Bukarester Gemeindeblatt, 1910 (Jahrgang 6, nr. 3-52)

1910-01-24 / nr. 4

— a E] Gemeindel R. Honigberger. Droan des Synodalverbandes der deutschen evangelischen­­ Gemeinden an der unteren Donau Geldjüstajteh­e : Gemeindekanzlei, Str. Laterana 10. Hayklänge zur Kaisergeburtstagsfeier. Vaterlandsliebe: Unvergänglich isst dem Menschen eingeprägt die Liebe —zu Heimat,zum­«"atex la11decescorebeytunubthIthg vondageozxaphychethigede«skaterlaude5, unabgaugxg VMAcckcht11111 und Aunutmttwelchet derselbemdex pchopsungbcdmjtwmsAnckchtcdgtnnolubt jein cisz und schneebedectes Vaterland, und sein Herz wird von Heimweh gepackt, wenn er in einen uns viel glücklicher weinenden Breitegrad verpflanzt wird. Nicht allein Mig­gejchiet weckt die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat und macht das Brot des französtischen Fremdenlegionärs bitter; auch der, welcher im Auslande sein Glück gemacht hat, fühlt u­) wunderbar berührt, so oft ein laul aus der Heimat an sein Ohr kringt. Die Vaterlandsliebe it nicht allein Liebe zu dem Lande, dem led Erde, wo unsere Wiege stand, wo die Mutter­­sprache zu uns redete und auf unsere Zunge gelegt wurde; sie­ht nicht allein Liebe zu dem Boden an ich, zu diesen Yandstrecken oder Feldern, diesen M­iesen und Wäldern, Diesen Bergen und SZD LET II, diesen Yandseen und Meeresgestaden, all diese­r Dinge unter blos natür­­lichem Gesichtspunkte gesehen. Sie ist Liebe zu dem Yande als dem Yande unserer Väter, dem Yande, welches diese uns hinterlassen haben, auf welchen sie gebaut und ges­pflanzt, umd welchem sie ihr Gepräge, ie Signatur aufs gedrückt haben, in hiermit ist­ sie dem zugleich die Liebe zu dem Volke, zu dieser Volksnatur, dieser Volkseigen­­tümlichkeit, welche sie ihren deutlichsten, „sprechendsten” Ausdruck in dieser Mundart, dieser Sprache gegeben hat, mittels, deren wir ums umser­ selbst bewußt geworden sind und umser geistiges Schrei em­pfangen haben. Als Liebe zum Lande, zum Volke, zur Sprache‘ it­ sie zugleich Liebe Bolfes, Den­ken seiner Vorzeit, zu seinen Helden und Edlen, welche wir unser ige Be ln Pa Merten bitten und zu der Seihichte , des wärtigen Lebens, als­ der Vertießung und Bervollson­­z nung des Vergangenen. Vaterlandsliebe eine Hohe, herrliche Tugend, welch das Christentum troß seines Universalismus nicht sondern erhalten, ja erst recht heiligen und verklären will dadurch, daß es häßliche Auswüchse derselben wie nationalen Haß: gegen Ausländer verurteilt, Vaterland striebe seine hohe, herrliche Tugend, so da Befit dem Volker und dem Einzelnen zur Ehre, ihr Mangel zur Unehre gereicht. „Nichts würdig ist die Nation, die nicht ihr Alles jett an ihre Ehre.” Ob auch jene b Havischen Ziuergoöster, Serben und Montenegriner, Anfang vorigen Jahres durch ihr Säbelraffeln und ihre­­ Bravokation gegenüber dem­ österreichischen Doppeladle den Spott Europas herausforderten, anerkennensiver bleibt doch der Hohe Grad von Baterlandsliebe, der b­egeisterte Patriotismus, der selbst Frauen und fan dem ‚Snabenalter entwachsene­­ „Jünglinge unter die Fahnen viel, um dr einem aussichtslosen Kriege zu kämpfen, zu leiten, zur sterben, : Die fronmen , Juden sangen in der Gefangen­schaft in nationaler Treue, in heiliger Sehafsucht: „Ber gelfe ich dein Serusalen, so werde meiner Nechten ver­gessen.”’” — Ist die Vaterlandsliebe eine allgemeine Mensch­heitstugend, ein Erbteil und Gut aller Wölfer der Erde wollen wir Deutschen darin zurü­cstehen und von ande uns beikämen lassen? 63 hat eine Zeit gegeben, wo die Baterhandstiebe im deutschen Wolfe geradezu erdrosselt ward, ersuich dur die unglückelige Vielstaaterei, durch fortgesetzten Bruderz zwilt unter den deutscher Stämmen und durch die damit zusammenhängende übertriebene Wertbhäßung des Auss­tandes, fremdländischer Bildung, Sprache und Mode, Gott je’S gedankt, es ist anders geworden! Das deutsche Bat­terland it geeint, Die Grenzpfähle sind gefallen. oder Zeichen 968 : Bundes geworden. Deutschland steht da ‚eine Großmacht ersten Ranges und sprich Wort mit im San­d der alte Schriftleitung: Pfarrer 4 ·. 7

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