Tagblatt, Juni 1926 (Jahrgang 4, nr. 121-144)

1926-06-01 / nr. 121

.1-.--7---«.-«·--« NE: h mai Seite 2. Dienstag Marktbericht. Pferde 222, Minder 171, Kälber 21, Friichlinge 85, Ferkel 184. Verlauf: Pferde 72, Minder 46, Kälber 20, Friichlinge 52, gertel 130. Die Berlaufspreise waren: für das Grad schwere Pferde 1100 bis 1300, leichte 700 bis 1000, Schlachtpferde 100 bis 200 Schilling, Kälber­­tube Schilling 700 bis 1100 per Stüd. Minder (Beindlvieh) für das Kilogramm Lebendgewicht — 60 bis — 90, Ochsen 120 bis 140 Schilling, Kälber pro Kilogramm 180 bis 2 °—, Ferkel pro Stüd 25­— bis 50 — Säilling, Frü­hlinge 2­00 bis 220 Schilling pro Kilogramm. Wocenmärkte jeden BE mit großem Viehauftrieb. Jahr märk­te am 31. Mai, 9. August, 8. November. STÄDTISCHES MOZI Dienstag, den 1. Juni 1926: Die Schule von Paris Sittenbild aus der Gesellschaft in 6 Akten. Hauptrolle: Alma Rubens, Jack Mulhall, Harry Myers. Sujet durchgehend s apart und köstlich inszeniert. Sorgfältige Darstellung. Vorzügliche Photographie. Unterhaltendes Beiprogramm SALONORCHESTER. Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 2 Uhr. ——— — | Radioprogramm. |. Der Dienstag, den 1. Juni. Wien. 11: Konzert. Programm nach Ansage. 16.15: Ko­nzert. Mitwirkend : Opernsängerin Herta Star­. 17.50 Stunde der Frau: Wohnung und Haufraf. 18.25: Länge, Raum und Zeit. 19.10: Französischer Sprachkuss. 19.40: Englischer Sprachkurs für Anfänger. 20.15: Erich-Wolfnang-Korngold-Abend. » Mitwirkend : Kammersängerin Berta Kiurina. Streichhertett (Mar Lamm, Crna Mann, Elisabeth Gerstmann, Eni Schönfeld, G. Neumann, Lenny Fildern). Das Wiener Sinfonieorchester unter person- IA FRI des Komponisten ©. W. Korn­gold. 9,30, 12 und 15: Nachrichten, Delonomie. 16.45: Vortrag von Ferd. 3. Seites : Die Kurıtz­­legenden. Mitwirkend: Frl. Julie Szent Sítvány und H. Dionys Szijj. 18.30: Juristischer Vortrag von Dir. Dr. Robert Bertes. 19: Medertragung der Borstellung aus dem königi. ung. Opernhanse. Eiignierat in unserem Blatt niert Ihnen arübten Griolg! ‚I | CHLIOICHEISCHEIOCH UND | Tagblatt x 1. Jumi 1926. Nr. 121. Todesfälle. Sonntag, den 30. Mai] Dr. Béla von Bágby — Ober Mattersburg, 27. Mai. Auftrieb: 3 Uhr früh, verschied im Glisabethspitalsregierungsrat. Auf Vorschlag des Ministerpräsidenten bat der Neid­ver­­weser dem pensionierten Präses des städtischen Waffenstuhles Magistratsrat Dr. Bela von Baaghy in Anerkennung seiner V­erdienste während seines amt­lichen Wirrens den Titel eines Ober­­regierungsrates verliehen. Schulnachrich. Am Oedenburger Benediktinerobergymnastium finden Die Privatprüfungen am 16. und 17. Juni statt. Die schriftlichen Arbeiten der Privat­­prüflinge sind am 16. Juni 8 Uhr früh in der Direktionskanzlei einzureichen. Die städtische Wirtschaftspartei hielt­ gestern abends unter dem V­orsitz Des Vrätes Oberregierungsrat Dr. Koloman Töpfer eine Situnge ab, im welcher­ die Tagesordnung der heute nachmittags stattfindenden städtischen Generalver­­sammlung durchberaten wurde. Bei der Beratung der geplanten Errichtung der tädtischen Spartasfa verliehen als Interessierte in­­­ieser Angelegenheit Präses Dr. Koloman Töpfer und Reingroghändler Edmund Klaber, die ‚bekanntlich Aktionäre der­ Oedenburger Allgemeinen Kronensparkasse sind, den Beratungssaal. In ihrer Aiiwesenheit wurde die Angelegenheit verhandelt. Alle an­wesenden Mitglieder der Wirtschafts­­partei sprachen ss gegen die Errich­­tung der städtischen Sparkasse aus. Dem­­nach dürfte die Sache­ in der heutigen städtischen Generalversammlung in­ Dach dringen Wenn Sie Bedarf an was immer für Möbel haben, wenden Sie sich an das Möbelhaus Leopod Kopstein, Deden­­burg, Grabenrunde 62, Telephon 339. + Original Auffiger Kupferpith­ol erhalten Sie am billigsten im Spegerei­­mwarengeschäfte der Stau Schul, Silbergasse. + Beamtenabbau in Szombathely. Die Szombathelyer städtische Abbau- Kommission hielt vor kurzem eine Sigung ab, in welcher der Abbau von 23 Beam­­ten der Stadt beschlossen wurde. Größten­­teils sollen Hilfsbeamte abgebaut werden. Die Angelegenheit wird der städtischen Generalversammlung vorgelegt werden. Kleiderverteilung für Kinder des Szombathelyer Kinderasyls. An 147 Kinder des Szombathelyer Kinderasyls, welche bei Dedenburger Pflegeeltern unter­­gebracht sind, werden Mittwoch, den 2. Juni, in der Wohnung der Inspes­­torin des hiesigen Kinderschußgheimes Farm Kropf (Schlippergasse Nr. 13) Sommerfleider verteilt. Die Sommer: Amtsstunden bei der Finanzdirektion. Der Leiter Der Oedenburger Finanzdirektion Ministerial­­rat Eugen Langer hat die Sommer: Amsstunden bei der Finanzdirektion ab 1. Sum­ mie folgt festgelegt: von 7 Uhr früh bis 1 Uhr nachmittags. P­arteien­­verkehr ab 8 Uhr früh. genenburger Indrid ten ROTH HT CI TT] M(tNdedenburger Kalender. 31. Mat 1882, Sranz Sofef I. in Dedenburg. König Franz Josef kam als 13 jähriger Knabe zum erstenmal nach Oedenburg. Er bereiste damals das Land, ohne geahnt zu haben, daß sein nächster Besuch schon mit gefröntem Haupte geschehen werde. Er fuhr oft durch Oedenburg, als er Ma­növern in den südlichen Teilen Ungarns beimwahnen wollte, zweimal aber verweilte er mehrere Tage hier : so 1857 und 1882. Im legtgenannten Jahre inspigierte er die hiesige Garnison am Wienerberg. Dieser Pla ist durch eine hölzerne Gloriette b­zeichnet. Aber Gedenktafeln in der Vorhalle der Nealchule, der evang. Normalschule usw. sprechen davon, daß der allerhöchste Befehlshaber des Heeres auch großes Interesse für die Arsenale der Wisser­­schaft gehabt hatte. Die übrigen Besuche, oder besser resagt Aufenthalte des Königs auf Dedenburger Boden waren nur mehr Empfänge auf dem Bahn­­hofe und dann rollte der Sonderzug weiter. .­ .... Oedenburg, 31. Mai. Großes Harfenkonzess. Montag, von 7. Juni um '­,9 Uhr abends im Stadttheater. Mitwirkend: Der weltbe­­rühmte Harfenist Prof. Robert Bayı, Opernsängerin Luise Hellet3gruber aus der Wiener Staatsoper, Bioli­­­­ünstlerin Alice Bárdos, Cellovirtuose Otto Stiglig. Das reichhaltige, auf hohem Niveau stehende, Hochinteressante,­­künftlerische Programm verspricht einen­ ‚erquifften Kunstgenuß. Karten in den­­ Geschäften Horváth und Kolb­en ‚hältlich. + nach langem sch­weren Leiden der hiesige bestbekannte Privatier und ge­wesene Tisch­­lermeister Stefan Weidinger b. Me. im Alter von 75 Jahren. In dem Ver­­storbenen betrauern der h­iesige Tischler­­meister Stefan Weidinger b. 3. seinen Vater und Photograph Harald Loben­­wein und Bergwerksbeamter Alexander Neichard den Schwiegervater. Die Be­­erdigung findet Dienstag, den 1. Juni, abends 6 Uhr, von der Barentationshalle des Fath. Friedhofes aus statt. Der Ver­­storbene hätte heuer im Monate August sein 50-jähriges Jubiläum als Tischler­­meister feiern sollen. — Eonige Woche verschied der Zalaegerßeger Schul­inspektor Dr. Alexander Bólya im Al­­ter von 45 Jahren. — Am 28. verschied der hiesige Bädergehilfe Josef Werle im Alter von 34 Jahren. Treuungen. Vergangene Woche traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Wirtschaftsbürger Paul NM 5­ck mit Katharina Fuchs und Kaufmann Eugen Kohn mit Regina Fuchs. Vom Rathause. Bürgermeister Dok­­tor Michael Thurner ist Samstag abends aus Budapest. zurückgekehrt. Der neue Geschäftsleiter der Firma P. Müller. Wie man uns mitteilt, Hat der Oedenburger Drogit und Kauf­­mann Josef Molnár die Großhand­­lung 2. Müller nit gepachtet, sondern die Geschäftsleiterstelle übernom­­men und seinen Sohn Paul mit der Führung des Geschäftes betraut. REGIERT RR Weshalb wir Sie daran erinnern,daß Ihr Abonnement auf das „Tag­­blatt“, Generalanzeiger für das Burgenland, für Juni zu erne­nrn ist, damit in der Zustellung des Blattes seine Hinterbrechung eintritt! RR Tier BAT FETTE ET TREE TE SDR ZT BEEE 1 Úsz (Nahhdruch verboten.) die Gehen Dan Sensenberg. Kriminal-Roman von Erich Ebensstein. (41. Sortießung.­ Treilic) war weder die Identität des Ermordeten, noch jene der Mörder ertwie­­sen. Und für den Verdacht, Herr von Zavandal konnte mit Dr. Richter iden­­tisch sein, bot das Ganze, nicht einen Schatten von Beweis. Aber es war dafür nun außer Z­­ei­­fel, daß Zietichen dem Mord an der Rahl und dem hier verübten ein Zusammen­­hang­ bestand, daß Dieselben Täter in Trage kamen, daß sie einen bestimmten Plan damit verfolgen und Onkel und Neffe waren. Gott sei Dank, er war auf der richtigen Spur! Diesen Beinweiß hatte er nun unzweifelhaft. „Können Sie alles, was Sie mir da mitteilten, unter Eid aussagen?“ fragte HSempel. „Natürlich! Wenn es sein muß!“ „Sie heilen Sie?“ „Antonie Zagler.“ ·­­"«Als ‚der eine der Mörder das Streich Holz anzündete, müssen Sie sein Gesicht je genau gesehen haben, auge?“ „Er war groß, sehr hager, mit furdi­­gem Gesicht, das von einem grauen Bart umrahmt war. Ein gewöhnlicher Mensch war er sicher nicht. Er hatte etwas Vor­­nehmes, auch im Gesicht — nicht blog in der Kleidung.“ „Und der andere?“ „Den konnte ich nicht sehen. Er stand ganz in der Dämmerung. Nur da er mittelartig war und einen buschigen schwarzen Schnurrbart hatte, weiß ich." „Den Alten würden Sie wiedererken­­nen?“ „Sanz bestimmt!” „Schön! Und nun, rau Lagler, noch eines e­rzählen Sie vorläufig in Ihrem eigenen I Interesse niemand von der Sache. Man weiß nicht, wo der Graubart ich gegenwärtig aufhält. Möglich wäre es immerhin, daß er sich hier im Jaım- Dationsgebiet irgend­wo verborgen hält. Schlupfiwinfel gibt es ja genug da herum. Und wenn er eine Ahnung hätte, daß­ Sie ihn belauscht haben, — übrigens wissen Sie was? Am besten wäre es, Sie gin­­gen in ein Spital, Ihr Fuß würde da auch am schnellsten heilen.“ „Das wollte ich längst. Aber mir sind nicht nach Wien zuständig, und beil dem Plagmangel —" Ich werde sehen, was sich tun säht. Vielleicht kann ich Ihnen schon morgen Bescheid bringen.” 18. € 3 gelang Hempel wirklich, der Frau des Pumpensammlers Aufnahme in ein Krankenhaus zu verschaffen. Er atmete erst auf, als er sie dort geborgen wußte und ihre Aussagen zu Protokoll gebracht waren. Wie leicht konnte es dem Graubart einfallen, sich noch einmal zu vergemil­­tern, ob jene Hätte wirklich unbe­wohnt war! Dann wäre das Leben der Alten Fei­­nen Helfer wert ge­wesen, und sein Zeuge des Mordes hätte mehr existiert. „So aber" — der Detektiv Tächelte triumphierend, — „it deiner „genialen Umfigt", du Graubart, do ein „D Be­­weis" entgangen, der hoffentlich früher oder später helfen wird, dir den Hals zu brechen.“ Da­ der Tote dem Praterfolg nicht „Dr. Richter” war, glaubte Silas fest bestimmt annehmen zu können, auch­ ohne Beweis dafür. Wer sollte sonst der Begleiter des Graubarts getreten sein? Außerdem hatte der Tote einen englisch geitugten Schnurrbart, der Genosse des Graubarts aber einen vollen, buschigen, sch­warzen Schnurrbart gehabt, wie auch Richter sei­­nerzeit. Er war also zehn gegen eins zu meisz­ten, daß Richter lebte und dem Toten nur seine Karten in die Taschen gesteclt hatte, « um die eigene Spur zu vermis­h­en. Merkwürdig blieb allerdings, daß des Toten Wärche mit E. R.. gezeichnet war. Hempel lieh sich die im Polizeigewahr= fam befindlichen Sachen noch einmal vor= legen und betrachtete Stüd für Stüd aufmerksam. € 3 war feine, teure Wäsche, wie sie gewiß nur ein vermögender Mann trug. A­ußerdem war eine wertvolle, goldene Uhr mit Doppelkapfel vorhanden und ein kleiner, wahrscheinlich ursprünglich für eine Damenhand angefertigter Ring von altertümlicher Fassung und geringem Werz. Gewik Andenken. Der Tote hatte ihn am Heinen Finger getragen.­­ Alles war seinerzeit in den Zeitungen aufgezählt geb­esen, aber er hatte sich nie­mand darum gemeldet. Irgendeinen neuen Anhaltspunkt, der weiters Nachforschungen ermöglich hätte, fand Hempel auch jet nicht. Knobler, der jeden zweiten Tag bei Hempel vorsprach, um Bericht über Herrn von Ladandal zu erstatten, wußte glei­­­fals nichts von Bedeutung . 31" erzählen. Herrn von L­avandals Leben glich einem offenen Buch. Er verkehrte viel mit Steaule in Lichtenberg, brachte ab und zu einen Abend mit Freunden zu und schlug im übrigen den Tag tot, jo gut es eben ging. (Fortsetzung folgt.) Mie sah er­ x

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