Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Juli (Jahrgang 9, nr. 2594-2619)

1882-07-24 / nr. 2613

.J­­­ / Redaction und Administration: Heltauergasse 23. eint mit Ausnahme der Horn- und Steier­ vr­­lage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl., vierteljährig 2 fl. 50 Er.,­­­halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Bustellung in’s Haus, mit Zustellung 1 fl., 3 fl., 6 fl., 12 fl. Abonnement mit Bostversendung: Für das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 tr, alljärig 7 fL, ganzjährig für das Ausland : vierteljährig 9 RM. oder 12 Fred, halbjährig 18 AM. oder 24 er. Erg 36 AM. oder tcd. arm Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Siebenbürgisch- Deutsches ageblatt, Hermannsstadt, Slontag, 24. Juli Lin­­ne « Pränumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltanergahie Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Heinrich Zeidner, Mediasch J. Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Buc»­­handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Breos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a.M. @G. L. Daube & C, Aujertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile kostet beim einmaligen Einladen 7 Tr., das zweitemal je 6 kr., das drittemal je 5 fr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 Kr. 1882. N 2613. * > € x Die Boranschläge der ee IV. Die Stadt Bittung im Norden Siebenbürgen ist als ein Zentrum gewerblichen und eines ausgedehnten Handelslebens enttanden, als Stapel­­­plan für die Waaren, die in den Norden und Osten des Landes und in die jenseitss der Berge liegenden Länder hinausgingen. Es herrschte hier gar rreges Leben, als König Ludwig 1353 ihnen den Jahrmarkt bewilligte, der 15 Tage lang dauerte, wo in den Gassen und auf dem breiten Markt der Polnische und Diner deutsche Kaufmann um d’e jährliche Waare feilschten und der Moldauer kam, Vieh zu holen, Zische oder Pfeffer dagegen eintauschend. Heute ist die Zeit verändert. Der Handel hat andere Wege gefunden und die Länder jenseits der Berge erhalten ihre Wannen von anderer Seite. Doc die alte Rührigkeit ist nicht verschwunden aus den steinernen Käufern, die sie dort unter dem „Schieferberge“ ausbreiten. Die Unternehmungsluft versucht einen Export in Die Moldau zu beginnen, der Aussicht auf Erfolg hat. Biftung ist auch­ jegt noch auf Meilen in die Kunde die einzige Stadt. . . . . Das Budget derselben kennzeichnet sie als bescheidene Landstadt wie Schäßburg, Mediajh. Nicht ganz ein Drittel der Einnahmen für 1882 gehen zurück auf privatrechtliches Einkommen: 13.183 fl. 82 Er., wovon Ertrag der Waldungen 5500 fl., Pachtzins für Geldgründe 1678 fl. 44 Er, Pachtzins für Gebäude 6005 fl. 38 fl.; zwei Drittel des Einkommens tragen die nugbaren Rechte und Gefälle, im ganzen 33.273 fl. 50 Kr., wovon auf Propination, Kasein-Kantin und Spiritus einfuhr das meiste fällt 17.263 fl. 73 kr.; dann folgen die Erträgnisse der Thoracesse 5577 fl. 77 tr, die Weineinfuhrtogen 2232 fl. Auffallend sind die sonst nirgends vorkommenden Einnahmetitel: Brinjenverigleiß, Preßgermeinfuhr, Soda­­­wasserverlauf auf der Promenade, unter welchen Titeln die Stadt geringe Einnahmen hat. » · ff Die Ausgaben gliedern sich folgendermaßem über ethertel erfordern die Gehalte der Bomten und Diener 14.728fx·50·kr.,apSt»euer­ 1­­ahlt die Stadt 6388fl.15kr.;verhältnißmäßig gering sind die StABgaben für die örtliche Verwaltung 8697fl.85kr.,zu welchen auch die Instandhaltung der Schulen und der Beitrag zum­ Armenfond gerechnet wird.Die Einschränkung derselben—es kostet die Straßenb­eleuchtung 1168fl.,ReinlichkeitsauslagenZOOfl(also doch mehr als bei Schäßburg 160fl.),Weges und Brückenbau ZOOfL—wird erklärt durch den hohen Posten»Passivkapitalien ud Interessen«·6796fl-92krMannes­sucht mit den eingeleiteten Annuvtätszahlungen die Stadt allmeilig schuldenfrei zu machen dabei scheint es uns ein dringendes Bedürfniß zu sein,um definitive Ordnung in den städtischen Haushalt zu prmgenn einen genauen Plan für die Schuldentilgung zu machen, um auf sicherem Grund zu stehen. Für Kultur und Wohlthätigkeitszwede werden ausgegeben 7045 fl. 51 kr., oder mit Hinzurechnung Der Unterfrügungen an den Armenfond (800 fl), Instandhaltung der Schulen (400 fl.) 8245 fl. 51 Kr. · Unter den außerge­pöhnlichen Ausgaben ist der höchste Posten für Herstellungen am StadtwirthshafustOOfL . 1­­983 ist Schade, daß im Billunger Budget nicht der Nachweis über Die Burchführung desselben in den 2—3 ko Jahren enthalten ist. Beleit ist doch die Durchführung deselben­­der P­­rüfstein für Die Richtigkeit. Wenn wir recht unterrichtet sind, so betrugen in einem der legten Jahre ander­­­er Einnahmen weit über 10.000 fl. und doch reichte Die ganze Summe nicht auß zur Vertreitung der Ausgaben. Weiter enthält die Bittrnger Wochenschrift öfter als e8 den Bethei­­­ligten, ja selbst Unbetheiligten Lieb ist, die Mittheilung, die Gehalte der Boltzh­auslehrer in der Stadt seien am Ersten nicht ausgezahlt worden — denn er sei in der Stadtwaffe sein Geld vorhanden. Ob­­wohl all die Beamten der Stadt den Gehalt so unregelmäßig erhalten? Jedenfalls erfordert die Durchführung des Budgets auch die Pünktlichkeit in der Ein­­­haltung der Verpflichtungen und der Mangel derselben muß auch auf den städtischen Haushalt Hinderlich wirken. Nicht uninteressant ist das Budget von Broos. Die Meine Land­­­stadt mit 5463 Einwohnern theilt sich nach den verschiedenen Nationalitäten : Sachsen 1691, Magyaren 1084, Rumänen 2352, andere 341, doch ist der Befig vorwiegend in sächlichen Händen. Der städtische Haushalt ist ein geordneter, das Budget enthält die genauen Specialausweise der einzelnen Posten, jammt dem Schägungspreis der verschiednen Vermögenssiice, was überaus sehr reich ist. Der städtische Haushalt hat vielfache Nehnlichkeit mit dem eines Privaten. Mehr als die Hälfte des Gesammteinkommenz geht auf den Ertrag von städtischen liegenden Gründen und Realitäten, nämlich 20553 fl. 2 fr. (das ganze 40661 fl. 15 fr.). Am meisten tragen die Waldungen 10983 fl. 19 Er., in denen der Forstbetrieb 7686 fl. 90 fl. foftet. Der Schägungswerth der Wälder beträgt 159865 fl. Der Wald, Wiesen, Ueder, Felder u. s. w. aus denen jenes Einkommen von 20553 fl. erzielt wird, sind, bezeichnend für unsere Zustände, in 143 Parcellen auf dem Hattert von 15 Gemeinden vertheilt. 3 sind darunter Theilchen, deren Schägungswerth unter 10 fl. beträgt (4,8, 2, 3,8); bei 70 Theilen geht derselbe nicht über 100 fl., bei weitere 37 bleibt er unter 1000 fl. &8 it natürlich, Daß jene Heinen und Heinsten Parcellen zum Theil gar nichts tragen. Die nugbaren Rechte und Gefälle tragen 7791 fl. und zwar das Marktmauthgefälle 4420 fl. 50 fl., die Einfuhraccise für geistige Getränke 2202 fl., Schanftage für Branntwein 460 fl. Das Erträgniß der Militär­­bequartirung trägt 4774 fl. 56 fl. (die Militärbequartirungs - Auslagen 5066 fl.). Außerdem bezieht die Stadt die Zinsen von angelegten Capitalien in der Höhe von 6504 fl. 67 fl. Die Ausgaben 40612 fl. 14 fl. vertheilen sich folgendermaßen: Be­­­soldungen der Beamten 16673 fl. 80 fl. (Kanzleierfordernisse, Reiseaus­­­gaben u. s. w. noch 970 fl.), die Instandhaltung der Gebäude 990 fl. 54 fl. Die Stadtbeleuchtung kostet 700 fl., die Straßenreinigung (200 fl.) und Pflasterung (300 fl.) 500 fl., die Steuern, Abgaben, Gebühren u.­­­. w. machen 4010 fl., davon das Gebührenäquivalent 481 fl. 13 fl. ‚YZür Kultur und Wohlt­ätigkeitszweckk sind eingestellt 1355 fl. 30 fl., für die Schulen (je 200 fl. fr die jeder Konfession, dann Holz), für die Unterstügung der Armen 350 fl., für die städtische Mufik­apelle 200 fl., zur Erhaltung der Promenade 200 fl. So beweist auch dieses Budget, daß selbst unsre Heinen Städte eine Ehre drin suchen, Pfleger europäischer westlicher Kultur zu sein. Was diese bedeutet, das weiß u. U. Bro08 aus seiner eigenen Geschichte zu erzählen. Wie oft hat er Hinter den malerisch-schönen Mauern rings um die Kirche für jene gekämpft, wenn der Feind und Land brach und wie oft für die­­­selben gearbeitet, gelitten, gestritten. Auch das geordnete Budget ist ein Kampf hiefür. Die Stadt Mühlbach, (5790 Einwohner b­­­zw. Rumänen 3551, Deutsche 2135, Magyaren 104,) seit Jahren ein Kampfplan innerer Parteien, hat das Jahr 1880 mit Defizit geschlossen. Auch das Budget fir 1881 war mit O Reit präliminirt, das für 1882 nach dem V­orschlag der Budget­­­kommission mit einem Defizit von 3102 fl. 36 Er, das aber durch die Kommunität in einen Kaffarest von 307 fl. 96 fl. verwandelt worden ist. Die Einnahmen­ betragen 52706 fl. 10 Kr., die Ausgaben 52398 fl. 14 kr. Die privatrechtlichen Einkünfte beziffern si auf 6694 fl. 42 Kr., die aup nugbaren Rechten und Gefällen auf 19097 fl. 75 kr. Und zwar begegnen wir auch hier den Marktstandgeldern (3955 fl. 25 fl.), dem Ertrag der Verpachtung des Weinschants, der Weineinfuhr­­er. dzgl. in der Höhe von 15047 fl. €&3 ist gegen da Vorjahr eine Erhöhung der Einnahmen um 2250 fl., indem die Kommunität eine Erhöhung der Weins­hanktate um 1 Er. per Liter beschaffen. Außerdem weisen die Einnahmen einen Bosten aus: „Einbringliche Aktivrücstände“ 16292 fl. 99 fl. (im YBudget für 1881 16469 fl. 99 Er., für 1880 das Ergebniß 10190 fl. 81 kr.). Der Pfosten bedarf einer Erklärung. Die gr.-or. Glaubensgenossen Müplbachs haben ihren Antheil an den Schafweidetaren der gr.-or. Kirche geschenkt. Aus den Schafweidetaren der nicht der gr.-or. Kirche A­nge­­­hörigen sind die Mappirung3-Grundbuchstofalisirungs- und Katastralauf­­­lagen bestritten worden und sollen diese Summen nun erregt werden. Um diesen Erjat zu bewirken, sollen die Schafweidetagen der gr.or. Konfessienz­­­verwandten zunächst in die Stadtlasse gezahlt werden, welche jenen Erlaß zu leisten hat, 8 wäre jedenfalls w­ünschenswerth, daß die Sache ge­­­orönet wäre. Außerdem fließen in die Stadtfaffe von Kapitalsratenzahlungen und Kapitalszinsen 7571 fl. 91r., an Winterschafweidetaten 350 fl. Die außer­­­gewöhnlichen Einnahmen betragen 914 fl. 90 kr. Die Ausgaben zerfallen in folgende einzelne Massen: Raffivridstände 18,133 fl. 13 fl., Schalte und dal. 16,981 fl. 75 fl., Diäten und Neifes fojten 300 fl., Amtsauslagen 1174 fl. Die Bedürfiise für die örtliche Verwaltung stellen ss auf 2327 fl. 33 fl. und zwar: Beleuchtung 495 fl., „Reinigung der Plänen 130 fl., Brüden-Straßen-Wasserbauten 720 fl., Bauten 400 fl. u. “. Die Steuern und Gebühren betragen 3856 fl. 40 Er. Für Kultur- und Wohlthätigkeitsanstalten sind eingestellt: Subvention für Schulen: 2947 fl., davon 1200 fl. al Mühlrelutum für die gr.pr. Schule, welche durch die Komitatsversammlung am 20. Dez. 1880 scon einmal als unberechtigt gestrichen wurde, aber auch diesmal wieder ins Budget eingeseßt erscheint. Die Komitatsversammlung hat die Einfielung des Postens nur als Dotation genehmigt. Y­ür die Armenunterftügung erscheinen 987 fl. 38 Er., während 71 fl. 92 Er. für das Spital gestrichen wurden ; dann Beitrag zum Landestunde­­­verein 3 fl., eine erfreuliche Ausgabe, die sonst in seinem städtischen Budget erscheint und er doch sicherlich verdiente. Die Verzinsung der Schulden nimmt 2656 fl. 15 fl. in Anspruich, ohne daß für Tilgung derselben ein Pfosten angeregt wäre. E38 ist aus der Darstellung in den Nummern 2086—83 unseres Blattes (vom 28., 29., 30. Dit. 1880) bekannt, welche Spezialitäten auch bei der Budgetdurchführung in Mühlbach zu Tage traten. Es wäre zu wünschen, daß endlich einmal Ordnung Hinein gebracht wurde. Woran Mühlbach heute­ leidet, ist zum größten Theil selbstverschuldet durch Fehler auf Fehler, welche in vergangenen Jahren dort auf­­einander gehäuft wurden; nicht der geringste war der, daß hinter dem vermeintlichen Wohl des Ein­­­zelnen so oft das wirkliche Gemeinwohl zurücktreten mußte, für ihren Saus- Politische Niedersicht. Hermannfest, 23. Zult. Die Erklärung der Pforte, an der Conferenz Theil zu nehmen scheint höchst überraschend gekommen zu sein, glaubte man doch sozusagen wenige Stunden bevor das bejahende Wort gesprochen wu­rde, noch an die entschiedene Ablehnung derselben und stellte danach auch die politischen Cahcile. Wie dieser Entschluß des Sultans von den "Ostmächten" aufge­­nommen wurde, darüber liegen, trug dem einige Zeit bereits verstrichen ist, und die Offiziesen sonst gewöhnlich nicht lange hinter dem Berge halten, noch seinerlei Andeutungen vor, dagegen Hat man sich in England offi­­­ziös und nicht offiziös bereits ausgesprochen, und wenn wir die erfolgten Kundgebungen nun resumiren, so ergibt ss daraus das Yacit, daß die Antwort der Türkei, leicht verständlicher Weise, einen mißfälligen Eindruck gemacht hat. Die "Daily News" erklärt in einer anscheinend offiziösen Note, die türkische Antwort werde von der englischen Negierung einem Nefus gleichgeachtet, weshalb sofort die Expeditions- Truppen abgeschieft werden. Der „Standard“ nennt die Antwort blos eine schlaue Ausflucht. Die „Times“ schreibt, die Antwort der Pforte wirde, wenn man ihr die ge­­ringste Bedeutung beimessen sollte, die Lösung der so verwidelten Krisis , Meyifleton. U­nwissentlich vermäßft. Novelle von Mag von Weißenthurn. (46.Fortsehung.) fi Iane plöglich und stand hoch aufgerichtet, des Urtheilspruches ge­wärtig. „Was sagen die Herren Geschworenen, sehuldig oder unschuldig ?“ Der DObman trat vor: „Freigesprochen, da die Schuld nicht eriwiesen ist." Ein Schrei ertönte. Er war aus des Grafen Ivor über vollem Herzen gekommen und fand ein vielstimmiges Echo im Auditorium, dessen ganzes Interesse für Jane wachgerufen war. Sir David lächelte, als er in warmer Beglücwünschung dem Grafen Ivor die Hand bot; im nächten Augenblick stürgte dieser zu Jane. Sie hatte schweigend dem Urtheilsspruch vernommen. Nach einem kurzen aber warmen Appell an die Einsicht und Unbe­­­fangenheit der Geschworenen ließ Sir David sich mit gleichem kaltem ruhigen Antlitz,mit dem er sich erhoben hatte,wieder auf seinen Sitz nieder.Doch Vorher hatte er noch einen kurzem aber scharfen Blick auf die Gescworenen geworfen und b dieser Hatte ihm genügt: ein triumphirendes Lächeln um­­­spielte, eine Sekunde lang, seinen feingescnittenen Mund ; er wußte, was er wissen wollte, und als die Geschworenen sich zurückgezogen, hegte der große Rechtsanwalt seinen Zweifel mehr, wie ihr Urtheilsspruch lauten werde. Lane rührte si nicht, das h­olde Antlig ruhte so immer halb verborgen an der Schulter der treuen Dienerin; ihre Freunde beobachteten sie mit unruhigen Bliden; es lag etwas Umnatürliches in Kiefer­­beispiel- Ruhe. ar Ds Abwesenheit der Geschworenen währte nur kurze Zeit. ALs sie wieder erschienen, bemächtigte sich athemlose Spannung des Publikums. Frauen waren bleich geworden, starre Männer erbebten; Lord Sholto blickte angstvoll auf seinen Schwager, während Collins fast unwillkürlie beide Arme 7 um ihre Gebieterin schlang, als wolle sie Kieselbe bejriügen. Da erhob da als Arie nun auf sie zueilte, da s­­chwand ihre Kraft und leblos fant sie zu seinen Füßen nieder. In bieser Ohnmacht ruhte I­ie dann am seinem Herzen, während er sie Hinaustrug in die Freiheit, in­­n E. Es war Frühling gewesen, als Jane Blair, des Mordes angeklagt, vor den Schranken des Gerichtes gestanden und der Sommer wich schon dem Herbste, als sie wieder im Stande war, das Zimmer zu verlassen. Sie war an einer schweren lebensgefährlichen Krankheit darniedergelegen, voll­­­ständig bewußtlos, nicht ahnend, weil qualvolle Stunden der Angst Die­­­jenigen durchleiden mußten, welche sie Liebten. Doch sie war jung und endlich siegte die Jugendfraft; nach vielen Wochen ließ das Fieber nach und das Bewußtsein kehrte zurück. Sie fühlte sich schwach und Hülflog gleich einem Kinde, doch die Erholung war nur mehr zur rage der Zeit geworden und die Aerzte prophezeiten das DBefte. Sie war die ganze Zeit über in Sholto gewesen, denn Blairburg war abgesperrt, die Schwester des DVerblichenen kehrte als sie ihre Pläne vernichtet sah, nach Edinburgh zurück und nur die Dienerschaft verblieb in Blairburg. Frau Brett hatte die Gegend verlassen. Niemand wußte, wohin sie gegangen sei. Herr Blair hatte Frau Brett in seinem Testamente reichlich bedacht. Lane war nun die Herrin ungeheurer Befigungen, doch Freude konnte sie an denselben gewiß so bald nicht finden. Endlich hatten die Werzte sie außer Gefahr erklärt und mit diesem Ausspruche Tehrte wieder Leben und Brohftun ein in Sholto. Kapitän Murray drängte auf Beschleunigung seiner Vermählung mit Ida Cramford; ja als er zum ersten Male bei Jane Einlaß fand, gelang es ihn sogar, sie auf seine Seite zu bringen und kaum hatte er sie verlassen, so sendete sie um Ida, um den Wunsch Kapitän Murray’s zu befürworten. „Laß mir nicht den Glauben, daß ich allen Denjenigen, welche mir theuer sind, Schmerz verursache. Ich möchte nicht, daß Dein Verlobter mich Hafjen Lerne, weil Dein Mitleid für mein unseeliges Geschied Dich veranlagt, Eure Vermählung zu verschieben. Willfahre seinen Wünschen, Liebste, und mögest Du ver­­glücklich werden.” Kapitän Murray ging schließlich als Sieger hervor. Emsriges Treiben begann und als endlich winterliche Stürme mahnten, daß der Herbst im Scheiven sei, Iniete vor der Heinen Pfarrliche von Sholto eine anmuthige junge Braut am Altare und flüsterte ihr Uawort, während der Priester ihre Hand segnend in die des Kapitän legte. Als die Ceremonie vorüber war, kam sie in ihrem wallenden, weißen Gewande, Kranz und Schleier auf dem Haupte, um sie Yane zur zeigen, welche bleich und matt auf ihrer Ottomane lag und sie mit sanftem Lächeln willkonmen hieß. Der stilen Trauung folgte keinerlei Festz am Nachmit­­­tage reifte das junge Paar ab, und als Lady Sholto den Beiden das Ge­­­leite gab, da gedachte sie eines anderen jungen Ehepaares, welches vor kaum einem Jahre Sholto unter so ganz anderen Verhältnissen verlassen atte. i „Sie brauchen die Lichter nicht anzuzünden, Collins," sprach Lane am Abend des Trauungstages. „Ich Liebe die phantastische Beleuchtung, welche vom Feuer im Kamin ausgeht. Ich bin so müde und lasfe dann gern meinen Gedanken ihren Lauf.” „Wie Sie wünschen. Lord Yvor fragt an, ob Sie ihn heute Abend empfangen wollen, ob er Sie nicht zu sehr ermüdet ?“ „D nein! Sagen Sie dem Grafen, daß ich mich freue, ihm zu sehen." Nach wenigen Minuten fon trat der Graf in das Gemach. Das Teuer im Kamin warf einen röthlichen Schein auf Lanes bleige Wangen ; mit dem alten sonnigen Lächeln strebte sie ihm die Hand entgegen. „Ich möchte alle Einzelheiten der Trauung hören; Flora hatte keine Zeit, mir ausführlich zu berichten.“ „Alles ging gut vorüber,“ entgegnete er, einen Armstuhl an den Kamin schiebend und sich behaglich in denselben nie verlassend.. „Die Braut sah lieblich aus, wie Du selbst gesehen. Murray war außer sich vor Glück." (Fortlegung folgt.)

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