Die Woche, 1972. Januar-Juni (5. évfolyam, 211-236. szám)

1972-01-14 / 212. szám

Die Woche Nr. 212/14. Januar 1972 Siegreiche Heimkehr Vier neue Landesrekorde und ein Kreisrekord im Eisschnellauf Sportschüler aus Sibiu gewan­nen „Pokal der Hoffnungen“ Pokal der Hoffnungen. Ein Wettbewerb, der alljährlich aus­getragen wird, um neue Talente zu entdecken, um den Kindern' die Möglichkeit zu geben, sich zu behaupten, um zu beweisen, dass die Vorbereitungen eines ganzen Jahres nützlich waren. Am diesjährigen Wettbewerb be­teiligten sich in Tuşnad über hundert Kinder aller Kategorien. Und dieser Wettbewerb wurde eindeutig von den Eisschnelläu­fern der Sportschule Sibiu be­herrscht. Sieben erste und vier zweite Plätze erbrachten ihnen die nötige Punkteanzahl, um Eislaufzentren mit Tradition wie Cluj und Tg. Mureş kategorisch zu überflügeln. Diese und ähnliche Nachrich­ten sind in der Sportpresse schon selbstverständlich. „Die Eis­schnelläufer der Sportschule Si­biu beherrschten den Wett­kampf.“ Unter diesem und ähn­lichen Titeln erscheinen Berich­te über neue Landesrekorde. In einer Blitzumfrage wurde Car­men Dragoman von fünf der sechs Eislauftrainer als authen­tisches Talent und Hoffnung für die nahe Zukunft genannt. Man wundert sich nicht mehr dar­über. Und dennoch ist diese Abtei­lung für Eisschnellauf ein Schul­beispiel dafür, wie mit wenig Mitteln und viel Begeisterung wertvolle Ergebnisse erzielt wer­den können. Prof. Petre Tivadaru, Ex-Eis­­schnelläufer und aktiver Zeichen­professor, hat es verstanden, ei­ne Gruppe von Kindern zu be-geistern, ihnen die Grundbegrif­fe beizubringen und durch sy­stematisches Sommertraining zu Eisschnelläufern heranzubilden. In zwei Jahren ist es ihm ge­lungen, eine Abteilung zu schaf­fen, von der man spricht, die spätestens ab heuer im Eis­schnellauf unseres Landes Mass­­stäbe setzt. Vier neue Landes­rekorde im letzten Wettbewerb sprechen dafür. Und für die Rüh­rigkeit und Einsatzbereitschaft Tivadarus zeugt ein anekdoti­scher Ausspruch: Als bei einer Sitzung der Handballkommission über die finanziellen Schwierig­keiten der Mannschaften und den Mangel an Sporthallen gespro­chen wurde, sagte jemand: „Ein Tivadaru würde es dennoch schaffen!“ Die wertvollsten, von unseren Iportschülern erzielten Ergebnis­se sind folgende: Ion Opincaru (Kinder II) 200 Meter — 22.8 (Rekord), 300 Meter — 33.3 (Re­kord), 500 Meter — 55.1 (Re­kord); Carmen Dragoman (Kin­der I) 200 Meter — 23.5 (Re­kord). Erste Plätze belegten noch Sanda Frum über 1000 Meter und 500 Meter, Mircea Vrincea­­nu über 500 Meter, Carmen Dra­goman über 1000 Meter — 1.57,6 (Junioren-Kreisrekord), Anca Vîr­­băneseu über 500 und 1000 Me­ter, Marius Dobrescu über 500 Meter. In der Gesamtwertung kamen die Sportschüler mit 85 Punk­ ten auf den ersten Platz, gefolgt von Mureşul Tg. Mureş 46 Punk­te, Sportschule Miercurea Ciuc 42 Punkte, ASK Cluj 41 Punkte, Dinamo Braşov 31 Punkte, Con­structorul Bukarest 27 Punkte, Agronomia Cluj 25 Punkte, Sportschule Bukarest. 24 Punkte, CPM Bukarest 17 Punkte, Har­ghita, Şoimii Tuşnad, Schüler­sportklub Bukarest und Dina­mo Bukarest. Franz BRETZ Die Pokalgewinner mit ihrem Trainer (fünfter von links) bei der Ankunft am Bahnhof Besser als gerührt sein ist: sich rühren! Am vergangenen Dienstag fand beim Kreisrat für Körperer­ziehung und Sport eine Sitzung mit Trainern und Delegierten der Sportvereinigungen mit Handballabteilungen aus unse­rem Kreis statt. Es wurde ein Rechenschaftsbericht für das Handballjahr 1971 vorgelegt und diskutiert. „Besser als gerührt sein ist: sich rühren!“ Dieser Ausspruch Bertolt Brechts könnte als Quint­essenz stehen für den Rechen­schaftsbericht und die Diskus­sionsbeiträge. In seiner Eigenschaft als lei­tendes Mitglied der Kommission und als stellvertretender Vorsit­zender des Kreisrates für Kör­pererziehung und Sport hob Prof. Hans Schuster, wenn auch mit anderen Worten, dieses hervor. Allzu oft wird von der glorrei­chen Handballtradition der Stadt gesprochen. Man gedenkt gerne und mit „Rührung“ vergangener grosser Leistungen, vergisst aber zu leicht, dass diese unter viel schwierigeren Bedingungen als heute erzielt wurden. Wenn die Handballer früher Konditions­training im Schnee machten und im kleinen Turnsaal der Sport­schule spielten, dann aber in Wettbewerben um Spitzenplätze kämpften, war das nicht „rüh­rend“, sondern das bezeugte harte .Arbeit und Freude am Sport. Von diesem Standpunkt aus muss das Handballjahr 1971 ge­wertet werden. 1971 gab es eigentlich keinen Fortschritt, son­dern einen Stillstand, ein Be­wahren der errungenen Positio­nen. Ein qualitativer Sprung war nicht zu verzeichnen. Der Auf­stieg der Männer von Indepen­denţa in die A-Liga gleicht sich mit dem Abstieg der Frauen vom ASK aus. Von den Mannschaften unseres Kreises, die sich zu Qua­lifikationen stellten, ist keine aufgestiegen. Wir haben anschei­nend unsere Möglichkeiten über­schätzt, uns fehlt noch die mate­rielle Basis für den Leistungs­sport auf breiter Massenebene. Um dennoch Schritt zu halten, müssen unsere Handballer, genau so wie früher, alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen und sich gewissenhaft vorbereiten. Es könnte uns sonst leicht passie­ren, dass wir in den kommen­den Jahren nicht nur mit Rüh­rung, sondern auch mit Wehmut des Gewesenen gedenken. F. B. Doppeleuropameister Juha Väätäinen Obwohl schon 30 Jahre alt, ist er erst Mitte August 1971 zu einer Berühmtheit der Leicht­athletik auf gestiegen: Juha Väätäinen. Nachdem er den lei­stungsstärksten 10 000-Meter-Lauf aller Zeiten und kurz darauf auch das 5000-Meter-Finäle ge­wonnen hatte, wurde er als zwei­facher Europameister von Hel­sinki von seinen finnischen Landsleuten als der neue Nurmi gefeiert. So spektakulär die bei­den Triumphe des Volksschul­lehrers aus Oulu auch waren, der Vergleich mit Paavo Nurmi passte ihm nicht: „Nurmi ist neunzehnmal Weltrekord gelau­fen und ist neunmal Olympia­sieger geworden. Ich habe nichts von beiden.“ Juha Väätäinen setzte mit sei­ner glanzvollen Vorstellung als Läufer neue Massstäbe auf den langen Distanzen. Er erwies sich nach einem temporeichen und ungewöhnlich harten 10 000-Me­­ter-Rennen als ein Spurtläufer von höchster Klasse. Titelvertei­diger Jürgen Haase (DDR) for­derte ihn auf der letzten Runde heraus und lieferte ihm einen Kampf auf Biegen und Brechen. Durch eine Umfrage der Inter­nationalen Sport-Korrespondenz Stuttgart, wurde Juha Väätäinen zum zweitbesten Sportler der Welt für 1971 gewählt Väätäinen gewann ihn, in 54,8 Sekunden für die letzten 400 Me­ter. „Ich war und bin eben Sprin­ter“, erklärte er später und ver­wies darauf, dass er als 100-Me­­ter-Läufer anfing, später auch die 200, 400 und 800 Meter lief und selbst auf den Hürdenstrek­­ken zum Einsatz kam. „Meinen ersten Länderkampf für Finnland bestritt ich als 400-Meter-Hürden­­läufer.“ Mit seinem Spurt liess Väätäinen auch im 5000-Meter-Europameisterschaftsrennen sei­ner Konkurrenz keine Chance. Spurtläufer wie Wadoux (Frank­reich) und Norpoth (BRD) streck­ten gegen seine 53,3 Sekunden auf der letzten Runde die Waf­fen. Er ist Volksschullehrer in Oulu, einer Stadt im finnischen Norden. Die Städte und Dörfer, in denen Finnlands berühmte Skiläufer Hakulinen und Män­­tyranta sowie der Skispringer Hyvärinen aufwuchsen, sind von Väätäinens Heimat nicht weit entfernt. Aber Schnee und Ski­lauf haben den Leichtathleten aus Oulu nie sonderlich ange­zogen. Er liebte seit eh und je die Aschenbahn, nur sie — und die Sonne. So zog er, als der Winter nahte, von Finnland in den Sommer Brasiliens, Mexi­kos, Kaliforniens und der Kana­rischen Inseln. Dort und im französischen Höhen-Trainings­­zentrum Fort Romeu fand er die idealen Bedingungen, die er für seine Vorbereitungen auf die Europameisterschaften brauchte. Wintertraining? Dieses Wort kannte er nicht... Es ist in Helsinki oft darüber gesprochen worden, wie Väätäi­nens künftige läuferische Ent­wicklung eingeschätzt werden kann. Viele sind sich im klaren, dass der Finne noch längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten ist, Weltrekorde laufen und auch Olympiasieger werden kann. Jür­gen Haase sagte: „Er ist ein Klassemann.“ Die olympischen Pläne des am 12. Juli 1941 gebo­renen, 1,73 Meter grossen und 61 Kilo schweren Lehrers aus Oulu sind umfangreich: Er will, das hat er endgültig beschlossen, 1972 die 5000, 10 000 Meter und den Marathon laufen. Für das eine hat er als Sprinter die Spurtkraft, für das andere als Läufer, der jedes Tempo mit­gehen kann, die Ausdauer. („Neues Leben“, Berlin) Spori Wir müssen mit der Durchsicht der Einsendungen noch sechs Tage warten, um die Frage „Wer waren die drei besten Sportler im Kreis“ beantworten zu können. Noch sechs Tage stehen Ihnen zur Verfügung — wenn Sie es noch nicht getan haben — eine Postkarte mit den Namen der drei von Ihnen bevorzugten Sportlern des Kreises an die Re­daktion „Die Woche“, Sibiu, Octombrie Roşu 2, einzusenden. Letzter Einsendetermin ist der 20. Januar d. J. Skilager auf der Hohen Rinne Die Langläufer der Sportschule Şoimii waren während der Win­terferien, vom 20. Dezember bis zum 9. Januar, auf der Hohen Rinne in einem Trainingslager. Unter Anleitung der Trainer Hartwig F'abritius und Michael Schnaep trainierten 22 Jungen und Mädchen zweimal täglich je drei Stunden. Um den Vorberei­tungsstand der Teilnehmer zu testen wurden ausserdem drei Einzel- und ein Stafettenwettbe­werb ausgetragen. Fotot Horst BUCHFELNERSchellenberger Pioniere gross in Form Am 4. Januar fand in Sibiu ein Tischtennisturnier für Pionie­re statt. Das Schellenberger Team, bestehend aus den Pio­nieren Elena Pleşca, Horst Schül­ler, Kurt Deutschländer und Ge­­novica Bîznă, ging als eindeuti­ger Sieger hervor, indem es so­wohl in der Einzel-, als auch in der Gesamtwertung den ersten Platz belegte. Erwähnenswert sind die Leistungen der Pioniere Horst Schüller und Elena Pleş-ca, die in je drei Proben — Ein­zel, Doppel und Doppelgemischt — den ersten Platz belegten. Insgesamt neun Diplome konn­ten die Schellenberger Pioniere nach Hause bringen. Ein Ver­dienst kommt auch Sportprofes­sor Ilie Dobre zu, der sich mit Fachkenntnis und Begeisterung dem Training seiner Schüler widmet. Kurtfelix SCHLATTNER I. Panţuru und Kollegen in Sapporo Gestein begann in Sankt Moritz die Bob-EM, gestern absolvierten die Bobfahrer Rumäniens ihre erste Trainings­fahrt auf der Olympia-Bahn in Sapporo. Nach einem Drei-Etappen-Flug Bukarest — Moskau — Tokio — Sapporo traf Trainer Hariton Paşovschi mit der rumänischen Bob-Olympiamannschaft am Mittwoch abend im olympischen Dorf ein. Zur Mannschaft gehören Ion Panţuru, Ion Zangor, Dumitru Focşeneanu, Dumitru Pascu, Dragoş Panaitescu und Victor Papadopol. Bei ihrer Ankunft fanden sie ihre Rennschlitten vor, die schon am 25. De­zember von rumänischen Schiffsleuten abgegeben worden waren. Nun wird die letzten zwanzig Tage bis zur Eröffnung der Olympiade intensiv trainiert, denn die Bahn, die Ion Panţuru vom Vorjahr her kennt, erhielt einige Korrektu­ren und Abweichungen. Ion Panţuru, Europameister 1967 und 1971, meint: „Es tut mir leid, dass ich bei der dies­jährigen EM meinen Meistertitel nicht verteidigen kann. Doch ist mir Sapporo wichtiger. Die Europameisterschaft gibt es in jedem Jahr, olympische Wettkämpfe aber nur alle vier Jahre einmal.“ Gunsten vor Hiroshi Itagaki, der auf 201,7 Punkte kam. Nachdem er in den beiden rsten Wertungsspringen in Japan erst unplaziert geblie­ben und dann auf den vier­en Rang gekommen war, :onnte sich der überragende reilnehmer der Vierschanzen­­ournee Yukio Kasaya (der iich von der letzten Probe in Dbersthofen plötzlich zurück­gezogen hatte) am Sonntag in Sapporo endlich seinen ersten Sieg holen. Er entschied das Iritte Qualifikationsspringen ler Japaner zur Nominierung ür die Olympischen Winter­­,piele in Sapporo am Sonntag nit 229,7 Punkten zu seinen Eisschnelläufer Suzuki spricht olympischen Eid Der japanische Eisschnell­läufer Keichi Suzuki, ehema­liger Weltrekordler über 500 Meter, wird am 3. Februar im Namen aller Athleten den olympischen Eid sprechen. Wie das Organisationskomi­tee in Sapporo weiter mit­teilte, wird der japanische Skisprung-Schiedsrichter Fu­­mio Asai den Eid für die Offi­ziellen sprechen. Die Eröff­nung der Spiele wird der ja­panische Kaiser Hirohito vor­nehmen. Wp SAPPDRÍT72 Kasaya kann doch noch siegen Seite 12 Meta Antenen macht es uns nicht leicht Im Züricher Hotel „Atlantis“ wur­den Mittwoch die Spielpaarungen für das Viertelfinale der europäischen Fuss­­ballwettkämpfe ausgelost. Meta Antenen, die Schweizer „Sportlerin des Jahres 1971“, zog Los um Los aus der Urne und präsentierte unseren Mannschaften Gegner, die sie sich kaum stärker hät­ten wünschen können: Fussball-EM: UNGARN—RUMÄNIEN, Jugosla­wien—UdSSR, England—BRD, Italien— Belgien. Pokal der Pokalsieger: STEAUA—BAYERN MÜNCHEN, RS Belgrad—Dynamo Moskau, AC Turin— Glasgow Rangers, Atvidaberg—Dynamo Berlin UEFA-Pokal: UTA—TOTTENHAM HOTSPUR, Ju­ventus Turin—Wolverhampton, Ferenc­város—Zelezniciar Sarajevo, AC Mai­land—Lierse SK. Pokal der Landesmeister: Újpest Budapest—Celtic Glasgow, Feijenoord—Benfica, Ajax Amsterdam— Arsenal, Internazionale—Standard Lüt­tich. Die Hinspiele der EM werden am 30. März, die Rückspiele am 14. Mai aus­getragen, während in den Pokalwett­bewerben die Hinspiele am 8. (9.) und die Rückspiele am 22. (23.) Mär» statt­finden werden. Wohin gehen wir? Turnen Am Sonntag den 16. Januar um 9.30 Uhr findet im Turnsaal der Sportschule (Independenţe i- Strasse 1) die Stadtphase eines Turnwettkampfs der Pioniere statt. Handball Die Fachkommission des Kreis­rats für Körpererziehung und Sport veranstaltet ein Handball­turnier für Frauen und Männer um den „Winterpokal“. Teilneh­mer sind: ASK I und II, Sport­schule Sibiu, Sparta Mediasch, Chimia Fogarasch, Sportschule Şoimii, Voinţa und Steaua Roşie bei den Frauen und Indepen­denţa, Metalul Kleinkopisch, Au­­tomeeanica Mediasch, Textila Cisnădie, ASA und Sportschule Sibiu bei den Männern. Die erste Etappe der Frauen wird Samstag, den 15. Januar ab 16.00 Uhr und Sonntag, den 16. Januar ab 8.30 Uhr in der klei­nen Armeehalle (Lomonossow- Strasse) ausgetragen; die Männer spielen am 16. Januar ab 9.30 Uhr in der grossen Armeehalle (Ştefan-cel-Mare-Strasse). Ski Der Eröffnungswettkampf der Skisaison findet Sonntag den 16. Januar, um 10.00 Uhr auf der Hohen Rinne statt. Ausgetragen werden alpine und Langlaufpro­ben. Teilnehmer sind Kinder und Junioren aus Sibiu, Cisnă­die, Petroşani und Covasna.

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