Arader Zeitung, Juli-Dezember 1927 (Jahrgang 8, nr. 76-153)

1927-07-22 / nr. 85

Bezugspreis: für jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag ganzjährig Lei 400'--, für Ame­­rika 4 Dollar, sonstiges Ausland 700 °— Lei. Schriftleitung und Verwaltung: Arad, St Er Solge 85. Arad, Freitag, den 22. Juli 1927- rada Tripunul Sopra Rr. 5­7. / [Ede Fisch aß]. AE Taxele postale platite in numerar, conform aprobärei date de Di. rectiunea Generalä P. T. T. Nr. 75084 din 8 Aprilie 1927. wöchentl einmal Sonntag, ganzj. 200 Lei. Im vorhinein zahlbar! :—: Einzelnummer 4 Lei Unser N TEEN Ade­­lng gestorben. Bukarest, 20. Juli.­­ König Ferdinand ist heute nac<pt um 2 Uhr 15 Minuten im Alter von 62 Jahren gestorben. Nach einjä­hrigem Leiden ist das eingetroffen, was die Aerzte von lange prophezeien und was trotz aller Ärztlichen Wissenschaft nicht zu umgehen war. 12 Millionen Menschen trauern um den Besten König den das Land hatte, der jedem Staatsbürger — ohne Unterschied der Rationalität­­- ein guter Vater und Herrscher war. Das ganze Land hat nach Verkündung des Todes, jeden Parteihader auf die Seite geschoben und Trauer angelegt. Alle Gebäuden wurden Beflaggt und Bis auf weiteres jede Öffentliche Unterhaltung, Theater, ee Sn­on etc. aufgelassen. sie behandelt. Die legten Stunden des Königs. Bukarest. Als unser König seine lezte Stunde herankommen­­ fühlte äußerte er den Wunsch, daß auch die jugds u. Prinz Nikolaus sowie die griechische Königin Elisabeth um sein Bett Bleiben mögen. Abends um 8 Uhr wurde Prinz Nikolaus, der bereits nach Constanta abgereist war, unterwegs telegrafisch nach Sinaia rückgerufen und aus Paris ist auch die gewesene grie­­hische Königin Elisabeth mit dem Kronprinzen Michael in Sinai eingetroffen. Rar­ora­ von Jugoslawien befand sich bereits seit Freitag in Sinaia im königl. Schloß beim Krankenlager ihres königlichen Vaters, so daß er umgeben von der königlichen Samilie­ selig in Zerrn entschlafen ist. Verfändingung mit Maniu oder eine natio­nale Regierung. Bukarest. „Politica“ schreibt heute an auffallender Stelle: M­inisterpräsi­­dent, Jonel Bratianu, tritt mit einem neuen Angebot an die nationale Bauernpartei heran. Sollte Maniu an diesen Antrag zurückweisen, dann wird Jonel Bratianu mit Beiziehung sämtlicher politischer Parteien, gleich viel ob sie im Parlament vertreten sind oder nicht, eine nationale Regie­­rung konstituieren. Die amerikanische Anleihe für unsere Eisenbahn. Die von uns gebrachte Nachricht,­­ wonach die Aufnahme einer Anleihe in Amerika für die rumänischen Eisen­­bahnen im Zuge ist, bewahrheitet sich.­­ In Bukarest ist tatsächlich eine ameri­­kanische Delegation, begleitet vom Sachverständigen Howard Kelley, ein­getroffen, die von dem amerikanischen Botschafter Culbertson dem Finanz­­minister vorgestellt wurde. weihten Kreisen weiß man jedoch, daß Anleihe. In einge , die Erlangung einer großen Anleihe sehr schwierig sei, während kleinere und gesonderte Anleihen von Dintila Bratianu nicht gewünscht werden. Dieser Umstände wegen glaubt man kaum an ein Austandekommen der Abgeordneter Kräuter spricht über die Wahlen in Temesch-Torontal im Parlament und ersucht um Nicht- Validierung dersel­den. Bukarest. In der ersten Kammer»­eigzung wurden die Wahlen validiert. Abgeordneter Dr. Franz Kräuter. Vali­­| protestiert besonders gegen die dierung von Temesch Torontal. Er­­ weist auf die Hausordnung, sowie auf die Tatsache hin, daß er Protest beim Präsidium eingelegt habe und fordert die Abstimmung der Kammer über diese Validierung. Dr. Cosma ruft Kräuter zu: Es ist in ihrem I­nteresse, über diese Wahlen keine Debatte zu eröffnen, Be LEINE SEEERTIE ECRRFS EEE 0 m nme Te ZENTREN) | sonst werde ich mit die Ihnen werden. Der Daten kommen, sehr unangenehm sein Kammerpräsident erklärt, er wolle die Kontestation über Temesch­, Torontat suchen und gegebenenfalls Dr. Kräuter das Wort erteilen. Der ungarische Abgeordnete Dr. Willer greift die Wahlen in Oberhellen, Dr. Gyarfas jene in den Dreistühlen an. Er erklärt, die Minderheiten erwarten vom Parlament Lehre und werden sich so aufführen, wie man der neue Weizen auf dem Markt. Wie aus Klausenburg ge­­meldet wird, werden bereits Kauf­­abschlüsse mit dem neuen Weizen gemacht bzw. wird er in der Salon­­taer Gegend mit Lei 720—740 u. in der Klausenburger Gegend mit 810 bis 815 Lei pro Mieterzentner gekauft. Weil er die Staatsbürger­­schaft nicht bekam. In Resc­hita­­ hat sich der Arbeiter Michael Mach, der sich seit Jahr und Tag bemühte, die Staatsbürgerschaft zu erlangen und dieser Tage mit seinem Begehren zum­­ wiederholten male wurde, auf einem Baum erhängt, abgewiesen­­­­ j Verhafteter Bankdirektor. Aus Klausenburg wird gemeldet : Die Polizei verhaftete den Bankdirektor Sigmund Andor, der unter dem Namen „Rumänisch ungarische Bank“ ein Geldinstitut gründete und Beamten aufnahm von denen er Kautionen for­­­derte. Die Kaution hat er dann unter­­schlagen. | | Selbstmord auf dem Siriaer Friedhof. In Siria-Wilagosch hat sich der 38-jährige Johann Dennweiß , aus bisher unbekannter Ursache, in der Nacht, auf dem Friedhof" mit einem­­ Revolver erschossen. Schiffszusammenstoß auf dem Atlantik. New Dorf. Von dem Kapitän des Dampfers „Deendan” der Holland- Amerika-Linie ist ein Funkspruch ein­­getroffen, wonach die „Deendam“ mit dem norwegischen Dampfer „Sagaland“ vier M­eilen östlich der Nantucket- Insel zusammengestoßen ist. Die „Sagaland“ ist gesunken. Alle Passagiere konnten indessen bis auf einen gerettet werden. Der Dampfer „Deendam“ konnte unbe­­schädigt seine Reise nach New York fortsetzen. Riesige Waldbrände in Rußland.­ ­ Moskau. Aus verschiedenen Gegen­den der Sowjetunion werden schwere Waldbrände gemeldet. In Turkene­­stan stehen große Flächen in Flammen. Es herrscht 72 Grad Hitze. Die riesi­­gen Brände im Wologdaer Gouver­­nement haben bereits auf das Jaro­­slawler Gouvernement übergriffen, wo große Bestände Exportholzes vernich­­tet wurden. Im Murmaner Gebiet haben die Waldbrände derartige Aus­­dehnung angenommen, daß die gesamte Bevölkerung mobilisiert werden mußte. der Lehrerkurs in Campu­­lung unterpleißt. Wie man uns mitteilt, unterbleibt der geplante Kurs für die Minderheitslehrer in Campu­­lung und die bereits abgefahrenen Lehrer haben die Radreife angetreten.

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