Hermannstädter Zeitung, 2009 (42. évfolyam, 2114-2163. szám)
2009-01-09 / 2114. szám
ű U a h 1 C® L a ^ A4 v 4.1 Nationale Sanierungspolitik erforderlich (Seite 3) - < m&R. îfiu Hermannstadter Zeitung UJir sind immer für Sie da. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an! cN. 550164 Sibiu, Str. Tipografilor 12 S+Fax 0269-21.34.22,21.27.75 E-Mail hz@logon.ro Online www.hermannsfaedter.ro Nr. 2114 / 42. Jahrgang 9.Januar 2009 8 Seiten, Preis 1 Leu Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien \ Alles ist (unmöglich Neue Regierung, (einige) andere Gesichter, der gleiche Diskurs: Es gibt nichts! Aber halt: das hatten wir doch schon einmal. War das nicht Premierminister Victor Ciorbea, der viel zu oft „der Nation" lehrmeisterhaß erklärte, warum es nicht bald besser geht und warum „das Lichtlein am Ende des Tunnels" zwar da aber nicht sichtbar sei? Belehren lassen sich die Rumänen allerdings nicht, das steht fest. Hätten sie sonst im Angesicht der Wirtschaftskrise, die angeblich ein Jahr nach deren Ausbruch in den USA auch Rumänien erreicht hat, zu zig Tausenden an Weihnachten und Neujahr die Wintersportorte gestürmt, um dem von einer rumänischen Tageszeitung „Snowbismus" genannten Sport zu frönen? „Snowbismus“ ist von Snobismus und snow, die englische Bezeichnung für Schnee, abgeleitet und bezieht sich auf die Tatsache, daß die Leute die Wintersportorte im Prahovatal (Sinaia, Buşteni, Predeal) und bei Kronstadt (Schulerau) oder Hermannstadt (Hohe Rinne) regelrecht überrannt hatten, um ihren sozialen Status vorzuführen, nicht um Ski zu laufen odfr Schlitten zu fahren... Wer zwischen Weihnachten und Neujahr in der Schulerau weilte, konnte sich davon überzeugen. Auf der eigentlichen Skipiste wimmelte es nur so von superteueren Skianzügen und -ausrüstungen, in denen blutige Anfänger steckten, die nicht nur für sich sondern auch für andere eine Gefahr darstellten. Hinzu kamen Snowboarder, die den letzten, Schnee von der Piste fegten, Snowmobil- und Quadfahrer, die für die Verpestung der frischen Luft „zuständig waren". Das höchste der Gefühle war aber, mit einem Zweirad-Roller über die Piste zu flitzen, oder mit dem Gleitschirmsegler darüber zu schweben und dann zu landen. Fast hätte ich die kleinen schmucken und wendigen Hubschrauber vergessen... Am gleichen Wochenende gab es laut offiziellen Angaben acht Kältetote in Rumänien, allesamt Obdachlose... Beatrice UNGAR Gashahn zugedreht: Notstand in Rumänien Bukarest. - Nachdem die russische Gazprom die Gaszufuhr nach Europa am Mittwoch komplett eingestellt hat, wurde in Rumänien der Notstand ausgerufen. Wirtschaftsminister Adriean Videanu erklärte, daß die Reserven für 60 bis 80 Tage reichen würden, Romgaz sprach von 100 Tagen, auch könnte der Betrieb der Großverbraucher eingestellt werden, falls die Außentemperatur unter minus 15 Grad Gelsius fallen würde. In Rumänien werden täglich 58,5 Millionen Kubikmeter Erdgas verbraucht. 33 Millionen Kubikmeter stammen aus der Eigenproduktion, 19 Millionen aus Reserven, der Rest kam von Gazprom durch die Leitungen Isaccea 2 und Medieşul Aurit. (RS) Neues Ambiente: Vor Weihnachten 2008 lud Hermannstadts Bürgermeister Klaus Johannis (im Bild am Rednerpult) zu seiner letzten Pressekonferenz im Jahr in einem neuen Ambiente ein. Ab sofort hält Johannis die Pressekonferenzen im Sitzungssaal im ersten Stock ab. Im Hintergrund ist eine Großaufnahme vom Großen Ring. Foto: Beatrice UNGAR Oldieparty auf dem Großen Ring: ln der Silvesternacht stand die Party auf dem Großen Ring in Hermannstadt unter dem Motto „Oldies but Goldies". Vor Mitternacht stiegen die Goombay Dance Band und Marty Cintron von No Mercy auf die Bühne, nach der Ansprache des Bürgermeisters Klaus Johannis und dem Feuerwerk die Saragossa Dance Band. Lesen Sie dazu unseren Bericht auf Seite 4. Foto: Fred NUSS Neue Regierung mit Sparmaßnahmen Die Regierung unter Premierminister Boc wurde im Dezember 2008 vereidigt Staatspräsident Traian Bäsescu vereidigte das neue Kabinett unter Ministerpräsident Emil Boc (PD-L) am 22. Dezember in Bukarest. Zuvor hatte das Rumänische Parlament der Mitte-Links- Koalition mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Justizminister bleibt weiterhin Cătălin Predoiu, der seine PNLMitgliedschaft auf Eis gelegt hat. Die PD-L hat folgende Minister ernannt: Gheorghe Pogea (Finanzen), Radu Berceanu (Transport), Adriean Videanu (Wirtschaft), Vasile Blaga (Entwicklung und öffentliche Arbeiten), Gabriel Sandu (Kommunikationen), Elena Udrea (Tourismus), Monica Iacob Ritzi (Jugend und Sport), Theodor Paleologu (Kultur) und Mihai Stănişoara (Verteidigung). Die PSD-PC-Koalition hat folgende Minister aufgestellt: Ga* briei Oprea (Innenministerium), Ilié Sârbu (Landwirtschaft), Nicolae Nemirschi (Umwelt), Ion Bazac (Gesundheitswesen), Ecaterina Andronescu (Schulwesen), Cristian Diaconescu (Außenministerium), Constantin Niţă (kleine und mittelständische Unternehmen). Victor Ponta ist seitens der PSD delegierter Minister für die Beziehungen mit dem Parlament, ebenfalls die Sozialdemokraten haben den Posten des Vizepremiers durch Dan Nica inne. PSD-Vorsitzender Mircea Geoanä ist Senatspräsident und wird, als stellvertretender Vorsitzender an den Sitzungen de.s Obersten Verteidigungsrates (CSAT) teilnehmen. Daniela Andreescu (PD-L) wurde zur Generalsekretärin der Regierung ernannt, ihr Stellvertreter ist Ion Moraru (PSD). Im Zuge der Ausarbeitung des Staatshaushaltes hat die Regierung mehrere Sparmaßnahmen ergriffen. U. a. wurden die Gehälter der Direktoren der Staatsgesellschaften auf 4.800 Lei gedeckelt, ein Teil der Gehälter betrug bis zu 28.000 Lei. Eine weitere Sparmaßnahme sieht der Dringlichkeitserlaß vor, demzufolge Personen, die als Rentner im öffentlichen Dienst tätig sind, sich entscheiden müssen zwischen Arbeitsverhältnis und Rente. Am Mittwoch genehmigte Boc auf Ansuchen des Gesundheitsministers eine Ausnahme: pensionierte Ärzte dürfen weiterhin in staatlichen Krankenhäusern arbeiten. Bildungsministerin Andronescu will ebenfalls eine Ausnahmeregelung für pensionierte Lehrerinnen und Lehrer erwirken. Ruxandra STĂNESCU Gruppenbild mit Staatspräsident: Bäsescu (2. von rechts) gratuliert dem neuen Premierminister Boc (3. von rechts). Ihm zur Seite steht Senatspräsident und PSD-Chef Mircea Geoanä. Foto: Agerpres