigen Bedarfes statten. Und zwar müßten auch die Gemeinden das Recht erhalten, den c^­­^ten Kârf ihrer unversorgten Bevölkerung einzukaufen, wodurch auch der minderbemittelten Bevölkerungsschichte der Bedarf sichergesiellt werden könnte. Die Gemeinden könnten bann d!c axkauftcn Mengen sukzessive übernehmen und dem Bedarf eritspreckMd an die bezugsberechtigte BeMkerimg ver­te k-n. Die Ankaufsbewilliauna für die Gemeinden müßte für — nicht für Llehl — gelten, chedurch »vüroe d.« Land­bevölkerung znMeich in den Besitz des für die häusiiche Borsten- imd FröerDiehaucht unentbehrlichen Kleie Klangen. Die einzelnen Torfinsofstn hätten dann selbst für die Ber­­lualÄung des ihnen zvkommenden Getreides Sorge zr« tragen. Redner ersucht deri abwesende^ VolksernäbrungSmiirkster, das Haus und die Oesfentlichkeit noch in einer der nächsten Sitzuir­­gen über seine Absichten zu orientieren, und richtet an ihn die folgende Jnterpellattm: Ist der Herr Minister bereit, dringmd Vorsorge zu treffen und wenn ja, in welcher Weise, damit die Behörden die Versorgung der Bevölkerung für die jetzige Uebergangszeit sichersteuen können? Ist er geneigt, die Verordnung Zahl 120000/1918 dringend Ixchin abzuandern, daß die Kops­quote der lmtdwirischaftlichen Bevölkerung mit monatlich IS, b-HichunlKweis!e 12 Kilogramm Weizen festgestellt werde, ohne Nucksicht'darauf, ob die Betreffenden ihren ganzen Bedarf auS k-er eigenen Produktion decken können oder aber ganz oder teilweise auf die öffentliche Versorgung angewiesen sind? Wird der Minister dringend die Verordnung zur Deckung des nach dem 30. September bestehenden Bedarfes der ganz oder teilweist Unversorgten durch Kauf erlassen und Gelegen­heit dazu bieten, daß die Gemeinden die erforderlnhe Getreidemenge mit Vermittlung der Kriegèvrodukten-Aktien­­gesellschast möglichst im Orte oder in der Nähe einkaufen und den Bedarf in Form von Getreide unter die Unversorgten verteilen können? (Lebhafter Beifall rechts und links.) Tie Interpellation wird an den VolkSernährungSminister geleitet. Abgeordneter ZoltL« MeSkt: Der Infanterist im 38. gemeinsamen Infanterieregiment Stefan Töth. der auf Grund vorschriftsmäßiger T-vkumente um landwirtschaftlichen Urlaub einiam, wurde vom Feldwebel in der 3. Kompagnie Schwarz aufgefordert, ihm 3000 Kronen zil bezahlen, sonst werde aus dem Urlaub nichts. Melchior Pecz in demselben Regiment ersuchte am 1. Juli um Urlaub; am 5. wurde er an die Front geschickt, weü er dem Fetd­­webkl Mèßäros der 3. Kompagnie nicht 3000, sondern bloß 1000 Kronen zahlen wollte. Stefan Vincze, ebenfalls 95er, wurde am 1. April enthoben, — aber entlassen von der Truppe wiirde er bis auf den heutigen Tag nicht. Da diese Fälle sich nicht nur auf dieses R^iment beschränken, sondern in der Armee Vorkommen, fragt Redner den Honvèdminister, ob er in dieser Sache die strengste Untersuchung einzukeiten und die Schuldigen der verdienten Strafe zuzuführen gedenkt? Die Jiitevpellation wird an den HonvSdminister geleitet. Abgeordneter Stefa« HiUler: Hat die Regieriing Kenntnis davon, daß die auf Grund der WirtsckastSverhältnisse vor dem Kriege geschlossenen Bodknpacktverträge infolge der wesentlich geänderten Lage Len Pächtern zu cinéin sei;r großen Konsunkturalgewinn ver­­holsen, während die Eigentümer selbst bloß zu Einnahmen ge­langen, die mit'dem heutigen Wert und mit der Ertragskraft ihres Bodens nicht im richtigen Verhältnis stehen und die Exis enA der Eigentümer angesichts der beutigen Teuerung durchaus nickt sickern? Was gedenkt die Regierung zur M- s!ellvng dieses unhaltbaren ZÜs andes zu tun'? Ist sie bereit, die Pachtveriräae so abzuändern, daß das richtige DerlältniS zwischen der Einnal)me des Eigentümers und der" des Pächters wiederherges:elit und vor allem den Familien jener Eingerück­­ten geholfen werde, deren Existenz auf vor dem Kriege oder in dessen AnsangSperiode geschlossenen Verträge» ruht. Die Interpellation wird an den Ministerpräsidenten geleitet. I Neuestens zeigt sich in der Behandlung der Zensur eine solche Zerfahrenheit und Unversiertheit, daß die Tagesblättcr materiell schwer geschädigt werten und die anständige jour­nalistische Arbeit unmöglich wurde. ES werden zum Beispiel Artikel verboten, die von der Anerkennung, den Verdicnsite» des Ungartums handeln und einem der ProgrammwmÄs der Remerung, der ungarischen nationalen Annee das Wort reden. Ferner nimmt die Zensur die Fettschmuggler in Schutz und gestattet einigen Blättern den Abdruck vc: Artikeln, die in anderen nicht erscheinen dürfen, wodurch sie in den Wett­­bewerb der Zeitungen untereinander eingreifr. Was gedenkt - die Regierui'g gegen diese unhaltbaren Zustände zu tun? j Die Jnter^llation wird an den Ministerpräsidmtm geleitet. > Präsident schließt UM 8 Uhr nachmittags die Beratung. Nächste Sitzung l morgen, Donnerstaa. vormittags lv Uhr. Tagesordniing: die ! Vorlage über die Militärversorgung. Ds» furrfte Krregsfahr. Aufrufe Kaiser Wilhelms. Berlin. St. ZâU. Kaiser Wilhelm hat folgende Aufrufe er» lassen: An das deutsche Volk! Vier Jahre schweren Kampfes sind dahingegangen, ewig denkwürdiger Taten voll. Für alle Zeiten ist ein Beispiel gegeben, was ein Volk vermag, das für die gerechteste Sache, für die Behauptung seines i Daseins im Felde steht. Dankbar die göttliche Hand ver­ehrend. die gnädig über DeutHland waltete, dürfen wir > stolz bekennen, daß wir nicht unwert der gewaltigen ' Aufgabe erfunden wurden, vor die uns die Vorfthung j gestellt hat. Wem unserem Volke in seinem Kampfe Führer, zum höchsten Vollbringen befähigt, gegeben waren, so hat es täglich in Treue bewährt, daß es ver­diente, solche Führer zu haben. Wie hätte die Wehrmacht draußen ihre gewaltigen. Taten verrichten können, wenn nicht daheim die gesäurte Arbeit auf das. Höchstmaß per» sönlicher Leistung eingestellt worden wäre! Dank gebührt allen, die unter schwierigsten Verhältnissen an den Auf. gaben mitwirkten, die^ dem Staate und der Gemeind« gestellt sind, insbesondere unserer treuen unermüdlichen ! Äeamtmschafi, Dank dem Landmann wie dem Städter» Dank auch den Frauen, auf denen so viel in dieser KriegSzeit lastete. Das fünfte Kriegsjahr, das heute herauffteigt, wird dem deutschen Volke auch weiter Entbehrrmgen urrd Prüfungen nicht ersparen. Mer waS auch kommen mag. wir wissen, daß das Härteste hinter uns liegt. Was im Osten durch unsere Wafstn erreicht und durch Friedensschlüsse gesichert ist, was im Westen sich vollendet, das gibt uns die feste Gewißheit, daß Z^uts^ ans diesem Völlerstuvin, der so manchen mächtigen Stamm zu Boden warf, stark und kraftvoll hervor» gehen wird. An diesem Tage der Erinnerung gedenken wir all« mit Schmerz der scheueren Opfer, die dem Vaterlande ^bracht werden mußten. Tiefe Lücken sind in unser« j Familien gerissen. Das Leid dieses furchtbaren Krieges i hat kein dèutfches Haus verschont. Die als Knaben in I junger Degeisterung die ersten Truppen hinausgelierr sahen, stehen heute neben den Wtem und Brüdern stlbst als Kämpfer m der Front. Heilige Pflicht gebietet, alles zu tun, daß dieses kostbare Wut nicht unnütz flie^. l Nichts ist von uns verabsäumt wor» ! den. um Len Frieden in die zerstörte Welt zurück; u führen. Noch aber findet im feindlichen ! L^r die Stimme der MenßHlichkeü lein Gehör. So oft ! wir Worte der Versöhnlichkeit sprachen, schlug uns Hohn , und Haß entgegen. Noch wollen die Feinde den Frieden i nicht. Ohne Scham besudeln sie mit immer neuen Ver» leumdungen den reinen deutschen Namen. Immer wieder s verbinden ihre Wortführer, daß Deutschland vernichtet s werden soll. Darum heißt es weiterkämpfen und swirken, bis die Feinde bereit sind, unser ! Lebensrecht anzuerkennen, wie wir es gegen­> ihren übermächtigen Ansturm siegreich verfochten und s ! erstritten haben. Gott mit uns! s Im Felde, den 31. Juli 1918. Wilhelm!. R. I An das deutsche Heer und dse deutsche MSrine! s Vier Jahre ernster Kriegszeit liegen hinter Euch. - Einer Welt von Feinden hat das deutsche Volk mit seinen treuen Verbündeten siegreich widerstanden, durchdrungen von seiner gerechten Sache, gestützt auf sein scharyes Schwert, im Vertrauen aus Gottes gnädige Hand. Euer stürmischer Angriffsgeist trug im ersten Jahr den Krieg in Feindesland und hat die Heimat vor den Schrecken und Verwüstungen des Krieges bewahrt. l Im zweiten und dritten Kriegsjahr habt Ihr durch ! vernichtende Schläge die Kraft des Feindes im Osten ge­brochen, währenddessen boten Eure Kameraden im t Westen gewaltiger Uebermacht tapfer und siegreich die Stirne. Als Frucht dieser Siege brachte uns das vierte I Kriegsjahr im Osten den Frieden, im Westen lourde der Feind von der Wucht Eurer Angriffe empfindlich ge­troffen. Die gewonnenen Feldschlachten der letzten Mo­­nate zählen zu den' höchsten Ruhmestaten deutscher Geschichte. ' Ihr steht mitten im schwersten Kampfe. Verzweifelte Kraftanstrengungen des Feindes werden, wie bisher, an i Eurer Tapferkeit zunichte, des bin ich sicher und mit mir das ganze Vaterland. Uns schrecken nicht amerikanisch^ , Heere, nicht zahlenmäßige Uebermacht. Es ist der Geist, der die Entscheidung bringt. Das lehrt die preußische und deutsche Geschichte, das lehrt der bisherige Verlauf de« Feldzuges. In treuer Kameradschaft mit meinem Heere steht meine Marine in unerschütterlichem Siegeswillen im Kampfe mit dem vielfach überlegenen Gegner. Den ver­­- einten Anstrengungen der größten Seemächte der Welt zum , Abgeordneter Stefan Haller:

Next