Banater Deutsche Zeitung, Januar 1931 (Jahrgang 13, nr. 1-24)

1931-01-14 / nr. 10

- ZI 41287) - | ! 22 STe 1931 in. zf . WDS 0m AER HEEREN" „Ret c v g / 2 / pri A Ah 5 A ) 4 Br Bezugspreis bei Voraus;­ahi ganzjährig yet slänsig 600, vierteljähri­g Timiroara-Temeswar, MRS 27 ­­PI UML Yin lerea dels :ın visoare T.Museul EETTEETL REEL ENE USO AE KEES EEN ERLER ET EAN SEGNE Schriftleitung und Pllasnn : Gemian ostalä art... 19 Martie 1904, in Ardeal Asoviatiung SRIRRIE, „amn KIN 2 - 13. Jahrgang AIST HTEIS­ = s Mittwoch, 14. Jänner 1931 Temeswar, a NegenH es Frum = un­d : © lei 14--18. Verw . Bei " an In Kachhinein gem monatliche De­kate ig­ner Abg 30 dp gi HN 44477 < 4 Uhr A Feel „Kr. "Ausnahme vamn Sonn- Be Feiertagen: Nr. 10 ­­ERETEITMTTBTTR Eingang für Europäer verboten! Von Dr. Klaus Spitta In der ganzen Welt mehren sich gegenwärtig die Anzeichen dafür, daß mit dem Jahre 1930 eine bevölkerungspolitische Epoche, die vornehmlich im Zeichen der Einwanderung von Europäern in fämt­­lichen übrigen Erdteilen stand, ihr vorzeitiges Ende gefunden hat. In einer wenig verheißungsvollen Neujahrsbotschaft hat die australische Regierung der übrigen Welt — vornehmlich an die Adresse der europäischen Länder gerichtet — nochmals ihren un­­widerruflichen Entschluß mitgeteilt, Australien für fremde Einwanderer geschlossen zu halten. Berücksichtigt man ferner, daß duch den kürzlich vom amerikanischen Senat angenommenen Gelegentwurt zwecs Unterbindung jeglicher Ein­­wanderung sowie durch die praktisch angewandte präventive einwanderungsfeindliche Politik von Kanada, Brasilien und den meisten südamerikani­­schen Staaten ein Zustand geschaffen worden ist, der eine Einwanderung von Europäern in diesen Kon­­­tinenten schlechterdings unterbindet, so bleibt nur noch Afrika, „der Erdteil“, für europäische Auswanderer offen, da Asiens unausgesetz­t wachsender Bevölkerung­süberschuß einer Einwanderung von Europäern ganz natürliche Schanken entgegensetzt. Ob im übrigen die Ber- 8 zum eg des von Geopolitikern eifrig erörterten D­penproblems — Millionen Europäer sollen in den Tropen angesiedelt werden — in absehbarer­­ Zuskunft möglich sein wird, sei vorerst dahingestellt. est steht jedenfalls, daß sich heute bereits südafrikanischen Union gegen Europa gerüchtete einwanderungsfeindliche Tendenzen bemerkbar ma­­chen, die sich in den nächsten Jahren noch verstärken dürften, und daß weiterhin unter den Neger-Orga­­nisationen Amerikas Bestrebungen im Gange sind, durch Rückwanderung amerikanischer Negermassen Afrika ausschließlich den Schwarzen zurückzuges­winnen. Diese Häufung von Einwanderungsverboten ist naturgemäß von der durch die anhaltende Welt­­wirtschaftsdepression erzeugten allgemeinen Panik­­stimmung gefördert und beschleunigt worden, sonst wäre diese Erscheinung in solchem Umfange, wie wie wir ihn gegenwärtig erleben, kaum denkbar ge­­wesen. Und das beunruhigende Anschwellen der Ar­­beitslosenziffer in der ganzen Welt tat dann ein übriges, um diese einwanderungsfeindlichen Ab­­­­wehrkräfte in den verschiedensten Ländern und Erd­­teilen auf den Plan zu rufen. Daß hierbei oft über das Ziel bevölkerungspolitischer Schutzmaßnahmen hinausgeschoffen worden ist, liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, wie rücksichttslo­s und übereilt teilweise diese Maßnahmen gerade in letzter getroffen wurden. So kritisierte beispielsweise Zeit die in Melbourne erscheinende Zeitung „Argus“ das erwähnte Einwanderungsverbot der australischen Regierung in sehr scharfer Form und wies u. a. auf die Tatsache hin, daß dieses Verbot geeignet sei, im Auslande völlig irrige Ansichten über die wirklichen Verhältnisse in Australien hervorzuru­­fen. Allein die Rückwanderung von Südeuropäern — es handelte sich hierbei vornehmlich um Italie­­ner und Griechen — von Australien nach ihrer Hei­­mat wiege zahlenmäßig fast die gesamte Einwande­­rung des Jahres 1930 in Australien auf. Nach der Aufrichtung künstlicher Zollschran­­ken erleben wir somit heute in erhöhtem Maße in den Dominien des englischen Weltreiches und den Vereinigten Staaten von Amerika eine gewaltige Unterbindung des Zuzuges fremder Arbeits­­kräfte, eine Erscheinung, die, rein soziologisch ge­­wertet, den endgültigen Bruch mit einer mehr als hundertjährigen Ueberlieferung darstellt. Wie dieser Bruch im einzelnen vollzogen wurde, er­­hellt am deutlichsten aus der etappenweise ausge­ Bukarest, 13. Jänner. Der Stover Gerichtshof hat die Anklageschrift in Angelegenheit der antisemitischen Eisernen Garde nunmehr fertiggestellt. Aus ihr geht folgendes her­­vor: Die Eiserne Garde hatte mehrere Führer. Ueber allen stand Corneliu Zelea-Co­dreanu, der den Titel eines Oberbefehlshabers hatte. Die Unterbe­­fehlshaber heißen: Stelescu, der das Galater Ba­­taillon befehligte; Rechtsanwalt Lefter, der an der Spitze der Beresder­ Einheit stand; Kommandant der Einheit zu Jassy; Nicolae Totu, Befehlshaber der Cumpulunger Einheit; Juan Da­­nila, der die Borfaer und Horatiu Pop, der die Tur­­olaer Einheit­ befehligte. Sämtliche Befehlshaber stehen einstweilen nur­ unter Beobachtung. Um ihre Verhaftung wird man heute einkommen und gleichzeitig ihre Versehung in Untersuchungshaft verlangen. Die Hauptbeschuldigten wird Untersuchungsrich­­t erziehen. Falls es heute zu ihrer Verhaftung kam­­­ Vorgegangen wird gegen die Führer der Eisernen Garde auf Grund des Marzescuschen Gesetzes, und zwar wegen dem Vergehen ge­­­gen den­­ Staat und die öffentliche Ordnung. Der Anklageschrift zufolge gibt es solche, die sich von Schlagworten hinreißen ließen, aber auch solche, die sich der Rollen bewußt waren, die sie spielten. Sie unterhielten eine militä­­risch organisierte Körperschaft zum Zwe der Einführung der Diktatur in Rumänien nach faschistischem Muster, ihr Kampfmittel war die Gewalt. Die Einheiten wurden Legionen genannt. Diese hatten zentrale Kommandos, an deren Spitze der Oberbefehlshaber stand. Die Mitglieder der Legionen waren bei To­­desstrafe verpflichtet, jedem Befehl Folge zu leisten. Aus den verschiedenen Legionen wur­­den Bataillone formiert. Jedes Komitat hatte ein eigenes Bataillon. Die Bataillons waren in Kompagnien, diese in Züge, die Züge aber in Zellen aufgeteilt. Eine Zelle bestand aus dreizehn Mann. Der hierarch­ische Aufbau der­­ Eisernen Garde war also folgender: 1 Dreizehn Mann bildeten eine Zelle, mehrere bauten Einwanderungsbeschränkungspo­lizit der Vereinigten Staaten. Der Versuch asiatischer Völker, einen Teil ihres Bevölkerungsüberschus­­ses in Amerika anzusiedeln, gab den Auftakt zu dieser Politik. Dieser Versuch konnte als geschei­­tert gelten, als sich die amerikanische Regierung, beeinflußt von antiasiatischen Stimmungen der öffentlichen Meinung („Die gelbe Gefahr“, „Asiatisierung der Neuen Welt“ und andere Schlagworte wurden damals von den Hundert­­prozentigen ins Treffen geführt) entschloß, ihre ersten Verordnungen bezüglich einer Einwande­­rer-Reglementierung in Kraft zu setzen. Dann setzte der Kampf gegen die Einwanderung von Angehörigen süd- und südosteuropäischer Natio­­nen ein. Die Nachkriegszeit brachte dann weitere einschneidende Bestimmungen auf diesem Ge­­sellen einen Zug, mehrere Züge eine Legion. Die beeideten Mitglieder der Eisernen Garde trugen Soldatenuniform und grüßten auch ihre Vorgesetzten nach Soldatenart. Sie konnten dort und auch ausgezeichnet werden. Der erste beförd­er­ten war der „Ritter des Kreuzes“ benannte, der zweite, der nur selten verliehen wurde, hieß „Kreuz der Arbeit und des Opfers“. Zwischen den einzelnen Legionen wurde der Verkehr durch Verbindungsoffiziere aufrechterhalten. Die aktiven Eisernen Gardisten leisteten einen Eid, daß sie niemals von dem, was sie hören, ver­­raten und ihre Pflicht stets pünktlich erfüllen. Unter den sogenannten „Sympathisierenden“ wurden die­­jenigen Elemente verstanden, die mit der Bewegung sympathisieren, jedoch unter die aktiven Mitglieder noch nicht aufgenommen waren. Sie wurden nicht beerdigt, und verpfändeten bloß ihr Ehrenwort. Falls sie sich unter der Probezeit anstandslos be­­nahmen, wurden auch sie in die Reihen den Kämp­­fer­ aufgenommen. Der sieben Bataillone wurde gearbeitet. Ins­­gesamt zählte die Eiserne Garde sechstaufenn Mitglieder, die sich hauptsächlich aus Hoch­­schülern zusammensetzten; es befanden sich aber auch solche unter ihnen, die noch das Ly­­zeum besuchten. Wie aus den beschlagnahm­­ten Papieren hervorgeht, beschäftigten sich die Eisernen Gardisten ganz ernst mit einem Umsturzversuch. In den Tagesbefehlen und andern Aufrufen ist immer wieder vom Kampf die Rede, worunter aber nicht der ideelle, sondern der tatsächliche Kampf zu ver­­stehen ist. Die Befehlshaber der Legionen durften ohne Bewilligung des Oberbefehlshaber 38 die Stadt, wo sie wohnten, nicht verlassen. Wie aus der age­­schrift festgestellt werden kann, wurden alle Ausschrei­­tungen der jüngsten Zeit und sämtliche Vorkomm­­nisse mit anarchistischem Gepräge durch die Eisernen Gardisten heraufbesc­hworen. Innenminister Mihalache begab sich nach Sinata, um dem Herrscher über das bisherige Ergebnis der gegen­ die Eiserne Garde eingeleiteten Untersuchung Bericht zu erstatten. „Prozeß, daß sich die einstigen Koloniale und biet, u. a. die sogenannte Kontrollbegren­­zung, die nach politischen, wirtschaftlichen und hygienischen Gesichts­punk­ten genau geregelt wurde, und schließlich den im Herbst des Jahres 1930 dem Senat vorgelegten Antrag eines voll­­ständigen Einwanderungsverbots, von dem in erster Linie Europa betroffen wird. In hunderten von Jahren hat Europa unauf­­hörlich seinen Bevölkerungsübersc­uß in alle übrigen Erdteile hinausgesandt, durch den weite Gebiete be­­siedelt, wirtschaftlich erschlossen und zivilisiert wor­­den sind. Nun erleben wir überall den Se­ied­­lungsgebiete der Einwanderung von Europäern im­­mer mehr verschließen, daß sich allmählich ein Ring ehemaliger europäischer K­olonialgemeinschaften bil­­det, dessen Statuten u. a. den Paragraphen enthalten: Eingang für Europäer verboten! Massen­ | in der Umsturzpläne der Eisernen Garde 6000 Legionärs unter Selen Codreanus Bejch! Todesstrafe für Gehorsamverweigerung - militärisch organisierte Kampfverbände - An dem Geheimbund hauptsächlich Hochschüler beteiligt ; Joan DBanea,, einmal einem Verhör ans 13 der Anklagesene . - - a EINER iE. Y

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