Kassa-Eperjesi Értesitő, Juni-Dezember 1855 (Jahrgang 17, nr. 1-58)

1855-06-02 / nr. 1

sg (Was Hau: Wperleser . Kundsc<aftsblatt. Nr. 1. Samstag den 2ren Juni 1855. XVEK. Jahrgang. postabér mentes szállítás hasábos sörért beiktatási Érnegyedi előfizetés: Kassára nézve 20 kr. mellett 1 díj 4 kr. for. p. p­­— Egy kétszer pengő pénzben. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration vierteljährig: für Kaschau 20 kr , für Eperies 24 kr., mit freier Postversendung 1 fl. C. M. J Insertions­­gebühr für eine zweimal­­ gespaltene Zeile 4 kr. C. M. KASSA - EPERJESI ERTESITO. Megjelenik minden Szerdán és Szombaton. Eperjesre 24 kr., ".. Vermischtes — Interessantes. Kaschau.­ ­" S Herr Johann Török , der ehemalige Redakteur des „Pesti Napis “" hat die Konzession erhalten, in Wien ein ungarisches Journal „Magyar sajtó" (Ungar­rische Presse) herauszugeben; dasselbe wird mit 1. Juli l. J. erscheinen. Seit dem Eingehen des „Magyar Ku­­rir" int “. 1828 ist in Wien kein Journal in ungari­­scher Sprache erschienen.­­ Beim ungarischen wechselseitigen Versicherungs­­verein gegen Hagelschaden haben versichert bis 18. Mai b. 3. 135 Partheien einen Werth v. fl. 326,740. v. 18. bis 24. 90 Barth. einen Werth v. fl. 150,750. Zusammen 225 Parth. einen Werth v. fl. 477,490. € Bis fett sind 80 Industrielle von Wien zur Industrieausstellung nach Paris abgegangen, worunter sich auch Zeitungsberichterstatter befinden­­. Seit einigen Tagen weilt in Wien ein Re­­chenkünstler, der im weiten Kreisen Aufsehen erregt. Es ist dies ein galizischer Jude aus Przemysl von äußerst verwahrloster Natur. Er hat krumme Beine und Hände, triefende Augen, einen verdrehten Mund , eine unver­­ständliche Aussprache und ein schwaches Gehör. Seine geistigen Fähigkeiten sind Null, sein ganzes Wesen verräth Blödsinn. Aber in dem blöden Hirne wohnt ein Rechentalent ,­ wenn so etwas übrigens Talent genannt werden kann — das an Zacharias Dase mahnt. So multiplizirt er z. B. ohne nur Ziffern anschreiben zu können — achtzifferige Zahlen binnen einer Minute mit der größten Genauigkeit , und verkündet dann mit einer eigenthümlichen Freude das Produkt. Sein Na­­me ist „Benjamin und er ernährt sich wie auch seine armen Eltern nur durch, sein Rechnen , indem er zeit­­weilig die größten Städte besucht und überall Beifall­­ und­ Geld erachtet. “ Die­­ Großwardeiner Statthaltereiabtheilung hat auf den 24. Juni k. 9. einen Concurs­­ zur Beseßung mehrerer Stellen, für die, neu errichteten Aemter beim dortigen städt. Magistrate eröffnet , und zwar : Zwei Magistratrath=Stellen mit einem jährlichen Ge­­­­halte von 800 fl. CM. ; eine Sekretärstelle mit 700 fl. eine Coneipistenstelle mit 500 fl. , drei Conceptsadjunk­­tenstellen zu 200 fl. , eine Offizialstelle mit 450 fl. , fünf Screiberstellen mit 400 fl. , 350 fl. und 300 fl. , ein Ingeneur mit 550 und ein Marktrichter mit 500 fl. Diejenigen, welche sich um diese Stellen bewerben wollen , haben ihre Gesuche an das Großwardeiner Bürgermeisteramt einzusenden. éz In Großwardein ist das Bräuhaus vom 1.­­Juli angefangen, auf drei Jahre zu verpachten. S Auf die Groß-Letaer.Pußta wird ein Oekonom unter guten Bedingnissen aufgenommen, ZA Best. Wie gern möchte ich meinen heutigen Brief mit einigen ergößlichen Neuigkeiten füllen, aber in einer Zeit wie die ist, in der wir jeßt leben , ist das fast eine Unmöglichkeit . Menschen sind monoton gemorz­­en, es fehlt aller Aufschwung ,­ das wässerige Element Hat die Oberhand gewonnen. Jeder schleppt sein bist den Leben dahin , so gut wie es eben gehen will, ei­­ner kümmert sich nicht um den andern, es gibt keine Liebe, keinen Haß mehr, die Leidenschaften sind in dem Meere von Gewöhnlichkeit untergegangen , die Be­­rechnung und die kalten steifen Formen der Konvenienz dominiren. Wo der jekt in allen Verhältnissen herschen­­de apathische Zustand eigentlich am Ende noH hinaus gehen soll, das begreife ich nicht, jedenfalls wird und muß aber eine Krise eintreten , die dann wohl eine heil­­same Aenderung bringen wird. Was für die allgemeinen bürgerlichen Gesellschaftsa Zustände nöthig erscheint , das ist es nicht minder für die merkantilen Verhältnisse , die leider bei uns in eine Sphäre gerathen sind , die sich keineswegs mit den hö­­heren Begriffen­ vom Handl vertragen­­ will. Wenn man hier von der Gigentb­in­l­gkeit der Handelsverhält­­nisse redet, so heißt es in Der Meg, es sei kein Geld, kein Kredit da, ein Jeder müsse sorgen wie er etwas vor sich bringe, um andere entbeören zu können. Es ist möglich, daß ich mich ire, aber nach meiner Ansicht liegt darin nicht das eigentliche Uebel, sondern in der

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