Hermannstädter Zeitung, 1971. január-június (4. évfolyam, 158-183. szám)

1971-06-11 / 181. szám

Genosse Nicolae Ceauşescu in Pjöngjang Die rumänische Partei- und Regierungsdelegation unter Leitung des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der RKP, Vorsitzender des Staats­rates der Sozialistischen Republik Rumänien, trai am Mittwoch aus Peking kommend zu einem offi­ziellen Freundschaftsbesuch ln Pjöngjang ein. Die Hauptstadt der Koreanischen Volksdemokra­tischen Republik bereitete den hohen rumänischen Gästen einen herzlichen Empfang. Genosse Nicolae Ceauşescu und seine Begleitung wurden auf dem Pjöngjanger Flughafen Sun An von Ge­nossen Kim Ir Sen, Generalsekretär des ZK der Arbeitspartei Koreas, Vorsitzender des Minister­kabinetts, und anderen koreanischen Partei- und Staatsführern begrüsst. Sodann fand die offizielle Empfängszeremonie statt. Genossen Nicolae Ceauşescu wurden koreanische Persönlichkeiten und die in Pjöngjang akkreditierten Chefs der diplomatischen Missionen vorgestellt. Den Weg vom Flughafen zur Stadt säumten Zehntausende Menschen, die die hohen rumänischen Gäste aufs herzlichste willkommen hiessen. Der grandiose Empfang für die rumänische Par­tei- und Regierungsdelegation in der Koreanischen VDR stellt einen Beweis der Gefühle dauerhafter Freundschaft, Achtung und Wertschätzung dar, die die beiden Parteien, Länder und Völker ein­ander entgegenbringen. eingetroffen Kein Warten auf schönes Wetter Flotte Kulturenpflege am Harbach / Aber die Erntemaschinen warten auf Ersatzteile Man sollte meinen, dass die häufigen Regenfälle der letzten Tage die Pflegearbeiten bei Hack­früchten durcheinandergebracht haben, dass das Unkraut deshalb auf den mit Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben angebauten Flächen üppig gediehen sei. Davon, dass es nicht so ist, überzeugten wir uns auf einer Fahrt ins untere Harbachtal: Von Rothberg bis Marpod sahen wir gutentwickelte, unkrautfreie Kulturen und viele, viele LPG-Bauern bei der Hacke, denn die Traktoren können auf dem zum Grossteil aufgeweich­ten Boden nichts ausrichten. Wenn die LPG-Bauern in diesem Jahr, anstatt auf gutes Wetter zu warten, das eine mechanisier­te Kulturenpflege gestattet, flei­­ssiger zur Hacke greifen, dann liegt das vor allem an der neuen Entlohnungsform, die alle an­spornt. Weil aber das neue Entloh­nungssystem die Traktorfahrer an den Hektarerträgen mitinter­essiert, haben auch sie die Hän­de nicht in den Schoss gelegt, oder sich anderweitig leichtere Arbeit gesucht, um ihren Plan zumindest wertmässig zu erfül­len, sondern sie tun ihr Mög­lichstes. In Rothberg waren sie mit Sprühgeräten dabei, auf ei­nem schon trockenen Kartoffel­feld Kraut- und Knollenfäule so­wie Koloradokäfer zu bekämp­fen. Laut Vertrag muss die Roth­­berger Abteilung für Mechanisie­rung der Landwirtschaft diese Arbeit auf 120 Hektar verrichten und, wie uns Eugen N i s to­re s c u, Direktor der SML, die ihren Sitz ebenfalls in Rothberg hat, sagte, bestehen alle Vor­aussetzungen, diese Arbeit in höchstens drei Tagen zu beenden. Man verfügt über drei Geräte. Damit werden täglich 40 Hekt­ar bewältigt. Die Arbeit verläuft flott, weil im Frühjahr beim Kar­toffeleggen auf Qualität Wert gelegt wurde. Man ist heuer in Rothberg mit den Leistungen der Mechanisatoren zufrieden. Das erfahren wir beim Sitz der LPG von Ing. Elena Pleşca. Die Trak­toristen sind fleissig und gewis­­şenhaft, ob es sich nun um Ar­beiten im Garten- und Gemüse­bau oder im Feldbau handelt. Nicht ganz so Zufrieden ist Andreas G r o m m e s, Vorsitzen­der der LPG Holzmengen, mit der SML-Abteilung, die die Wirt­schaft bedient, weil ihr Leiter Constantin Gîscă täglich zwischen Agnetheln und Holzmengen pen­delt und es deshalb oft zu einem verspäteten Arbeitsbeginn kommt. Doch im grossen klappt auch hier die mechanisierte Kulturen­pflege besser als in den vergan­genen Jahren, stellt der Vorsit­zende fest. Bei unserer Ankunft in Mar­pod sassen zehn ältere LPG­­Bäuerinnen vor einem Speicher in der Sonne und besserten Lein­wandsäcke aus. Es trennen uns zwar noch mindestens drei Wo­chen vom Erntebeginn, die Vor­bereitungen aber laufen bereits auf Hochtouren. Nicht nur in der LPG Marpod, wo die Kulturen­pflege durch gemeinsames Schaf­fen der Genossenschaftsbauern und Mechanisatoren pünktlich und gut durchgeführt wurde, sondern in allen Stationen und Abteilun­gen für die Mechanisierung der Landwirtschaft ist dies der Fall. Das stellten wir auch auf unse­ (Fortsetzung auf Seite 3) Maschinen gibt es auch für die Heu­werbung. Zwei der ersten fünf chen neuer Bau­art, die Anfang Juni in unseren Kreis kamen, wur­den auf den Klee­feldern der LPG Mediasch einge­setzt. Der Fahrer Martin Kovács und Alexander Kadar (im Bild) sind mit der Ar­beitsweise der neuen rumänischen Landmaschinen zufrieden Fotos: Horst BUCHFELNER Hochspannungsleitung im Bau Hermannstadt (HZ). — Mit dem Bau der 220 kV-Leitung Lotru— Ciineni—Hermannstadt hat eine Gruppe Bauleute des Hermann­städter Electromontaj-Unterneh­­mens begonnen. Drei Viertel der Baustoffe müssen per Hubschrau­ber zu den Arbeitsplätzen ge­bracht werden. Die neue Hoch­spannungsleitung, die das Wasser­kraftwerk von Ciunget an das Verbundnetz anschliessen wird, soll bis Ende nächsten Jahres fer­tig sein, ”o I CT Liederbücher, nicht Lehrbücher / Musiklehrertagung in Hermannstadt (Seite 6) 1 Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt In Heltau war was los Kirschernte — Cireşar ’71 / Preise für die schönsten Trachten und die besten Musikanten Im Vorjahr feierte man in Helt­au zum erstenmal das Kirsch­erntefest. Die Organisatoren — das Stadt- und das Kreiskomitee für Kultur und Kunst und der Gewerkschaftsrat — hatten da­mals versprochen, sich bis heuer noch manches einfallen zu lassen. Und das haben sie auch getan, wenn auch etwas wahllos. Auf drei Tage (nicht auf einen, wie im Vorjahr) erstreckte sich diesmal das Programm des Volks­festes. Die feierliche Eröffnung fand am Freitag, den 4. Juni, im Heltauer Kulturhaus der Gewerk­schaften statt. Cornel Radu, Vor­sitzender des Gewerkschaftsrates, hielt die Begrüssungsansprache. Anschliessend wurden vier Aus­stellungen im Kulturhaus besich­tigt. Stickereien mit rumänischen und sächsischen Volksmotiven und Arbeiten des Schneidereizir­kels des Kulturhauses beherbergte der erste Raum. Für die in den Handfertigkeitsstunden gebastelten Kunstgegenstände der Heltauer Schüler war ein zweiter Raum be­reitgestellt. Ferner stellten Laien­künstler aus dem Kreis Hermann­stadt Graphiken und Malereien aus, darunter Anton Kostyniuk (Elisabethstadt), Viorel Pustianu (Mediasch), Wilhelm Göllner (Her­mannstadt) und Gheorghe Cercel (SeBeşul de Jos). Statt der ange­sagten Teppich-Ausstellung konnte eine Fotoausstellung besichtigt werden. (Weshalb wohl?) Das Samstagprogramm war we­gen des Rahmens, in welchem es stattfand, das originellste. Die beim X. Landeswettbewerb der Laienkünstler preisgekrönte Helt­auer Blasmusikkapelle unter der (Fortsetzung auf Seite 2) Erstes Zehnstock-Hochhaus Hermannstadt (HZ). — Nach­dem an den beiden neun Stock­werke hohen Wohnhäusern R und T im Hippodrom-Viertel, die im Frühjahr im Gleitschalverfahren errichtet wurden, die Ausfertigung rasch vorankommt, werden die Bauleute am 20. Juni mit dem Gleiten des ersten zehnstöckigen Hochhauses m Hermannstadt be­ginnen. Der Wohnblock wird im Hippodrom-Viertel II errichtet und umfasst 44 Wohnungen. Man rech­net damit, das Gleiten in 20 Ta­gen und die Ausfertigung in 11 Wochen zu beenden, so dass das Gebäude am 10. Oktober über­gabebereit sein wird. In diesem Jahr errichtet das Bau- und Mon­­tageuntemehmen des Kreises auch in Mediasch einen zehnstöckigen Wohnblock, der allerdings nur im nächsten Jahr bezogen werden kann, dafür aber aus 80 Woh­nungen bestehen wird. Kur& taeriefitei Die Heltauer Blaskapelle unter der Leitung von Simon Müller, Preisträger des X. Landeswettbe­werbs der Laienkünstler, wurde eingeladen, während der Sommer­monate in den Badeorten am Schwarzen Meer aufzutreten. Das Brukenthalmuseum hat die Besuchszeiten verlängert. Bis zum 12. September sind die Gemälde­galerie, die Volkskunst- und Ge­­schichteabteilung täglich (ausser Montag) zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet. Das Freilichtmuseum bäuerlicher Technik im Jungen Wald kann von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden. Bis Ende Juni läuft die erste Etappe eines Wettbewerbs für Köche und Zuckerbäcker. Die Besten promovieren in die Kreis­phase, die im Herbst stattfindet. Während des Wettbewerbs wer­den Ausstellungen mit Verkauf veranstaltet. Die archäologischen Ausgrabun­gen In Hammersdorf werden am 16. Juni wieder auf genommen. Durchgeführt werden sie von Historikern des Brukenthalmu­­seums sowie Professoren und Studenten der Hermannstädter Fakultät. Wertvolle Bücher zeigt die Brukenthalbibliothek in einer Ausstellung, die morgen in den Barockräumen des Museums eröffnet wird. Es handelt sich um 40 Urkunden, Wiegendrucke und alte Bücher mit Seltenheitswert. Die Ausstellung bleibt bis An­fang September geöffnet. I I I I I Tausend Kilo hat die Tonne 12 000 Flaschen Bier gestoppt — warum? Seite 3 In dieser Ausgabe Krankenurlaub für Hochzeitsreise Seite 4 Planung für Jahrzehnte Lokalseite Mediasch ' Seite 5 Repertoirepolitik der kleinen Schritte Zur Situation der deutschen Theaterabteilung Seite 7 Lazarett und Cholera-Briefe Eine Seite Wissenswertes Seite 9 Die Grossscheuerner 'Vokal­gruppe sang während des Heltauer Volksfestes „Kirsch­ernte — Cireşar '71“ auf der Michelsberger Burg sächsische und deutsche Volkslieder Trude-Schullerus-Retrospektive Die Retrospektivausstellung der bekannten Hermannstädter Ma­lerin Trude Schullerus wird am Sonntag, den 13. Juni, um 12 Uhr im Haus der Künste (am Kleinen Ring) eröffnet. Ölgemäl­de, Aquarelle und Graphiken wer­den einen Querschnitt der fünf­zigjährigen künstlerischen Arbeit von Trude Schullerus veranschau­lichen. Die Ausstellung wird täg­lich, ausser Montag, von 10—13 und 17—20 Uhr geöffnet sein. Holländischer Pianist zu Gast Grossen Erfolg hatte im letztön Sinfoniekonzert der Hermannstäd­ter Staatsphilharmonie der hollän­dische Pianist Look van der Gaag mit'Tschaikowskis wuchtigem Kla­vierkonzert Nr. 1, das er mit künstlerischer Perfektion zu brin­gen wusste. Auf dem Programm, das unter der Leitung des Ver­dienten Künstlers Henry Selbing stand, waren noch zwei weitere Standardwerke der Musikliteratur: Glucks zündende Ouvertüre „Iphi­genie in Aulis" und Mozarts an­mutig heitere Sinfonie Nr. 39 in F-Dur.

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