Hermannstädter Zeitung, 2009 (42. évfolyam, 2114-2163. szám)

2009-12-04 / 2161. szám

„Der Undankbare löst uns die Zunge“ (Seite 5) Hermannstädter Nr. 2161 / 43. Jahrgang 4. Dezember 2009 8 Seiten, Preis 1 Leu Illír sind immer für Sie Zeitung da. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an! 550164 Sibiu, Str. Tipografilor 12 ®+Fax 0269-21.34.22,21.27.75 E-Mail hz@logon.ro Online www.hermannstaedter.ro Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien Alles ist (un)möglich Heute ist der Titel unserer Glosse aktueller denn je: Alles ist möglich. 20 Jahre nach der Wen­de in Rumänien unterzeichnen gerade in Temeswar, der „Wiege der Rumänischen Revolution von 1989" der Präsidentschaftskandi­dat der PSD und der ehemalige Präsidnetschaftskandidat der PNL gemeinsam mit Hermann­­stadts Bürgermeister die „Part­nerschaft für Temeswar", die dem Kandidaten der als Altkommuni­sten verschrienen rumänischen Sozialdemokraten in der Stich­wahl zum Sieg gegen den amtie­renden Staatspräsidenten verhel­fen soll. Eine seltsame Kombina­tion, wenn man zurück denkt. Temeswar wurde ja im Dezember 1989 zur „vom Kommunismus befreiten Stadt" erklärt... Überlegt man aber, in welch schwieriger Situation sich Rumä­nien befindet, so erscheint ein Zusammenschluss ganz unter­schiedlicher politischer Parteien für das Land logisch. Nach dem Motto: „Nur gemeinsam ziehen wir den Karren aus dem Mo­rast." Fragt sich nur, ob die Ak­teure dieser Partnerschaft wirk­lich Vorhaben, für die Belange der krisengebeutelten Bevölkerung einzustehen. Denkbar ist, dass sie den Bürgermeister von Her­mannstadt bloß ins Boot geholt haben, um zu punkten. Denkbar ist, dass das „Johannis-Projekt“ nach der Stichwahl anderen In­teressen geopfert werden wird. Denkbar ist auch, dass der amtie­rende Staatspräsident, falls er wiedergewählt wird, ebenfalls auf Johannis als Premierminister zurückgreift... Wie Sie sehen, ist alles offen. Und es liegt schließlich in den Händen der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger Rumä­niens, das eine oder andere Sze­nario möglich zu machen. Sie müssen nur am Nikolaustag er­neut und in möglichst großer Anzahl wählen gehen. Ganz gleich, wer nun Staats­präsident sein wird, die Zeiten sind schwierig und es gilt, unpo­puläre Maßnahmen zu treffen. Wie hieß es doch in Le Figaro: „Der neue Staatspräsident erbt einen vergifteten Apfel.“ So ge­fährlich ist es wohl nicht, aber je­der und jede, der/die zu diesem Zeitpunkt die Geschicke Rumäni­ens in die Hand bekommen wird: Er muss in den sauren Apfel beißen und bereit sein, auch Ver­antwortung zu übernehmen. Beatrice UNGAR Regierung plant 2011 Volkszählung Bukarest. - Die rumänische Regierung ad interim hat in ih­rer Sitzung von Mittwoch be­schlossen, im März 2011 eine Volkszählung in Rumänien durchzuführen. Es ist die erste Volkszählung nach dem Beitritt Rumäniens in die Europäische Union. Die letzte Volkszählung hatte im März 2002 stattgefun­den. Damals zählte man 21.794.793 Bewohner in Rumä­nien. 2011 sollen auch die aus­ländischen Staatsbürger gezählt werden, die ihren Wohnsitz in Rumänien haben. (BU) Eine Delegation des Landtags NRW war letzte Woche zu Gast in Her­mannstadt. Mehr dazu auf Seite 3. Unser Bild: Pressekonferenz mit (v.l. n.r.) der Landtagspräsidentin Regina van Dinther, dem DFDR-Abgeord­­neten Ovidiu Ganţ und dem Kreisratsvorsitzenden Martin Bottesch. Foto: Sebastian MARCOVICI O't o L tv/c **r* t/ Karussellzauber: Auch für die ganz Kleinen gibt es was auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt auf dem Großen Ring in Hermannstadt, der am Samstag bei strömendem Regen feierlich eröffnet wurde. Das Ka­russell mit Pferden und anderen Figuren war trotz Re­gen voll besetzt und die Großen hatten auch ihre Freu­de daran. Foto: Sebastian MARCOVICI Wahlen 2009: Ohrfeigen und Verträge Am 6. Dezember werden die Rumänen erneut an den Urnen erwartet Zwei Wochen hatten die zwei Präsidentschaftskandidaten Trai­­an Bäsescu und Mircea Geoanä Zeit, die Wähler der anderen Kan­didaten für sich zu überzeugen. Der Chef der Sozialdemokra­ten (PSD), Geoanä, hat eine Alli­anz mit den Nationalliberalen (PNL) geschlossen: PSD unter­stützt das „Projekt Johannis" und erhält dafür die Stimmen der Antonescu-Wähler. Amtierender Päsident Bases­­cu hat ebenfalls erklärt, mit Jo­hannis gesprochen zu haben, wollte keine Details geben. Geoanä, Antonescu und Jo­hannis haben am 1. Dezember in Temeswar den Partner­schaftsvertrag unterzeichnet, dabei waren u. a. Temeswarer Bürgermeister Gheorghe Ciu­­handru und PNŢCD-Chef Ra­du Sârbu. Durch diesen Vertrag soll - falls Geoanä die Präsident­schaftswahlen gewinnen sollte - eine Regierung gebildet wer­den, mit Klaus Johannis an der Spitze. Untersützt soll diese Re­gierung von allen Parlamenta­riern mit Außnahme der Demo­kratliberalen (PDL), die Bäsescu unterstützen. Während der Unterzeich­nung wurde in Temeswar ge­gen diesen Vertrag demon­striert, auch in anderen Städten gab es Unruhen. Die Polizei musste in Temeswar eingreifen, die Staatsanwaltschaft soll überprüfen, ob die Demonstra­tion spontan oder bestellt war. Für Schlagzeilen sorgte aller­dings Traian Bäsescu: In der Presse ist ein kurzer Film er­schienen, in dem er während seiner Kandidatur aus dem Jahr 2004 gezeigt wird, wie er einen 10jährigen Jungen ohrfeigt. (Fortsetzung auf Seite 3) Adventsbasar und Adventskonzert Hermannstadt. - Der Adventsbasar des Her­­mannstädter Evangeli­schen Frauenvereins findet morgen von 10 bis 14 Uhr im Spiegelsaal des Deut-I * sehen Forums statt. Übermorgen, am 6. De­zember, 18 Uhr, sind alle Musikbegeisterten eingela­den zu einem Adventskon­zert in die evangelische 1 Stadtpfarrkirche mit Ursu­la Philippi (Orgel) und Eli­sa Gunesch (Sopran). (BU) In neuem Glanz erstrahlt nach einer Fassadenrenovierung die evangeli­sche Kirche in Neppendorf. Foto: Beatrice UNGAR

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