Kaschauer Zeitung, Juli-September 1885 (Jahrgang 47, nr. 74-112)
1885-07-02 / nr. 74
X r. 74. , XIGVII. Jahrgang. 4883: Brämmeratioßöyrgie ohne „Illustr. Unterhaltungsblatt“ ganzjährig fl. FT halbjähr. fl. 2.50, vierteljähr. Sehr Kaschau: Mit Postversendung : „1.6.60, Y fl. 3.30, Fi Bei Inseraten wird die je H8mar gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit fr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr für jede Anzeige. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redaktions- und Expeditions - Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Mit dem „Illustr. Unterhaltungsblatt“. ganzjährig fl. 7.—, halbjähr. fl. 3.50, vierteljähr. H 2ür Kaschau : it Postverwendung: ,, fl. 860, E fl. 4.30 ; . Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. Kaschauer Alan KASSA E PERJESI ERTESITO. "Einladung zur Pränumeration. Mit 1. Juli 1885 eröffneten wir ein Abonnement auf die „Kaschauer Zeitung“ Erscheint wöchentlich dreimal (Dienstag, Pamushog, und Samstag) gen stark. in Groß: Median-Format, regelmäßig 1—2 Bos „Für Inserenten ist es von großer Wichtigkeit, daß die „Kaschauer Zeitung“, gegründet 1838, das älteste und meist gelesenste deutsche Blatt Oberungarns ist, und von allen Nemtern, Gemeindevorständen, Herrschafts- und Forstverwaltungen, Advokaten und Notaren, Fabrikanten, Kaufleuten, 2c., sowie in allen besseren Bürgerfamilien gehalten wird. Na<dem die „Kaschauer Zeitung”, foldet: gestalt in den besten Kreisen des“ Publikums verbreitet, einen bedeutenden Leserkreis besitzt. "Jo ist Dieterwegen, als auch in Folge ihres siebenundvierzigjährigen Be- Standes jedem Inserenten der günstigste Erfolg gesichert. Inserate werden in jeder Sprache aufgenommen und billigst berechnet. Pränumerations-Preis „auf die „Kaschauer Zeitung“ ohne Wochenbeilage Halbj. mit Postversend. fl. 3.30 | ohne Postvers. fl. 2.50 Viertelj. „ 4 A. 65 57 1% f. 1.25 auf die „Kaschauer Ztg.“ mit d. Illustr. Unterhaltungsbl. Halbj. mit Postversend. fl. 4.30 | ohne Postversfl. 3.50 Viertelf. „ 3 fl. 2.15 | „ “ f. 1.75 Die Administration der „Kaschauer Zeitung“. Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. = . ! ) . Konflikte "mit dem Auslande, wie z. B. mit Rumänien, bewegen Frankreich, das Projekt der 1889 abzuhaltenden Weltausstellung fallen zu lassen und sich mit einer national-französischen Ausstellung zu begnügen. Die Kammer nahm ohne Debatte den Schifffahrt: Vertrag mit Oesterreich:Ungarn an. Der Schluß der Kammersession wird wahrscheinlich am 25. Juli erfolgen. Spanien. Madrid. Der Minister des Innern, der von seiner Reise in den Provinzen zurückgekehrt ist, erklärt in den Couloirs der Kammer, die Cholera in den Provinzen sei stärker, als die offiziellen Ziffern angeben. Von etwa tausend Fällen seien fünfhundert tödtlich. Aus dem Vatican. Schlözer hat dem Bapste angezeigt, er werde wenigstens für drei Monate Urlaub nehmen. Schlözer verlasse früher Rom in Folge des Scheiterns der Verhandlungen über Posen. Der Papst will nächstens, an einen Souverän: (man glaubt Kaiser Wilhelm oder Czar Alexander) einen Brief absenden. Egypten. Cairo. Olivier BariZ5 hatte Debbeh verlassen und wurde, wie Rochefort behauptet, auf Anstiften der Engländer ermordet. 8. Der Sekretär bringt die Klagen der Schnittiwaarenhändler mehrerer Städte zur Kenntniß der Kammer, aus welchen Beschwerden hervorgeht, daß eine Anzahl in Kassau ansäßiger, slavischer Leinwandhändler entgegen den Bestimmungen des 8. 50 des Gewerbegeseßes die dortigen Wochenmärkte unsicher machen und die stabilen, steuerzahlenden Kaufleute empfindlich schädigen. Die Kammer beschließt die Beseitigung dieser Uebelstände bei der kompetenten Gewerbebehörde anzustreben, im Nothfalle aber die Hülfe des Ministeriums anzurufen. 9. Das Einschreiten der Kammer zu Gunsten mehrerer Bartfelder Gewerbetreibenden, welche sich durch das Vorgehen der dortigen Gewerbebehörde, die außerhalb Bartfeld’s ansässigen Ausländern Gewerbelizenzen ertheilte, geschädigt erklärten, führte — wie dies aus der zur Berlesung gelangten Zuschrift der genannten Gewerbebehörde hervorgeht — zu dem Resultate, daß solche Lizenzen in Zukunft nicht ausgefolgt werden sollen. 10. Die Verfügung des Präsidenten, welcher in Anthoffung der Genehmigung der Kammer den durch den großen Brand geschädigten Leutschauer Gewerbetreibenden zu Händen des dortigen Bürgermeisters 100 fl. anwies, wird genehmigend zur Kenntniß genommen. Nachdem die Tagesordnung erscöpft, wurden mit der Authentikation des Protokolles die Kammermitglieder August Spirks und Josef KruS3oczky betraut und die Sigung geschlossen. Neueste Nachrichten. »Gine Zusammenkunft Bic8mard>s mit Salisbury soll für den Monat August in Aussicht genommen sein. Einige Mitglieder des englischen Kabinett sollen darauf hinarbeiten, daß eine Einigung Englands mit Deutscland stattfinde und daß “England der Tripel-Allianz beitreten könne. Auch zwischen Berlin und Paris findet gegenwärtig ein durch Freycinet angeregter Speenaustausch über die Frage der Stellungnahme zu Salisburys ägyptischer Politik statt. Ungarn. Budapest. Anläßig des Ausbruchs der Cholera im Spanien hat der Ministerpräsident als Minister des Innern einen Zirkularerlaß an die Munizipien gerichtet, in welchem die Letzteren aufgefordert werden, das Geeignetste und Nöthigste zur Fernhaltung der Epidemie aufzubieten. Wegen der im legten Monat besonders stark vorkommenden Grenzverlegungen der Rumänen an der Siebenbürger Grenze, wo die jenseitigen Grenzwächter bis auf 10—12 Kilometer von den Grenzzeichen herwärts sich ergehen und sie schon auf unsere Grenzwächter schossen, wird der Grenzdienst von nun an durch Soldaten bewirkt werden. Oesterreich. Wien. Der für hier ernannte nordamerikanische Gesandte Keley wurde von unserem Hofe nicht acceptirt, weil derselbe aus seinen früheren Posten in Rom durch Schmähreden auf die italienische Regierung das Mißfallen der Letzteren zuzog, welcher zu Gefallen man seine Ernennung annahm. . Der ungarische Standpunkt in der Frage der Ausgleichsverhandlungen ist bereits der Österreichischen Regierung mitgetheilt worden. Die ungarischen Forderungen bilden im österreichischen Ministerium den Gegenstand eingehenden Studiums. Deutschland. Berlin, diesmal die Gasteiner- Kur allenfalls Kaiser Wilhelm dürfte erst in der zweiten Hälfte des nächsten Monats beginnen, da der Kaiser von Ems nach Baden-Baden zum Besuche der Kaiserin geht, von dort einen Ausflug nach Mainau unternimmt und erst von hier die Reise nach Gastein antreten würde. Dresden. In Folge fortgefeßter socialistischer Agitation unter den hiesigen drehiischen Arbeitern hat die Polizei-Direction eine größere Anzahl ausgewiesen und den czechischen Verein Cesky klub aufgelöst. Großbritannien. London. Das englische Kabinet hat eine Note an Rußland abgesendet, welche die Bereitwilligkeit ausspricht, die afghanische Frage baldigst zu lösen. Das Kabinet will die Wiederbesiegung Dongolas beschließen. Frankreich. Vari5 Man plant, den Einfuhrerzoll auf Erzeugnisse aus jenen Ländern, welche Frankreich s einen Meistbegünstigungs-Bertrag gewähren, mit 50 Perzent zu erhöhen Das Geiet würde sofort gegenüber Rumänien zur Anwendung gelangen, falls dieses auf seiner bisherigen Haltung beharrt. Diese fortwährenden Handelspolitischen Plenarsizung der Kaschauner Handels- und Gewerbekammer. (Kaschau den 25. Juni 1885.) Den Vorsitz führte Kammerpräses Alexander Novelly. Anwesende : Karl Ambrózy, Wilhelm Dunkel, Michael Halyks B Vicepresident, Peter Jakob, Bernhard Klein, Joseph Kruseczky, Rudolph Maurer, Daniel Molitoriß, Andreas Porai, August Spirks, David Strauß und Karl Szasmary. Mit Schriftführer und Referent fungirte Kammersekretär Eugen Deil. Nachdemt>die Beschlußfähigkeit der Versammlung Lokal-Nachrichten. Dr. Eugen v. Rodiczky wurde zu der internationalen Mähmaschinen-Concurrenz, welche unter dem Protectorate des Ministers Grafen Széchényi am 5. und 6. Juli zu Apcz.-Szántó abgehalten wird, zum Juror erwählt. — Frl. Marietta v. Erdélyi ist zur kurzen Erholung hier eingetroffen, wo sie bei ihren Eltern den Urlaub zuzubringen gedenkt. Ihr letztes Auftreten als „Traviata“ in faposvár (Direction Aradi) war zu ihrem Benefice und berichtet hierüber „Függ.“, daß „das Haustrog der Regen-Zeit vollst befegt war und das Publicum mit Blumenbouquet 3 die Künstlerin überschüttete, deren Gesang nach jeder Piece die Zuhörer zu lauten Beifall hinriß. 63 war dies zugleich Frl. Erdelyi'3 Abschied vom Knappsvärer Publicum. Nach der Vorstellung wurde ein Bankett abgehalten. Das Fräulein genießt nun einen kurzen Urlaub und kehrt Anfangs September zu Aradi nach Gran zurück.“ Frau Ilka Palmay, die Künstlerin des 9. Volkstheaters, wird während ihres feßt begonnenen Urlaubs, an mehreren Orten der Provinz auftreten und begann ihren Cyclus gestern in Erlau, wo man die Künstlerin auszeichnend zu empfangen sich vorbereitete. — Für Die Leutschauer Abgebrannten spendeten neuerdings ? Frau Emilie Teply aus Epersee 1 fl. Frau Witwe Susanna Leganyi 1 fl. M. Mészáros 1 fl. Frau Rosa Podleszny 2 fl. — Die Ausräumung des Dom-Innern wird nun ernstlich vorgenommen; son sind viele Gegenstände, welche dessen Schmud bildeten, in das Schwarzadler- Gebäude übertragen worden, die Bänke überließ man der ariech.erath. Kirche. Jezt wurde auch die Ueberschifung der vier Flügelbilder des Hochaltar nach Budapest, in Folge eines Ministerialerlasses zu bewerkstelligen beschlossen und wurde Herr Fröde damit betraut. Bei diesem Herrn können auch außer Gebrauch gefegte Verzierungen verschiedener Art, die verkauft zu werden bestimmt sind, um deren fixirtem Schäßungswerth aquirirt werden. — Todesfälle. Am 24. v. M. verstarb hier nach längerem Leiden der egg allgemein beliebte und hof geehrte k. k. Hauptmann i. B. Herr Thomas Klaus und wurde gestern mit allen militärischen Ehren begraben. Den Conduct stellte das Inf.-Reg. Nr.: 66 bei. Dem Sarge folgte die hohe Generalität, FZM. Ritter v. Kees, FML. Van der Sloot und GM. de Bourey, viele Stabsund Oberoffiziere der Armee, Houvides und der Gendarmerie, sowie sehr viele Theilnehmer aus dem Zivile, die Beamten der Finanzdirection am zahlreichsten. Herreit. Rath Béla Krausz, war als Schwager des Verstorbenen im Trauergefolge, das in 11 Wagen dem reichdekorirten Sarge folgte. Wer den feelen,guten, bescheidenen und biederen alten Herrn kannte, wird sich der innigsten Theilnahme anschließen, mit welcher wir seinen Andenken eine Thräne weihen. Am 29. v. M. verstarb im Landes Irrenhause am Leopoldifelde der vor Kurzem von seiner Familie dort untergebrachte Kaufmann Herr J. Prokop in no< jugendlichem Alter und findet heute all dort dessen Beerdigung statt, zu welcher die hiesigen Verwandten sich dahin begeben haben. — Bürgerliche Schießstätte. Heute Donnertag Schießen für Jäger auf Laufscheiben. Beginn 4 Uhr Naum. Morgen Freitag Damen-Schie: „auf andere Tage zu verlegen seien, constatirt worden, eröffnete der Präsident die Sitzung. Der Geschäfsbericht des Sekretärs über die seit der legten Bewartigung entwickelte Thätigkeit des Bureaus wird verlesen und übergeht die Kammer zu der Erledigung der Tagesordnung. 1. Ein Erlaß des kön. Ministeriums für Ackerbau, Handel und Gewerbe, mit welchem die Kammer aufgefordert wird, konkrete Vorschläge behufs definitiver Verlegung der Jahrmarkttage von Szobrancz zu maßen, wird im Einvernehmen mit den dortigen Marktbesigern dahin erledigt, daß die Märkte nur in dem laufenden Jahre im Uebrigen aber Alles verm Alten bleiben möge. 2. Das Präsidium theilt mit, daß die neue Fahrordnung Der ungarischen Nordostbahn die Interessen der Geschäftswelt von Ungvar empfindlich schädige und daß bei der Generaldirektion der genannten Bahn ex praesidio Scritte gethan wurden, um das Uebel zu sanken. Die Kammer beauftragt des Präsidium, falls die Direktion den Wünschen der Geschäftswelt von Ungvár nicht gerecht werden sollte, bei dem kön. Ministerium Abhilfe zu suchen. 3. Der Gefretärreferent legt der Kammer einen motibirten Antrag auf Arrangirung einer permanenten Ausstellung von Industrieartikeln vor. Dieser Antrag wird mit der Bemerkung angenommen, daß diese Ausstellung einen integrirenden Theil 528 Kaschauer technologischen Museums bilden müsse. Die Industrieetablissemente des Bezirkes sind zu der Betheiligung an dieser Ausstellung aufzufordern. 4. Ueber Antrag des Präsidiums wird an sämmtliche Fabriken des Bezirkes das Ansuchen gestellt werden, detaillirte und erschöpfende Berichte über den Stand der Staats- und Munizipalstraßen zu erstatten, damit die vielen Beziehung laut werdenden Straßen behoben werdenönnen. 5. Ein Bericht des Sekretärs über eine Reihe von Abnormitäten, welche die Tarife der Eisenbahnen zum Nachtheile unserer heimischen Industrie aufweisen, wird an sämmtliche Fabriken des Kammerdistriktes die Aufforderung ergehen, ihre diesbezüglichen Beschwerden, motivirt und mit entsprechenden Belegen ausgerüstet an mer gelangen zu lassen, welche bei der Regierung die kam: die nd»thigen Schritte thun wird. 6. Auf die von Seite des Ministeriums an die Kammer gerichtete Frage, ob die hiesigen Kaufleute und Gewerbetreibenden an Viehmarkttagen ihre Waaren am Marktplage auszustellen pflegen? ertheilt die Kammer die Auskunft, daß dies allerdings geschehe, aber nur dann, wenn der Viehmarkt auf einen Wochenmarkttag fällt. Die hiesigen Geschäftsleute beschieen also nicht den Viehmarkt, sondern im Sinne des 8. 50 des Ges.Art. XVII. vom Jahre 1884 den Wochenmarkt. 7. Das zur Begutachtung herabgesendete Petroleumstatut der Stadt Ungvár wird einer auch dem Sekretär und den Kammermitgliedern Karl Szakmáry, August Spirko und Rudolph Maurer bestehenden Kommission zugewiesen und ist im Sinne der Beschlüße dieses Komitates der Vortrag an das Ministerium zu erstatten. Benum Kegelscheiben. BE Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. DN sZ