Kaschauer Zeitung, April-Juni 1877 (Jahrgang 39, nr. 40-76)

1877-04-05 / nr. 40

De AES LETEKEN! "RT TIERE Ba RL ee 4] BER € er 7 „ce GEN WIFE 480% RD 5 Be EHE ‚In Beantwortung der Frage. Hectoliter 1871 1872 1871 | 1872 ; ki " Franken Franken Weitzen E ETET Minimum 3199: 13 ° Durchschnitt fé 14:25 | 17:05 Maximum = 18­ 25 | 20:50 Roggen 18 Gerste in Hecht. Minimum 7| 6:48. | 8:70 [Minimum 512 | 620 Durchschnitt | 2­8:56 | 9:75 [Durchschnitt 583 | 645 Maximum = 110:00 | 10:75 |Maximum 6*77.4/­77:410 | Ein hiesiger Kilo entspricht 4:30 Hectoliter. In Beantwortung der Frage 7. Diese Frage ist inplicits ad 5. theilweise beantwortet. Eine an mehrere Fruchthändler gestellte Anfrage erfuhr ausreichende Antworten, namentlich wurde der Ertrag von 100 Zollcentner pro Tag als eine den oben angegebenen Maschinen nachstehende Leistung bezeichnet. Ein Vertrag über Leistungen auf längere Dauer läßt sich wohl kaum abschließen. Vielleicht wäre das Rathsamste mit einem hiesigen Maschinenhändler über die Frage zu unter­­handeln, ob er nicht geneigt sei, die Betreffende zum commissions­­weisen Verkauf zu übernehmen. Das Handlungshaus „Gebrüder DBadíteb" Dies in Jassi werden empfohlen, kann im übrigen umso mehr angerathen werden, als die Getreideproduction in Rumänien, wie die oben bei­­gebrachte Tabelle zeigt, eine sehr große ist und die vorhandenen Maschinen daH no< in so geringer Zahl vorhanden sind, daß sehr häufig Verkäufe der oben angeführten Radenabson­­derungsmaschinen effectuirt werden könnten. Der k. und k. Consul. Johann Ritter von Hanswenzl. Qualität Am 1. Februar dieses Jahres stellten sich die I70 hiesigen Marktpreise wie folgt: Franken NSE VIE WER SERS NE ARGEN VERRTEEEEE EURER 1:5 | > 16000 | 55:00 Roggen EEE RN EL N 297527 VŐ S 38-00 | 35:00 Gerste . SE SEILE TA GARE ZUGE 22:00 | 200) Hafer . SEN AN AT SEELE | = 2400 | 21700 5 ÖLE ' HN“ ELTA AL DEN EEE Van ; ( Lofal-Fachrichten. — Das Auferstehungsfest wurde am Charsamstag in allen röm.-kath. Kirchen unserer Stadt in der üblichen solennen Weise gefeiert. Troß des kühlen Wetters fanden die Pro­­cessionen unter großem Andrang statt, und waren namentlich bei dem Abends um 8 Uhr in der Domkirche stattgefundenen Gottesdienste zahlreiche Andächtige anwesend. * Für IIndustriewerkstätten. Der kön. Minister für Industrie, Handel und Auerbau hat bewilligt, daß die Kaschauer Handels- und Gewerbekammer in ihr Jahres­budget pro 1877 zweitausend Gulden behufs Errichtung von Industrie­­und Hausindustriewerkstätten­ aufnehme.­­ Der bisher mit 29­, festgestellte Steuerschlüssel für die Kammerbeiträge wird hiedurch nicht erhöht. * Pariser Weltausstellung. Unter dieser Rubrik werden wir alles dasjenige veröffentlichen, was in Sachen der Weltausstellung des Jahres 1878 für unsere Leser wissens­­werth ist. Wir machen daher diejenigen, die diese Ausstellung be­­treffend jederzeit entsprechend informirt sein wollen, auf diese Rubrik aufmerksam. — Aus den Advocatenkammern. Die Eperieser Kammer hat die verstorbenen Advocaten Gustav Kalle in Zeben und Robert Schmidt in Eperies aus ihrer Liste ge­­löscht und für die Kanzlei des Ersteren den Zebener Advocaten Bela Blas­ko­vit, des Letzteren aber den Eperiser Advocaten Sigmund Boross bestellt. Seinen Wohnsitz hat Advocat Eduard Klein von Poprad nac Nameßt6 und der Advocat Liborius Karl von Kir<drauf nach Kosmark verlegt. — Die Kaschauer Kammer hat die Kaschauer Advocaten Eduard Szerényi, Albert Gleviczky und Melchior Halmy wegen Aufgebung der Advocatur, aus ihrer Liste gestrichen. == Concert Weiß. Das zu Gunsten des Fröbelgartens am Ostersonntag abgehaltene Concert des kleinen Weiß fand­­ vor einem gewählten Publikum statt. Dank dem Spiele eines zwölfjährigen Knaben läßt sich naturgemäß nicht zu Der kleine Weiß viel sagen, ist sehr begabt, und berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Er besagt eine Fingergeläufigkeit, die in diesem Alter große Anerkennung verdient. Fleißiges, ernstes Studium und das Streben nach Ver­­vollkommnung, welches ihn schon heute beseelt, consequent bewahrt, können aus ihm einen Virtuosen machen. Es soll uns herzlich freuen, wenn die günstige Prognose, die man der Zukunft des jungen Strebers auf Grund seiner jetzigen Leistungen stellen muß, durch die Erfolge der Zukunft bestätigt werden. Herr Maurice, Neville declamatorister Kunst vorgeführt, hat uns wieder einige Perlen . Ihn zu loben, seine Leistungen hier hervorzuheben, ist überflüssig. Ein solcher Meister der Diction, ein solcher Virtuos des Vortrages weiß in das kleinste Gedicht so viel Geist, so viel Anmuth, eine solche Fülle von Kraft und Gefühl zu legen, daß er immer hinreißt, immer begeistert. Die Triumphe, welche Neville auf seiner lezten Kunst­­reise an den bedeutendsten deutschen Hofbühnen gefeiert, lassen es begreiflich erscheinen, daß seine Verehrer — und wer ge­­hört nicht zu denselben — sich wieder einmal nach einem Neville-Abende sehnen. Sein meisterhafter Vortrag vom Ostersonntag hat dieses Verlangen noch mehr erweckt. Wir hoffen, daß unser Landsmann in der Fremde nicht allzu stolz geworden und daß er es nicht verschähen werde, zu dem großen Lorbeerkranze, den Deutschlands Fachkritik ihm gespendet, das bescheidene Zweiglein zu legen, welches seine Landsleute ihm so aus ganzem Herzen spenden. Es erübrigt noch zu bemerken, daß die Damen Racer auch in diesem Concerto vortreffliches geleistet haben und reich­­lich mit Applaus bedacht wurden. u. * Das Concert Boker fand ebenfalls am Ostersonn­­tag vor einem netten Publikum statt und wir glauben mit kurzen Worten Alles zu sagen, wenn wir constatiren, daß der Beneficiant und das Publikum mit­einander vollkommen zu­­frieden waren. 8. Natürlich bedauerten die zahlreichen Verehrer des Fräulein­s Freyberger das Unwohlsein, welches die Sängerin betroffen und die Ausführung einiger interessanten Parteien des Pro­­grammes unmöglich machte. u * Fräulein Bertha Freyberger war leider durch eine verhängnigvolle Heiserkeit verhindert, in dem Concerto Bofor mitzuwirken. Das Fräulein bedauert lebhaft, daß sie den Erwartungen des Publikums ohne ihr Verschulden diesmal nicht entsprechen konnte. Sie ist gerne bereit, dem Publikum in dem nächsten wohlthätigen Concerto Revanche zu geben. * Herr Bignio hat mehrere Entréekarten zu seinem Concerto an arme Studirende vertheilen lassen. Wir glauben diesen Zug edler Denkweise nicht still­­schweigend übergehen zu dürfen. .* Erstes Auftreten der Frau Ludwig­ Furlani. Die bei uns in so angenehmer Erinnerung stehende Künstlerin Frau Furlani tritt heute in Girardin's, Zackigem Drama: „Die Schild einer Frau“(Le supplice d’une femme) auf. Wir machen alle Verehrer der Furlani'schen Muse auf den heutigen Abend aufmerksam. Man gibt außerdem: „Die Vereinss<wester“ mit Herrn und Frau Zwerenz und Herrn Stauber.­­ Der zu Gunsten der armen Sc­hüler der städti­­schen Elementarschulen am 3. b. M. abgehaltene Ball war gut besucht. Das Arrangement war ein vortreffliches und muß be­­sonders der Cotillon, den Herr Willenrotter arrangirte, her­­vorgehoben werden. Es tanzten an 60 Paare. Die Lady Patronesse Frau Theodor Münster war die Liebenswürdigkeit selbst. Musik vor­­trefflich. Herren und Damen tanzten mit Anime und unter­­hielten sich vorzüglich. Nur der kathegorischen Imperativ von der Einfachheit der Toiletten und der Weglassung der Schleppen will nicht verfangen. Die Damen lassen sich eben nichts vorschreiben und die Schleppe war wieder mehr, als nothwendig, vertreten. (Der alte Brummer.) — Dr. Johann Wittenberger wohnt seit 1. April im v. Barczay' schen Hause am Holzplatze. Eingang: Kertesz­­uteza Nr. 3. Ja­­­sz Die musikalische Production der Feuerwehr- Musikkapelle, welche am Ostermontag um */4­1 Uhr Mittags vor dem Casinogebäude auf der großen Promenade abgehalten wurde, lobte — troß des Umstandes, daß selbe gerade zu der Zeit stattfand, in welcher nach bürgerlichem Gebrauch das Mittagsmahl eingenommen wird — zahlreiche Zuhörer ins Freie. Unter der Leitung des tüchtigen I. Paulus wurden sämmtliche Meusikpiecen, Capellmeisters Herrn meist Opernstücke, mit lobenswerther Präcision ausgeführt. * Currentirt werden Jolanthe Petris, rectius Veronika Harlicska alias Frau Bela Csatári, angeblich aus dem Pester Comitate gebürtig, "beiläufig 30 Jahre alt, schlank, hohe Statur, längliches Gesicht, kastanienbraunes Haar, dichte Augen­­brauen, dunkelgelbe Augen, Schauspielerin und Béla Csatári, reetius Joseph Fisher, aus Holdmezö-Väsärhely, 17 Jahr alt, hohe Statur, schlanker Wuchs, „kastanienbraunes Haar und Augenbrauen, blaue Augen, S­ieler. Die Currentisten sind mehr roßer Diebstähle an­geklagt. “ Polizeilich eingebracht wurde im Monate März 105 Männer 80 Weiber und 7 Kinder. Ein Theil derselben wurde per Schub exportirt, die andern polizeilich abgestraft oder den Gerichten übergeben. * Selbstmörder aus gekränktem Ehrgefühl. Am Ostermontage tödtete sich ein Infanterist der 8. Compagnie des 34. Regimentes. Der junge Mann, (ein Mebenfeifner), welcher bisher noch ungestraft gewesen, sollte eben wegen irgend eines Dienst­­vergehens den über ihn verhängten Einzelnarrest antreten. Er besuchte noch seine Bekannten und huldigte der Sitte des Begießens der Mädchen in ausgiebiger Weise. Dann ging er nach Hause und nahm sich aus Kränkung darüber, daß er bestraft wurde, das Leben. * Wie viel Wirthshäuser gibt es in Kaschau ? In der innern Stadt bestehen 101 Wirthshäuser. Die Franz-Josephstadt (früher obere Vorstadt) zählt 31, die Josephstadt (früher mittlere Vorstadt) 28, die Eli­sabethstadt (früher untere Vorstadt) 39, der Tabor 2 Wirthehäuser. Außerhalb des städtischen Weichbildes gibt es 5 Wirthshäuser. In Summe haben wir also in unserer lieben Stadt Kaschau nicht mehr und nicht weniger als zweihundert­­sech­s Wirthshäuser ad majorem humanitatis gloriam. Und da sagt man, Kaschau sei keine Großstadt. — Die Eröffnung der Restauration zum „reis­willigen Feuerwehrmann“ (Faulgasse, Nr. 49) fand am Ostersonntag Abends mit einer musikalischen Production der Feuer­­wehr-Musikkapelle statt, welche 23 Mann stark und sämmtlich uniformirt, unermüdet fleißig und unter stetem Applaus des anwesenden Publikums wirkten. Die Localitäten waren in allen Räumen so gefüllt, daß viele Gäste sogar stehend den Produc­­tionen zuhörten. Dem Gastgeber Herrn Nemeth sei dieser Zuspruch auch für die Folge zu wünschen, denn Küche und Keller waren vorzüglich. — Für die unglückliche Marie 8. . . gingen bei der Stadthauptmannschaft ein: von mehreren­­ Unbekannten 2 fl., von Herrn Anton Freudenfeld 4 fl. zusammen 6 fl. Hinzu kommen die seit dem Aus­weise bei uns von einem Damen­­kränzchen gespendeten 3 fl. in Summe also 9 fl. Weitere Spenden werden dankend quittirt. * Licitation junger Stiere. Die Direction der hie­­sigen kön. landwirthschaftlichen Lehranstalt bringt am 2. Mai um 9 Uhr vormittags 6 Stü. Allgauer und Kuhlander Stiere, u. zw.: 1 Allgauer (geb. 15. Juli 1875), 2 Kuhlander (geb. am 23. Jänner und 11. April 1876), 1 Allgauer (geb. am 27. April 1876) 1 Allgauer Ruhland (geb. am 2. Jänner 1877) und 1 Allgauer (geb. am 2. Feber 1877) im Licitationswege zum Verkaufe. Näheres bei der Direction der Anstalt. * Holzlicitation. Das Als6-Mislgeer­ken. Forstamt bringt zur Kenntniß, daß die in den Also-Mislyeer Forsttheilen „Molyva“ und Beret befindlichen Eichenstimme am Stamme und stückweise (als Nut-, Dauben- und Brennholz verwendbar) am 9. und 10. April am Standorte um 9 Uhr Morgens im Licitationswege veräußert werden. Näheres im Inseratentheile. Deutschss rT * Montag den 2. April: „Die Weiber, wie sie nicht sein sollen“, Posse mit Gesang in 4 Bilden von O. F. „Berg. hi E. | Berg producirt viel und unter seinen Possen gibt es­ viel, sehr viel“ Nieten und man hat besonders in neuerer Zeit in der Berg'schen Lotterie wenig Treffer zu verzeich­nen. Sind auch meist zu geringfügige Producte der dramatischen Literatur, als daß man sie des kritischen Sec­­messers werth halten sollte. Sie füllen einen Abend heiter aus. Man lacht, ist fröhlich und guter Dinge, und das befördert das körperliche Wohlsein. Der Geist geht­­ ziemlich leer aus. Die „Weiber, wie sie nicht sein sollen“ haben in diesem Sinne das Jhrige gethan und uns einen recht an­­genehmen Abend gebracht. Gespielt wurde allerseits vortrefflich. Die drei Komiker Zwerenz, Stauber und Laska waren prächtige Typen des Humors. Ihr Spiel netz, von Uebertrei­­bung frei, den­ Ansprüchen eines feinfühligen Publikums an­­gepaßt. Keiner der drei Komiker gab der Beriehung nach, welche in der etwas drastischen Schreibweise des Stückes lag. Das sind keine Clowns, keine Bajazzos. Sprudelnder Humor, feines Pointiven der picanten Stellen und von Ausgelassenheit freie und dennoc wirksame Gesten. Frau Zwerenz hervorgehoben zu werden, verdient unter den Damen besonders Sie spielte ihre schwere Rolle, die ihr keine Minute der Ruhe gönnte, mit einer Verve, einer Eleganz, sang ihre Couplets mit einem Feuer, einer Routine, die hohe Anerkennung verdienen. Frau Zwerenz verfügt über einen reichen Fond von dramatischen Hilfsmitteln, den sie — ohne zu geizen — gleich einem Blumenregen über die Köpfe der Hörer ausschüttet. Dazu lacht sie wie ein lustiges Kind und klatscht in die Hände, und tanzt und springt, daß es eine Freude ist. „Sie hat's der Gallmeier abgeguckt“ sagten Viele und — wenn's Frau Zwerenz recht ist, so haben wir Nichts dagegen. Auch die übrigen Darsteller waren am Plage. . Theater fast ausverkauft. —_ NE BE AR RAUEN ARR FEE: 5200 he HOLE ER BR: WIES DBF DE­ ­DA U83 > 152 nf EDS — Ein edles Werk. Der Zipser Bischof Georg C­zapska hat, zu Zweken einer in Szepes-Olapi gegründet­en Mädchen-Erziehungs- und Kinderbewahr-Anstalt, auf eigene Kosten um den Betrag von 26.000 fl. eine entsprechende schöne Localität erworben und außerdem die Verpflegung und Besoldung von fünf Lehrerinen übernommen. Für dieses opferwillige Wirken im Interesse des Unterrichts und der Erziehung wird dem Bischof Czapka im Amtsblatte der Dank und die Anerkennung des Cultus- und Unterrichts-Ministers ausgesprochen. — Standrecht. Der Minister des Innern und der Justizminister haben einvernehmlich dem Veßprimer Comitat gestattet, für die Dauer eines halben Jahres gegen­ Räuber, Raubmörder, Brandstifter und deren Mitschuldige das stand­­rechtliche Verfahren in Anwendung zu bringen. — Die vierteljährige Ausschußsizung des Zipser landw. Vereins wird am 6. April l. J. Vormittag 10 Uhr im Casino-Locale zu Leutsgau abgehalten. Die Haupt­­gegenstände der Sißung sind: Bericht über den Allgäuer Im­­port aus Ungarisc­h-Altenburg, Beschlußfassung über die Her­stellung von Seeländer Schafen, Feststellung des Programmes für die Thier-Ausstellung in Bela u. s. w. - Aus Heimat und Fremde.­ ­ — Für das Deal-Monument sind, dem Ausweise des Amtblattes zufolge bisher 75.870 fl. 381/, kr., ferner 129 fl. 431/, kr. in Gold und Silber und 500 fl. in Werth­­papieren eingelangt. In diese Summen sind die größeren Spenden der Städte nicht aufgenommen. — Erbauliche Justizverhältnisse. Am Gerichtshofe zu Sátoralja-Ujhely besteht — wie das Fachblatt „Magg. jogap“ berichtet — ein Theil des Aushilfspersonal­s aus Sträflingen. Wir empfehlen den Fall dem Justizminister zur Beachtung. — Eine drohende Theiß-Uebersc­hwemmung., Man schreibt aus Tipa-Eßlär : Durch das Schmelzen­­ des Schnees in den Gebirgen hat der Wasserstand der Theiß so stark zugenommen, daß nun schon wenig zu seiner vorjährigen Höhe fehlt. Der Bau der neuen Dämme ist nicht zweimäßig, sie sind so le>er, daß sie dem Anprall der Wogen kaum werden Widerstand leisten können. Und so lebt die­ Bevölkerung wieder in beständiger Fur­t vor dem Hochwasser. — Ein Asyl für Zigeunerkinder. In Raab bemüht sich augenblicklich ein Comité um Zigeuner-Kinder-Asyls. Die Idee die Errichtung eines zu dieser humani­­tären Anstalt ging von dem Schulinspector Andreas Bar­gyas aus und wurde von der Raaber Bevölkerung wärmstens unterstüßt. — Johann Strauß decorirt. Der Präsident der französischen Republik hat auf Vorschlag des Ministers des Reußern Herzog "Decazes, durch Decret vom 24. v. M. den Wiener Componisten Johann Strauß das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen. = Patti-Nicolini. Wie man einem Wiener Blatte schreibt, circulirt in den aristocratischen Kreisen von Budapest seit der jüngsten Anwesenheit der Patti das Gerücht, die Bermäh­­lung der Diva mit ihrem Kunstcollegen Nicolini stehe nahe bevor und werde auf ungarischen Boden stattfinden. Man behauptet, die Ehescheidung zwischen dem Marquis und der Marquise de Caux einerseits und Monsieur und Madame Nicolini andererseits werde bei den betreffenden Pariser Gerichtshöfen demnächst entschieden wer­­den, und nach den eingelangten Nachrichten soll es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß diese beiden Ehen gerichtlich gelöst werden. Sobald dies geschehen sein wird, gedenkt das Künstler­­paar nach Ungarn, beziehungsweise nach Siebenbürgen zu reisen, dort zum unitarischen Glauben überzutreten und dem Bunde der Herzen die kirchliche Weihe ertheilen zu lassen. — Die Schlange im Bahn-Coupe. Dieser Tage spielte sich, wie das „Prager Tagblatt“ erzählt, in einem Eisenbahnzuge der österreichischen Nordwestbahn eine kuriose Szene ab. In der Station Sadska stieg eine junge Frau in ein Coups für „Nichtraucher“. Kaum daß sich jedoch der Train in Bewegung gesetzt hat, drangen Hilferufe aus dem Coupes an das Ohr des Conducteurs und die zu Tode erblaßte Frau rief aus Leibeskräften zum Waggonfenster hinaus : „Hilfe ! Hilfe! hier ist eine Schlange — hier — — unter der Sitbank". Der herbeigeeilte Conducteur stellte mit seiner Nachtlampe eine Untersuchung des Coupes an und erblickte in der That zwei funkelnde Augen aus dem so malen Kopfe N Nn

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