Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-01-04 / nr. 1

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. SZERDÁN és SZOMBATON. Kaschau-Eperiese! Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 ., posta­­bér mentes szállitás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. E Aundsch Nr. ik 182 4 ] 15 & . E attstlatt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samst­ag, Pränumeration vierten jährig: für Kaschau 64kr., für Eperies 1 fl., mit freier Postversendung 1 it. 15kr. ÖW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Bet­tzeile 6 kr. ÖW. XXII. Jahrgang. Des hohen Festtages wegen erscheint das nächste Blat Mittwoch den 11. Jänner. Megjelenik minden Karschau. * * Vergangenen Samstag wurde wider die Angeklagten der Störung der öffentlichen Ruhe beim hiesigen k. k. Landesgerichte das Urtheil gefällt, es lautete für Hofrath von Zs. auf vier Monate leichten Kerker , Professor P. vier Monate leichten Kerker mit wöchentlich einmal Fasten und für Pfarrer M. zwei Monate leich­­ten Kerker mit wöchentlich einmal Fasten. Alle drei Verurtheilte mel­­deten gegen­ dieses Urtheil die­­ Berufung an. * 6 Unser Musikverein , dessen Funktionäre und mitwirkenden Mitglieder in den lezten drei Monaten des abgelaufenen Jahres die größte Thätigkeit entwickelten , um das durch die trüben Zeitverhält­­nisse des verflossenen Sommers, wo die Lust zur Erheiterung in der Brust jedes Vaterlandsfreundes versiegte, Versäumte nachzuholen, und seinen Verpflichtungen vollkommen zu entsprechen, mußte durch mancherlei­­ Umstände herbeigeführt, noch­mit seinen 6. Jahres- Concert im Madstande bleiben. Wie uns die rücstehende Annonce anfündet , wird dieses 6. Conzert am Donnerstag den 5. d. M. statt­­­finden, und soll dasselbe wie wir vernehmen, wieder mit recht inte­­­essanten Piecen ausgestattet, und deren Ausführung mit aller Mühe vorbereitet sein. Indem wir die Aufmerksamkeit unserer Leser darauf hinlenken , und uns vorbehalten, die Totalleistungen des Vereins im verflossenen Jahre, so wie sie uns von ganz unpartheiischen Standpunkte erscheinen, zu schildern, können wir nich umhin, allen Mitwirkenden namentlich den Damen, die mit so vieler Liebenswür­­digkeit von Concerten Schmu> und Anmuth verleihen, schon jezt unsern wärmsten aufrichtigsten und ganz ungeschmälerten Dank auszudrücen. "a­m Treitag den G. b. M. kommt zum Vortheile unseres flei­­ßigen und talentvollen Schauspielers, Herrn Stefan zur Darstel­­lung : „Adalbert vom Babanberge" Schauspiel in 5 Akten von Brach­­­­vogel. =­ Die glisc­he Wahl dieses neuesten Bühnenwerkes des durch seinen „Narciß"“ s schnell vortheilhaft bekannt gewordenen Verfassers , die allgemeine Beliebtheit des durch seine fleißigen, e<tkünstlerischen Leistungen beim Publikum in großer Gunst stehenden Benefizianten, endlich der güntige Umstand, daß diese Benefize-Vorstellung auf einen Feiertag fälly lassen uns ein recht volles Haus hoffen und wünschen. *„* Wi erlauben uns hiemit alle Liebhaber eines guten Gla­­ses Bier auf den Gasthof des Herrn Schifber aufmerksam zu machen. Dieses­ Bier wird in der eigenen Brauerei erzeugt und lagerte durch viele Mone in den vortrefflichen Kellern derselben. Um nun den Gästen eins möglichst frischen Trunk vorsehen zu können, ist eine sinnreich­ kastruirte­ Vorrichtung getroffen­ worden, um jedes bestellte Glas Bier frisch aus dem Fuße abgezapft, mittelst eines Walzen­­werkes heaufholen zu können. Hinsichtlich der Anzahl der bestellten Gläser kan­n je ein Irrthum stattfinden, da der unterirdische Gany­­­med Gaybrinus 'dieselbe telegrafict erhält, zu welcem Behufe ein kleiner Tlegraf — von dem dortigen Oberkellner zusammengestellt = in den Eller geleitet ist. Des größten Zuspruches kann der genannte Gastgebr um so gewisser sein , als Viele nicht nur das wirklich gute Bier zu oftmaligem Besuche anlocken , sondern auch die Begünstigung des Teegrafen und der übrigen Maschinerie interessiren dürfte.­­ Ge­mischte Nachrichten von Nah und Fern. * „* Betreffend die Dispensen von Beibringung der Taufscheine die&Shen von Katholiken wurde mit Ministerial-Erlaß verordnet, daß dice nur in sehr berücsichtigungswürdigen Fällen und stets nur von de Landesstelle, einverständlich mit den geistlichen Behörden, ertheilt werden können. FFF TRE T­T TT eee Feuilleton Die Spanierin und der Page. Geschichte aus der Zeit Ludwigs XIV. (Fortsezung:) „Jakob, bei allen Heiligen! Sprich nicht von jener gräßlicher That, viel ärger als ein Mord, v, nie!" 4. § eggye . „Ich möchte­ nur Einen davon haben, und ich weiß nich, welche Qualen íg ersinnen würde, um ihn zu peinigen , um an ihn das Verbrechen Aller zu sühnen, um ihn vor" Deinen Augen zu foltern ! Ich fühle , wie ich mit Wonne grausam sein, wie ich But trinken könnte." a „Sokob," es ist nicht gut, so sehr zu eilen, warten wir noch ein weitigy, und wir werden besser gerächt werden!" „Bon nun an kenne im keinen andern Gedanken, und je mehr in Dich liebe werde , desto erbitterter werde ich für Deine Rache aufflammen!" “ „Meine Rache, hat schon begonnen !" sagte sie feierlich, ihre glühenden Augen auf den jungen Mann heftend, der erschöpft von der Erschütterung dieses Wiedersehens und der Gefühle , die sich vor bei find gaben, zurüksank. „Jakob . . O, mein Gott!“ schrie sie erschro>en , als sie Jakob des Bewußtseins beraubt und wie todt mit ihren Armen gleiten sah. DO, theurer Engel! Antworte mir nie sage mir, daß Du mich hörst! . . . Er antwortet nicht, er hört nicht . . . und er muß do leben . . . er muß! . . . Sein Herz schlägt nicht . . . seine Lippe ist Gis! . . . Er hat geathmet . . . er ist nicht tot, armes Kind! Wenn er da gewesen wäre , als die Infamen es wagten . . . er hätte mich gerettet, er hätte mich vertheidigt um den Preis seines eigenen Lebens! .­.. Er liebt mich, er allein .. . Jakob, ein Wort nur, das mich“ beruhige ! ... I< liebe, Dich . . hörst. Du, Jakob? I< liebe Dich. . .-ich bin Dein! . . „Mein . . .“ murmelte der Page, dem dieses glühende Geständ­­niß wie ein feines Echo­ durch­ seine Betäubungen drang. „Sie sind wohl krank gewesen, Jakob ?" fragte sie ihn­ mit zärtlicher Theilnahme ; „warum wußte ich nichts davon ?" „Io erinnere mich an nichts ," erwiderte er, ihn die Hände fassend und Liebesthränen vergießend , „von jenem Augenblicke an, wo Sie mich verließen, indem Sie mir befahlen , Ihre Flucht und die Ihrer Königlichen Hoheit zu beschüßen , weiß ich nicht, was vorgegangen ist, und ich glaube geträumt zu haben . . . ja, ich hatte sc­hreiliche Träume und war von Ihren Henkern umgeben !" I< er­­innere mich noch , den Degen ergriffen zu haben, um die Thür zu decen, während die Herzogin Sie herabzog , und ich hielt allen Gár­sten Stand , bis ver Galopp der Pferde mir anzeigte, daß Sie schon vor Verfolgungen sicher seien ; da war meine Sendung beendet, ich stürzte in die Arme meines Pflegevaters , der mich entwaffnete und in ein Bett legte . . . ich wurde wahnsinnig! . . ." „Theures Kind ! Du hast uns gerettet!" sagte Leonora , ihn auf“ die Stirn küssend. „Ic sc­hulde Dir mehr , als das Leben, Jakob ! Denn ich würde tausend Tode der Schande, erkannt zu werden und zum Spielball in ihrer Hand zu dienen, vorgezogen haben." — „Und ich, Leonora, würde ich denn haben leben können, wenn ich Dich vor meinen Augen hätte beschimpfen sehen ?“ ; „Beschimpft !“ murmelte sie mit melancholischer Stimme z „bin ich es nicht auf's Neue durch den Urheber meines ersten Schimpfs ?“ | | E

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