ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 21 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1969)

21. kötet / 1-2. sz. - M. GÁBORI: Paläolithische Schnecken-Depots von Szob

1* M. GÁBORI PALÄOLITH ISCHE SCHNECKEN-DEPOTS VON SZOB (TAFELN I-IV) Der paläolithische Fundort von Szob liegt am linken Ufer des Flusses Ipoly (Eipel), unweit von seiner Mündung, nordöstlich von dem namengebenden Ort Szob (im Komitat Pest), unmittelbar an der ungarisch—tschechoslowakischen Staatsgrenze. Das Gebiet wird in einem Dreieck von Westen her durch deu erwähnten Fluß, vom Süden her in einer Entfernung von anderthalb Kilometern durch die Donau umgrenzt; es ist eine verhältnismäßig niedrig liegende Landschaft im Inundationsgebiet der beiden Flüsse. Die Siedlung selbst kam in dem höheren, über dem Überschwemmungsgebiet des Flusses Ipoly sich erstreckenden Löß-Zug zum Vorschein. Ihre Kulturschicht hegt von der Oberfläche durchschnittlich in 3,4 m Tiefe, und sie erstreckt sich als eine ganz dünne, mehrmals unterbrochene, fleckartige Siedlungsspur 250 — 300 m entlang des Flusses. Der Fundort wurde um die Mitte der 30er Jahre durch A. J. Horváth, einen Amateur­forscher des Donaukniegebietes entdeckt. 1937 führten S. Gallus, 1938 — 39 A. J. Horváth, 1940 M. Mottl eine kleinere Probeausgrabung durch. Das Ziel der letzteren Arbeit war vor allem paläontologische Sammeltätigkeit, durch die zugleich auch die stratigraphische Klärung des Fundortes gefördert wurde. Das Ergebnis dieser Probeausgrabungen wurde seinerzeit in kürzeren Mitteilungen publiziert;1 später wurden dann die älteren Angaben im Laufe der synthetischen Bearbeitung der Löß-Siedlungen Ungarns zusammengefaßt.2 Der Fundort wurde von da an im Schrifttum öfters erwähnt, und zwar als ein solcher, der trotz der zu erwartenden, recht ärmlichen Industrie einer authentisierenden Ausgrabung wert ist. Auf dem Gebiete der archäologischen Beobachtungen waren — wie wir dies auf Grund der Bearbeitung und der neuesten Ausgrabungen meinen — wahrscheinlich die Ausgrabungen von A. J. Horváth am erfolgreichsten. Seine Notizen blieben in Manuskript erhalten, und manche seiner lebensnahen Beobachtungen verdienen eine besondere Beachtung. Zur neueren Ausgrabung des Fundortes kam es im Rahmen jener Forschungen, die wir in den letzten Jahren im Donaukniegebiet durchgeführt hatten, und die mit der Untersuchung des späten Jungpleistozäns Ungarns und kulturell mit derjenigen der Fragen des Gravettien-Komplexes zusammenhängen. 1965 —66 legten wir ein Gebiet von mehreren hundert Quadratmetern frei. Da hiermit die Siedlung als praktisch erschöpft zu betrachten ist, fassen wir untenstehend sämtliche Ergebnisse zusammen und geben im Zusammenhang damit ein interessantes, bereits im Titel angedeutetes Objekt bzw. die Siedlungsbeobachtung des Fundortes bekannt. Über die stratigraphische Lage der Siedlung soll hier nur so viel mitgeteilt werden, daß die Kulturschicht in einem jungen Würm-Löß liegt, der im freigelegten Gebiet überall einen ungegliederten, homogen erscheinenden Aufschluß bildet. Die Lößbündel lagerten sich auf die letzte Terrasse des Flusses Ipoly. Ihr Material ist — im Vergleich zu anderen Freilegungen — immer 1 S. GALLUS: Arcli. Ért . 50 (1957) 137—139, 229. paléolithiques de Hongrie. Acta Arch. Hung. 8 (1957) MOTTL: Földt. Int. Évk. 20 (1942) 3—5, 40 — 55. 48 — 52. - M. GÁBORI—V. GÁBORI: Les stations de loess Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 21, 1969

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