Die Woche, 1975. Januar-Juni (8. évfolyam, 368-393. szám)
1975-01-03 / 368. szám
Die Woche Nr. 368 I 3. Januar 1975 Was der XI. Parteitag beschloss, wird Tat! Die Hebung der Qualifikation der Werktätigen ist entscheidend für die Gewährleistung der weiteren raschen Entwicklung unseres Landes, für die Verwirklichung des Parteiprogramms. Deshalb müssen alle Massnahmen getroffen werden, um die Jugend beruflich auf hohem Niveau zu bilden, um die Ausbildung des gesamten Personals zu vervollkommnen und die Kenntnisse aller Werktätigen einschliesslich der technischen und Leitungskader durch Fortbildung im Einklang mit den Bestimmungen des Gesetzes aufzufrischen. NICOLAE CEAUŞESCU (Bericht des ZK der RKP an den XL. Parteitag) Unter dem Girlsauer Berg nahe dem Zibin, entsteht die Grossmästerei des LPG-Kooperationsrates von Sibiu. Bei Avrig wurde schon ein staatlicher Betrieb für Schweinezucht gegründet Sowohl die Mästerei als auch der Zurhtbetrieb stehen auf bestem Ackerboden. Dies sind nur zwei Beispiele dafür, dass Ackerland für Bauten benutzt wurde. Es konnten noch weitere Fälle angeführt werden. Natürlich wird auch in Zukunft gebaut, Industrieobjekte und solche, die für die Landwirtschaft bestimmt sind. Das Programm der RKP sieht aber vor, den Bodenfonds zu erhalten und zu verbessern. Welche Massnahmen werden in diesem Sinne ira Kreis Sibiu ergriffen? Mit dem Ackerboden wird noch nicht wirtschaftlich genug umgegangen. Aus diesem Grund wurde eine Ministerialorder gegeben, die alle Institutionen und Betriebe, die Ackerboden für Bauzwecke beanspruchen, verpflichtet, eine entsprechend grosse Fläche Ödland auf eigene Kosten urbar zu machen und der Landwirtschaft zuzuführen. Die von Ihnen angeführten Beispiele fallen noch nicht unter die Bestimmungen der Order. Das ändert an der Problemstellung aber nichts. Was geschieht mit den F'lächen, die in der Nähe des Flughafens Sibiu der Landwirtschaft entzogen werden? Sollen diese anderswo durch Urbarmachung zurückgewonnen werden? Es handelt sich um eine Mischfutterfabrik, einen Molkereibetrieb und Lagerräume. Die Landwirtschaftsdirektion gab ihre Zustimmung für den Bau, nachdem die Investträger genaue Pläne über die Rückgewinnung der Flächen vorgelegt hatten. Das ist aber noch keine Gewähr dafür, dass es auch geschehen wird. Wir haben nämlich die Erfahrung gemacht, dass die Pläne zur Urbarmachung nicht durchgeführt werden, wenn sich die Baubewilligung in der Tasche des Investträgers befindet. So handelten der Betrieb für Buntmetall in Kleinkopisch und die regionale Eisenbahndirektion Braşov. Letztere entzog der Landwirtschaft durch Gleisverlegung im Tal der Grossen Kokel eine grössere Fläche Akkerboden. Nachdem die Termine zur Rückerstattung verstrichen waren und das neue Ackerland uns nicht übergeben wurde, beantragten wir Strafen. Laut Programm der RKP ist der Boden ein „nationales Gui“ Was wird in den nächsten Jahren im Kreis Sihiu getan, dieses Gut zu erhalten und zu mehren? Noch im Laufe dieses Planjahrfünfts werden 1500 Hektar Ödland der Landwirtschaft erschlossen. In der Zeitspanne 1976—1980 sollen weitere 3500 Hpktar dem Ackerbau zugeführt we'rden: etwa 1000 Hektar im Harbachtal, 2500 Hektar durch Roden von Buschwerk au# schwach produktiven Weiden. Apropos Ilarbachtal. Haben sich dort die Anlagen zum Schutze des Bodens bewährt? Nur zum Teil. Die notwendigen Korrekturen werden in nächster Zeit durchgeführt. In Agnetheln selbst wurde damit schon begonnen. Der Harbach wird regularisiert, um den Grundwasserspiegel zu senken. Ähnliche Arbeiten sind auch für das Einzugsgebiet der Grossen Kokel, des Zibins und der Weiss vorgesehen, um das Land in den Flussauen zu verbessern. Man kann über Bodenverbesserungen nicht sprechen, ohne dabei auch die Bewässerung anzuführen. Im nächsten Jahr sollen 254 Hektar für die Bewässerung hergerichtet werden, im kommenden Plan Jahrfünft weitere 1500 Hektar. In der angeführten Zeitspanne sollen aber auch 19 200 Hektar entwässert werden. Es ist vorgesehen, auf einer ebenso grossen Fläche die Folgen der Bodenerosion zu beseitigen. (Das Gespräch führte Karl DROTLEFF) Kein Fleckchen Boden ungenutzt Gespräch mit Dipl.-Ing. Alexandru Pătruţa, Generaldirektor der Landwirtschaftsdirektion des Kreises Sibiu, über Mehrung und Verbesserung des Bodenfonds Wirtschaft Seite 3 Berufen zu lernen - berufen zur Arbeit • Mediascher Fachnachwuchs sitzt auf den Schulbänken 9 „Automecanica“ gegen Mangel an Arbeitskräften abgesichert • Parteiorganisationen haben das nächste Planjahrfünft im Auge Es ist beeindruckend, was an Induslrieerzengiii.ssen aus Mediaseh kommt: wundervolle Kristallgeiasse, hauchdünne mundgeblasene llohlgiäscr und unentbehrliches llaushaltsglas von „VUrometan“, Tafelglas für Fenster und Spiegel, Windschutzscheiben aus .Sicherheitsglas von „Geamuri“, farbenfrohes Geschirr von „Emailul roşu", buntes Gewebe von „Tirnava“. Nutzfahrzeuge von „Automecanica“ — überall, auf allen Strassen des Landes sind sie anzutreffen, die Kasten- und Kühlwagen mit einem Pinguin als Erkennungszeichen, Grossraumlastzüge, Zisternen und Werkstätten auf Rädern, Fahrzeuge für die Strasseusäuberung sowie LKW mit Betontrommetn. Man ist beeindruckt von diesen Leistungen, von der modernen Technik, die dabei zum Zuge kommt. Dabei wird viel zu wenig gedacht an das weitaufgefächerte minuziös geplante Zusammenspiel tausender tüchtiger Werktätigen, die Erzeugnisse entwerfen, ihre Herstellung programmieren und sie mit hohem fachlichen Können entstehen lassen. Ausbilder und Ausbildung Bei jedem dieser Werktätigen stand zu Beginn seines Berufsweges die Ausbildung, und es ist für die Mediascher Industrie bezeichnend, dass stets für besten Nachwuchs gesorgt wurde. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in den Plänen auf Munizipalebene, in den einzetnen Betrieben, in den Parteiorganisationen, die Berufsausbildung, die Sicherung der notwendigen Arbeitskraft für die- weitere Entwicklung der Wirtschaft und ihrer effektiveren Gestaltung den ihnen zukommenden wichtigen Platz einnehmen. Diese ständige Voraussicht entspricht ganz dem ausgeprägten Mediascher Wirtschaftssinn, und es ist fast selbstverständlich, dass unter solchen Bedingungen Francisc Haynal, Sekretär des Munizipaiparteikomitees, voller Zuversicht behauptet: „Kür uns ist die Sicherung der Arbeitskraft kein Problem mehr, das Kopfschmerzen bereitet.“ Es gibt keinen Mangel an Arbeitskräften ausser im Baugewerbe und vorübergehend in der Glasindustrie, wo es an Glasbläsern fehlt, doch hier wird bald Abhilfe geschaffen: 75 junge Glasbläser stehen vor dem Abschluss eines kurzfristigen Lehrgangs. Dazu kommen noch die Absolventen einer Glasmacherklasse der Berufsschule. Das Munizipium .Mediasch zählt fast 60 000 Einwohner, davon stehen 36 000 im Produktionsprozess, wirken in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. 3000 Schüler gibt es in den Berufsschulen, die Facharbeiter für Industriebetriebe von Mediasch, des Kreises und des Landes ausbilden. 7000 Pendler werden gezählt Ihre Anzahl bleibt konstant. Sie kommen zumal aus Durles (vorwiegend bei „Automecanica“ tätig), aus Bläjel („Emailul roşu“) und Ighişul Nou („Vitrometan“). Oft ist es die zweite oder dritte Generation, die zur Stadt in die Arbeit fährt. Es ist Tradition, dass die Söhne den Beruf der Väter ergreifen und im selben Betrieb arbeiten. In der Zeitspanne 1976—1980 steigt der Mediascher Industrieausstoss um rund 40 Prozent im Vergleich zum laufenden Planjahrfünit. Dabei soll die Gesamtanzahi der Werktätigen nur um ein geringes grösser werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die zusätzliche Produktion aufgrund einer höheren Arbeitsproduktivität zu erzielen. Das bedeutet! Wissenschaft und Technik voll nutzen, also die Produktion weiter zu modernisieren und durchzuorganisieren, neue Fertigungsverfahren anwenden, die Werktätigen fortzuhilden und zu spezialisieren. Gleichzeitig muss in den Berufsschulen, den Lehrgängen in den Betrieben Schritt gehalten werden mit den revolutionären Wandlungen in der Produktion. In diesem Sinne hat die Konferenz der Munizipalparteiorganisation vom 18. Oktober 1974 die Parteiorgane und -Organisationen beauftragt, dem Fachnachwuciis grösste Aufmerksamkeit zu widmen. Der Betrieb — ein Freund und Berater Jetzt schon rechnet man mit genauen Zahlen bei den Absolventen der Allgemeinschulen und Lyzeen in den Jahren 1976—1980, denen eine Berufsausbildung in Mediasch gesichert werden kann. ln Mediasch gibt es Perspektivpläne zur Sicherung des Arbeitskraftnachwuchses, wobei die Ansprüche der Betriebe sowie alle Lehrmöglichkeiten gegeneinander abgewogen wurdpn. Dabei ging es auch um die Organisation einer entsprechenden Berufsberatung: Alle Betriebe wurden beauftragt. Kurzfilme oder Dia-Serien sowie einen auf Band gesprochenen 13-Minuten-Vortrag über einen bestimmten Beruf vorzubereiten. Diese sollen in Kiassenstunden vorgeführt und abgespielt werden. Ingenieure der jeweiligen Betriebe werden zusätzliche Erläuterungen geben. Es ist zu unterstreichen, dass nicht für einzelne Betriebe, sondern für einzelne Berufe geworben wird. „Automecanica“ baute pro Jahr rund 6000 konventionelle Nutzfahrzeuge. Der Betrieb wurde vergrössert, neue Produktionsflächen entstanden, neue Verfahren führten zu einer fortschrittlichen Organisation der Arbeit. In den kommenden Jahren wird der Ausstoss dreimal grösser sein, wobei die Anzahl der Werktätigen nur wenig wächst. Voraussetzung ist eine bedeutende Steigerung der. Arbeitsproduktivität. Für 1975 wurde die zusätzlich notwendige Arbeitskraft gesichert. Zum Problem Arbeitskraftnachwuchs sagt Gligor Medexan, Sekretär des Parteikomitees von „Automecanica“: „Wir wissen, dass sowohl die Ausbildung unserer Arbeitskräfte als auch die berufliche Fortbildung unserer Angestellten der Schlüssel zu weiteren Erfolgen ist. In diesem Bereich der Parteiarbeit haben wir genaue Massnahmen ausgearbeitet, deren Durchführung rigoros verfolgt wird. Ausserdem: Vor einigen Jahren gab es in unserem Betrieb nur 100 Arbeiterinnen, nun sind es über 300. Darunter sind viele Mädchen, die nach Lyzeumsabschluss bei uns ausgebildet wurden." Dass es in diesem Betrieb mit der Arbeit klappt, beweist auch der erzielte Produktionsvorsprung in diesem Planjahrfünft: Am 23. Juni 1974 wurde das ursprüngliche Vierjahrsoll erfüllt. Die Belegschaft ist entschlossen, dieses Planjahrfünft in vier Jahren und drei Monaten abzuschliessen und bis Ende 1975 eine zusätzliche Produktion im Werte von 700 Millionen Lei zu erstellen. Alfred HATZACK Zu den besten Drehern der Abteilung für hydropneumatische Werkzeuge von „Independenţa* Sibiu gehören auch die VKJ-lerinnen Elena Şuteu und Erika Emrich Foto: Fred NUSS Europa braucht Schreibtische Mediascher Möbelfabrik im Planjahr 1975 voll ausgelastet Die Mediascher Möbelfabrik hat sich in den zwei Jahren ihres Bestehens“einen guten Ruf erworben: Schon jetzt ist das ganze nächste Jahr mit Exportaufträgen eingedeckt und 1975 wird voraussichtlich der Gesamtausstoss um zehn Prozent über der projektierten Kapazität liegen. In diesem Jahr sollen rund 28 000 Schreibtische produziert werden — 18 900 für die BRD, der Rest für die DDR, Ungarn und andere Länder. Frankreich hat ausser 600 Jugendzimmern auch 1450 Nevada-Garnituren (mehrteiliger Bücherschrank und Tisch) bestellt, 300 dieser Garnituren sollen in die CSSR geliefert werden. Einige hundert Vorhalleneinrichtungen haben Jugoslawien und die Sowjetunion bestellt, die auch Abnehmer für zahlreiche Napoca-Garnituren ist. Hinzu kommen kleinere Serien des Camelia-SchlafzimmerS für Frankreich und Chippendale-Garnituren für Österreich. Weidedüngung per Flugzeug Rund 220 000 Kilogramm Kunstdünger wurden in unserem Kreis zwischen dem 6. und 26. November per Flugzeug auf 1 200 Hektar Weideland ausgebracht. Ks ist zum erstenmal, dass das Unternehmen für Weideverbesserung für diese Arbeit ein Flugzeug eingesetzt hat. Man wählte diese Arbeitsweise, weil der Grossteil der Weiden für die herkömmlichen Düngerstreuer unzugänglich sind und ausserdem die Düngergabe vom Flugzeug aus sehr gleichmässig erfolgt. Man rechnet beim Unternehmen für Weidebewirtschaftung, von diesen Flächen zusätzlich 5 000 bis 6 000 Kilogramm Grünmasse zu erzielen.