Kaschauer Zeitung, Juli-September 1886 (Jahrgang 48, nr. 75-113)

1886-07-01 / nr. 75

ree megenegen menen Pk ; Tus. 42-00 . + tál Nr. 75. XLVIIM. Bräm­merationspreisahnz luft. Unterhaltungskraft = gern = .#.12 ; - ganzjährig fl. 5.— , halbjähr. H. 2.50, R „vara vierteljä De IR Mit Beftverinpang.., En HIR, ee x. Kasebaul : 5 a Bei Inserate­n wird die se<smal­ gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 9. fr. bezeichnet. = Inseratenstem­pel. BO kr. für jede Anzeige. a A, Erscheint jeden Dienstag; Donnerstag­er Redactions- und Expeditions -Burean " "Kagohau, Haäuptgagas Nr."69." 97 "Mit den JAKE Unterhaltungsblatt. 7. ür Kaschau"?" " Jatzjährig"4."7., Halbjahr A. 3,80, vierteljähr. A. 1,7 it Postversendung:1,:; - fs 860, 7,1%) fl. 4.30 . + 7, ,- A. 2,45 In Sen­se „! 995 at “Dilt werden, wird ein entspreßhender Nachlaß gewährte +++ Bei Inseraten, welche Kaschan, Donnerstag, 1. Juli. größeren Raum einnehmen 5 M und öfter eingeschaltet r­n m 10 mér e va „M Er. EE 2 ‚KASSA-EPERJESI­ERT 4 s 16 te EST on prote iges BAR ti Einladung: zur Pränumeration. Bit 1. Juli 1886 eröffnen wir ein Abonnement auf die „Kaschauer Zeitung“, welche­ wöchentlich " dreimal (Dienstag, "Donnerstag und­­­ai tag) in "0B8-Median-Format, "regelmäßig 122 Bo­gen ELETE­RP SI AN in Wie bisher, werden wir auch weiterhin stets bemüht sein, unseren Lesern "die Begebenheiten des Tages kurz "und kündig­­en­s die Stuttuatio­nen des ZURUEN, Staats­­mb, Gemeinde-, „Vereins- und Geschäftslebens, nicht minder DE­R und Theaterwelt zu besprechen, so wie wir die Pflege Ben. eines guten Feuilletons uns immer angelegen sein lassen "Im­ neuen Quartal beginnen anregende Feuilletons Er Ball denen wir einen spannenden Roman folgen As: 9 AN Neben dieser Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit des „Raf ist e3 SPRE von grosse Be­ale die „Kaschauer Jung“, gegründet g­en OC h " un a rns 1838, das älteste und ist und von allen lemtern, Gemeindevorständen, Herrschafts- und Forstverwal­­tungen, Advokaten und­ Notaren, Fabrikanten, Kaufleuten­­, sowie in allen besseren Bürgerfamilien gehalten wird. Nachdem die „Kasc­­hies Zeitung“ in den ersten Kreisen des Publikums verbreitet ist und einen bedeutenden Leserkreis besitzt, so ist sowohl Deshalb, als auch mit Nachsicht auf ihren acht­­er Er un," Van Arps Bestand jedem Daseins it Der gen­­üfte Erfolg gesichert. Inferate werden in jeder Sp­und billigst berechnet. 4 Pränumerations-Preis auf die „Kaschauer AltHBg. ohne Wochenbeilage Halbj. mit Postversend. «30 fl. rache aufgenommen ohne Postvers. fi. 2.50 Viertel­. „ HEJ 1165|. » 4.1.25 auf die „Kaschauer Ztg.“ mait­d. Illusir. Unterhaltungsbl. Halbj. mit Postversend. fl. 4.30 | ohne Postvers.fl. 3.50 Viertel), nn |): „8.1.75 Die Administration der „Kaschauer Zeitung”: Kaschau­, Hauptgasse "Nr. 60: BETTER FT FREE SEE EITER BETERFITCH EHTFERT 14.4378 “ 1359 SEBET Nn SE Reueste Nachrichten. Man spricht von der Möglichkeit eines russisch-türki­­schen Konfliktes wegen der bulgarischen Frage. Die Pforte habe die russische Note, welche die Verlegung' des ostrumelischen organischen Status3 fonstatirt und die ' Intervention der Pforte fordert, noch nicht beantwortet. "Die Pforte habe­ sich sogar ge­weigert, die vollständige Demobi­­lsi tan gsünzuordnen. Die wen­glisch-cinesiscen Verhandlungen betreffs: Bi­r­m­a 8 wurden, SAGEN, aj­s­ Ungarn. Buda­pest. Tipa ist in Wien, um die formelle Seite der Ausgleichsverhandlungen zu besprechen.­­ Oesterreich.“ Wien. „Die, neu erfolgte Ernennung des. Marquis..de Bag­u­e­h­e­m zum Handelsminister findet allenthalben, auch. bei der­ Opposition gute Aufnahme, da der Erwärmte den­ Ruf, eines tüchtigen Beamten , und, Administra­­tor3' ohne Parteistellung besißt. LEE gi­bt Deutschland. München. Die Eiderleistung des Prinz-Regenten wurde am 28. v. M. dem Programme ge­­mäß in Ührensaale, des­ königlichen­ Palastes vollzogen.­­ Frankreich. Paris. General Prinz Murat und sein­­ Sohn­ wurden als Mitglieder der ehemaligen Regen­­tenfamilien aus den Armee-Kadres gestrichen. — Der Herzog von Nemours demissionirte als, Prä­­sident: "der, Gesellschaft zur Hilfeleistung der Verwundeten. Man glaubt, "die Präsidentschaft­ werde Mac Mahon angeboten werden. er Aus Dem Vatikan. Der Papst drühte dem Grafen von Paris sein Bedauern über dessen Aus­­wa aus und­ ertheilte ihm den päpstlichen egen.­­ Türkei. Konstantinopel. Der russische Geschäftsträger Onon hat der Pforte mitgetheilt, er sei von seiner Regierung instruiert, die Aufmersamkeit der ottomanischen Regierung auf die verschiedenen Fälle zu lenken, in welchen Fürst Alexander von Bulgarien das organische Statut verlegte und die Pforte­ zu energischer­­ Interven­tion­ aus diesem S­pan zu bewegen­ s­ah . Serbien. Belgrad. Ueber eine Reise des Königs­­ ins Ausland wurden bisher keinerlei Dispositionen getroffen, da der König während der ganzen Skipitina-P­eriode "in Nisch residiren wird. "Die Nachrichten über die angeblich zu­­nehmende Unsicherheit in Folge " des Räuberunwesens" sind übertrieben. Nur in einem­­ ganz entlegenen südlichen“ Kreise des Landes sind räuberische Ueberfälle ' vorgekommen. "Die Behörden haben dagegen energische Maßregeln ergriffen, welche bereits­ von Erfolg begleitet sind. "> m mm Ein Memorandum" Riftie 38 und Genossen ist er­­schienen, welches ausdrücklich die freundscaftliche Politik gegen Oesterreich- Ungarn ver­urtheilt, als eine Politik, welche sich in" den "schweren Tagen nach Slivniza für Serbien "Und "Die "serbischen Inter­­essen im Allgemeinen nicht bewährt habe, als jene Politik, welche das Bulgarenthum "gegenüber dem Serbenthum“prote­­girt habe und protegirt. " Dasselbe wurde" dem Könige ORDER 2". on ZRG 1 Duin Sind ahnen | Rumänien. Bukarest. Die Session der Kam­­mern­ würde“ am 27. geschlossen = „ Fürst Alexander von Bulgarien wird hier erwartet, auch Erzherzog Albrecht von Oesterreich soll“ hierherkommen und“ BL Blätter reden schon von einer türkisch-rumänisch- Ho­hen Allianz, deren Protector Oesterreich-Ungarn sein­olle, D­ann mand Hy Griechenland. Athen. Der König und die Königi­n begaben sich am 24.69. lien, um der Eröffnung der lezten Stre>e nach PISS der thessalischen Eisenbahnen beizuwohnen ,und kehrten Dienstag wieder zurück. Der Tag der Abreise des Königs nach Wiesba­­den ist noch nicht bestimmt. EI BIS, I. ENG Die Königin, die demnächst nach Petersburg geht, wird die Rückreise Hierher über Wien antreten dort zugleich mit dem von Kopenhagen­ zurückommenden und K­ö­­nig zusammentreffen: j N ga ae " Süd-Amerika. Chile. Der Minister des Innern, Balmaseda, "wurde zum­ Präsidenten­ der R­ep­ub­­lik­ C­hi­le ernannt. 8 B­ewürfigung 7 der Kaschauer Handels und Gewerbekammer. (Vom 26. Juni .1886.) Den Vorsit führte Kammerpräses Alexander Novelly. “As Schriftführer und Referent fungirte Kammersekretär Eugen Deil. © — Hamwesend waren: Die Vicepräsid. Karl Sz­a­k­­m­a­r­y und Michael Hal­yko und die Kammermitglieder Karl Beller, Wil­helm­ Dunkel, Peter­ Jakob, Karl Jermy,­­ Bernhard Klein, Joseph Lang, Simon Letter, Aug. Spirko und­ David­ Strauß:, Nach Constatirung der Beschlußfähigkeit der Kammer, wurde die Sitzung eröffnet. I. Die Kammer nahm die bereits erfolgte Publikation folgender Ministerialerlässe zur Kenntniß: > =. 4. Ein auf­ die Zollbehandlung über die Häfen­ des schwarzen Meeres der aus Vertragsstaaten in die Türkei gelan­­genden­ Waaren bezüglicher : Erlaß. v "2. Ein auf die Herausgabe eines Export-Adressenbuches für Oesterreich-Ungarn bezüglicher Erlaß. (54% 8. Eine Note) der Direktion der Staatsbahnen, welche sich auf­ den Transport­ von Be­­ußholz u. |. w. bezieht. 4. Ein Ministerialerlaß, welcher über Vorschlag der Kammer der Gemeinde Szina des Abauj-Tornaer Komitates zwei­ neue, am 17. Mai­ und 8. November abzuhaltende Jahr­ | märkte bewilligt. | Ein Senilleton, altes junges Mädchen.­ ! | Bon Ad. Weber. tag mit Auch sie Hatte ihren Frühlingstraum gehabt, jenen April Schneegestöber, das die"Sonne auffüßt, ehe er zur Erde fällt, mit Sonnenschein, "der­ noch nicht brennt, aber so viel Hoffnungen auf kommende Blüthen in’s Herz lacht, ‚mit dem blauen Duftschleier über der Mühe und Ferne und auf den stroßenden­­ Knospen,­­w­elche schon“ im nächsten Moment aufspringen können," jenes leise, Weben und Schwellen und Felige "Ahnen, das die Menschen „erste Liebe‘ nennen. Und wie jeder Frühlingstraum war: auch­­ der ihre zer­­zonnen. WARE FERIEN nu­r du Miera Und Helene» wat­­ yür, ol­ Mä PT­ar, so lange sie, den Brüdern Med nk De 41175 100 mit ihnen ‚zu Ende. war. Und; doch „wartete sie, Tage lang, Nächte lang, daß er ‚Schreibe — ‚nein, „Fomme, sie an­ seine Brust reiße — jebt, da er­ fort war, wurde , ihre, glimmende , Liebe zur Flamme, und sie wäre mit ihm gegangen in alle Welt, in Elend und Tod. *) Ehrenvoll erwähnt bei der Feuilleton - Preis-Concurrenz der Wr. Allg. Zeitung. „ Aber ver­kam nicht“ und schrieb ‚nicht, denn er war beson­­derer, als sie. Und, wenn er in späteren Jahren auf diese Zeit zurü­klickte, sagte er sich Heiteren ehrenhaft gegen die schöne, blonde Helene bewiesen, denn er habe ihr wohl viele Zeichen seiner Liebe, aber kein einziges von Hoffnung auf ihren Besitz gegeben. So konnte ihm seine erste­­ Liebe 7, Eine„ reine, holde“ Erinnerung“ werden. Und das ward sie ihm bald, denn Arbeit, Vergnügen, „Streben nach Höheren Zielen als Liebesglü>, " erfüllten“ sihm Zeit‘ und Ges­danken; und neue’ Bilder"verdrängten die alten. hr aber half Niemand und nichts in jenem lautlosen, ‚heimlichen Kämpfe, der so furchtbar erschöpft, weil der Kämp­­fer übermäßige Kraft dazu verbraucht, jeden­­ Schmerzenslaut zu ersticken, die dem­engenden Thränen hinunterzuschluden und der Welt, ja den alten Angehörigen ein­ unbe­wegtes Gesicht zu zeigen, sn = I a vu­ng . “Was hätte ihr auch helfen sollen ? Die Arbeit.? Die zahllosen feinen Stickereien, welche sie­­ für einen Berliner Laden fertigte, beschäftigten "und "Fesselten nur Augen und Hände, gaben aber den Gedanken Raum, sich in ihrem Kopfe zu tummeln. Und diese Gedanken drehten sich in so, engem, Kreise. Die Welt mit allen ‘ihre Interessen und­ ihrem­­ Getriebe, was war sie dem­ blonden Mädchen, das Tag für, Tag am Fenster, des mit verblichener Eleganz aus­­gestatteten Wohnzimmers saß und, wenn es dieselbe unbelebte Gasse Gestalten schaute, die es von Kindheit an gesehen und die sich nur in­­sofern veränderten, als sie leise alterten wie es selbst. Helene­ hatte nie gelernt, sich mit allgemeinen, großen Interessen zu erfüllen. Die Stadt? Sie liebte Niemanden darin und war nicht kleinlich genug geartet, an bloßem Klatsch Gefallen zu finden. Ihr Haus also, ihre Familie. Wohl. Aber ihre Brüder waren allmälig emporgekommen und lebten auswärts in dem Wohlstande ; sie hatte nichts mehr für sie" zu thun und kaum an sie zu denken, und ihrer alten Mutter einziger Gedanke­ war nun, die Tochter, ihr einziger So hatte und dieselben philiströsen sich Helene Airges, er habe sich durchaus so anmuthig verhüllt, aufblickte, auf Wunsch Helenens Werker­­allmälig eingesponnen und die ausschließliche Beschäftigung mit sich selbst, mit ihrem gegen­­wärtigen und zukünftigen Leben. Und das war nicht tröstlich anzuschauen für Augen, denen der holde Schleier zerrisser war, welcher­ es der Jugend Sie war ein armes Mädchen , sie würde ein altes Mäd­­chen werden. Denn wer heiratet ein armes­"Mädchen, so schön es jen mag und" so viele "Bewunderer den Namen in­ ihre Tanztarte krißeln 2." Und schön­­ war Helette fünfundzwanzig Jahre alt, und die kleine Stadt rechnet die Mädchenjahre doppelt. Um sie begann ein neues Ballgeschlecht­­ aufzublühen, und der Kreis der" Herren um ihrem Stuhl­­" wurde enger. Matt" zischelte sich zu, daß Helenens Farben zu verbleichen begannen, daß ein herber Zug um ihren Mıund und eine ner­­vöse "Liebenswürdigkeit "in ihre Haltung gekommen­ waren. Sie merkte das­­ zeitlich­ genug und trat von dem" SHauplate ihrer ephemeren Triumphe ab. © in „Dann verlobte sich Helenens einzige­ Freundin, und Helene fühlte bitteren,­­ verzehrenden „Neid: Neid über das Glück, eines geliebten Wesens, im sich aufsteigen, (Fortlegung folgt.) Nun aber war ihr die einzige Zerstreuung genommen, welche sie über die Rede der grauen Tage flüchtig hatte hin­­wegtäuschen können. Das knappe Budget gestattete selten Mut­­ter 'Und''Tochter' zugleich das' Vergnüßen'­des­­ Theaterbesuches, und dieselben Menschen, welche es verständig fänden, daß „das ‚alte Mädchen“ den­"Backfischen nicht die Tanzfarte verdarb. 'Hätten es für höchst unpassend“ gehalten, "wer in„das­ alte junge Mädchen“ allein im Theater zwischen anständigen Menschen gesessen und ihre Seele vom Staub des Alltagslebens "gerei­­n­tE oder wenn" sie gar gewagt "hätte,­­ ohne" Begleitung den Nachtigallen im"Glacis "zuzuhören. Und vielleicht litt Helene mehr unter den lächerlichen als "unter den tragischen Fesseln, welche das alte junge Mädchen umschnüren. Das "Gespräch der jüngsten Frauen steh­e bei" ihrem "Eintritte, oder die Mutter schickte „das Kind“ hinaus, damit in­­ das Leben greifende Reden ihre" holde Unschuld nicht trüben sollten ; man fand es Unmädchenhaft, "wett" sie sich zuweilen m­it reinem „Mann“ in ernsthafte Unterhaltung einließ ; sie mußte ängstlich vermeiden, ihre liebste­n Bekannte zu oft ihres Bruder lebte — eines zu besuchen, da 'dieselbe im Hause höchst indifferenten» Philisters, welcher sich so wenig, um. ; „die alte „Helene“. „kümmerte, wie 'diese' um“ ihn.) Auch setze man sie bei Tafel konsequent mit einem Primaner als Tischnachbarn unter die Backfischchen, bei deren Geschäkfer und und­­ Gekicher, das oft genug der „alter Jungfer “galt, Helene „Widerwillen und Gram in­ sich fressen fühlte, wärend sie heroisch, das gefällige Lächeln­ auf ihren Lippen festhielt. 17:8 " ratung. UE klei­­-

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