Kaschauer Zeitung, Juli-September 1898 (Jahrgang 60, nr. 75-113)

1898-07-02 / nr. 75

Sechzigster Jahrgang Jahrgang 1898. Nr. 75. Kaschauer Zeitung. KASSA-EPERJESI ERTESITO. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redaction und Expeditions-Bureau : Kaschau, Hauptgasse Nr. 64. Pränumerationspreis der „Kaschauer Zeitung“: Man pränumerirt am besten direkt und mittelst Postanweisung. Für Kaschau _.. ---. --­­Mit Postversendung ... ő . Kaschau, Samstag 2 Juli. --- ganzjährig fl. 5.—, halbjährig f 2.50, vierteljährig fl. 1.25 - ganzjährig fl. 6.60, halbjährig fl. 3.30, vierteljährig fl. 1.65 Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. Inseratenstempel 30 kr. für jede Einschaltung. Inserate werden in ungarischer u. in deutscher Sprache aufgenommen. Einladung zur Drüm­meration f die „Kaschauer Zeitung“ für das zweite Halbjahr 1898. Erscheint : Dienstag, Donnerstag und Samstag. Pränumerations-Preis: Halkj. mit Postversend. fl. 3.30 für Kaschau fl. 2.50 Ganzj. ° , 5 fl. 6.60 , a 8. 5. — Viertels. „ 2 f. 1.65 , c Inserate finden nngbringendste Verbreitung, da die ‚Kaschauer Zeitung in Kaschau fast in jedem Hause und in ganz Oberungarn bei der Intelligenz verbreitet ist und dadurch einen stabilen Abonnentenkreis errungen hat ; die­­selben haben deshalb auch stets sicheren Erfolg. Probe-Nummern senden wir auf Verlangen g­rx ar tis und franco ein. Die pt. auswärtigen Pränumeran­­ten werden ersucht, bei Erneuerung der Pränumeration der Bequemlichkeit und Vereinfachung wegen sich gefälligst der Postanweisung zu bedienen. Die Administration der „Kaschauer Zeitung“. A. 1.25 — mem­ann ne Neueste Nachrichten. Ungarn. Die ungar. Quotendeputation hat der österreichischen mitgetheilt, daß nach den neuesten Berechnungen die dies­­seitige Quote mit 31.9, also rund 32*|, gegen bisher 31.4 resultire ; über Ersuchen der jenseitigen Quotendeputation wurden sodann die Verhandlungen bis zum Herbst vertagt, zu welcher Zeit sie in Budapest fortgesett werden. Oesterreich. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlich eine kaiserliche Verordnung vom 25. Juni betreffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben, sowie die Bestreitung des Statsauf­­wandes vom 1. Juli bis 31. Dezember 1898. Mit Verordnung des Gesammtministeriums vom 28. v. wurden auf Grund des Geieges vom 5. Mai 1869 (R.-G.­­Bl. Nr. 66) für 33 politische Bezirke in Ga­­lizien Ausnahmsverfügungen getroffen. Rußland. Man erfährt, daß im russischen auswärtigen Amt die größte Entrüstung über Komaromws Auf­treten in Prag herrscht. Das scharfe Communique im „Fremdenblatt“ habe die vollste Billigung der russischen Botschaft in Wien gefunden. Russischerseits wird DE EN OUI­LTE DMoriihteit Der öster­­reichischen Regierung gerühmt und zugegeben, dag man­n Rußland anders gegen einen deutschen Komaromar vorgegangen wäre. Deutschland. In den sehr zu Ende geführten Reichstagswahlen ha­­ben die Konservativen und die Reich­spar­tei einschließlich der konservativen Wildens Mandate, die süddeutsche­ Volkspartei 4, die An­tisemiten 5 und die Polen 6 Mandate ein­­gebüßt. Die Nationalliberalen erleiden eine kleine Einbuße von vielleicht zwei Mandaten. Dagegen ge­­winnen die Sozialdemokraten 9, das Zentrum je nach dem Ausfalle der noch nicht gemeldeten Wahlen 2­6, die bei­­den freisinnigen Parteien je eine und die Welfen 2 Man­­date. Außerdem hat sich eine neue­ Gruppe der spe­­zifischen Vertreter des Bundes der Land­­wirthe mit 4 Mitgliedern gebildet. Frankreich. Das neue Kabinet besteht aus: Brisson Präsidium und Inneres, Delcasse Aeußeres, Bourgeois Unterricht, Cavaignac Krieg, Locroy Marine, Peytral Finanzen, Sarr­en Justiz, Trouil­­lot Kolonien, Biger Aderbauu Maruejouls Handel. | , | | | und Inneres, Spanien. Die revolutionäre Bewegung ist allseits im Wachsen. Die Gährung in den unteren Volksklassen ist sehr groß. In Folge des Elends werden 35.000 Fabriks­­arbeiter in Catalonien in wenigen Tagen brochlos werden. Das Volk hat kein Interesse für den Krieg. Die Gährung wird dadurch vermehrt, daß ohne Rücksicht auf das­­ Volks­­elend Feste veranstaltet werden, wie das Blumenfest bei der Firmung des jungen Königs. Es sind auch schon antidy­­nastische Kundgebungen vorgekommen. Italien. Das neue Cabinet besteht aus: Pelloux Präsidium Canevaro Aeußeres, San Mar­­zano Krieg, Columbo Marine, Baccelli Finan­­zen, Carcano Schach, Baccelli Unterricht, Fortis Aderbau, La ca­v­a öffentliche Arbeiten, Justiz, N­a­s­i Post- und Telegraf. Sinodhiaro Aus dem Preichstage — Am 27. vM. hielt das Magnatenhaus eine Sigung, in welcher die lezten vom Abgeordnetenhaus erledigten Geießentwürfe ohne Bemerkung angenommen wurden. — Am 28. v. hielten beide Häuser die nun a­b­g­en­digungen vor dem Herbst, in welchen den spärlich versammelten Mitgliedern eine kleine Ueberra­­sch­ung bereitet, indem durch ein königliches Res­­kript der Reichstag bis zum fünften Septem­­ber vertagt wurde. Die anwesenden fünf opposi­­tionellen Abgeordneten remonstrirten, weil sich das Abgeordnetenhaus bekanntlich bereits am 18. d. über Vorschlag des Präsidenten Szilá­gyi durch eigenen Ber­schluß bis zum sechsten September vertagt hat, al­­lein der Vorsigende Berzeviczy schnitt dem Abgeordne­­ten Bolonyi, welcher sprechen wollte, das Wort ab und ließ das Protokoll der heutigen Sißung authentiziren mit dem Bemerken, daß nach Verlesung des kön. Res­­kripts keinerlei Diskussion mehr zulässig sei, dieweil­ der Reichstag damit de facto bereits vertagt sei. — Im Magnatenhause vollzog sich die Vertagung ohne jeden Zwischenfall. ZOTT­EE es a „Nachrichten. — Priesterweihe. Se. Excellenz der hw. Bischof Geheimrath Dr. Sigismund B­u­b­ic 8 hat am Mittwoch, den 29. v. M. in der St. Michaelskapelle die folgenden hl. Herren : Andreas Harsäghy, Johann Po­ll­ak, Jo­­hann KerteEß (vom hies. bisch. Seminar) und Stefan Eugen S­an­d­er vom Prämonstratenser Seminar in Jäpp zu Priestern geweiht, nachdem er denselben am Sonntag die niederen Weihen, und am Dienstag die Diaconatsweihen er­­theilt hatte. Edle Spenden. — Für die arme Janka Maz­slovsky spendeten Herr Geo E. Delaval und Frl. Gruden je2fl, Frau Gustav Bernovit81fl ,M­5fl. Um weitere milde Gaben wird gebeten. Trauungen. — Donnerstag fand im hies. Cultustempel die Trauung des St. u. f. Regimentsarzten Herrn Dr. Mor Leichtmann mit Fräulein Alice, Tochter unseres hochgeehrten Mit­­bürgers Herrn Dr. Jakob Weinberger duch Se. Ehrw. den Herrn Oberrabbiner Coloman Liebermann statt und wohnte dem feierlichen Acte ein sehr zahlreiches distinguirtes Publikum bei, welches den schöngeschmitzten Tempel füllte. Abends war Hochzeitsmal im Prunksaale des Grand Hotel Schalkhtz, an welchem 70 Personen Theil nahmen, welche nach der reichbejegten Tafel noch recht lange in ani­­mirierter Stimmung beisammen blieben, während das junge Brautpaar schon die Hochzeitsreife angetreten hatte. — Heute Vorm. 11 Uhr findet in der evangelischen Kirche AC. die Trauung des Herrn Hugo Kummebt, Be­amter der k. k­. österr. Staatsbahnen mit Fräulein M­e­l­az nie, Tochter des Buchdruckereidesigers und Eigenthümers der Kaschauer Zeitung, Herrn Karl Werfer statt. — Am 12. dss. findet in der hies­ evangelischen Kirche A.C. die Trauung des Herrn Johann M­a j­e­r Maschinen- Ingenieur des Eisenwerkes der Rimamuräng-Salgo-Tarjaner A.-G , mit dem Fräulein Margit K­r­e­ß, Tochter des Re­­dakteurs dann Kr des „Felsömagyarország" Herrn Jo­­e ß statt. Personalien. — Se­ Hw. Weihbiscof Wilhelm Frakner, welcher als Chef der Inspection staatlichen Museen und Bibliotheken auch nach Kaschau kam, war seit seiner An­­kunft am Montag Gast unseres Herrn Bischofs und besuchte die hies. Rechtsacademiebibliothek und unser Museum Auch die Amateurausstellung besuchte derselbe in Begleitung Sr. Exzellenz unseres Herrn Bischofs, die ihm sehr gefiel . Don­­nerstag war der hochgeehrte Gast im städtischen Archive und machte vielfach Aufzeichnungen. — Der Vicepräsident des Abgeordneten - Hauses Herr Albert von Berzeviczy kam Mittwoch in Kaschau an und besuchte in Begleitung des Herrn Oberstaatsanwalten Josef von Pakisy, die Amateurausstellung, wo ihn Herr Direktor L­e­v­ay empfing und alle Objecte zeigte, über de­­ren Reichhaltigkeit und Schönheit Herr von Berzeviczy sich sehr lobend äußerte . Herr Ministerialrath Emerich von Szalay ist am Dienstag hier eingetroffen und bei Se. Exc. dem hw. Herrn Bischof als Gast abgestiegen, mit welchem derselbe Mittwoch­ die Amateurausstellung besuchte, wo der Gast seiner großen Befriedigung über das Gesehene in anerken­­nungsvollen Worten Ausdruck gab. — Herr Eugen Radisics de Kuta­s, Direktor des Landeskunstgewerbemuseums, ist gestern hier BOW und als Gast im bischöfl. Palais abgestiegen. — Se. Hochw. Herr Abtpfarrer Eduard Medveczky ist vorgestern zum Curgebrauche nach Karlsbad abgereist. Herr Akademie-Professor Dr. Wilhelm Zorn und Herr Kammersekretair Eugen D­e­il sind von den Prüfun­­gen an den höheren Handelsschulen in den Nachbarkomita­­ten, denen sie als Ministerialcommissäre beiwohnten, Mitt­­woch Nachts zurücgekehrt. — Herr Academieprofessor Dr. Karl Milbek und Herr Dr. Ignaz Hohenauer Redacteur der „Pannonia“ sind zu mehrwöchentlichem Sommeraufenthalt nach Rank-Her­­läng abgereist. — Herr Sparkasse-Director Alexander Stadler hat dieser“ Tage den Sommeraufenthalt in seiner Villa im Esermelythale begonnen. — Herr Oberstadthauptmann Bela von Ma­darap hat am 28. v. M. seinen­­ wöchentlichen Urlaub angetreten und versieht während der Dauer desselben Herr Oberstadt­­hauptmannstellvertreter Bela von M­ihalik dessen Agenden. — Se. Hochwürden Herr Adalbert H­a­b­el, Priester des hies. Dominikanerklosters wurde zum Ordens­congreß nach Wien entsendet, welcher am 5. Juli stattfindet und auf wel­­chem die Wahl des OR, — an Stelle des jegigen hw. Mannes Rollmann, dessen Mandat abläuft — stattfinden wird. Herr Geza Gerlöczy, Professor an der hies. landw. Lehranstalt, hat dieser Tage die juridischen Prüfun­­gen an der hiesigen Akademie abgelegt.­­ Definitive Wahl. Am 22. v. M. hat der israelitische Schulstuhl den dresjährigen Director der israel. Gemeindeschule mit allen gegen eine Stimme zum st­ä­n­­digen Director derselben gewählt und die General­­versammlung der ist. Gemeinde am 30. v. M. diese Wahl bestätigt Todesfälle. — Jn Gönczrußka ist Gräfin Sigmund Kornis, geborene Baronin Bertha G­y­ö­r­ff­y im Alter von 69 Jahren nach langem qualvollen Leiden gestorben. In der Verblichenen betrauern Baronin Rosa Györffy ihre Schwester, Baronesse Katinka G­y­ö­r­ffy und Baron Samuel G­y­ö­r­ff­y ihre Tante. Am 29. v. starb nach längerem und sc­hmerzvollem Kranlenfüger der Buchbrudereibesiger und Eigenthümer und Redacteur des „Reisőmagyarország" — Herr Ludwig Ries im 46. Lebensjahre, im 9. einer glücklichen Ehe mit Frau Marie geb. Gedeon und fand. gestern den 1. d. das Begräbniß am Zentralfriedhof unter zahlreicher Begleitung der Vereine, deren Mitglied der Verstorbene gewesen, sowie der Vertreter der hiesigen Presse statt. Die Witwe, die 4 Kinder, Herr Bela La­dányi, die Schwiegermutter Frau Const. Nicolajevics, das Personale der Drucerei, der Buchdrucerverein, der Kazinczy­kör, die Redaction des Felső­­magyarország legten Kränze am Sarge des Verstorbenen nieder. — Verleihung. Dem Gerichtshofrichter Stefan Kovács in Nyiregyháza wurden Titel und Character eines k. Tafelrichters verliehen. eiden-P­amaste 75 a. sowie schwarze, weisse u. farbige Henneberg-Seide v. 45 kr. bis fl. 14­65 per- Meter — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste 2c. (ca. 240 versch. Qual. und 2000 versch. Farben, Dessins 2.) ZU Roben n.Blonsen ab Fabrik! An Private porto- u. zollfrei ins Haus ! Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. bis M. 14.65 p. 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