Banater Deutsche Zeitung, Juli 1930 (Jahrgang 12, nr. 145-171)
1930-07-22 / nr. 163
' numet"?y Taza plätitıı ap?"bare Dir. Gen. P, TD, Tz reis bei Vorauszahlung: ganzjährig 980, PRESFEIEN 500, AIT ARE ZS Er 260, e atit de taxa rostala art... ı lerea dela 19 Maptie 170 inArdeal Mu seul Asoviatiune ıa vigoare | se BE „Span j: F\ aT U) FAR Da monatlich 90 Lei. — Zustellung in T war 10 , = Aus li : tleit . Bei Zahlung im Nachhinein wird der wenaillte Besugspreis berainet, Eingelpt 4 Sonntagd det en 182110 h uhr Nachmittags mit Ausnahme von Sonn. und Feiertagen, 12. Jahrgang Zimijoaras Temeswar, Dienstag, 22. Juli 1930 Kr. 163 Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, Stadt, Deutsches r. 14-18. Verwaltun | . | | Heute Eröffnung der Agrarblockverhandlungen Ankunft der jugoslawischen und ungarischen Delegierten . Bukarest, 21. Juli. Die Eröffnung der rumänisch-jugoslawisch-ungarischen Agrarkonferenz ist für heute Montag, den 21. d. in Bukarest festgesetzt. Der jugoslawische Delegierte Stojanovic, Generalsekretär im Aderbauministerium, und ein Vertreter des jugoslawischen Außenmiisteriums sind bereits Hier angekommen. Die ungarische Delegation, bestehend aus Baron Moritz Kornfeld, Gesandten Nidel und den Generalsekretären des ungarischen ökonomischen Landesverbandes und der Agrarkammer, trifft Sonntag ein. ALs offizieller Zweit der Konferenz wird die gemeinsame Prüfung des Fragebogens der letzten Genfer Zollkonferenz bezeichnet. Mutschenbach, der von seiten Ungarns an der Vorbesprechung des Dreiländer-Agrarbloges teilnehmen wird, erklärte Pressevertretern gegenüber, daß die Konferenz erfolgversprechend werde. Es ist die gleiche Not und es sind die gleichen Ineressen, die Ungarn, Rumänien und Jugoslawien zur Abhaltung der Konferenz drängen. Es handelt sich darum, gleiche Wege zur Behebung der Agrarprodukte dieser Staaten müssen alle Gefühlsmomente an und dabei ausgeschaltet werden. Warschau, 21. Juli. Wie nun auch hier bekannt wird, hat sich die polnische Regierung an mehrere Staaten Ost-, Mittel und Südeuropas gewandt und die Einberufung einer gemeinsamen Konferenz der Landwirtschaftsminister dieser Länder für Ende August vorgeschlagen, um eine einheitliche Stellungnahme in den Fragen internationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit herbeizuführen. Eine solche Einladung Polens erging an Estland, Lettland und Finnland, die Staaten der kleinen Entente (Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien) und endlich noch an Umanen und Bulgarien. 2 Absatzkrise für die zu suchen EA, 1036 Paneuropa oder nur Sollverband einiger Staaten? Von Franz Blaskovic3 „EG glaube, im vorigen Artikel nachgewiesen zu haben, daß es aus unserer Wirtschaftsnot 3 Rettung gibt, indem sich die europäin Länder wirtschaftlich zusammenschließen, ihre Grenzen einander öffnen, die Zwischenzölle sukzessive abbauen, hingegen sich gegen andere Erdteile duch entsprechende Zölle gemeinsam schützen. „Am gründlichsten würde dies geschehen, wenn in dieser Weise sichale Länder Europas zu einem wirtschaftlichen Paneuropa aufraffen könnten. Dadurch wäre nicht nur das wirtschaftliche Gedeihen dieses Erdteiles gesichert, sondern der ungehemmte Personen- und Warenverkehr würde zur Eraltung des Weltfriedens mehr beitragen, als nirgendwelche politische Patte. Um Uebergangsschwierigkeiten zu mildern, könnte der Abbau der Zwischenzölle in bestimmten en erfolgen; z. B. ein Monat nach Zustandekommen dieses Europabundes mit 40 Prozent, dann nach jedem Vierteljahre mit weiteren zehn Prozent, so daß die gänzliche Zollfreiheit erst nach zwei Jahren ins Leben treten könnte. Das würde sowohl der Landwirtschaft, wie der Industrie und vem Handel eine klare Kalkulation zur teilweisen Umstellung bieten, gibt natürlich eine Anzahl von Detailfragen, menschen Waren zu behandeln sind usw., welche flargestellt werden müßten. Doch wenn dieses Projekt großzügig behandelt wird, kommt man über diese Schwierigkeiten uNd hinweg. Man würde am allgemeinen Gedeihen Befriedigung finden und könnte es nachher gar nicht mehr begreifen, warum es nicht schon längst geschah. Die „Vereinigten Staaten“ Nordamerikas, deren einheitliches Zollgebiet größer ist, als ganz Europa ohne Rußland, bieten hiefür den untrüglichen Beweis. Trotz alledem würde es viel zu lange dauern, die 35 Staaten Europas unter einen Hut zu bringen. Uns Agrarländern ist aber die heutige Lage fur haltbar. Wir müssen unsere Existenz in raschester Weise verbessern. Hiezu bietet nun die Möglichkeit ein engerer Zollverband oder ein Wirtschaftsbündnis mit solchen Industriestaaten, welche unseren ganzen landwirtschaftlichen Export aufzunehmen vermögen und gewillt sind. Die „Kleine Entente“ allein eignet sich für ein solches Wirtschaftsbündnis nicht. Weil die Tschechoslowakei die Agrarüberschüsse Rumäniens und Jugoslawiens nicht aufzunehmen vermag, auch wenn sie ihre Grenzen anderen Ländern gegenüber gänzlich absperren könnte. Wir zwei Agrarländer würden die tschechoslowakische Landwirtschaft erdrosseln, ohne dabei unseren Export befriedigen zu können. Auch wenn Oesterreich dazukäme, würde es nicht genügen. Abgesehen davon, daß Oesterreich ein solches Wirtschaftsbündnis, ohne Deutschland nicht eingeht. Wenn es aber gelingt, hiezu auch Deutscland zu gewinnen, so haben Rumänien, Jugoslawien und Ungarn für ihre Agrarüberschüsse nicht nur überreichen Absatz, sondern sie können ihre Produktion noch wesentlich steigern, ohne den Bedarf dieses Gebietes vollauf zu deen. Sie würden also die Landwirtschaft der beteiligten Industriestaaten keinesfalls bedrohen, könnten ihr die rentablen Preise nicht verderben, ihrer Industrie aber würden sie als bedeutendes und entwicklungsfähiges Absatzgebiet dienen. Als Anfang für den wirtschaftlichen Zusammenschluß der europäischen Länder kann man kein geeigneteres Gebiet finden, als die drei Agrarländer, Rumänien, Jugoslawien und Ungarn, mit den drei Industriestaaten, Tschechoslowakei, Oesterreich und Deutschland. Da kommt die Grundbedingung einer Handelsverbindung, das dort des, das gegenseitige „Geben und Nehmen“, in entsprechender Weise zur Geltung. Es gäbe ein geschüstes Wirtschaftsgebiet von 1.238.487 Qu-Kilometern mit einer Bevölkerung von 112 Millionen Seelen. Der Einfuhrbedarf der drei Industriestaaten an unseren Agrarprodukten beträgt jährlich zumindest 120 Milliarden Lei, während die drei Agrarländer exportable Ueberschüsse von kaum 70--80 Milliarden haben. Es können also auf diesem geschühten Gebiete sowohl die beteiligten Industrie- wie die Agrarländer ihre landwirtschaftliche Produktion und besorgt entwickeln. Da ein ungedechter Bedarf übrig bleibt, welcher von außen bezogen wird, kommt die durch die hohen Agrarzölle dieser Industriestaaten angestrebte Kreissteigerung zur Geltung, auch wenn uns Agrarländern gegenüber diese Zölle gänzlich abgebaut werden. Diese Form der Unterstüzung ihrer Landwirtschaft könnten aber die Industriestaaten leichter aufrechterhalten, als die heutige. Weil dieses Wirtschaftsbündnis auch ihrer Industrie und Arbeiterschaft durch den gesteigerten Export Vorteile bietet, also die Verteuerung der Lebensmittel erträglicher macht. Dabei bleibt ihnen noch eine Menge von überseeischen und sonstigen Importwaren, um den Absatz ihrer Industrie auch in anderen Ländern zu sichern. Der Abbau der Zwischenzölle müßte auch in diesem Wirtschaftsbündnisse ratenweise geschehen, um die Uebergangsschwierigkeiten zu Und auch in der Verwirklichung dieses vermindern, ist eine gewisse Großzügigkeit notwendig, sonst feilscht man Jahre lang um bedeutungslose Posten. “ Vor allem muß die Politik in diesen Existenzfragen zurücktreten. „Zuerst muß man leben, erst dann politisieren.“ Deshalb mag nug Polen polistisch noch so nahestehen, ein Anschluß desselben an das Agrarkartell und an das Wirtschaftsbündnis wäre vorläufig weniger zweckmäßig. Denn e3 ist mit seinem Schweine- und Viehexport unser größter Konkurrent, und e3 hat an Roggen, Erdäpfeln und Zucker dieselbe Ueberproduktion, wie Deutschland und die Tschechoslowakei, würde also die Schwierigkeiten vermehren. Wenn das vorgeschlagene Wirtschaftsbündnis"" bereits „konsolidiert ist, kann der Anschluß anderer europäischer Länder bis zur gänzlichen Verwittlißung paueuropas nur erwünscht sein. 4 ar iber laufend Todesopfer der Sturmkatastrophe 200 256 En KEN “Md. N * vrmer 4607. (1444441474 1.0084)..214 Tofio, 21. Juli " Ueber die furchtbare Taifunkatastrophe, von der Javan heimgeschucht wurde, laufen stündlich neie Unntüdsmeinungen ein. Die Zahl der Menschenverluste ist außerordentlich groß, man schätzt sie bis jetzt bereits auf weit über tausend Tote. In Ortschaft allein wurden 350 Menschen getötet, einer im Hafen von Nagasaki gingen mehrere Schiffe unter. Hunderte von Fischerfahrzeugen sind auf iissenem Meere mit Mann und Maus gesunken. Der Dampfer „Koraiji Maru“ mit 120 Personen an Bord wird vermißt. Es ist zu befürchten, daß auch dieser Dampfer von dem Wirbelsturm mitten auf dem Meere heimgesucht wurde und samt Passagieren und Besatzung untergegangen ist. In den meisten Städten Japans sind Hunderte von Häusern eingestürzt, unter deren Trümmern die Insassen begraben liegen. In Fukuoata ist die Markthalle eingestürzt, etwa achtzig Menschen sind unter den Trümmern ums Leben gekommen. Sämtliche Telephon- und Telegraphenverbindungen sind unterbrochen, so daß sich aus den meisten Unglürsgebieten noch kein auch nur annähernd richtiges Bild über das Ausmaß der Katastrophe gewinnen läßt. Jedenfalls lassen die spärlichen radiotelegraphischen Nachrichten erkennen, daß der Taifun Hunderte von Kilometer Landes verwüstet und ungeheure B Verheerungen 347 1.0001 EEE rn Ni ut. ; AARE ZR & h * „v berichtet hat. Der Wirbelsturm nahm seinen Weg der Verwüstung vor allem über Kiufchin, je Korenstraße und den südlichen Teil von »sien. Die Katastrophe stellt sich als die Zwerste dar, von der Japan in den letzten sechzig Jahren heimgesucht wurde.Nach venlebten Meldungen wird der Gesamtschaden der Taifunkatastrophe vorläufig auf mehr, als acht Millioner Dollar geschätt. Nagasaki, 21. Juli. Die Zerstörungen des Taifun konnten:.3hex noch nicht in ihrer Gänze überblizt werden. In Japan sind nach bisherigen Meldungen vom Sturm getötet, 700 aber schwer verwundet war 73 Personenden. 100 Personen werden vermißt, von denen angenommen wird, daß sie wohl zum großen Teil auch umgekommen sein dürften. 4000 Wohnhäuser sind zerstört worden, während 13.000 leichter beschädigt wurden. Auch in Korea richtete der Taifun ungeheure Zerstörungen an. Hier sind 270 Menschen getötet, 260 aber verschwunden, während 20.000 Menschen obdachlos geworden sind. 5400 Wohnhäuser sind vom Sturm zerstört worden. .. . Mi EEE TEE ep - TT 79 Ne MEL HH RETN Ex «is nn AR 2 EN Pups IE DAF PA IS ne Be in He DS Sa a Eu | mn ne --1 Eur 5 2 hie