Kaschauer Zeitung, Januar-März 1899 (Jahrgang 61, nr. 1-38)

1899-01-03 / nr. 1

aschauer Zeil iW 5. 2% 206 KASSA-EPERJESI ÉRTESITŐ. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redaction und Expeditions-Bureau : Kaschau, Hauptgasse Nr. 64. | | | | | Pränumerationspreis der „Kaschauer Zeitung“ :­­ besten direkt und mittelst Postanweisung. Für. Kascha .- & __ ;­­Mit Postversendung ... .. "anzjährig fl. 5.—, halbjährig 0 2.50, vierteljährig fl. 1.25 nzjährig fl. 6.60, halbjährig fl. 3.30, vierteljährig fl. 1.65 | | Januar... "EH Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. Inseratenstempel 30 kr. für jede Einschaltung. Inserate werden in ungarischer u. in deutscher Sprache aufgenommen. [3 wem . Neueste Nachrichten. a Ungarn. Mit 1. 5. ist der ex-lex-Zustand eingetreten und wenn erselbe vorderhand nur finanziellerseits bemerkbar sein wird,­­ wird derselbe, wenn bis März keine Ordnung gemacht wird, bei der Rekrutenaushebung unbrechenbare Wirkung üben ; auch der Umstand, daß der Stat beim Mangel jeder iinnahmen seine Depots bei den großer Banken, diese wieder ie ihrigen bei den kleinen Provinzinstiuten künden müssen,­­ von sehr weittragenden Folgen und kann den Niedergang » manchen Geldinstitutes, das Elend zahlloser Einleger nach c­ ziehen. Oesterreich. Frankreich. Südafrika. China.­ ­ Am 31. v. M. hat die „Wiener Zeitung“ die kaiserliche Verordnung publizirt, womit das Ausgleichs- un d­as Budgetprovisoriun mit Hilfe des 8­14, wes auf ein Jahr, dieses uf drei Monate, Kraft gelegt wird. Auch die Entscheidung des Monarchen er die Quote ist in derselben Form erfolgt wie im Bor: jre, d. h. dieselbe bleibt provisorisch in der bisherigen jbe bis Ende 1899 bestehen. Deutschland. Der Kaiserbrief an den Zaren hatte den Zweg über unpolitischen Absichten der Orientreise aufzuklären, rüber von panslawistischer Seite tenden- da döse antideutsche Mittheilungen ver itet worden ward­ und auch das englisch-deutsche Abkom­­a von gleicher Seite in gleichem Sinne auszubeuten wei­­zt wurde. Auch darüber erfolgte eine persönliche Aussprache. Einer Mel­ung des „Temps“ zufolge übersandte der Nationshof de­r Cayenneer Gerichte telgraphisch eine Reihe Fragen, welche Dreyfus durc den dortigen Unter­ungsrichter vorgelegt werden sollen. (Die Nachricht von seiner Ueberführung nach Paris ist mach unrichtig). Das holländische Blatt „Post“ spricht die M­ö­g­l­ich­­kt seines Krieges zwischen England t der Südafrikanischen Republik und at für­ dewn Fall des Ausbruches von Feindseligkeiten die Frauen und Kinder aus Johannesburg zu entfernen die­ Stadt, mit Ausnahme der Afrikaner Bezirke, in einen Itthaufen­ zu verwandeln. Die „Peking Gazette“ veröffentlicht eine Denkschrift Vizekönigs von Kanton an den Thron, worin derselbe biet, er habe zahlreiche, Kang-Yu-Wei gehörige Papiere e für den, wodurch verschiedene Personen apromittirt seien. Auf Grund eines kaiserlichen denerlasses wurden diese Papiere sämmtlich vert unt. In einem Schriftstüke hieß es, er, Kang-Yu- Inffe bald Präsident von China zu sein Zw ssen den Aufständischen und k­aisierlichen Truppen hat am 27. v. M. zajdshotjang eine große Schlacht stattgefunden at, woh­er die kaiserlichen Truppen Sieger geblie­­seien. , bs ESER HEES AUSN­E 0 5 €: - % Aus dem Reichstage vor Beginn der Sitzung des Abgeordnetenhauses am M.) überreichte der Handelsminister einige Vorlagen, Der Die Gelegentwürfe über die Inartikulirung der in­ington geschlossenen internationalen Postkonventionen über die Konversion der fünfperzentigen Prioritätsobli­­t der Fü­nfkirchen-Barcser Eisenbahn und einen Bericht die­ Modifikation der Durchführungsverordnung zum ANI . 1893 betreffend die Herstellung künstlicher Dur Tagesordnung sprach Julius Säg­hy, Paul­enyi und Visontai, während in den Cou- Besuche gemacht wurden, ein Compro­miß zwischen Re­­und Opposition herbeizuführen. (Besonders bemüht­­seitens der Regierungspartei Geza Kubinyi und­­ Beksics, seitens der Dissidenten Graf Julius x ässy, um ein Kompromiß zu Stande zu bringen. eßtere konferirte in dieser Beziehung nicht nur mit «Gesinnungsgenossen, mit Horänsky und eine Stunde vb mit dem Minister-Präsidenten, allein die vor die dem Letzteren gemacht wurden, sollen ganz un­­bar gewesen sein.N­ach der Rede Visontais machte der Alterspräsident schlag, die Debatte möge auf den 3. Jänner vertagt­en erhoben sich der Reihe nach Kossuth, Ho-­f und­ Prälat Molnár, um gegen den vom eintretenden ex lex-Zustand zu protestiren und ortung der Regierun­g in die Schuhe zu schieben. asident der Nationalpartei, Arpad Szentiväs ze die Gelegenheit, die Obstruktion anzukündigen, 6 y i­suchte das Haus über die Bedeutung des 8 zu belehren? # BA e­ mo FE ee SR 7t Ordinations-Anstalt für Nerven-Krankheiten und Frauenleiden des Dr. Theodor Szörényi Rákóczy körut 13. -- Empfängt von 12--5. 3 tg ide egál ET BER G“za­nyi wollte der Opposition eben den Frieden anbiete, als Oskar Iv­anka erklärte, er richte seine Worte nur an Diejenigen von der Majorität, welche weder für ihre Feder, noch für ihre Worte, noch für ihren Säbel bezahlt werden und daß er um den Preis seines Le­­bens gegen Diejenigen kämpfen wolle, welche­­ die Verfassung verlegen. Edmund Galary will diese Worte nicht auf sich beziehen ; er aportropirt die Opposition, welche die Hausord­­nung durch ihre Obstruction mißbraucht, die Regierung zur Verfassungsverlegung drängt und die Verantwortung von sich abwälzt. Br. B­án­fffy spricht, wird aber nicht gehört, denn es brach ein furchtbares Spectacel los: es wurde geschlagen, getrommelt, gestampft u. s. w. — Da man sah, daß Bánffy dennoch spreche und die Stenografen notizen, wollte Biró das Protokoll an sich reißen, wurde aber daran verhindert. Br. Brnffy beendigte, nur von seiner nächsten Um­­gebung gehört, seine kurze Rede, in welcher er für die Ge­­schehnisse einzig und allein die Opposition verantwortlich machte. Elsenrufe und Applaus der um ihn geschaarten Abgeordneten signalisirten den Schluß der Rede, nach welcher der Alterspräsident seinen Vorschlag für angenommen erklärte und die Sißung schloß. Der Lärm im Saale währte aber trotdem noch eine Weile fort. Sima, Kubik, Lukats u. A. schrieen, daß die Rede Binffy's nicht in die Diarien aufgenommen werden dürfe und der Streit pflanzte sich in die Couloirs fort, wo der Chef des Stenographen-Bureaus erklärte, er werde die Rede des Ministerpräsidenten ergänzen lassen und mit dessen Zustimmung dazufügen : „nachträglich ergänzt". Damit waren wieder die Liberalen nicht zufrieden, da es oft vorkommt, daß lückenhafte Reden von den betreffen­­den Rednern nachträglich ergänzt werden, ohne daß dies be­­sonders vermerkt wurde. So endete denn die lezte Sizung des Abgeordneten­­hauses in diesem Jahre unter allgemeiner Unzu­­frieden­heit, und einander beim Abschiede die Abgeordneten hatten alle Ursache, ein „glühlicheres neues Jahr!“ zu wünschen. " *) Der Bericht des Handelsministers der Vollzugsverordnung zum G.­A. XXIII in Angelegenheit : 1893 über das Verbot der Erzeugung und Inverkehrserung von Kun­st­weinen erwähnt zunächst die Thatsache, daß die gewon­­nenen Erfahrungen die Modifikation der ursprünglichen Ver­­ordnung als nothwendig erscheinen ließen, und daß die neue Verordnung auf Grund der Ergebnisse einer Fach-Enquete festgestellt wurde. Diese neue Verordnung reicht der Mi­­nister dem Hause ein. Dieselbe regelt im Detail das Verfahren, enthält Verfügungen zur Orientirung der amtshandelnden Behörden und weicht von der früheren Verordnung in zwei Richtungen ab; erstens darin, daß die Anfertigung und Inverkehrsezung der Tresterweine, nachdem auf diesem Gebiete die meisten Mißbräuche vorgekommen, beschränkt und die Ver­­wendung von Traubenzucker verboten wurde ; ferner darin, daß zu dem Zwecke, die Mißbräuche durch Weinfälschungen auch auf sozialem Gebiete einzuschränken, ein neues Kontrolorgan in der Form der Weinkontrol- Kommissionen errichtet wurde. 7Local-Nachrichten. — Die erste Nummer des Jahrganges 1899 un­­ser­es Blattes erscheint unter recht trüben Verhältnissen ; wir kennen nichts Traurigeres, nichts Schredlicheres, als die Ungewißheit und diese ist es, die eine lähmends Irfung in unseren allgemeinen Verhältnissen verursacht. Der este Punkt, an den die Männer der Zeit (wenn solche über­­haupt da sind) ihre Hebel anregen könnten, ist nicht da und so haben wir nichts Positives, das uns als Ausgangspunkt auch nur von Il­usionen dienen könnte. Als positiv könnten wir höchstens den Krach des Parlamentarismus aufzubauen, dürfte schwer halten, bezeichnen, auf ihn aber etwas Dieser Krach tritt allent­­halben in der ganzen Welt, wenigstens in Europa auf, so prononcirt wie bei uns in Cs und Dr­ ns aber gewiß nir­­gends. Die Ursachen dieses Bankerottes sind im Ausspruche jenes Franzosen zu finden, der da sagte : „Frankreich kann so lange nicht geändert werden, so lange sie die Franzosen nicht geändert haben.“ Die Idee des Parlamentarismus ist heilsam, aber die Träger derselben müssen sich ändern, d. h. wo welche die Träger derselben sein wollen, eigentlich sein­ollen. Der Parlamentarismus, aus der Revolution der Ma­­jorität entstanden, geht an der Revolution der Minorität zu Grunde — bei uns ging aber auch das Vertrauen zu den Vertretern des Volkes zu Grunde, denen das Bewußtsein abhanden gekommen ist, daß sie als Vertreter der Gesammt­­heit und nicht als Individuen, dorthin geschi>t wur­­den, wo sie sich nicht als die Vertreter des Volkes oder einer Idee, sondern als selbstsüchtige, an die Stelle sich klammernde Pygmäen erweisen, deren Thun­ und Lassen keinen­ Segen bringt. Möge es bald anders werden ! Oeffentlicher Dank. Das Präsidium des mohrthätigen Frauen-Vereines spricht seinen verbindlichsten Dank aus nachgenannten edlen Mensc­henfreunden für die zu Gunsten des hiesigen Armen­­und Waisenhauses als Neujahrsgratulationen-Ablösung ge­spendeten Geldbeträge, u. zw. : Herrn Dr. Karl Hevessy u Frau, Herrn Karl Szakm ry u. Frau, Frau v. Kornideß je 5 fl., Herrn Ferdinand Claß u. Frau, Herrn Dr. Nikolaus Steer je 3 fl., den Herren Eduard Eschwig u. Frau, Dr. Wilhelm Zorn und Frau, Adolf Maurer u. Frau, Michael Halytó senior, Frau E. Seirger, Herr u. Frau G. E. Delaval, Herr Karl v. Tetmajer, Herr Const. Bauernebel sen. und jun. je 2 fl., den Herren Franz Mildner u. Frau, Geza Kemeny u. Frau, Dr. Ludwig Nemenyi u. Familie, A. J. Siposs, Albert Kranz u. Frau, Eleonora Friedmann je 1 fl. Gleichzeitig dankt hiemit öffentlich der Frauenverein für die zu den Weih­nachtsfeiertagen nachträglich eingeflosse­­nen Spenden, u. zw. : Herrn Baumeister Michael Repäpky 10 fl. und der Direktion des Beamten-Consumsvereines für Rauchfleisch. — Der relig. wohlthätige Verein spricht Herrn Ed. Flod. Es­­­wig für das schöne Dreifaltigkeitsbild, das er der Ovoda am Ráköczy­körut Nr 19 zum Geschenke machte, seinen innigsten Dank aus. Edle Spende. — Herr Cafetier Alois Steiner hat der mensa academica 5 fl. gespendet, wofür demselben hiemit der Dank der Anstaltsleitung ausgesprochen wird. — Ausweis der Volksküche des isr. Frauen­­vereins. Die verlaufene Woche wurden 440 Personen gespeist, davon haben bezahlt Gespendet haben : K. M. 15. 10 fl., die Frauen : Isidor Weiß, Hermann Korach, Leonore Friedman je 3 fl., Janka Landau 2 fl. 50 kr., Sándor Tyrnauer, Adolf Grünhut, Herr Mór Friedman je 2 fl., Herr Pocsatk 50 Klg. Salz, — wofür der isr. Frauenverein seinen innigsten Dank aus­­richt. ; 4­5 Kirchliche Ernennung. Se. Exz. der hw. Herr Bischof ernannte den Domherrn und Generalvikar Hoch wur­­den Eduard Perl­s­berg zum Oberschulinspektor der zur Diözese gehörigen k.­k. Volksschulen. — Ernennungen. Karl Vajda, Frau Marks Body, Koloman Tóth und Jakob Auerbach in Nagy-Jda zu ordentlichen Lehrern, beziehungsweise zur Lehrerin. — Dekorirung. Am 29. fand im großen Kasern­­hofe die Dekorirung der Herren Oberlieutenants Emanuel Ritter von Diemmer und des Feldwebels Johann Esizmaria, des JRgts. 34 vor dem mit Musik ausgerüdten Regimente durch den Herrn Obersten Emil Neuhold von Lö­­venghäzn statt, welcher nach einer schönen Ansprache Ersterem das Signum Offiziere theilnahmen. Trauungen. — Am 10. dss. Vormittags findet im Dome die Trauung des Herrn Stefan S­im­a­i, Staatsbahningenieur hußaren-Obersten weil. Emil von Personalien, hier Vaters melden wird können. laudi­s" und Letzterem das silberne Verdienstkreuz mit der Krone an die Brust heftete, zu Ehren der Decorirten in der Offi­­ziersmenage ein Festbanfett in Arad, mit Fräulein abgehalten, an welchem L­u­isa, Tochter des Herrn Honved­­ — Herr Trammwaydirector Ladislaus C s ill ag verz weigt derzeit am Krankenbette seines Vaters in Budapest. — die Theilnahme an dieser, wie ER ak: schweren Erkrankung, doch ebenso allgemein auch der­ Wunsch und die Hoffnung, daß Herr Csillag bald zurückkommen und uns die dauernde Besserung im Befinden seines geliebten Militärisches. — Laut BBI. 50 vom 31. v. M. wurde Oberstabs­­arzt IT. Kl. Wenzel Rusicka des Garn.-Spit. Nr. 411 zum Commandanten des Garn.-Spit. Nr. 20 in Kaschau ernannt. Transferirt wurde: Oberlieutenant Gustav S.K­o­l­b. des Corps-Art.-Rgts. 6 zum Divis.- Art.-Regim. Nr. 16.­­ ; Todesfälle. — Am 30. v. M. verschied zu Budapest der wirkl. geh. Rath Graf Ladislaus Hunyady de Kéthely,­gregationsmitglied des Abauj-Tornaer Comitates, im 73 Cen Le­­bensjahre. (Siehe Todtenliste.) — Am 26. verstarb zu Eperjes die ehrw. Schwester Maria Irene Tóth vom Orden der englischen und fand deren feierliches Begräbniß unter ‚großer Fräuleins- Theil­nahme vom­­„Stefanium”, in welchem „die Verstorbene so erfolgreich wirkte, den 28. v. M. am, dortigen, Friedhofe statta — Kastelleinweihung.. Unsere Notiz. über die Kastell -Einweihung in Szkorcs haben wir dahin richtig zu stellen, daß dieses Fest nicht im­ neugebauten Kastell des Herrn Senatspräsidenten den v. Fekete­­stattfand, sondern es waren die Festgeber Her Albert. v. Tekete und seine Frau geb. v. Häm­o 8, die bisher „= Mislye gewohnt hatten und seht ihr neugebautes Mittags wurde Allgemein ist Pa­pp­statt­­er ; NE ; alle * "­­- 5

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