Deutsche Tagespost, Juni 1919 (Jahrgang 12, nr. 121-143)
1919-06-03 / nr. 121
x « ' F7 Seite 2 Hermannstadt, Dienstag Die beschlagnahmten Deutschen Schiffe. ‚Agram, 2. Juni. Nach Washingtoner Radiomeldungen hat der amerikanische Senat gemäß dem Beschlusse des Viererausschusses beschlossen, die in den amerikanischen Häfen beschlagnahmten deutschen Schiffe dem Handel zu übergeben. Zeitweise Regierungstrife. Prag, 2. Juni.Der nationaldemokratische Klub beschlug in seiner vorgestrigen Nachtflgung, seine N Reffortminister Dr. Rafin und Dr Stransty aus dem Koalitionskabinett abzuberufen, was die sofortige Demission beider bewirkte. De Mittagsausgabe der „Narodny Lisiy“ begründeten diesen Schritt mit der zweideutigen Haltung der abgedankten Minister, die das Ansehen der nationaldemokratischen Partei unausgefeßt herablegte, dadurch das Zusammenarbeiten vereitelte und die Entwiclung bedrohte. Die parteilose „Narodni Politifa” weist darauf hin, daß die nationaldemokratische Partei dur den Sozialistenblod und die Agrarier eingekreist wurde. Diejenige Meinungsverschiedenheit kann die Partei nur kräftigen, selbst wenn die Abdankung der Minister, Tihehoslomatei, abgelehnt werden sollte. Auch das Agrarblatt wieder betont dasselbe. (T.X. D.) Prag, 2. Juni. Das Abendblatt der „Narodni- Lifty“ meldet, das der nationaldemokratische Klub dem Präsidenten Szamarz, dessen Stellung unberührt bleibt, sowie den Ministern Rajin und Stransfy volles Vertrauen votierte. Die Partei will für demagogische Methoden einzelner Gruppen nicht mitverantwortlich sein. Obwohl sie den Fortbestand der Koalition für notwendig halte, müsse sie betonen, daß diese loyal sein muß und dem Staatswohl, nicht aber Fraktionsinteressen, dienen soll. (2.4. 2.) Ablehnung der Demission Der nationaldemokratischen Minister. — Blätster stimmen hiezu. Prag, 2. Juni, Präsident Masaryk Hat die Demission der beiden nationaldemokratischen Minister Ra 3nin und Stransfy abgelehnt. „Narodny Lisig* schreibt dazu, daß damit die Krise nicht behoben worden sei, daß vielmehr erst eine Konferenz sämtlicher Parteien die Lage erwägen müsse. Die doppelte Demission ist angesichts der dringlichen finanzpolitischen Probleme, die gelöst werden müssen, zu bedauern. Gerade aus diesem Grunde sei eine Beilegung der Krise und eine Aktion zur Entwirrung sämtlicher Differenzen und zur Ermöglichung ungestörter Arbeit zu erhoffen. „Pravo Ladu“ erblickt in der Demission ein Signal zu durchgreifenden politischen Umgestaltungen, da sich die bürgerlichen Parteien, welche zwei Drittel der Nation ausmachen, gegen die Sozialisten rüsten. Er sei also derjenige sein richtiger Sozialist, der seinen Einfluß auf die Staatsverwaltung nicht zur wirklichen Sozialisierung gebrauche. Der Sozialistenblod müsse umso mehr vollständige Einigkeit bewahren, da in kurzer Zeit die Wahlen bevorstehen, „Cie Steig Sieno“, bezweifelt den, Egrft der, natineidemokratischen Aktion, erblich darin bloß ein parteitastisches Manöver und behauptet, daß eventuell die ersprießliche Arbeit für die Republitan ohne die Nationaldemokraten fortgelegt werden müsse. „Narodni politita“ erwartet eine bleibende Klärung der inneren politischen Situation nur von einer Revision des Programms der national- sozialistischen Partei und von dessen allseitiger loyaler Einhaltung. „Tribunal vermutet, daß die Nationaldemokraten bloß die Schaffung günstigerer Vorbedingungen für ihren Verbleib, in der Koalition beabsichtigen. (T.A. Dacia). Die militärisge Lage. Prag, 2. Sumk „Der Nationalverteidigungsminister Kıofac schildert in einer Zaschrift an den parlamentarischen Wehrausschuß die militärische Lage der tschechoslowakischen Streitmächte. Er erklärte, daß die Operationen zur Wiederbewegung des verlorenen Cretesmisc (?) günstig verlaufen, bisher ist jedoch Das Biel nicht erreicht worden. Die tatkräftige Hilfe der Rumänen hat die Gefahr, die Durch den Berlust Karchaus entstanden wäre, abgewendet.. Die ganze Ration muß die Wichtigkeit der gegenwärtigen Kämpfe begreifen. Auch die Volfsvertretung muß sich ihr vollständig fügen. (ZI. Dacia). Die Tschechoslowakei und Polen. in Prag,2.Juni. Gesternlangte hielt eine Abordnung der von den Polen beanspruchten slowakischen Komitate Szepes und Atva ein,um deren Anschluß an die Tschechoslowakei zu verlangen. (T.A.Daeia). Vorbehalt der Einwilligung der Belgrader. Regierung, eine Vereinbarung in dem Sinne zu treffen, daß die überflüssigen Lebensmittel aus dem Banat gegen Sohlen aus den Siebenbürgischen Bergwerken in die Nachbarprovinzen ausgeführt werden sollen. (TA. Dacia.) Bejehung von Wien und Budapest. Agram 2. Juni. Nach aus Paris eingetroffenen Nachrichten wird als sicher angenommen, daß Wien und Budapest betet werden, falls Deutschland si weigern sollte, den Brelminar-Friedensvertrag zu unterzeichnen. (TA D.) Nukland, Ende der Bolschewitenherrschaft. London, 2. Juni. ‚ Spalaifovici, der als bevollmächtigter Minister Serbiens in Petersburg war und vor einigen Tagen in London eingetroffen ist, er Härte Journalisten gegenüber, daß das Ende der russischen Bolschewikenherrschaft unmittelbar bevorstehe., Die Lebensmittelnot ist unglaublich starr gestiegen, die Zahl der infolge Hungerssterbenden fast unberechenbar. In der Erzeugung von Munition und anderem Sciegagerät ist eine fast allgemeine Stodung eingetreten. (T. U. D.) « " Paris,2.Juni. Havas meldet aus Helsingborg,daß die Zustände in Moskau höchst trankig und betragenswert sind.Leninunchotzki lossen in der Aninahme,daß die Ossczieke an der unmittelbaren Katastrophe schuldig sind,hunderte von Offizieren hinrichten. «"T.A.D) Räumung Moskaus,onrror,puus ger und Epidemieu hereren Kopenhagen,2.Juni. Es liegen bestimmt Nachrichten aus Rußsland vor,daß die Bolschewiken mit der Räumung Moskaus begonnen haben.In der Stadt soll furchtbarer Terror herrschen.Der Hunger und Epidemiekrankheiten,welche ihren Höhegrad erreicht zu haben scheinen, töten täglich Hunderte von Bersonen. (T.4. Dacia ) Fortigritte der boscheichtenfeindlichen Altiom. Berlin, 2. Juni. Rach Stocholmer Meldungen haben Admiral Kolcsaf und General Jenefin in den Operationen gegen die Bolschewiken Rußlands große Fortschritte zu verzeichnen. Die Vereinigung beider Gruppen in der Nähe der Ortsschaft Efatoriwoda ist eine a Ein Waffenstillstandsangebot Lenind A abgelehnt. · Bukarest,2.Juni. > de Baris* meldet aus Stocholm, daß die Schwedischen Zeitungen nach wie vor behaupten, daß Lenin von Admiral Sollent einen Waffenstilstand verlangt habe. Die Bitte Lenins wurde vom Präsidenten der Omster Regierung abgelehnt. (TU. Dacia.) Italien. Die Frage Kleinasiend, . . pollen gegen die griechischen XTruppen etwas’ tom, 2. Juni’ Die italienische Tele Bun Agelur ‚meldet, daß "die Frage Riemafen von’ der gesamsten ar Staliend lebhaft erörtert wird. Die Endung interallierter Truppen in Smyrna hat in ganz Italien einen schlechten Eindruck gemacht. In Verbindung mit dieser Meldung erhärt „Idea Nazionale, daß die türkschen Relogisches, Natürliches und daher vorauszusehen waren. Die verbündeten Mächte haben den in einem Momente der größten Gefahr in St. Sean de Maurienne en heiligen Vertrag zertreten. Zum Schluffe erklärt das genannte Blatt, daß die Bilajet? Konia, Aidin und Brufja one Smyrna verftümmelt bleiben und ihren ganzen wirtschaftlichen und kommerziellen Wert Mi arg ” (TU. Dacia.) Landung italienischer Truppen in Dalmatien. Agram,2.Juni. Die vorgestern von den Belgrader Zettungen verbreiteten Nachrichten, wonach unter dem Schuße italienischer eine größere Anzahl von Truppen Ungarn, die Italiener Kriegsschiffe in Dalmatien (Zara und Sehbenico) gelandet haben sollen, stätigen sich. Nach italienischen Nachrichten he ist die Landung Dieser Truppen auf Bitte des dalmatinischen italienischen Rationalrates geschehen. a? (TA. Dacia.) Bazionyi Über die Arader Regierung. Temesvar, 8. Juni. Aus Bern wird gemeldet, daß die magyarischen Boltier, die sich gegenwärtig in der Schweiz befinden, darunter auch der gewesene Minister Bazsonyi, bezüglich der Arader Regierung erklären, da sich unter den Mitgliedern dieser Regierung kompromitterte Personen befinden, welche das Vertrauen des Volkes nicht belegen, besonders Graf Yulins Karolyi, der ein Agent Tipas gewesen sei. P..8.) Alexander Welerle 7. Agranı, 2. Juni. Aus Budapest in Agram eingetoffene Radiodepejchen melden, daß der gewesene Ministerpräsident Dr. Alecander Welerle, der wie ber rannt, die ganze Zeit Hindurch von den budaester Bolschemwifen interniert war, in einem Asyl in Budapest gestorben ist. (T.-A.-D.) Bildung eines magyarischen Exekutivausschusses in Hermannstadt. Wie „Ui Vilag“ meldet, hat sich ein zehngliedriger Exefutivausschuß der magyarischen Bevölkerung Hermannstadts gebildet. Der Ausschuß hat die Aufgabe, die Interessen der magyarischen Bivölkerung bei dem Regierungsrat zu vertreten, er ist zu Verhandlungen und mit der Abwidelung aller Jagen betraut, von denen die Hermannstädter magyarische Bevöllierung in nationaler, wirtssaftlicher und kultureller Beziehung berührt wird. An diese Nachricht Enüpit „Uj VBilag* die Erwartung, daß überall in Siebenbürgen nach dem Hermannstädter Master fi) magyarische Erelativanschäffe mit dem gleichen Aufgabenkreis bilden werden. .· Ä F Bonner Friedenskonferenz. Amerika über, die Bariser Konferenz. ten. Rom, 2. Juni. Die amerikanische öffentliche Meinung unterzieht die Art und Richtung der Bariser Friedensverhandlungen einer scharfen Kritik, tritt lebhaft dagegen auf, daß Dieriedensbedingungen in Amerika nicht vollständig bekanntgegeben worden sind, ihr Sinn verborgen gehalten und der Bieter- Rat bei gescloffenen Türen geheim verhandle. Dieser Tage interpellierte der amerikanische Senator Johnson in sehr heftigem Ton. Er besteht darauf, daß der Wölferbund, so wie man ihn herstellen will, eine Schande sei, da er vollständig des guten Glaubens ledig ist, denn er bezweckt, China zu berauben und Boten zu verraten. Außerdem ist die Nichteinhaltung der in Augenblicken der Gefahr mit Italien und Rumänien geschlossenen Bündnisverträge mit dem Ehrgefühl und dem guten Glauben niemals vereinbar. Verhandlungen des Wirtschaftsrates. Baris. 3. Juni. Der oberste Wirtschaftsrat der Alliierten hielt unter deut Borsig von Lord Cecil seine zwanzigsteigung, in der die Angelegenheit der Kontrolle der Transporte am Rhein besprochen wurde. Außerdem beschloß er unter „Deutsche Tagespost" .-- | 3. Juni 1919 Das Herrscherpaar in Hermannstadt. Barbereitungen. Tagelang vor der Ankunft der Majestäten in Hermannstadt wurde überall mit Eifer und freudiger Hingebung daran gearbeitet, die Stadt mit festlichen Tsarben zu schmiecken, überall in den Hauptstraßen wurden Ehrenpforten errichtet, Ig und Sägen tönte einem überall in Diehren; fast an jedem Haus wurden Blumenund Laubguirlanden angebracht, ummunden von den leuchtenden Farben der nationalen Bänder. Galt 3 doch fiptbarlich die freude der Bevölkerung zum Ausbruch zu bringen, das Hohe Herrscherpaar in seinen Mauern als Gäste begrüßen zu können. Miloe und Bivil wetteiferte miteinander in der Ausschwächung der Gebäude, draußen in den Landgemeinden wurden einzig Vorbereitungen für den geplanten Festzug getroffen, überall beseelte nur der einzige Wunsch die Bevölkerung, daß «8 den Majestäten in unserer Mitte gefallen und das Hohe Paar das denkbar beste Gedenken an den Hermannsstädter Aufenthalt behalten möge. Ein richtiger Feiertaschmorgen brach an, sonnig und nicht zu Heiß, so Daß man die besten Erwartungen für den shhnen, Durch den Wetters Ungunst nicht geteubten Verlauf des Tages hören konnte. Festlich gekleidete Männer und Frauen, strahlende Jungmädchengesichter, Studenten, Offiziere, Soldaten wimmelten auf den Strafen und Plägen. Sähitige und rundrishe Bauern und Bauernmädchen eilten in ihren malerischen Trachten zu den Plänen, an denen si die einzelnen Gemeinden zum Huldigungsfestzug versammelten. OD Schritted marschieren die Kompagnien auf, die auf dem ganzen Weg, den das hohe Paar zurückzulegen hat, Spalier bilden. Auto nach Muto rajen durch die Straßen und dringen die offizielen Persönlicheiten zum Empfang der Majestäten zur Bahn, hatten sich zum Empfang ernten : Die Hermannstadt weilenden Miniter und Staats+ tekretäre des ‚leitenden „Neuierungsrates, Der Kommandant dir. Zrippen von Siebenbürgen General Mardareara, ‚Vertreter der Sektion für Organisation 6—7, der Präfekt der Munizipalstadt Hermannstadt Albert Dolder, Komitatspräfekt Gomja, Subpräfekt Schöpp, Bürgermeister Dr. Gorit. und Polizeipräfekt Dr. Jauernig, dann die Abordnung Der evang. Landeskirche A. B., bestehend aus Bischof D. Tentsch, Landestidenturator und Comes der Sadhin Walbaum und Stadtpfarer D. Skullerus, die Abordnung der röm.-lath. (Stadtpfarrer Dobordan), ver ve. (Stadt pfarrer Nagy), der ge.-or. (Affeffor Joan) und der gr.tath. Kirche (Erzpeiester Togan), eine Abordnung der jährigen Frauen. (die Damen: Bischof Teutsch, Stadtpfarrer Aullerns, Staatssekretär. Korodi, , Komes Balbaum, Bräfft Dörr, Subpräfekt Schöpp, Bürgermeister Gorst, Polizeipräfest Sonernie, Fww,Brandt D. dannen “altsächsischer Bürgertracht ifrau (Johann) Keßler, Messe Uyl, Ziegler, ‚eine Abordnung der rumänischen Frauen, Die Bertreter der Hiesigen Mreife, des Oiffizierskorps der Garnison, die Ehrencompagnie vom Jägerregiment No. 4 und die Militäcaufl. Um 10 Uge 45 Minuten traf der Ministerzug ein. Dem die Ministerpräsidenten Pierycide, Maniu, die Minner Duca, Veneral Baitvianu, Erlcsa Pop Boga Goldis, die Vertreter von 10 Bukarester Blättern, dann der „Times“, „Le Petit Parisiene“, „Le Temps“, „Willustration“, „Gazetta del Bopolo“, „Secolo“, der Agenturen Havas und Reuter entstiegen. Die Ankunft des Hofzuges erfolgte um 11 Uge 5 Minuten. Die Militärkapelle monierte die Königshymne. Nach Entgegennahme der Meldung des Militärkommandanten schritt der König, der Generalsuniform trug, von brausenden Hurrarufen zehnt der Shrenkopagnie ab. Sodann nahm Präfekt Coma das Wort und begrüßte das erhabene Herrscherpaar und Brinzerlin Ilaena im Namen der Bevölkerung des Hermannstädter Kontitates, deren Liebe Wortender empfangen, virdolmetschte, die bei, Bay Gute zu Dynastie und Tyron er in SchwungBürgermeister Dr. Gorit brachte als Willkommengenß — wie er sagte: alten Sachsenstadet Hermannstadt Brot und Salz dar. Sichtlich ergriffen ertwiderte. König Ferdinand mit Worten des Dantes für Die Empfindungen der Liebe, die, wie auf seiner ganzen Reise, ihm auch Hier entgegengetreten seien und gedachte, der schönen Zukunft, die vor und liege. Zu Bürgermeister Lorig gewendet, sagte Der König, dab die Sachen, die ihm Treue gelobt hätten, fuhr sein Fönaten, daß er ihr Vertrauen mit gleichem Vertrauen erlerdern werde. Hierauf stellte Ministerpräsident Waniu dem Verriherpaare die erschienenen Abordnungen vor, mit denen Seine Majestät sich längere Beit in hultvoller Zeise unterhielt. ALS Staatssefretät Lug Korodi vom Ministerpräsidenten mit den Hinweife darauf vorgestellt wurde, daß er als Vertreter der Suden im Kultusminterman fungiere, nach den er längere Beit Habe im Auslande zubringen müssen, fragte Seine Majestät, wodurch er Hiezw genötigt worden sei. Lug Korodi antwortete: „So wurde infolge eines politischen Verfolgungsprozesses vor 16 Jahren gezwungen, mein Vaterland zu verlassen und bin jegt nach erfolgtem Umschwung der Dinge gerne hierher zurücgekührt, weil ich glaube, daß wir unter den geänderten Verhältnissen und Vorausfegungen glücklich miteinander werden leben künnen.* Der König reichte Korodi hierauf die Hand und sagte In herzlichem, prarkiiligen Tone: „Ich Hoffe es auf und wünsche es!“ kam Präfekt Dörr überreichte der Königin, die in rumänischen Rationalkostüm ein Bild bezaubernder Schönheit und wirklich fköniglicher Wajestät bot, mit Worten der Huldigung als Gruß der sächsischen Frauen Dermannstadts einen prachtvollen Blumenstrauß,en Ihre Majestät Hubovoll entgegennahm, =@obei Sie Ihrer großen Freude, nach Hermannstadt gekommen zu sein, und ihrer Bewunderung der schönen, sächsischen Bürgertracht Ausdruck gab. Das Herrscherpaar mit Peinzessin Aleana und großer Suite hielt sodann in Automobilen seinen Einzug in die Stadt durch die Bahn-, Sporer-, Heltauer-, Quergasse zur gr.-or. Kathedrale, in den festlich geschmückten Straßen von vieltansendföpfigen Menge stürmisch begrüßt. Te Deuınii der gr.=or. Kathedrale. Vor der Kathedrale, wo ebenfalls eine Ehrencompagnie mit Fahne und Mufii aufs gestelt war, wurden Die Majestäten von die gesamten rumänischen Geistlichkeit unter Fühern des Bischofs Eristea erwartet. Immer näher hört man die brausenden Zubeleute der Bevölkerung, die Gloden fingen drönnend den Majestäten ihren Williomm zu. sein scharfes Kommando, Starr stehen Die Spaliere, mit Trommelwirbeln geht die Stönigabyrne der Militärkapelle ein, um 11 Uhr 30 Minuten fährt das königliche Automobil um die Ehe der Duergasse vor dem Portal der Kathedrale vor. Für folgten die Autos der Suite, der Minister, Bräselt Dörr und Eomja, die Abordnungen, die die Majestäten empfangen hatten, Die gesamte Generalität und die Stabsoffiziere und die Damen der Minister und hohen Beamten. An der Pforte wurde das Herrscherpaar von Bischof Kritten empfangen und in Die weihevolle Kathedrale zu ihren Siten geleitet. In feierlicher Weise pontifizierte Bischof Kristen unterstüßt von der Geistlichkeit das Te Deum, ergriffen tauschte die Menge den Strängen Der Nesponsien, die von rumänischen Musikvrein unter der Leitung seines Dirigenten Kristan gefungen wurden. Nach der Beendigung des Gottesdienstes erteilte der Bischof dem fünigsten Baar den Segen und gab ihm zum pihnomobil das Geleite. Um 12 Uhr seßte sich über nun der Kraftwagen durch die Flengergasse zum Großen Ring in Bewegung. Ereignissen des wurde, stand festlichen Tages entgegengebracht der ethnographische Festzug. An ihm, dem eigentlichen Wolfsvergnügen, waren nicht nur die gesamte Bevölkerung Hermannstadts — an Zuschauer oder Mitwirkende — sondern auch die zahlreichen Landgemeinden der näheren und ferneren Umgebung beteiligt. Harete gespannt schon lange vor der Stunde, da der Verehr auf den Straßen gesperrt wurde, sammelten sich an Stellen, die eine besonders gute Aussicht auf den und auf versprachen, entgalt nehmen sollte, an, wo Beltzug Pavillon Schaulustige Menge Auch, die Gipfel der Lindenbäume wiegten, es die Stärke der Reste zuließ. Die „Sipfelstürmer“ in im glücklicen Wesigestrebte festlich vollnfeiner ‚Tribine u. üblichen aber war, gekieidet und fittlich erwartungsBu dir, Ankunft Deööniglichen Baaree.. Königliche Auto begann das schon lange » Schaustück eines militärischen Desilekung«bei Klingen dem Spiel, die der König vor dem Pavillon stehend entgegennahmt. Der Borbermarsch der Truppen bot ein ebeno schönes ‚als effektvolles Bild tadeloser militärischer Zucht, das sich bei der Desilierung Wirkung steigerte, Stellung brachten, der mit einem Wie die sächsischen Zuschauer mit gekleidete nicht Artillerie · Ule UhrboMin.Begkand·es ethnos graphischen umzuges.Vorauittem starkes Bandellum rumänischer Vanekn,die Pferde mit farvenprächtigen Decken geschmückt-In»langem Zuge folgten nun Abordnungen zahlreicher rumänischer Gemeinden, die in vielen originellen Einzelgruppen das rumänische Rollsieben nach allen Hochzeitswagen, Spinnstuben, erreichte einen Höhepunkt als aus der Nenge der schönen zn besonderer Richtungen Hin zu wirkungsvolle DarZänzerreihen eine Heimweberei, Grntewagen, eine vollständig eingerichtete Bauernstube, ein Wagen der die Freuden des Weinlesefestes sinnfähig machte, lösten einander ab. Besonderen Beifall fand die Gruppe Selichte mit einem Wagen „Selifchter Jaduitrie" und. der ihm bald darauf folgende einer anderen Gruppe, der die Tätigkeit der rumänischen Gemüsegärtner in gelungenster Weise veranschaulichte. Der Fabel vor dem Pavillon des Königspaares nahm sein Ende und einfache Bäuerin, ziehenden tretend, geschmüct Tracht Bürger, gemeinsam mit des Trachten der Ortsnamen zigte, den Erzeugniß ihn während 12 in Die, die, grünem Laub Orte vorüber der Königin ein Zonkriiglein rumänischer Hauswebe überreichte, das Ihre Majestät, von dieser spontanen Kundgebung der Verehrung und Liebe sichtlich erfreut, Huldvollst entgegenzajm, den rumänischen einmütig den Vorbeizug der rumänischen Gruppen — so begrüßten nun auch die rumänischen Betrachter sächslichen den Anmarsch des sächstichen Zuges. Als der Vorbeimarsch jächslichen Teiles des Feldzeuges begann, meldete Bürgermeifter Dr. Gorig Ddiejeg Seiner Majestät, der der ganzen Zeit in der gnädigsten Weise uns Gespräch zog. Der König zeigte sich außerordentlich bewandert in einzelnen war genau über die Lage der Gemeinden unterrichtet. Boran ritten die, und althergebrachte ES folgten die Abordnungen vorangetragen. Stattliche der einzelnen Gemeinden, von denen schöne Bendorfer Gruppe, die einen Hochzeitszug darstellte, si ansgezeichnet repräsentierte. Jeder der Ortsgruppen wurde eine Tafel, mit blauroten Bändern und den Besonders bemerkt wurde der Vorbeimarsch der Neppendorfer Gruppe, die ihre gute Muftikapelle fon von weit ber Tenntlich machte. An ihrer Seite Iaritt der ehrwürdige Parrer der Gemeinde Dr. Eugen Filith — Kae evang. Stadtpfareee in Bukrest — dessen Gruß das Königspaar besonders Huldvoll erlwiderte, Hammersdorf, Hahnebac, Sudgendburg waren neben anderen fächriigen Gemeinden ebenfalls stattlich vertreten. Lauten Jubel löste der Vorbeimarsch der Ihhmuden Studenten de Coetus des Hermannstädter Gymnasiums, der Realschule und des evang. Landeskirchenseminars aus. Von den Tribäinen hörte man, während Die sächsischen Gruppen vorüberzogen, immer wieder auch den Ruf „La treasca jasti“. «. Mit unehfchütterlicher Freundlichkeit nahnten ihre Majestäten Die sich stetig wiederholenden Huldigungen des bis 2 Uhr 35 Minutenachs mittagwährenden Festzuges entgegen.Ja stetiger Wiederholung dankte des König und wintte grüßenduteyogesxrau.Das Ganze:ein Anblick, der allen Beschauern unvergeßlich bleiben muß Dejeuner. Nach der Parade und dem estugbeaben sich die Maxesjåtell zuerst in das zPalaisg des Ministeriphalsidiums-wo sie abgestiegen waren. Ein runzäuisches Innenkomitee hatte die Wohn-« räume·für die M«-Iestäten im ersten Stocke des s ehemaligen»Kokoskommandopalais in der Schewisgasse mit hervorragendem Geschmack und größter Sorgfalt eingerichtet. Liebensmärkig’8 Entgegenläumten ermöglichte ung, Die Appartements zu besichtigen. Der Borraum enthielt rumänische Möbel und Läufer aus Siebenbürgen, Altrumänien, Beharabien, der Bulovina. Für den König und die Königin war je ein Salon und ein Schlafzimmer bestimmt, weiters ein Schlafzimmer für die Brinzellin -Ileana und je ein Schlafzimmer für den Generaladjutanten des Königs und die Obersthofmeisterin der Schaigin. Der Daimensalon modern eingerichtet, mit rumänischen Ornamenten. Auf dem Schreibtisch das Bild der Prinzessin Elisabeth. Der Herrensalon antik. Eine Wand des Schlafzimmers Sr. Majestät schmücen die Bilder der Herborcagen often Männer der siebenbürgisch-rumänischen Geschichte. Die Räume verschwenden sich mit Blumen verziert. Von Hier begab er das hohe Paar mit Automobil zu dem Miliärlasino in der Sporergasse. „Portal und Fassade des Hauses waren reich bekränzt, Fahnen, Flaggen und Bänder in den rumänischen Rationalfarben traten lebhafte farbige Bewegung in das Bild. Das Bestibül war in einen Psalmenhain umgewandelt. In den festlich geschmücten Räumen fand sodann das Dejeuner statt, das die Offiziere der Garnison ihrem obersten Kriegsheren und seiner erhabenen schönen Gemahlin gaben. Empfänge. Um 6 Uhr abends fand im großen Empfangssaale des Ministerpräsidiums ein offizieller Empfang statt. Es waren hier die folgenden Abordnungen erschienen: von sächsischer Seite: Dr. Rudolf Schuller, Dr. Hand Dtto Roh), ev. Kirche 4. B. (Bischof D. Teutsch, Landeskirchenkurator Walbaum, Kirchenkurator Dr. Spefelius), Deutig-fäHsticher Rationalrrat für Siebenbürgen (Präsident D. Schullerug), Statt Hermannstadt(Präfekt Diez, Bürgermeister Dr. Gorig, Polizeipräfekt Dr. Jauernitz), war Mitglied der Abordnung des Komitats Hermannstadt Subpräfekt Schöpp,fä fe Stauen (Director Bod, Fre Ai Jerus, dann in altsächsischer Bürgertracht ,Frau UL und Ziegler). Weiters hatten Abordnungen entsendet: die gr.»orient (Bischof Eristen) ge.»Lath. (Erzpriester Togan), röm.-lath (Stadtpfarrer Dobordan), ref. (Stadtpfarrer Nagy), israelitische Kirche (B Vorsteher Dr. Schwaig), Komitat Hermannstadt (Präfest Comja), die Magyaren Hermannstadts (Öff. Notar i. PB. Zagoni), die rumänischen kulturellen Bereinigungen (Präsident Barfeanu), die rumänischen Frauen (Frau Präsident Barfeanu), die öffentligen Aemter (Präsident des Verwaltungsgerichtshofes Dr. Ruff), die geflüchteten Banater (Staatssekretär Dr Muntean). Im Namen sämtlicher Deputationen richtete Präfft Comja an die Majestäten eine Huldigungsansprache, die in einem Hof auf die Dynastie ausklang, worauf das Herrscherpaar umgeben von den Ministern des leitenden Rates, Gerde Hielt, König und Königin zogen auch die erschienenen jährlichen Abordnungen länger und Huldvoll und Gespräch. Als die Vertreter des Nationalrates dargestellt wurden, erinnerte sich der König, alle drei Herren in Bukarest gelegentlich die Mederreihung der Anschlußerklärung des sächsischen Volkes an Großrumänien Lyon kennen gelernt zu haben. Der Präsident des Naionalrates ® D. Schullerns begrüßte ‚die Majestäten mit einer kurzen Ansprache und er» Härte, die Abordnung des sächriichen Volkes sei vor dem Herrscherpaar erschienen, um nochmals aufrichtigen Dank zu sagen für den huldvollen und glänzenden Empfang, der den sächstichen Vertretern in Bukarest bereitet wordenei, vor allem aber, um auch bei dieser Gelegenheit für das Königswort zu danken, daß uns den Schug 068 Bestandes und der Entwiclung unseres Bolfes als Gesamtheit verbürge. Seine Majestät nahm die Ansprache Huldvoll entgegen und unterhielt sich mit den Drei erschienenen Herren über Die Schönheit und Farbenpracht der sächsischen Voltstracht. Bischof D. Teutsch gegenüber sprach fi Königin Maria sehr lobend über die Schönheit der sächsischen Tracht aus. Nach den Empfängen war ursprünglich der Besuch Ihrer Majestät der Königin im Franz- Zoser Bürgerspital geplant, doc mußte infolge der geringen zur Verfügung stehenden Zeit davon Abstand genommen werden. Jedoch besichtigten die Hohen, Herrschaften Die evangelische und die röm.lath. Kirche. Vor dem Portal hatten sich zum Empfange eingefunden : Präfekt Ddrr, Bürgermeister Goring, Stadtphysicus Dre. Ezefelius, vom sächslichen Nationalrat Abgeordneter Schuller, Sereetär Dr. Roth, Stadtpfarrer D. Schullerus, Pfarrer Filith, die Stadtpredigt Wagner, Säuller und Schuster, sowie die Lehrer Dr. Rudolf Schuller äußerte der König,daß er auch in Bittung jehe fihen. gewesen se. Der Empfang dauerte eine Stande, Besuch der Kirchen. Empfaue auf d ‚Auf dem festlich geiz vollen Didänenden‘ Sefilierung den Alein und ethnographischer Beitzug, de3 Interessed, ihren Zweigen. Mufikapellen, Hermannstädter Kur Mittelpunkt den Großen Ring dem erbautn Herrscherpaar das eine um Umbridge 20 Min. mittags vor dem Pavillon das Wer einer Tribünenlatte fuhr vor und mehe gesehene geschmückt, den das e3 eine Auf { % / I .