Oedenburger Zeitung, 1909. Juli (Jahrgang 42, nr. 147-173)

1909-07-01 / nr. 147

« sr | i-s-.»-..«-«... .­­ ..«-»sp««—-s-s:"s«-«.-­­««s«s...«.-»»-.»«zs­«.k..."-s.-«-.. .««—-. .«-s—xk-2xs71«-I­ng.:kksp c IT ist ihr gänzliches Verschwinden von der Bildfläche nur mehr eine Frage der Zeit. Was dann kommen soll, ob eine der bisher bestehenden Parteien so weit er­­starken wird, um als Majoritätspartei in Betracht zu kommen, ob sich eine neue Partei herauskrystallisieren wird, wer ver­­möchte das heute zu sagen ? Wir könnten höchstens das eine be­­haupten, daß uns Soproner jede P­arteigestaltung vollständig­­ unvor­bereitet finden wird und aller Wahr­­scheinlichkeit nach irgend­ein Outsider, der es versteht, mit einigen schönen Phrasen für sie Propaganda zu machen. Das Mandat davontragen wird, sobald es zu Neumahlen kommen wird. Denn Sopron schläft, wie in jeder, so auch in politischer Beziehung seinen süßen Dornröschen: Schlummer ... Politische Nachrichten. Die Verhandlungen des Homo regius. Ablehnung durch die Unabhängigkeitspartei. Das Krelativkomitee der Unabhängigkeits­­partei hat gestern die Vorschläge des Homo regius Ladislaus v. Lufacs auf Antrag des Handelsministers Kossuth einstim­­mig abgelelehnt. Die Folgen der Ablehnung. E derselben Audienz die Der König wird am Donnerstag die neuen D­orsschläge des Dr. v. Lufacs entgegennehmen, und wahrscheinlich wird in offizielle Betrauung ded gegenwärtigen Homo regius mit der Kabinettsbildung erfolgen. Noch in d­ieser Woche wird dann die neue Re­gierung ernannt werden müssen und das Abgeordnetenhaus dürfte zu Beginn der näch­sten Woche die Vorstellung des Kabinetts entgegennehmen. Um einem sofortigen Mili­­trauensvotum zu begegnen, wird das neue Kabinett die Befragung des Parlaments mittels königlichen Handschreibens vornehmen müssen. Dies ist der Weg, den die Krone nach dem Scheitern der legten­­ Friedensver­­handlungen mit der Unabhängigkeitspartei zu betreten entschlossen ist. Die Audienzen Kossuths und Stfthg dürften selbstverständlich entfallen. Die neue Negierung­­ würde nicht mehr das Ein­­vernehmen mit der Unabhängigkeitspartei suchen, sondern sich selbst die Wege zur Schaffung einer Parlamentsmajorität bahnen. Der Sommer soll zur Vorbereitung der Wahlbe­wegung verwendet werden und­­ im Herbst wird die Nation Gelegenheit haben, ihr Urteil zu fällen, noch vor Austandekommen des Kismartoner Vergleichs von 1900 den V­ächtern 600.000 K von ihrer rücständigen Wacht nachließ, noch dazu nach solchen Objekten, die Damals noch gar nicht Eollaudiert waren, was schon an und für si als schweres Disziplinar­­vergehen in Betracht käme. Als ich im Jahre 1900 das Referat Sofef Hallers in Angelegenheit des Kitmartoner Vergleiches entgegennahm, hatte ich leider noch seinerlei Erfahrungen in Bauangelegenheiten, außerdem hat Haller jenen Moment in seiner vom 7. November 1900 datierten Direktions­­meldung vollkommen verschwiegen, hab sich diese 600.000 K Nachlaß auf noch nicht ein­­mal follaudierte Gebäude beziehen. Er sagt in der zitierten Meldung wörtlich folgendes: „Nachdem die Pächter einen Zeil­ner im beiliegenden Gebäudeverzeichnisjse angeführten Arbeiten bereits durchführten, verfügt das P­ro­­tofoll, daß denselben unter dem Titel von Bauvorschaften 600.000 K am 1. November in ihren Pachtrüdstand eingerechnet werden, beziehungs­weise als auf diesen Nahstand ges­tahlte Rate gutgeschrieben werden.“ Pi­t seinem Worte wird erwähnt, daß sich dieser horrible Bachb­achlak von 600.000 K auf nicht einmal noch follaudierte Gebäude bezieht. Dieses Verschweigen beweist offenkundig, daß mir Haller den Tatbestand absichtlich nicht den Tatsachen entsprechend vortrug, sondern denselben fäls­chte und den Umstand, der sonst wohl nirgends auf der Welt seinesgleichen findet, daß nämlich eine Herrschaft nicht kollau­­dierte Gebäude um 600.000 K übernimmt, einfach verschmieg. Wenn ich damals, im Jahre über 1900 meine heutigen Erfahrungen verfügt und nicht blindes Vertrauen zu Haller gehabt hätte, hätte ich bei vorfältigem Studium der Vergleiche zwar erkannt, wie eminent schädigend derselbe für die Herrschaft ist, und in wo für eine beispiel­­lose Sache mich mein allmächtiger Direktor verhwideln will; so aber laß ich nur den Inhalt seiner eigenen Meldung, mit m welc­her er, meine Unmissenheit mißbrauchend, Sich zu Gunsten der Pächter einjeßte. Communnal-Beitimg. Baht 7031/1909. Kundmachung Es wird hiemit fund gemacht, daß die im Sinne der durch das Finanzministerium zitierten Zahl 45.055 zur Durchführung des G.­U. XXI v. 3. 1855 heraus­­gegebenen Berordnung vorzunehmenden Kataster-Klassen­­einteilungsarbeiten der fgl. Kataster-Schägungsfommissär Nikolaus Bolitz am 5 Juli 1. &.. beginnen wird. Die interessierten Grundeigentümer fühnen der Xofali­­sierung persönlich beimwohnen oder ihre Interessen duch Bevollmäc­htigte vertreten lassen Sopron, den 26. uni 1909 Der Stadtmagistrat. Die Esterházy-Haller-Afüre, Die Gegenschrift des Fürsten. (Fortlegung ) Aber Haller hat vor mir auf das von Geza Mugetthi und Andreas Molndr verfaßte Memorandum verschwiegen, welches sämtliche auf der Lendraer Herrschaft durchzuführenden Baulichkeiten mit 230.000 K bestimmt, wogegen im Kismartoner­­­ergleich hiefür 794.563 K ausge­worfen wurden. Ih muß Josef Haller au) dag als schweren Fehler anrechnen, daß er, wo das P­rotokoll von 1893 doch nur 180.000 in den Pachtbetrag einzurechnen gestattete, dennoch Dedenburger Zeitung. "Kortieguna Tolat ' 1 Zufi 1909, ein zahlreiche Bublitum eingefunden, welches den Gesange- und Musikvorträgen mit großem Interesse lauschte. Der Abend ließ sich sehr milde an, weshalb sich ein lebhafter Korso bis spät nachts entfaltete. Ein Tänzcehen für die Bolfzfreife beendete nach Weitternacht den dritten Gedenktag der Jubiläum­sfeier. Bei dieser Ge­­legenheit sei auch dem agilen Obmann des Ber nügungskomitees, Herrn Conrad Jefel, der sich­ um das Gelingen des Festes ehr be­­mühte, der Dank ausgesprochen. Wir können es­­edoch nicht unerwähnt lassen, was allgemein auch sehr befremdete, daß mweder der Musifverein noch der,Soproni ferfidalkör* bei diesem Seite des Bruder­­vereins mitge­wir­t haben. Vom Musikverein hatte man es umso mehr erwartet, als der der­­zeitige Chormeister Ritter Altdörfer, ein Sohn des unvergeßlichen Gründers des „Lieder­­franz“ meil. Christian Altdörfers ist. Wo war die Ursache der Abstinenz der beiden Vereine z­ ur Jubiläumsfeier des „Fiederklang“ Nach Schilderung des eigentlichen Fest­­tages, an welchem wir die fremden Sänger in unsere Mauern herzlichst zu begrüßen Gelegen­­heit Hatten, wollen mir auch der weiteren Programmpunkte gedenken. V­ontag vormittags gedachte der „Lieder­­franz” und „Arminius” pietätsvoll der heim­­gegangenen Führer und Dirigenten Dieses alten Gesangvereins. Sie erschienen an den Gräbern in den Friedhöfen, wo nach einer erhebenden Ansprache des Vorstandes Dr. Dito Nas Trauerchöre gesungen und die Gräber befränzt wurden. Am selben Tage nachmittags fand im Bierbrauerei-Garten ein Festfommers statt, bei welchem es gleichfalls an schönen Tisch­­reden nicht fehlte. Leider waren es nur wenige Stunden, die wir im Streife des troaceren „Aeminius“ und seines außerordentlich char­­manten Vorstandes Wendelin Kleiner ver­­bringen konnten, denn vor 7 Uhr mußte wegen der Radfahrt nach Wien viel zu früh für die Soproner aufgebrochen werden. Der „Lieder­­franz“ gab dem österreichischen Brudervereine, dessen Freundschaftsbund bei diesem Wiegen­­feste neuerlich besiegelt wurde, das Ehrengeleite auf den Südbahnhof, wo jedem Soproner der Abschied von den lieben Sangesbrüdern schwer fiel. Unter dem­ Rufe: Auf Wiedersehen, auf baldiges Wiedersehen entführte und das Dampf­­roß unsere lieben Gäste. Ingmwilchen hatte im Brauhause, woselbst der liebenswürdige Direktor Afred Glück den Gästen das ausgezeichnete Soproner Bier Fredenzen ließ, die Militär­­kapelle unter Leitung des Dirigenten Gron­­auer ein prachtvolles Programm exekutiert. Mit dem gestrigen Tage wurden Die Telttage mit einem Bolfsfeste im Eli­sabethparfe­mwürdig abgeschlossen. Ob­­schon das Wetter in den Nachmittagsstunden nicht eben das günstigste war — gegen 5 Uhr fing es zu regnen an — hatte sich dennoch e Schulfätuh. Die Pforten unserer Lehranstalten haben ss geschlossen, die Zöglinge derselben genießen eine kurze Zeit der Freiheit, der Erholung, um sodann neugestärkt ihren Pflichten im foms­menden Schuljahre umso besser nachkommen zu künnen. Bor­ung liegen fünf Jahresberichte, statt­­liche Bände, die Zeugnis geben von einer beträchtlichen Summe emsigen leiß es. Die Beugnis geben, daß sowohl Lehrer, als Schüler im verflossenen Jahre ihre Reiter taten, um ihre Pflicht zu erfüllen. Der Lehrerbericht der Soproner erdang­ th theologischen Akademie gedenkt an erster Stelle des verblichenen Superintendenten Dr. Rudolf Haubner und des nach mehr als 30jährigem Wirken von der Anstalt geschiedenen Direktors Alex. Voppek in erhebenden Worten und bringt auch die wehlgetroffenen Portraits der beiden unvergeßlichen Männer. Die ordentlichen Beriefungen in Der Anstalt begannen am 11. September und wurden von 35 Akademikern gehört. Von diesen wandte sie ein Hörer einem anderen Berufe zu, ein Hörer ist seit Ostern Eranf, so daß mit Schluß des Jahres 33 Hörer ver­­blieben. Hievon entfallen 5 auf den I., 14 auf den II., 10 auf den II. und 4 auf den IV. Jahrgang. Außerdem zählen noch 7 Hörer in den Verband der Anstalt, die den IV. Jahr­­gang im Auslande absolvierten. Von den Hörern des IV. Jahrganges haben acht die Prüfungen abgelegt und wurden am 6. September in Nepezelat durch Bischof Gyurdy zu Seelsorgern geweiht. Das neue Schuljahr beginnt mit 1. Sep­­tember und finden die Einschreibungen zwischen dem 1. und 10. September statt. Im ev. Lyceum begann das Schuljahr mit 5. September Der I. Jahrgang im wurde von 54, der II. von 43, der III. von 35, der IV. von­ 42, der V. von 45, der VI. von 35, der VII. von 33 und der VIII. Jahrgang von 38­ Schülern besucht, von denen 32 die Ma­­turitätsprüfung bestanden. Die Einschreibungen für das Schuljahr 190910 erfolgen am 1., 2. und 3. September. Die Soproner staatliche höhere Han­­delsschule eröffnete am 4. September ihr Schuljahr. Die Zahl der ordentlichen Hörer betrug zu Beginn des Schuljahres 109, um 18 mehr als im lesten Schuljahre. Im Laufe des Jahres traten 6 Schüler aus. Von den Schülern waren 35 °, nach Sopron, 32%­, im Komitate, 23), nach dem übrigen Ungarn zuständig, 10", waren Aus­­länder. Nach der Muttersprache waren 69 °, Ungarn, 29%, Deutsche, 1 /, Slowaten und 1%, Kroaten, 43%­, waren röm. lath., 18%, evang. und 39’­, israelitischer Religion. Die Reifeprüfung wurde von 12 Schülern abgelegt, von sämtlicher mit Erfolg. In der Soproner staatlichen Knaben- Bürgerschule wurde das Schuljahr am 5. September eröffnet. Die Anzahl der Bög­­linge betrug 302, um 4 mehr als im Ber­­ahre­­n Die Einschreibungen für das neue Schul­­jahr finden am 2., 3. und 4. September von 8—12 Uhr vormittags statt. Fortlegung folgt.

Next